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Start Blog Seite 1358

Willie Nile – AMERICAN RIDE

Nile, WillieBorn in the USA.  

Wenn ein Album AMERICAN RIDE heißt und der Künstler auf dem Cover-Artwork auch noch vor einem chromsatten Pickup-Truck älterer Bauart posiert, dann erwartet man fast automatisch typisch amerikanischen Working-Class-Rock, vorgetragen mit mehr oder minder dezenter Macho-Attitüde — doch damit tut man Willie Nile zutiefst Unrecht. Der Mann, der von Kollegen und Insidern traditionell geschätzt, von der breiten Masse aber leider ebenso traditionell ignoriert wird, ist keiner, der mit ausgeblichenem Baumwollhemd und fleckiger „GMC Trucks“-Mütze die Weiten der staubigen Landstraße preist, sondern ein New Yorker Stadtmensch, der mit dem Dutzend Songs von AMERICAN RIDE reflektiert und klug dem oft widersprüchlichen Wesen seines Heimatlandes und dem Geist des Rock’n’Roll nachspürt. Musikalisch zwar konventionell, aber beileibe nicht langweilig, textlich zumeist erfreulich klischeearm, ganz ohne den im Singer-Songwriter-Genre so beliebten Overkill an Metaphern, dafür geradlinig und unmissverständlich. Gutes Album von einem Künstler, der wesentlich mehr Zuspruch verdient hätte.

Jake Bugg – SHANGRI LA

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bugg, jakeEin Biest namens Erfolg will gefüttert werden: Der nicht ganz so runde Nachfolger des brillanten Debüts.

Nur selten schraubte sich die Erwartungshaltung an einen Nachwuchsmusiker so hoch wie im Falle von Jake Bugg. Mit Lobeshymnen von Noel Gallagher, selbstbetiteltem Nummer-1-Debüt im heimischen Großbritannien und einer binnen Tagen ausverkauften Deutschlandtournee im Rücken, liegt die Meßlatte für den Nachfolger noch ein ganzes Stückchen höher. Wohl auch deshalb entschied sich das Management von Jake Bugg, den gerade mal 19 Jahre alten Senkrechtstarter aus Nottingham mit Produzentenkoryphäe Rick Rubin bekannt zu machen. Eine seltsame Kombination. Gilt Rubin doch als Studiogenie, das in die Jahre gekommenen Bands und Interpreten einen ordentlichen Karriereschub verpasst. Doch die Produktion des „wichtigen“ zweiten Albums eines noch unverbrauchten Talents steht auf einem ganz anderen Blatt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Seinen typischen Stempel hat Rick Rubin Jake Bugg nur insofern aufgedrückt, dass er für ein erstklassig transparentes Klangbild sorgte. Bugg bleibt Bugg, wie der auf Rockabilly-Purismus getrimmte Albenaufmacher ›There’s A Beast And We All Feed It‹ mit unter zwei Minuten Spielzeit unterstreicht. Gleiches gilt auch für die Singles-Auskopplungen ›Slumville Sunrise‹ und ›What Doesn’t Kill You‹. So entspannt wie die akustischen Folkoden ›Me And You‹, ›A Song About Love‹ und ›Pine Trees‹ tönen, verliefen wohl auch die mit Bassist Jason Lader, Rhythmusgitarrist Matt Sweeney und Schlagzeuger Pete Thomas in Rubins Malibu-Studiokomplex Shangri La getätigten Aufnahmen, wie Bugg sich erinnert: „Ich stand gegen Mittag auf, trank einen Kaffee, dann ging ich ins Studio, nahm jeden Tag zwei, drei Songs auf, um dann den Abend und die Nacht zu umarmen.“ Rubin kam noch eine weitere Aufgabe zu: „Als ich im Studio ankam, hatte ich bis auf wenige Ausnahmen nur Songskizzen. Rick hat die Songs aus mir regelrecht herausgekitzelt“, gibt der Jungspund zu Protokoll. Genau da liegt auch der Unterschied zum viel gepriesenen Debüt, dessen Songs Zeit hatten zu reifen.

