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Start Blog Seite 1362

Beastmilk – CLIMAX

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BeastmilkCoverWenn die Gitarren Trauer tragen.

Es ist wieder 1985, die Welt steht am Rande eines Atomkriegs, der Wald stirbt und die Aussicht auf eine Zukunft in grauer Tristesse hat die Popkultur mit lebensverneinenden Individuen überflutet, die ihren Frust mit überzeugter Schwermut hinaus brüllen. Oder wie einst ein großer Berliner (meist blonder) Philosoph sang: „Und immer wenn wir traurig waren (…), dann hörten wir The Smiths.“ Im Fall des Debüts der Finnen Beastmilk ergänze man hier noch bitte Joy Divison, The Cure, Sisters Of Mercy, Killing Joke und eventuell frühe Cult. Allerdings verpacken die traurigen Skandinavier ihren Frust in so beschwingte Melodien (›Genocidal Crush‹, ›Nuclear Winter‹), dass man den Sturm der Schwarzkittel auf die Tanzflächen der Düster-Discos dieser Republik schon erahnen kann. Die Headliner-Spots auf dem Wave-Gothic-Treffen oder dem Mera Luna sind auch schon gebucht. Was wie Spott klingt, ist allerdings purer Neid: Wer aus Negativität so viel positive Kraft ziehen kann, hat viel richtig gemacht. Außer vielleicht bei der Wahl des Bandnamens. Produziert wurde dieses großartige Stück Schwermut von Kurt Ballou (Converge).

Paul McCartney – Erinnerungen sind Luxus für mich

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Mit NEW hat Sir Paul McCartney sein 16. Studioalbum veröffentlicht und sein erstes seit 2007 mit komplett neuen Songs. Mit dem Werk landete die 71-jährige Beatles-Legende in den USA auf Platz 3 (hinter Pearl Jam und Miley Cyrus), im UK und in Deutschland auf Platz 6. Es markiert damit schon jetzt das Soloalbum mit den höchsten Chartpositionen für McCartney seit FLOWERS IN THE DIRT von 1989. Das dürfte daran liegen, dass NEW ein Spätwerk ist, das vor Ideenreichtum und Poppigkeit strotzt und dem Titel alle Ehre macht. Das wiederum liegt nicht zuletzt an jungen Produzenten wie Mark Ronson und Paul Epworth, die daran Hand anlegten. Warum McCartney die Herren zu Rate zog, was seine Frau damit zu hat und wie er sich heute an John Lennon und die Beatles erinnert, erzählte er aufgeweckt und gut gelaunt beim Gespräch in London.

Paul McCartney 2 @ Mary McCartneyMr. McCartney, auf ihrer neuen Platte gibt es eine ganze Reihe freudvoller Popsongs. Sind Sie im dritten Frühling?
Nun, es gibt eine neue Frau in meinem Leben! Ich erlebe einfach eine sehr glückliche Zeit momentan. Da schreiben sich solche Lieder dann fast von alleine.

Ihre Frau Nancy hat Sie also inspiriert?
Absolut! Als ich angefangen habe, an diesen Liedern zu schreiben, waren wir frisch verliebt. Nancy hatte viel in New York City zu tun, ich blieb in London. Da die beiden Orte einen Zeitunterschied von fünf Stunden haben, war ich früher wach als sie. Ich brachte jeden Morgen meine Tochter zur Schule, und wieder zu Hause angekommen, setzte ich mich hin und schrieb ein Lied. Und wenn ich damit fertig war, wusste ich, ich könnte Nancy jetzt anrufen, weil sie aufgestanden war. Ich fragte sie also jeden Morgen: „Willst du einen neuen Song hören?“ Ich spielte ihn ihr am Telefon vor. Das war eine unglaubliche Motivation! Ich wusste, für wen ich diese Lieder schreibe.

Wooden Shjips – BACK TO LAND

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Wooden-Shjips-Back-to-Land-cover-351Neue Tapete, neuer Sound.

