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Start Blog Seite 1329

Thin Lizzy – Thin Lizzy/Shades Of A Blue Orphanage/Vagabonds Of The Western World

thin lizzy

Die Frühphase der Iren.

Mit einem Hit ungewohnten Zuschnitts katapultierten sich Thin Lizzy 1973 ins Bewusstsein der Rock-konsumenten: ›Whiskey In The Jar‹ hieß der irische Folksong – rein inhaltlich ein europäisches Gegenstück zu ›Hey Joe‹. Der Vergleich mit der Jimi Hendrix Experience hat Phil Lynott und seinen beiden Mitstreitern, Gitarrist Eric Bell und Schlag-zeuger Brian Downey, allerdings mehr geschadet als genutzt. Auf ihrem Debüt THIN LIZZY, dem hier die rare 71er-EP NEW DAY als Bonus angehängt wurde, pendelt das Trio noch zwischen akustischem Folk
(›Honesty Is No Excuse‹, ›Diddy Levine‹) und elektrifiziertem Blues-Rock (›The Friendly Ran-ger At Clontarf Castle‹, ›Look What The Wind Blew In‹, ›Re- turn Of The Farmer‘s Son‹) irischer Prägung.

Einen Schritt vorwärts geht das autobiografische SHADES OF A BLUE ORPHANAGE – Lynotts desolate Kindheit zwischen Waisenhaus und Erziehung durch die Oma wird in stilistischem Mischmasch aufgearbeitet: ›The Rise And Dear Demise Of The Funky Nomadic Tribes‹ zündet mit Soul Funk, zart balladesk fällt die Ode an Mutter ›Sarah‹ aus, und ›Baby Face‹ ist trotziger Hard Rock.

Was nach dem Labelwechsel zu Vertigo und Bells Austausch zugunsten eines Gitarren-Duos in den nächsten Jahren folgen sollte, veranschaulicht VAGA-BONDS OF THE WESTERN WORLD mit zugefügten Single-A- und B-Seiten: Saftiger Losgeh-Rock (›Mama Nature Said‹, ›The Rocker‹ und der Titelsong) lässt Lizzy wenig später weltweit durchstarten.

Thin Lizzy 7

Shades Of A Blue Orphanage 7

Vagabonds Of The Westerm World  8

Supertramp – Breakfast In America Deluxe Edition

supertramp

Supertramps Zenit: das Kon­sensalbum der späten 70er.

Und noch immer schwelt der Streit zwischen den Kampfhäh-nen Rick Davies und Roger Hodgson, der sich schon 1978 bei den Aufnahmen zu Supertramps sechstem Album angekündigt hatte. Heiter bis sonnige Geschichten gibt es um die monatelangen Sessions in den Village Recorder Studios: Etwa die, dass Davies weder Hodgsons Song noch den Albumtitel BREAKFAST IN AMERICA mochte. Stattdessen schlug er „Working Title“ respektive „Hello Stranger“ vor. Es blieben nicht die einzigen Querelen.

Mit dem Abstand von 31 Jahren lässt sich konstatieren, dass die in einem fabelhaften Cover von Mike Doud verpackten zehn Originaltracks, die für die DELUXE EDITION um zwölf Konzertmitschnitte aus Paris, London und Miami ergänzt wurden, nach wie vor Supertramps Verkaufsrenner sind. Sechs Millionen verkaufte Exemplare allein in den USA sowie ein Grammy in der etwas undankbaren Kategorie „Best Recording Package“ sprechen eine deutliche Spra-che. Zu Klassikern entwickelten sich – abgesehen vom Titelsong – auch noch ›Goodbye Stran-ger‹, ›Take The Long Way Home‹ und ›The Logical Song‹. An Supertramps Mixtur aus Pop, Rock und Jazz – gewürzt mit dem signifikanten Wurlitzer E-Piano – ging seinerzeit kein Weg vorbei. Für ganz hartnäckige Fans wird auch eine SUPER DELUXE EDITION mit Doppel-CD, Vinyl-LP-Replika, DVD, Poster und Buch aufgelegt.

Quicksilver Messenger Service – Happy Trails

quicksilver messenger service

Im halluzinogenen Rausch: Improvisation kontra Konzept.

No risk, no fun – für den Quick-silver Messenger Service aus San Franciscos seliger Hippie-Ära dürfte die Marschrichtung spätestens mit dem 69er-Longplayer HAPPY TRAILS klar definiert gewesen sein: Halb Konzertmitschnitt, halb Studiowerk, demonstriert das mit rund 50 Minuten ziemlich lang geratene Elaborat Vor- und Nachteile des Kollektivs um Ausnahmegitarrist John Cipollina. Zwei R’n’R-Klassiker von Bo Diddley, ›Who Do You Love‹ und ›Mona (I Need You)‹, stehen im Mittelpunkt. In Mammutmanier ausgewalzt, werden die Grenzen konsequent ausgelotet und auch furchtlos überschritten. Nicht minder spannungsarm gestalten sich Zweitgitarrist und Sänger Gary Duncans Kompositionen ›Maiden Of The Cancer Moon‹, ›Cavalry‹ und ›Happy Trails‹. Vor allem das fast 14-minütige Instrumental ›Cavalry‹ mit seinen Stilüberblendungen aus Acid-Rock und Folklore in unvorhersehbaren Tempowechseln hebt den Zweitling weit über das durchschnittliche Niveau hinaus.

