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Start Blog Seite 1363

Ski’s Country Trash – ROADSTOP IN HELL

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maxresdefaultSo schlimm kann die Hölle nicht sein.

Der stämmige Amerikaner mit Wahlheimat Nürnberg und flächendeckend farbenfroher Dermis beackert seit einigen Jahren mit respektablem Erfolg die Nische des Gossen-Elvis aus der Rockabilly-Klitsche. Ein spezielles Publikum, aber ganz offensichtlich auch ein treues, das sich nun auf Verstärkung freuen (oder darüber ärgern) darf. Denn der liebe Herr Ski steckt seinen großen Zeh bei seiner Pinkelpause in der Hölle auch mal in weiter umzäunte Gefilde. Sein knorriger Charme bleibt dabei unangetastet, das promillige Augenzwinkern ist immer mit an Bord. Aber man muss schon mal richtig aufhorchen, wenn etwa das knackige ›The Price‹ in einem fulminanten Ende mit Quasi-Blastbeats kulminiert und immer wieder auskeilende Stilschlenker die Sache spannend halten. Unterm Strich bleibt die Fuhre zwar letztlich doch meistens im rumpelnden Country-Rock-Fahrwasser, doch es entbehrt nicht einer gewissen Faszination, wie dieser Mann einen kantigen Hybriden aus Elvis, Meat Loaf, Iggy Pop und Heino erschaffen hat.

Vista Chino – Kyuss mir den Arsch

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Viele Hässlichkeiten wurden im Streit um das Erbe der vielleicht verehrtesten Band der 90er ausgetauscht. Doch allen Streitigkeiten zum Trotz ist John Garcia optimistisch, dankbar und voller Tatendrang geblieben. Das neueste Kapitel in der wendungsreichen Geschichte des Sängers wird aufgeschlagen und verheißt viel Gutes.

Vista Chino (2)Natürlich sollte jeder anspruchsvolle Rockliebhaber bestens mit der Vita dieser einzigartigen und bahnbrechenden Band vertraut sein, doch für alle, die Mitte der 90er entweder noch zu jung waren, um diesen erdbebenartigen Sound mitzuerleben, oder so alt, dass der Grunge und/oder die Techno-Revolution sie angewidert von allem Neuen die Scheuklappen aufsetzen ließ, hier noch mal eine kurze Zusammenfassung: Kyuss entstanden Ende der 80er in der kalifornischen Wüste und wurden daher prägend für den sogenannten Desert Rock. Vier Alben erschienen zwischen 1991 und 1995, die letzten drei davon (BLUES FOR THE RED SUN, WELCOME TO SKY VALLEY und …AND THE CIRCUS LEAVES TOWN) gelten mit ihrem unverwechselbaren Klang aus urzeitlich tiefem Bass, Kettensägen-Riffs, seismischem Schlagzeug und neblig verwischten Vocals als absolute Meisterwerke. Auch live galten Kyuss als Naturereignis, und obwohl ihre Plattenverkäufe nie für Edelmetall reichten, wurden sie so kultisch verehrt, dass eine deutsche Musikzeitschrift sich 1995 nach dem Split genötigt sah, eine Petition zur sofortigen Reunion der Band ins Leben zu rufen – und mehrere Tausend Unterschriften sammeln konnte.

Was folgte, ist einigermaßen bekannt: Josh Homme wurde mit seinen Queens Of The Stone Age, Them Crooked Vultures und der prominentesten Buddy-Liste des gesamten Business zum ultimativen „cool dude of rock“. Der Rest der Band dagegen segelte in weniger lukrative Gefilde. Frontmann John Garcia gründete die Bands Unida, Slo-Burn und Hermano, kollaborierte mit Danko Jones und The Crystal Method und versucht seit 1999, sein Soloprojekt in trockene Tücher zu hüllen. Doch dann kam ihm seine alte Band noch mal in die Quere…im positiven wie negativen Sinne.

2010 kündigte er an, mit dem Projekt Garcia Plays Kyuss Europa zu beglücken. Der Mythos solle noch einmal aufleben und in Europa war die Fanbase immer am stärksten gewesen. Eine zufällige Begegnung mit den Ex-Kollegen Nick Oliveri und Brant Bjork bei einem Festival lenkte das einmalige Vorhaben jedoch in andere Bahnen. Man stand seit vielen Jahren wieder zusammen auf der Bühne, die Magie war wieder da, Kyuss Lives! waren geboren. Was ursprünglich als Vehikel geplant war, das Soloprojekt Garcia Vs. Garcia zu promoten, entwickelte unverhoffte Eigendynamik, wie John erklärt: „Ich fuhr nach L.A., um mit Brant für die Kyuss-Lives!-Tour zu proben, und jedes Mal, wenn ich wieder nach Hause kam, sagte ich zu meiner Frau: ‚Ich kann einfach nicht glauben, wie sehr ich es liebe, mit diesem Typen zusammenzuspielen!‘. Brant Bjork ist ein echtes Mysterium, niemand macht irgendwas so, wie er es macht. Aber es ist eine Ehre, ihn zu kennen und mit ihm Musik zu machen.“

Tom Keifer – THE WAY LIFE GOES

the-way-life-goesDas Ende der Durststrecke.