Buckcherry – THE BEST OF BUCKCHERRY

Buckcherry-Best-Of_cover_5x5-1024x1024Es weihnachtet sehr…

Langsam wird es ernst: Die Schokoweihnachtsmänner stehen in den Läden, die Blätter fallen von den Bäumen und die Plattenfirmen legen zum Veröffentlichungsendspurt 2013 an. Live-Alben, Boxsets und Greatest-Hits-Zusammenstellungen werden inflationär in die Regale respektive die Onlineshops gestellt. Im Fall von THE BEST OF BUCKCHERRY sind das zwölf musikalische Perlen aus allen Epochen der kalifornischen Sleaze / Hard Rocker. Die Scheibe ist für Einsteiger, die noch keines der sechs Studioalben aus der inzwischen achtzehnjährigen Karriere von Josh Todd & Co. besitzen, eine tolle Sache, da die wichtigsten Songs vertreten sind. Für langjährige Fans der Band gibt es leider nullkommanichts Neues auf THE BEST OF BUCKCHERRY zu entdecken. Des weiteren wirft die Langrille die Frage auf, warum die restlichen acht Singles der Band nicht enthalten sind. Bei einer Spielzeit von 44 Minuten wäre nach Adam Sleaze noch genug Platz gewesen.

John Lennon McCullagh – NORTH SOUTH DIVIDE

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John+Lennon+McCullaghJung, zornig und sendungsbewusst.

Der Welpe John Lennon McCullagh ist erst fünfzehn Jahre jung, heißt wirklich so (ob Bürde oder Chance, mag jeder selbst entscheiden) und stammt aus Doncaster in South Yorkshire. Bellen aber kann er zur Akustikgitarre schon wie ein Alter, vorzugsweise im Stile von Bob Dylan, Arlo Guthrie und Donovan, die als Einflüsse überdeutlich auszumachen sind. Auch auf der Mundharmonika fiepst der zornige Jungmann auf seinem Debüt hier und da herum, so etwa auf ›It Never Pains‹, dessen Titel aber gerade wegen des Harp-Spiels ad absurdum geführt wird. Hat auch vieles auf NORTH SOUTH DEVIDE durchaus Charme und einige helle Momente – etwa die Fiedel in ›The Ballad Of A Blue Poet‹ oder die schmissige Wut im Opener ›55 Blues‹ –, so schaffen es letztlich doch nur das heiter-romantische ›The Strand‹ (ebenfalls geigenbögelnd aufgepeppt) sowie ›Short Sharp Shock‹, wirklich überzeugend zu sein. Was letzten Endes schade ist. Denn eigentlich ist man geneigt, dieses sehr klassische Folk-Album zu mögen. Dazu ist es jedoch zu wenig eigenständig, zu sehr den Vorbildern verhaftet, die eher nachgeahmt als bloß zitierend aufgegriffen wurden. Andererseits kommen die zwölf Kompositionen trotz der eher banalen, ausdrucksarmen Stimme frisch und ungezwungen daher.

Northcote – NORTHCOTE

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northcoteDer harte Kern eines Tanzeisbären.

Northcote kommt aus dem kalten Kanada, heißt eigentlich Matt Goud, ist Singer und Songwriter und stammt wie viele Kollegen seiner Zunft aus der Punk- und Hardcoreecke. Northcote, der rothaarige Riese, hat eine seiner Erscheinung entsprechend große, raue und druckvolle Stimme. Begleitet wird diese auf NORTHCOTE, das in Vancouver von Colin Stewart (Black Mountain) produziert wurde, von eingängigen Melodien, die etwas lieblicher und tanzbarer als die seiner Kollegen sind, jedoch immer ihren Punk-Einschlag bewahren. Leider greifen auch die Texte nicht ganz so tief in die Brust des Zuhörers, wie sie es etwa auf Dave Hauses (den Northcote derzeit auf Tour begleitet) neuem Album DEVOUR tun. Wer sich in der neuen Schule der amerikanischen Posthardcore-Poeten wohlfühlt, aber auch nicht immer von der Last sozialer Missstände und schmerzenden Herzen erdrückt werden möchte, findet in Northcote eine absolute Bereicherung.