The Pretty Things – Parachute 40th Anniversary Edition

pretty things

Unterschätzter 70er-Klassiker.

Im steten stilistischen Wandel befanden sich die 1963 ursprünglich als wüste R’n’B-Rabauken gestarteten Pretty Things vor allem im ersten Jahrzehnt ihrer Existenz. In der Besetzung immer mal wieder Veränderungen unterworfen, lieferte die Truppe um Sänger Phil May kontinuier-lich solide bis hervorragende Arbeit.

Auch das progressive Prachtstück PARACHUTE von 1970 macht da keine Ausnahme. Das erste Werk nach Weggang von Ur-Gitarrist Dick Taylor, der durch Pete Tolson ersetzt wurde, erzielte wie das vorangegangene Psychedelik-Konzeptalbum S.F. SORROW in Europa weder nennenswerten Absatz noch gesteigertes Prestige. Immerhin erbarmten sich Fach-kreise in den USA: Im „Rolling Stone“ wurde das mit deutlichen Referenzen an die Beatles in den Abbey Road Studios ein-gespielte PARACHUTE völlig zu Recht zum „Album des Jahres“ gekürt.

Eine gewisse Zeitlosigkeit umflort sowohl die 13 originalen Tracks als auch die um eine zweite CD mit Single-A- und B-Seiten, Demos sowie aktuellen akustischen Re-Interpre-tationen ergänzte 40TH ANNI-VERSARY EDITION. Selbst auf nackter Akustikbasis mit vierstimmigem Harmoniegesang funktionieren sämtliche Songs, durchsetzt nur von sparsamen E-Gitarren-Overdubs: ›She’s A Lover‹, ›Sickle Clowns‹ und das damals auch im Bremer Beat-Club präsentierte ›Cries From The Midnight Circus‹ eignen sich als Anspieltipps eines LP- Klassikers, der auch 40 Jahre später ohne Ausnahme hohes Niveau garantiert.

Elvis Presley – From Nashville To Memphis-The Essential 60’s Masters

 

elvis presley_quadratElvis in den Sechzigern: Kitsch kontra R’n’B-Wurzeln.

Seinen 75. Ge- burtstag hätte der King Of Rock ’n’Roll 2010 ge-feiert, wenn er nicht mit mehr als 30 heiklen Medikamenten im Blut und völlig verfettet im August 1977 an einem Herzinfarkt verstorben wäre. Bis heute ungebrochen ist der Kult um Elvis Presley, der für die Erbengemeinschaft jedes Jahr ein einträgliches Sümmchen in Millionenhöhe garantiert.

Presley-Puristen mögen auf die SUN SESSIONS mit Rockabilly sowie die frühen R’n’R-Aufnahmen für RCA schwören. Doch auch die von den Beatles dominierten Sixties, die Elvis mit dem Drehen eilig produzierter Hollywoodstreifen, den dazu gehörigen Soundtracks und relativ unbekannt gebliebenen regulären Alben verbrachte, offerieren Reizvolles, wie die 5-CD-Box FROM NASHVILLE TO MEM-PHIS – THE ESSENTIAL 60’S MASTERS suggeriert.

Räkelt sich der King in der ersten Hälfte noch bis auf wenige Ausnahmen wie ›Reconsider Baby‹, ›Stuck On You‹ oder ›Dirty, Dirty Feeling‹ im Kitsch von ›It’s Now Or Never‹ oder ›Are You Lonesome Tonight‹, ändert sich der qualitative Anspruch, je mehr sich das Jahrzehnt seinem Ende zu-neigt. Das wiedererwachte Interesse am eigen Œuvre signalisieren das 66er-Gospel-Werk HOW GREAT THOU ART, dem ein Jahr später die GUITAR MAN-Sessions folgen.

Voll und ganz auf der Höhe der Zeit befindet sich Elvis spätestens nach seinem fulminanten „NBC TV Comeback Special“ von Weihnachten 1968, das seine R’n’B-Wur-zeln beschwört. Unschlagbar schließlich das Material aus den „American Sound Studios“ in Memphis vom Jahr darauf: ›Long Black Limousine‹, ›I’m Movin’ On‹, ›In The Ghetto‹, ›Stranger In My Own Hometown‹ oder ›Suspicious Minds‹ präsentieren Elvis Presley einmal mehr auf seinem künstlerischen Zenit.

Mott The Hoople – In Performance 1970–1974

mott the hoopleKonzert-Anthologie mit Vor-wort von Leppards Joe Elliott.