Manchmal ist ein Tapetenwechsel ja gar nicht so schlecht. Diese Erfahrung machte auch die amerikanische Band Wooden Shjips. Nach drei im psychedelischen Space-Rock verwurzelten Alben zogen Sänger Ripley Johnson und Schlagzeuger Omar Ahsanuddin von der Hippie-Hochburg San Francisco in Amerikas Indie-Hauptstadt Portland — und prompt klingen Wooden Shjips auf ihrem vierten Album BACK TO LAND rundum erneuert. Klar, da sind immer noch verzerrte Gitarren und melodische Riffs, gepaart mit wunderbar nölenden Keyboard-Sounds. Gleichzeitig aber wirken die acht neuen Songs strukturierter und damit auch direkter. Mal erfreuen Wooden Shjips mit neuem Minimalismus und geradezu repetitiven Melodien, dann entdecken sie die akustische Gitarre für sich. Und wo die Band früher ruppiger und ungestümer klang, regiert auf BACK TO LAND ein entspanntes Selbstbewusstsein und eine gewisse Leichtigkeit. Zugegeben, uns gefallen beide Tapeten gleich gut!

Victory Valley – SUITCASE

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Victory ValleyHandgemachter Folk-Pop-Wohlfühlsound aus hiesigen Gefilden.

Im Geiste sind Victory Valley in Kalifornien zu Hause, ansässig ist das Quartett dagegen im Westen Deutschlands, unweit von Köllefornia. Doch auch dort gedeiht warmer, einschmeichelnder Unplugged-Folk-Pop mit feinen Gesangsharmonien. Dass Victory Valley vor einigen Jahren als Coverband angefangen haben und einst Songs wie Mr. Bigs ›To Be With You‹ nachspielten, scheint allerdings auf ihrem Debütalbum noch deutlich durch. Zwar reihen die vier Musiker mühelos Wohlklang an Wohlklang, eine eigene Identität haben sie dagegen (noch) nicht wirklich entwickelt. Zielstrebig verfolgen sie den von ihren Vorbildern seit Jahrzehnten ausgetrampelten Pfad und setzen in zumeist gemäßigtem Tempo etwas zu sehr auf die todsichere Melange aus klassischem Songwriting und emotionalen Texten. Wer sich daran nicht stört, bekommt mit SUITCASE eine Platte, die das musikalische Pendant zum 70er-Jahre-Lederköfferchen auf dem Cover ist: altmodisch, aber grundsolide.

Tricky Lobsters – THE BLUE HOSPITAL CONSPIRACY

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Tricky LobstersKrankenhaus. Reif.

Ohne größeres Interesse seitens der Öffentlichkeit geweckt zu haben, werkeln die Rostocker seit bald 20 Jahren an ihrer Version des guten alten Rock’n’Roll, und zwar mit erfrischender Ehrlichkeit. Wie oft liest man schon eine Selbstbeschreibung einer Band, die verkündet, man klaue „nicht mehr als nötig“ von seinen Vorbildern? Als chronisch gelangweilter Musikkonsument, der schon alles gehört zu haben glaubt, wird man so auch diesem Trio vorwerfen können, es erfülle diese Offenherzigkeit etwas zu konsequent, denn die Grundzutaten sind natürlich hinlänglich bekannt. Die Tricky Lobsters machen daraus aber einen wohlschmeckenden Trank, der erdigen Blues- mit wuchtigem Stoner-Rock und spürbarem Enthusiasmus verbindet und so bestens zu unterhalten weiß. Sicher, die eine oder andere Band kann das mit ein bisschen mehr Schliff, aber darum geht’s hier nicht. Sympathisch, straight, schweißgebadet.

Town Of Saints – SOMETHING TO FIGHT WITH

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town_of_saintsPaneuropäischer Folk-Rock.

