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Start Blog Seite 1340

Jethro Tull – STAND UP DELUXE EDITION

Jethro-Tull-Stand-Up1Jethro Tulls meisterhafte Selbstfindung von 1969 in opulenter Deluxe Edition.

Morgenluft witterte Ian Anderson im Frühjahr des Jahres 1969. Denn erstens: War er doch endlich seinen härtesten Widersacher bei Jethro Tull, Gitarrist Mick Abrahams, los. Zweitens: Suchte nach wenigen Wochen Abrahams Ersatz Tony Iommi ebenfalls wieder das Weite, um zu Black Sabbath zurück zu kehren. Und drittens: Fand sich adäquater Ersatz in Person von Martin „Lancelot“ Barre, der ein Leben lang seinem Herrn und Meister Anderson treu ergeben bleiben sollte.

Unter derart positiven Vorzeichen entstand im April in den Londoner Morgan Studios Jethro Tulls früher Meilenstein STAND UP mit einer gewagten Mixtur aus Folk, Rock, Blues und Klassik. Progressiv rockten ›A New Day Yesterday‹ und ›Nothing Is Easy‹. Exzentrisch auf Folk-Pfaden wandelten ›Fat Man‹ und ›Look Into The Sun‹. Zum Herzstück des Albums aber entwickelte sich eine Bearbeitung von Johann Sebastian Bachs ›Bourrée In E-Moll‹ – ein eruptiver Querflötenausbruch in variablen Takten, der signifikant den damaligen Zeitgeist widerspiegelte, sich aber auch zur zeitlosen Hymne entwickelte.

Für die Jubiläums-Ausgabe mit zwei CDs und einer DVD wurden zahllose Archivschätze zutage gefördert: Single-A-&-B-Seiten wie ›Living In The Past‹ und ›Sweet Dream‹, ein rarer Mono-Mix, diverse BBC-Sessions von 1969, zwei US-Radio-Spots sowie ein kompletter Konzertmitschnitt von 1970 aus der New Yorker Carnegie Hall im DTS Surround Mix.

Sammy Hagar – STREET MACHINE COLLECTOR’S EDITION: REMASTER & RELOADED

SammyHagarStreetMachineDer gute Kumpel des Hard Rock: viertes Solowerk eines Unermüdlichen.

Obwohl er sich in seinem rund vierzigjährigen Berufsleben im Gruppenkontext wie Solo stets als exzellenter Sänger und Entertainer empfahl, gelang Sammy Hagar nie der ganz große Durchbruch. Mit Montrose startete er 1973 fulminant, aber warf nach nur zwei Alben entnervt das Handtuch. Beim Einstieg bei Van Halen 1986 als Ersatz für David Lee Roth orientierte sich das einst zuverlässige Hard-Rock-Flaggschiff – wenn auch sehr erfolgreich – bereits am Rock-Pop-Mainstream. Hagars Solowerken mangelte es stets an Abenteuerlust und dem gewissen Kniff.

Auch STREET MACHINE von 1979, das vierte von insgesamt fünf Alben für die Firma Capitol, bildet da keine Ausnahme: Alle zehn Songs stammen aus Hagars Feder – heraus ragt aus dem durchaus solide produzierten Werk allerdings keiner. Einfach zu stromlinienförmig präsentieren sich Songs wie ›Growing Pains‹, ›Feels Like Love‹ und das mit der damaligen Gattin Betsy co-komponierte ›Wounded In Love‹. Ganz zu schweigen von den Auskopplungen ›Plain Jane‹, ›Straight To The Top‹ und ›This Planet’s On Fire (Burn In Hell)‹. Als Bonus dazu gibt’s die Non-Single-Tracks ›(Sittin’ On) The Dock Of The Bay‹ und ›I’ve Done Everything For You‹.

Groundhogs – THANK CHRIST FOR THE GROUNDHOGS: THE LIBERTY YEARS (1968 – 1972)

Groundhogs-Thank-Christ-For-Groundhogs-The-Liberty-Years-1968-1972-2010-3CD-Box-Set-FLACBlues – originell bis kauzig und von hinten aufgezäumt.