Als David Bowie 1972 als Ziggy Stardust binnen weniger Monate den seit langem ersehnten internationalen Durchbruch erzielte, half er spontan der Karriere von Iggy Pop und Lou Reed auf die Sprünge. Vor der Trennung standen indes Bowies damalige Club-Favoriten Mott The Hoople – ein Quintett aus Croydon, das in drei Jahren vier exzellente Alben zwischen Rock’n’Roll-Übermut, verträumtem Country-Folk und selbst-verordnetem Dylan-Erbe sowie jede Menge enthusiastische Konzerte geliefert hatte. Der Ruf, auf der Bühne ein Kracher zu sein, hatte nichts bewirkt – außer der Tatsache, dass John Lydon und Mick Jones regelmäßig bei Gigs auftauchten.

Bowies Komposition ›All The Young Dudes‹ bescherte Mott unmittelbaren Erfolg und eine Glam-Rock-Aura, die den Unter-schied zwischen den beiden ersten Live-Mitschnitten der 4-CD-Box IN PERFORMANCE 1970 – 1974 in nicht immer ganz so astreiner Klangqualität verdeutlicht: Während das Heimspiel aus den Fairfield Halls in Croydon von 1970 noch rustikale Lokalmatadoren präsentiert, spielt die von Gitarrist Mick Ralphs und Frontmann Ian Hunter angeführte Formation Ende 1972 im Tower Theatre von Philadelphia schon in der Oberliga. Bowie übernimmt charmant die Ansage und mischt bei der Zu- gabe mit.

Ein interessanter Mischmasch aus unterschiedlichen Phasen findet sich auf den US-Konzert-ausschnitten von 1971 bis 73 auf CD Nummer drei, wo anstatt Ralphs erst Ex-UFO Mick Bolton, dann Ex-Spooky Tooth Luther Grosvenor alias Arial Bender die Saiten malträtieren. Eine abermals zur Optimierung bestimmte Veränderung im Line-up – 1974 ersetzte Bowies ehemaliger Sparringspartner Mick Ron-son Grosvenor – endete unversehens im Nichts, bildet aber mit Klassikern wie ›Roll Away The Stone‹, ›Golden Age Of Rock’n’Roll‹ und ›All The Way From Memphis‹ den krönenden Abschluss einer ebenso kurzen wie heftigen Karriere.

Paul Kossoff – Blue Soul: The Best Of Paul Kossoff

paul kossoff

Blues-Rock in Moll: Requiem für ein Genie.

Als Paul Kossoff im März 1976 im Alter von gerade mal 25 Jahren auf einem Flug von London nach Los Angeles an Herzversagen starb, hatte der ehemalige Gitarrist von Free, wie der obduzierende Arzt notierte, das Aus-sehen eines Mannes, der mindestens doppelt so alt war. Sechs Jahre zuvor war der Sohn des britischen Schauspielers David Kossoff auf dem Höhe-punkt des Ruhms angekommen, als sich Free mit dem dritten Album FIRE & WATER und dem zum Klassiker avancierten Riff-Rock-Stomper ›All Right Now‹ weltweit etablierten.

Viel hat Kossoff nicht hinterlassen: Als Vermächtnis blieben sechs Studioalben mit Free, zwei Solowerke, zwei weitere mit Back Street Crawler, diverse Konzertmitschnitte und einige Beiträge als Session-Gitarrist. BLUE SOUL: THE BEST OF PAUL KOSSOFF gibt Einblick in das kurze Wirken des Sechssaiten-virtuosen, der eigentlich zur gleichen Liga wie Ritchie Blackmore, Jeff Beck, Eric Clapton, Jimmy Page Peter Green und Mick Taylor zählte, den die Zeit aber offensichtlich vergessen hat. Allein neun Titel bleiben Free vorbehalten – davon drei live. Zwei Solonummern ergänzen sich mit einem Song des Free-Seitenprojekts Kossoff, Kirke, Tetsu & Rabbit, zwei weiteren mit Traffics Jim Capaldi sowie Gastauftritten bei Uncle Dog und The Rumble-down Band.

Freddie King – TEXAS FLYER 1974–1976

freddie kingZweite King-Retrospektiv-Box.

Nach der Box TAKING CARE OF BUSINESS 1956-1973 komplettiert dieses Set die King-Sammlung, indem sie den Schwerpunkt auf die letzten Jahre des Bluesers bei RSO legt. Dabei ragt besonders das von Mike Vernon produzierte BURGLAR her-aus, auf dem Freddie Kings le-bendiges, Funken sprühendes Spiel herrlich ins Zentrum des Geschehens gerückt wurde. TEXAS FLYER 1974-1976, das im LP-Format inkl. 80-Seiten-Hardcover-Buch veröffentlicht wird, enthält auf seinen insgesamt fünf CDs zudem eine Rei-he von Live-Aufnahmen, von denen das Gros bislang unveröffentlicht ist. Hier wird die ei-gentliche Magie von Freddie King deutlich: Bis kurz vor seinem Tod am 28. 12. 1976 rockte er voller Sturm, Drang und Leidenschaft. Ein Glück, dass dies nun noch einmal plastisch nacherlebbar ist.

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