Der niederländische Gitarrist Harmen Ridderbos und die finnische Violinistin Heta Salkolahti lernten sich in Innsbruck kennen. Als Straßenmusiker reisten sie im Sommer 2010 quer durch Europa. Ergänzt um Schlagzeuger Sietse Ros, ließen sie sich schließlich im niederländischen Groningen nieder. Praktisch, denn dort findet jährlich das Newcomer-Festival „Eurosonic“ statt, wo Town Of Saints bereits einige Branchenkenner auf sich aufmerksam machten. Nach zwei in Eigenregie veröffentlichten EPs folgt nun das Debütalbum. Darauf gibt es elf mitreißende Indie-Folk-Rock-Songs mit ebenso cleveren wie berührenden Texten. Getragen werden die Stücke von der kräftigen Stimme des Band-Leaders sowie dem Geigenspiel von Salkolahti. Die Beats und rotzigen Indie-Gitarren-Riffs sorgen dafür, dass das Ganze nicht in irische Folklore abdriftet. Vergleiche mit Arcade Fire und den Fleet Foxes sind zwar etwas hoch gegriffen, aber Town Of Saints ist mit SOMETHING TO FIGHT WITH ein sehr respektables Erstlingswerk gelungen.

Theater Of The Absurd – THE MYTH OF SISYPHUS

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Theater Of The AbsurdMan sucht den roten Faden.

Nein, absurd ist es beileibe nicht, was dieses Theater da zelebriert, sehr wohl aber mutig. Die New Yorker Truppe bewegt sich generell im Bereich des vielschichtigen Prog Rocks, orchestriert ihre Songs mit dem üblichen traditionellen Rock-Gedöns (also inklusive Klavier und dröhnender Schweineorgel), erweitert aber sowohl ihren Gesang als auch so manche rhythmische Komponente mit Querverweisen an Metal und noch Derberes. Allerdings liegt in diesem ungewohnten Nebeneinander auch das Problem von THE MYTH OF SISYPHUS, denn so stimmig die Songs in sich auch sein mögen, insgesamt durchzieht die Scheibe eine gewisse Zerrissenheit. Als Hörer kann man sich nur schwerlich auf eine durchgehende Gemütsverfassung einlassen, zu sehr klaffen eingängige Szenarien und Momente von Disharmonie und Ansätze avantgardistischer Ausrichtung auseinander. Andererseits: Vielleicht brauchen Theater Of The Absurd einfach noch ein wenig Zeit, um eine eigene Identität ausformen zu können. Talent ist zweifelsohne vorhanden.

Spain – THE MORNING BECOMES ECLECTIC SESSION

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SPAIN Morning Becomes EclecticSanft, ruhig und intensiv.

Josh Haden ist eines dieser multitalentierten Geschwister aus der Familie Haden, alle Kinder des Jazz-Bassisten Charlie Haden. Josh begann seine Musiker-Laufbahn Ende der 80er mit seiner vorzüglichen SST-Post-Punk-Band Treacherous Jaywalkers. Anfang der 90er gründete er dann die deutlich ruhigere Band Spain, die zu einer ganzen Welle von schwermütigen Band-Neugründungen dieser Zeit gehörte. Zu den bekanntesten zählen Tindersticks und Lambchop, und irgendwo zwischen den beiden verortet sich auch Spains melancholischer, aber geerdeter Sound. Man mag von Unplugged-Alben halten was man will, aber diese Sorte Band profitiert von einem intimen Setting, was man auch auf diesem feinen Dokument einer Radio-Session für KCRW in Santa Monica hören kann. Begleitet wird Josh Haden nicht nur von den Spain-Mitgliedern, sondern auch von seinen drei Schwestern Rachel, Tanya und Petra an Violine, Cello und Backing Vocals. Petra Haden übernimmt für eine Gänsehaut erzeugende Strophe auf ›Spiritual‹ die Lead-Stimme. Und dieser Moment bringt die Magie dieses Mitschnitts ziemlich gut auf den Punkt. Hier musizieren Menschen, die sich seit Jahrzehnten gut kennen eine sehr intime, sanfte Musik in einem Setting, dass ihnen hörbar entgegenkommt. Fantastische Platte. Und auch der perfekte Einstieg für alle, die Spain noch nicht kennen. Nächstes Jahr gibt es dann auch ein neues Album.

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