19 Jahre sind seit dem letzten Cinderella-Opus STILL CLIMBING vergangen. In dieser Zeit gab es einige Greatest-Hits-Tourneen von Tom Keifer & Co., er verlor seine Stimme und die Ärzte bescheinigten ihm das komplette Aus seiner Karriere. Keifer hielt durch, schrieb Songs und schaffte es dank des Gesangsunterrichts von Ron Anderson zurück vors Mikrofon. Mit THE WAY LIFE GOES zelebriert er jedoch nicht nur eine einfache Rückkehr oder einen ersten Gehversuch als Solokünster, er veröffentlich damit das vielschichtigste Werk seines bisherigen Schaffens. Die Bandbreite reicht von „Cinderella-Rockern“ (logisch) über Blues (naheliegend) bis zu einer ordentlichen Portion Country (überraschend). Es ist schon fast etwas gespenstisch, mit welcher Leichtigkeit Tom Keifer aus jedem der 14 Stücke das Maximum an perfektem Songwriting herausholt. Textlich bewegt sich der Cinderella-Shouter ohne Übertreibung auf Augenhöhe mit dem „Who Is Who“ des Storytellings.

Jon Lord – CONCERTO FOR GROUP AND ORCHESTRA

JonLord_Concerto_CoverAbschiedsgeschenk: Lords CONCERTO, erstmals als Studioaufnahme.

Einst markierte es eine Zeitenwende bei Deep Purple: Das CONCERTO FOR GROUP AND ORCHESTRA, 1969 live eingespielt und 1970 veröffentlicht, bedeutete den Schlusspunkt von Jon Lords Klassik-Experimenten innerhalb der Band – fortan veröffentlichte er entsprechende Werke als Soloalben, während Deep Purple in Richtung Hard Rock marschierten. Live wurde die innovative Fusion von großem Orchester und Rockband mehrfach aufgeführt, eine Studiofassung nahm erst im vergangenen Jahr Gestalt an – Jon Lords Abschiedsgeschenk an die Musikwelt, fertiggestellt kurz vor seinem Tod. Wer die Urfassung kennt, nimmt deutliche Unterschiede war: Sowohl Orchester als auch Rockband gehen kompakter zu Werke, dynamischer, mehr auf den Punkt. Unterstützung erhielt Jon Lord in Person des derzeit offensichtlich allgegenwärtigen Joe Bonamassa, von Steve Morse und Iron-Maiden-Sänger Bruce Dickinson, allesamt kompetente Mitstreiter, die ausführlich Gelegenheit bekommen, ihre Fähigkeiten zur Schau zu stellen. Doch im Mittelpunkt steht noch immer die Komposition, das eindrucksvolle Wechselspiel von orchestralem Klangkörper und Rockband. Praise the Lord!

The Darkness – HOT CAKES

81EwVtcsUwL._SL1417_Einfach nur: wow!

Die meisten Menschen sind sich wohl immer noch nicht sicher, ob The Darkness ein Comedy-Act oder eine Rockband sind. Der Bauchplatscher, den ihr zweites Album nach dem kometenhaften Aufstieg hinlegte, mündete in Exzessen, bösem Blut und Auflösung, ohne dass die Frage je zufriedenstellend beantwortet worden war. Erstaunlich, wie schnell es aber auch niemanden mehr interessierte. Im Neuanlauf 2012 nun kristallisiert sich eine Band heraus, die mit großzügigem Einsatz von Justin Hawkins’ Kieksfalsett und absurden Glam-Chav-Outfits immer noch gekonnt auf die Lachmuskeln zielt. Doch was die Band schon immer beteuerte, nämlich dass man die Musik an sich absolut ernst nehme, wird hier eindrucksvoller denn je bewiesen. Die Briten knallen uns hier eine euphorische Hardrockhymne nach der anderen vor den Latz, zeigen Refrain um Refrain, wie perfekt sie das Spiel auf der Stadionrockklaviatur beherrschen. ›Nothing’s Gonna Stop Us‹, ›Forbidden Love‹, ›With A Woman‹ und das unfassbare ›Livin’ Each Day Blind‹ sollten allen Zweiflern den Zynismus aus dem Zerebrum prügeln. Man kann in ihnen die perfekte Mischung aus Kiss, Spinal Tap, Queen, den Ramones und den Bee Gees sehen, aber auf HOT CAKES treten sie vor allem als eines auf: fantastische Musiker. Der Titel bedeutet so viel wie „warme Semmeln“…hoffen wir, dass diese Absichtserklärung die entsprechende Würdigung erhält.