Skurriler Prog-Rock-Blues, gepaart mit einer galligen Gesellschaftskritik und schrägem Humor: So sah das Nischenprogramm aus, das die 1963 von Gitarrist und Sänger Tony McPhee aus der Taufe gehobenen Groundhogs weder im ersten noch im zweiten British Blues Boom über den Status des Geheimtipps hinauskommen ließ. Ein gern gesehener Gast auf Open-Air-Festivals war das Trio trotzdem, das zudem einige unglaubliche Alben hinterließ. Die besten verteilen sich auf dem Drei-CD-Set THANK CHRIST FOR THE GROUNDHOGS: THE LIBERTY YEARS (1968 – 1972): An der Tradition des Mississippi Blues ausgerichtet, präsentiert das Debüt SCRATCHING THE SURFACE Selbstgestricktes von McPhee sowie Muddy Waters’ ›Still A Fool‹. Mit einem Augenzwinkern beerdigt wird der Zwölftakter ein Jahr später auf BLUES OBITUARY, als gutes Gewissen des Blues empfehlen sich die Groundhogs indes auf THANK CHRIST FOR THE BOMB mit agitatorischem Sprengstoff wie ›Soldier‹, ›Status People‹ und ›Rich Man, Poor Man‹.

Mit SPLIT experimentiert das Triumvirat im Avantgarde-Bereich, erforscht aber auch das Erbe von Jimi Hendrix – ein LP-Werk, das Dekaden später der Grunge-Szene von Seattle als Inspiration dienen sollte. Tongue-In-cheek-Humor macht sich breit auf der superben Sci-Fi-Comic-Persiflage WHO WILL SAVE THE WORLD? THE MIGHTY GROUNDHOGS, die in der Prophezeiung gipfelt: ›Earth Is Not Room Enough‹.

Scratching The Surface: 6

Blues Obituary: 8

Thank Christ For The Bomb: 9

Split: 10

Who Will Save The World? The Mighty Groundhogs: 9

Delaney, Bonnie & Friends – ON TOUR WITH ERIC CLAPTON DELUXE EDITION

DelaneyBonnieBoxOnTourWithEricClaptonOpulente 4-CD-Werksausgabe eines Live-Klassikers von 1969.

Eins kam zum anderen, als im Sommer 1969 das in der US-Studioszene hoch angesehene, dem Publikum nur leidlich bekannte Ehepaar Delaney Bramlett und Bonnie Lynn O’Farrell in den USA das Vorprogramm von Blind Faith bestritt – binnen weniger Wochen war es um Eric Clapton geschehen: Blind Faith war gegessen, „Slowhand“ heuerte umgehend bei Delaney, Bonnie & Friends an und tourte durch Europa als Musiker im zweiten Glied; nach einem Auftritt in der Londoner Albert Hall schlossen sich gar der von den Beatles frustrierte George Harrison und Ex-Traffic Dave Mason an. In Europa mitgeschnitten wurde ON TOUR WITH ERIC CLAPTON – ein Evangelium für jeden Puristen, der Southern Rock am liebsten mit Soul, Gospel und R&B angereichert genießt.

Zum 40. Jubiläum legte das Label Rhino noch einmal Hand an, lagerten in den Archiven doch noch einige Schätze: Verpackt in ein Road Case, verteilen sich auf vier CDs 52 Tracks mit einer Laufzeit von mehr als drei Stunden. Mit dabei: die kompletten Shows aus London, Bristol und Croydon. Hinzu gesellen sich diverse unveröffentlichte Titel, etwa ›I Don’t Know Why‹ aus der Feder von Bramlett und Clapton. ›My Baby Specializes‹ und ›Everybody Loves A Winner‹ stammen vom Debüt HOME, ›Get Ourselves Together‹ vom 69er-Nachfolger ACCEPT NO SUBSTITUTE. Abgerundet wird die Raritätenschau mit dem Traditional ›Will The Circle Be Unbroken‹, einer Version von Spencer Davis’ ›Gimme Some Lovin’‹ sowie dem Instrumental ›Pigmy‹.

Badfinger – Magic Christian Music / No Dice / Straight Up / Ass

BadfingerStraightUpBeatles revisited: vom Traum, die Fab Four zu sein.

Keine der zahllosen Beatles-Epigonen kam dem Original so nah wie die auf dem hauseigenen Label Apple verpflichteten Badfinger. Prinzipiell George Harrisons Protegés, benötigte es eine LP unter dem ursprünglichen Namen The Iveys, den Austausch des Gitarristen, eine griffige Namensänderung sowie Paul McCartneys Kreativ-Input, um Badfinger zu etablieren.