Pete MacLeod – ROLLING STONE

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MacLeod, PeteKeine Offenbarung, aber schön.

Singer/Songwriter Pete MacLeod war der erste Musiker, den Alan McGee für sein neues Label 359 Music unter Vertrag nahm. Kein schlechter Leumund, kann man dem Oasis-Entdecker doch durchaus ein gutes Pop-Näschen zusprechen – einerseits. Andererseits ist unvergessen, dass die gesamte Britpopbewegung in ihrer weinerlichen Blasiertheit irgendwann einfach nur noch genervt hat. Umso erfreulicher ist es, dass sich MacLeod eher an fideleren Genrevertretern wie Supergrass oder gleich am US-Alt-Pop der 90er orientiert. So lässt der beschwingte Opener ›Let It Shine‹ an ›Breakfast At Tiffany’s‹ von Deep Blue Something denken. Das hindert MacLeod aber nicht daran, im super einprägsamen Titeltrack ein wenig R.E.M.-Wehmut zu versprühen. Was auch an seiner an Michael Stipe erinnernden Stimme liegt. Leider verfügt der Schotte nicht ganz über die Dringlichkeit seines Liedermacher-Kollegen Frank Turner, der mit seinem unverblümten, mitreißend rüden Folk-Rock an den frisch elektrifizierten Bob Dylan der mittleren 60er Jahre anknüpft. ROLLING STONE ist also keine Offenbarung, aber ein schönes Stück Popmusik für Autofahrten im leider noch weit entfernten Frühling.

Jimi Hendrix – MIAMI POP FESTIVAL

81zxjcw21kl-_sl1500_Ein verregnetes Wochenende in Florida…

Früher war nicht alles besser. Aber manches anders. Etwa das „Miami Popfestival“ vom Mai 1968. Die Gegenveranstaltung zu den Love & Peace-Happenings der Westküste wurde in Rekordzeit auf die Beine gestellt und sollte ein Wochenende dauern, wobei der Headliner – die Experience – für zwei Konzerte gebucht war. Zum Zweiten ist es aber nie gekommen: Die Sonntagsshow musste wegen Dauerregens ausfallen, was Hendrix zu ›Rainy Day, Dream Away‹ auf ELECTRIC LADYLAND inspirierte. Und weshalb der Samstagabend-Gig lediglich aus ollen Kamellen bestand – weil er erst beim nächsten Durchlauf richtig aufgedreht hätte. So blieb es bei ›Hey Joe‹, ›Foxy Lady‹, ›Fire‹ und ›Purple Haze‹. Sprich: Es fehlen die Überraschungen. Was mit der Grund sein dürfte, warum MIAMI POP FESTIVAL erst jetzt, als 20. posthumes Live-Album und auf DVD erscheint: Es gibt spannendere Mitschnitte.

Nick Lowe – QUALITY STREET

NickLowe-ASeasonalSelectionForAllTheFamily-1024x1024Frohes Fest!

Jedes Jahr dasselbe: Gegen Ende wird der Markt mit Weihnachtsalben geflutet, vom gefürchteten Kinderchor über Klassisches bis hin zu alten Standards in der x-ten Neuauflage reicht gemeinhin das Spektrum. Jetzt hat’s also auch Nick Lowe erwischt, der mit QUALITY STREET, Untertitel „A Seasonal Selection For All The Family“, Besinnliches liefert, mal klassisch balladenhaft, mal jazzig, im urigen Rockabilly-Gewand oder stark vom Country inspiriert. Augenzwinkernd ist das mitunter, und deshalb auch durchaus charmant, im Falle von ›Silent Night‹, das klingt, als ob es 1956 im Sun-Studio aufgenommen wurde, sogar richtiggehend originell. Nur: Es ist eben immer noch ein Weihnachtsalbum, was den Gebrauchswert in den restlichen Monaten des Jahres dann doch ein wenig schmälert. Wer zum Fest dringend unpeinliche Jahresend-Songs braucht und die netten Weihnachtsalben von Aimee Mann und Bob Dylan mittlerweile auswendig kennt, der kann sich bedenkenlos Nick Lowe anvertrauen. Für alle anderen gilt: eher nicht.

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