Beth Hart & Joe Bonamassa – DON’T EXPLAIN

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Talent-Parade der jungen Blues-Generation.

Joe Bonamassa hatte in letzter Zeit ja viele gute Ideen, aber was ihm in einer schlaflosen Nacht auf Santorin in den Kopf schoss, deutet auf einen extrem lichten Moment des Vollzeit-Bluesers hin: Beth Hart singt Soul- und Blues-Klassiker von Künstlern wie Aretha Franklin (›Ain’t No Way‹), Ray Charles (›Sinner’s Prayer‹) und Billie Holiday (›Don’’t Explain‹) und Bonamassa begleitet sie zusammen mit seiner eingespielten Erfolgsband. So einfach die Rezeptur dieses Gedankenblitzes ist, so eindrucksvoll ist das Resultat. Die Band um Bonamassa bietet eine exzellent geschmeidige Grundlage aus Soul, Jazz und Blues für Beth Hart, die über die zehn Songs hinweg eine emotionale Tiefe zeigt, welche man in diesem Ausmaß von ihr noch nicht gehört hat. In Anbetracht dieser Leistung kann man Produzent Keven Shirley durchaus verstehen, wenn er Vergleiche mit Hochkarätern wie Janis Joplin und Etta James anstellt. An dieser Platte stimmt einfach alles: sowohl die Songauswahl, als auch die kreativen Interpretationen und das musikalische Können aller Beteiligten.

Paul Schmitz

Lenny Kravitz – BLACK AND WHITE AMERICA

Lenny_Kravitz_Black_White_America_1200x1200Are you gonna go his way?

Seine letzten Alben waren eher durchwachsen. Doch jetzt, mit 47, will es Lenny scheinbar noch einmal wissen: Sein neues Werk, das erste als Indie-Künstler, ist eine opulente 14-Song-CD, die auch als Doppel-Vinyl erscheint bzw. vor musikalischem Ehrgeiz und politischen Botschaften strotzt. Da geht es um die Ära Obama, die späte gesellschaftliche Mündigkeit der Afro-Amerikaner und den verzweifelten Versuch der radikalen Rechten, diese Entwicklung zu stoppen. Gleichzeitig fährt er stilistisch eine regelrechte Werkschau auf, stellt Funk neben Rock, Blues, Synthie-Pop und Reggae, begeistert mit furiosen Bläsersätzen und vergeht sich – der einzige Schwachpunkt – auch wieder an herzerweichenden Balladen. Das macht BLACK AND WHITE AMERICA zu keinem Meisterwerk, aber lässt doch ansteigende Tendenz erkennen.

Foo Fighters – WASTING LIGHT

foo_fighter_Wasting_LightMehr Druck, mehr Krach, mehr Verzerrung, aber auch mehr Qualität?

›I Should Have Known‹ heißt einer der Songs auf dem siebten Studioalbum der Foo Fighters – und irgendwie musste man befürchten, dass die im Vorfeld per Video verbreitete ›White Limo‹ nur ein Anheizer bleiben würde. Sollte der Vorab-Song wie bei ONE BY ONE (2002), IN YOUR HONOR (2005) und ECHOES, SILENCE, PATIENCE & GRACE (2007) wieder einmal mehr versprechen, als das Album letztendlich bereithält?

Nein, Grohl sei dank nicht. WASTING LIGHT reicht zwar von der kompositorischen Qualität nicht an das Meisterwerk THE COLOUR AND THE SHAPE heran (das toppt der „nicest man in rock’n’roll“ eh nicht mehr), beim Hören macht sich aber ein seliges Wohlgefühl breit – ähnlich wie beim Hineinpflanzen in eine über Jahre mit viel Hingabe geformte Sofa-Kuhle. Schnell weiß man: „Ja, die Foo Fighters wollen wieder was reißen!“ Ob es nun an der absichtlich schrottigen Aufnahme-Location (Dave Grohls Garage), der Arbeit von NEVERMIND-Produzent Butch Vig oder dem dritten Gitarristen und alten Weggefährten Pat Smear liegt: Zum ersten Mal seit THE COLOUR AND THE SHAPE werde ich ein Foo-Fighters-Album wieder komplett durchhören und mich nicht auf die drei enthaltenen Hits beschränken.

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