MAGIC CHRISTIAN MUSIC, betitelt nach gleichnamiger Filmsatire, zu dessen Soundtrack das Quartett unter Pauls Ägide drei Titel beisteuerte, überzeugt auf Anhieb. Älteres Material der Iveys wird mit typischen McCartney-Produktionen kombiniert, darunter auch der ursprünglich für die Beatles konzipierte Hit ›Come And Get It‹. Von Geoff Emerick produziert, generierte der Nachfolger NO DICE mit fabelhaftem Brit-Pop wie ›No Matter What‹ und ›Without You‹ im Trennungsjahr der Beatles zweierlei: hämische Kritiker-Schelte, aber auch gesteigertes Publikumsinteresse. Als verkanntes Meisterwerk bezeichnen lässt sich das 1971 von gleich drei Produzenten fertiggestellte STRAIGHT UP: Emerick gab an George Harrison ab, der wiederum, als sein „Concert For Bangladesh“ keine andere Wahl ließ, Todd Rundgren involvierte. ›Baby Blue‹, ›Day After Day‹, ›Perfection‹ und ›Name Of The Game‹ belegen abermals Bassist Tom Evans’ und Pianist Pete Hams Komponisten-Genie – beide begingen tragischerweise Jahre später Selbstmord. Ohne Mitwirkung eines Beatles entstand 1972 das ebenfalls hörenswerte ASS, das erst zwei Jahre später erschienene letzte Werk auf Apple. Abermals Todd Rundgren, aber auch Chris Thomas sowie Badfinger selbst zeichneten als Produzenten von herrlichen Pop-Hymnen wie ›Apple Of My Eye‹, ›Blind Owl‹ und ›Timeless‹ verantwortlich.

Magic Christian Music: 6

No Dice: 7

Straight Up: 8

Ass: 7

Bob Dylan – FOLKSINGER’S CHOICE / ORIGINAL ALBUM CLASSICS / THE BOOTLEG SERIES VOLUME 9: THE WITMARK DEMOS / THE ORIGINAL MONO RECORDINGS

Tageskarte 10.09.10 / Pop / Bob DylanZu Tage gefördert aus Dylans Archiv: Demos, Radio-Session, Mono-Versionen und weniger Erbauliches.

Eigentlich feiert „His Bobness“ ja erst 2011 seinen 70. Geburtstag, doch bereits jetzt überbieten sich gleich mehrere Veröffentlichungen mit bislang unveröffentlichten Raritäten, lange nicht gehörten Takes und auch manch Altbekanntem. Cynthia Gooding, amerikanische Folklore-Interpretin, die in den fünfziger Jahren für das Label Elektra diverse LPs einspielte, moderierte 1962 in New York eine Radioshow namens FOLKSINGER’S CHOICE. Einer ihrer Gäste: der noch unbekannte Bob Dylan.

Knapp eine Stunde plauderte der junge Folkie aus Greenwich Village in der Rundfunksendung, spielte Gitarre, rauchte Unmengen von Zigaretten und interpretierte die Lieder seiner Helden: Woody Guthries ›Hard Travelin’‹, Bukka Whites ›Fixin’ To Die‹ und Big Joe Williams’ ›Baby Please Don’t Go‹. Aber auch frühe Dylan-Originale wie ›The Death Of Emmett Till‹ und ›Hard Times In New York Town‹ kommen zur Aufführung. Fast noch unterhaltsamer sind allerdings Dylans zum Teil dreist erfundene Antworten auf Goodings Fragen. Etwa wenn er behauptet, er sei sechs Jahre mit einem Wanderzirkus durch die Welt gezogen. Oder wenn er augenzwinkernd prognostiziert, „nie reich und berühmt“ zu werden.

Noch eher arm und unbekannt war Mr. Dylan zumindest, als die in der losen Reihe THE BOOTLEG SERIES als VOLUME 9 zur Veröffentlichung vorgesehenen THE WITMARK DEMOS entstanden. Nicht weniger als 47 Songs spielte er für seine beiden ersten Musikverlage als Demo-Fassungen ein: Im Januar 1962 für Leeds Music, über den Zeitraum von 1962 bis 1964 auch für M. Witmark & Sons. Akustik-Gitarre, Mundharmonika und gelegentliche Klavierbegleitung untermalen Aufnahmen von späteren Klassikern wie ›Blowin’ In The Wind‹, ›Masters Of War‹ und ›Mr. Tambourine Man‹. Auf der Doppel-CD befinden sich allerdings auch jede Menge Kuriositäten und wenig bekannte Songs wie ›Standing On The Highway‹, ›Man On The Street‹, ›Seven Curses‹ und ›Guess I’m Doing Fine‹.

Ebenfalls gesuchte Sammelobjekte sind die ersten acht Mono-LPs von Dylan, die sich in Länge, Instrumentierung und Mix von den Zweikanal-Fassungen oft erheblich unterscheiden. Mit dem 8-CD-Box-Set THE ORIGINAL MONO RECORDINGS, die die Klassiker BOB DYLAN, THE FREEWHEELIN’ BOB DYLAN, THE TIMES THEY ARE A-CHANGIN’, ANOTHER SIDE OF BOB DYLAN, BRINGING IT ALL BACK HOME, HIGHWAY 61 REVISITED, BLONDE ON BLONDE und JOHN WESLEY HARDING enthält, schließt sich nun endlich auch diese Lücke.

Längst etabliert war Dylan, als jene Aufnahmen entstanden, die im 3-CD-Set ORIGINAL ALBUM CLASSICS enthalten sind. Wenig gnädig hinterließ die Produktionstechnik der achtziger Jahre ihre Spuren in Bob Dylans Œuvre. EMPIRE BURLESQUE aus dem Jahr 1985 polarisiert die Gemüter: Relativ starkes Songmaterial (u.a. ›Tight Connection To My Heart‹, ›Dark Eyes‹, ›I’ll Remember You‹) scheuert sich wund an blecherner Instrumentierung – da kann auch die imposante Gästeschar mit Ron Wood, Sly & Robbie sowie Al Kooper nicht gegen anstinken.

Das zum Teil gleiche Personal wirkte 1988 auch auf DOWN IN THE GROOVE mit, ergänzt um Virtuosen wie Mark Knopfler und Eric Clapton sowie Punk-Veteranen wie Steve Jones und Paul Simonon. Schlicht abenteuerlich ist das Tracklisting: Fremdmaterial und Stoff aus Dylans Feder halten sich die Waage. Unterm Strich ein eher verzichtbares Werk. Gleiches gilt auch für das 1990 erschienene UNDER THE RED SKY mit einer illustren Begleittruppe aus George Harrison, Slash, David Crosby, Bruce Hornsby, Stevie Ray Vaughan und Elton John, aber viel zu glatter Produktion von Don Was.

FOLKSINGER’S CHOICE [ 8 ]

// Leftfield Media

ORIGINAL ALBUM CLASSICS [ 5 ]

Empire Burlesque / Down In The Groove / Under The Red Sky Columbia

// Columbia/Sony

THE BOOTLEG SERIES VOLUME 9: THE WITMARK DEMOS [ 9 ]

// Columbia/Sony

THE ORIGINAL MONO RECORDINGS [ 10 ]

Bob Dylan / The Freewheelin’ Bob Dylan / The Times They Are A-Changin’ / Another Side Of Bob Dylan / Bringing It All Back Home / Highway 61 Revisited / Blonde On Blonde / John Wesley Harding Columbia

// Columbia/Sony

New Device

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NewDevice2Ihr Sound hat etwas von Aerosmith, Van Halen und den frühen Skid Row. Darüber hinaus haben Bon Jovi sie höchstpersönlich ins Vorprogramm auf eine Londoner Arena-Bühne gehievt. Nein, das hier ist nicht das Rock-Rückblick-Ratespiel, und gesucht wird auch keine verblichene Achtziger-Eintagsfliege. Vielmehr geht es hier ganz aktuell um New Device. Die jungen Briten, die hinter all die angeführten Pluspunkte just ein Häkchen setzen konnten, haben hingegen auch noch vor, uns einige Jahre erhalten zu bleiben. Schließlich ging es mit ihrem Karriere-Kickstart und dem Album TAKIN’ OVER gerade erst los.

Trotz ihrer unüberhörbaren klassischen Wurzeln sehen sich New Device aber keinesfalls als Reste-Verwerter gestriger Relikte, sondern haben Gegenwart und Zukunft fest im Blick. „Wir haben die besten stilistischen Elemente des Achtziger Hard Rocks für uns adaptiert und fügen dem Ganzen etwas Frisches hinzu“, so Sänger Daniel Leigh, der im väterlichen Auto mit Classic Rock, dann mit Nirvana und Green Day und erst Anfang 20 mit Guns N’Roses und Skid Row in musikalische Berührung kam. „Uns wurde relativ schnell klar, dass es beim besten Willen keinen Sinn macht, Songs, die andere Bands schon geschrieben haben, noch einmal zu schreiben. Zudem haben wir aus den unzähligen VH1-Dokus eines von den alten Hard Rockern gelernt: Alkohol- und Drogen-Exzesse bringen einen kein Stück weiter nach vorne, sondern ziehen einen nur unaufhaltsam runter. Wenn man es heutzutage als Band schaffen will, muss man Köpfchen haben und – die überwiegende Zeit zumindest – klar bleiben.“

Nach der Veröffentlichung des Debüts gleich beide Gründungs-Gitarristen, Phil Kinman und Robb Wybrow, zu verlieren, wäre für andere Bands ein derber Rückschlag im Weltherrschafts-Plan. Nicht so für New Device, die mit Shane Lee und Gaz Bolan flugs zwei bereits erprobte Session-Mucker als Sechsaiter-Gespann in die Band integrierten. „Auf unserer ersten gemeinsamen Tournee mit dem neuem Line-up haben wir drei übrigen erst kapiert, was für einen Glücksgriff wir mit unseren neuen Axt-Experten gemacht haben“, erzählt Dan. „Ich hatte ernsthaft noch nie soviel Spaß, und jeder Abend war ein wahres Fest auf der Bühne. Und ohne Phil und Robb jetzt zu nahetreten zu wollen: Die neuen Jungs spielen einfach in einer anderen Liga und bringen dazu noch viel frische Ideen in die Band ein. Unser zweites Album nimmt gerade schon Gestalt an – und ich verspreche: Es wird ein echter Koloss werden.“

Falsche Bescheidenheit hat und hatte in der anvisierten Arena-Rock-Riege eben noch nie was verloren. Dürfe er sich den nächsten Support-Slot-Gönner aussuchen, fiel Dan die Wahl denn auch ziemlich leicht. „Ich bin riesiger Nickelback-Fan. Die Band spielt so geil auf den Punkt, hat gigantische Bühnenbauten, tonnenweise Pyros und verkauft Stadien aus. Das wäre exakt die richtige Tour für uns.“ Fest steht: Nicht nur das ist die Tour, mit der New Device es tatsächlich noch ganz weit bringen könnten.

Letzte Instanz

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letzteinstanz_2010_lineup_sommer2010 @ Abdraj SonnenkalbDass Trilogien einen besonderen künstlerischen Reiz und Stellenwert haben, ist allseits bekannt. Filmreihen wie „Der Pate“, „Der Herr der Ringe“ oder „Matrix“ stehen ganz oben auf der Beliebtheitsskala von Fans und Kritikern, und auch musikalische Dreiteiler wie Meat Loafs BAT OUT OF HELL-Reihe oder die Bob Dylan-Trilogie finden großen Anklang. Nun schlagen auch die deutschen Alternative-Rocker Letzte Instanz diesen künstlerischen Pfad ein. Mit SCHULDIG lieferten sie Anfang 2009 den ersten Teil, Anfang Oktober folgte nun das zweite Kapitel HEILIG. Dabei entwickelte sich die Idee zu einem musikalischen Dreigestirn eigentlich erst, nachdem SCHULDIG schon fertiggestellt war. „SCHULDIG war so ein Album, bei dem alle aus dem Studio gekommen sind und gesagt haben: Ja, das ist es“, erklärt Violinist M. Stolz. „Und als wir gesehen haben, welch positive Resonanz das Album auch beim Publikum hervorruft, haben wir überlegt, ob wir das nicht stilistisch fortführen sollten.“ Zuerst entstand die Idee, mit dem nächsten Album ein Gegengewicht zu SCHULDIG zu schaffen, bevor man sich schließlich entschied, das Ganze mit einem dritten Album thematisch und musikalisch abzuschließen. Dieses Gegengewicht stellt nun HEILIG dar, was man schon auf den ersten Blick erkennt. Zierte das Cover von SCHULDIG ein dunkler, weiblicher gefallener Engel, erstrahlt auf dem HEILIG-Booklet nun ein weiß gekleideter, männlicher und selbstbewusster Himmelsbote. Der rote Faden ist hier zum einen das Motiv des Engels und die Tatsache, dass es wieder aus der Feder von Comic-Zeichner Ingo Römling stammt. Auch musikalisch ist das neue Album eine Mischung aus Fortführung und Gegensatz. „Bei SCHULDIG ging es sehr direkt in eine Rockrichtung, während HEILIG wieder ein bisschen breiter geworden ist, ohne allerdings den Weg von SCHULDIG zu vernachlässigen“, erklärt Sänger Holly das Konzept. „Wir haben für HEILIG auch Lieder geschrieben, die den Bogen etwas weiter spannen und verschiedene Stimmungen schaffen. Ich würde diesen Stil als Brachialromantik beschreiben.“

Die Ideen zum dritten und abschließenden Teil sind schon vielfältig, doch verraten will die Band noch nichts. „Ich könnte dir jetzt schon von unseren Plänen erzählen“, meint Holly mit einem verschmitzten Grinsen. „Aber dann müsste ich dich verschwinden lassen und selbst flüchten.“ Und da die Band im Herbst und Winter etliche Konzerte plant, wäre das strategisch sicher unklug. Aber besonders lange wird das neue Album nicht auf sich warten lassen.

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