Gestern feierten die Rolling Stones die Veröffentlichung ihres neuen Albums HACKNEY DIAMONDS im Club „Racket NYC“ in New York. Nach einem DJ-Set von DJ Questlove stürmten Mick Jagger, Keith Richards und Ronnie Wood die Bühne, um sieben Songs vom neuen Album sowie einige ihrer größten Hits vor ausgewähltem Publikum zu performen.
Als Highlight wird die Darbietung des neuen Tracks ›Sweet Sounds of Heaven‹gehandelt, bei dem Lady Gaga den Stones auf die Bühne folgte.
Unter den illustren Gästen waren unter anderem US-Entertainer Jimmy Fallon, Trevor Noah, Daniel Craig, Mary Kate Olsen, Elvis Costello, Diana Krall, Chris Rock, Taylor Hill, Rachel Weisz, Christie Brinkley, Ed Burns, Keegan-Michael Key, Minka Kelly, Christy Turlington, Produzent Andrew Watt und viee mehr.
Der Gunner überzeugt mit reflektierten Tracks zwischen Country-Coolness und Rock
Ist Duff McKagan der Coolste bei Guns N’ Roses? Wenn er so extrem lässig und breitbeinig mit tiefhängendem Bass – ein Fender Duff McKagan DLX P Bass RW WPL, um genau zu sein – auf der Bühne steht, ist man durchaus geneigt, das zu bejahen. Umso mehr, als er über die Jahre neben den Gunners mit weiteren coolen Combos wie Neurotic Outsiders, Loaded oder den Walking Papers die Studios und Bühnen gerockt hat. Auch sein neuester Solo- Output LIGHTHOUSE ist alles andere als uncool, sonst hätten Slash, Jerry Cantrell und Iggy Pop garantiert nicht als Gäste mitgewirkt.
Wobei das nur das i-Tüpfelchen ist. McKagan muss gar nicht heftig auf den Putz hauen, statt- dessen inszeniert er seine extrem reflektiert wirkenden Lieder zwischen Singer/Songwriter, Country-Coolness und – bei seiner Vergangenheit logisch – auch Rock. Punkig geht es im Gegensatz zu früheren Releases eher wenig zu, höchstens was die Intensität der Kompositionen und der Lyrics angeht. Sein spezielles Timbre ist natürlich Geschmackssache, aber es ist markant, markig und unglaublich charismatisch – und wirkt gerade auf einer ruhigeren akustischen Nummer wie ›I Just Don’t Know‹ mit den scheinbar autobiografischen Lyrics besonders ausdrucksstark. Selbst die Streicher schaffen es nicht, dieses Stück zu verkitschen, dermaßen authentisch kommt es im Americana-Stil rüber
Seit ihrer Classic-Rock-Hochphase um PRESSURE AND TIME (2011) herum, haben sich die Rival Sons konsequent weiterentwickelt. Sänger Jay Buchanan erklärt, dass das ebenfalls in diesem Jahr erschienene Album DARKFIGHTER „die neuen Rival Sons“ vorgestellt habe und LIGHTBRINGER diese Neuvorstellung nun verdichte. Für mich als Beobachterin erster Stunde ist. die jüngste Entwicklung eine weitere Stufe auf einer natürlichen Evolutionstreppe, die die Ausnahmeband seit Karrierebeginn besteigt. Die beiden 2023 erschienenen Platten stellen zwei Seiten derselben Medaille dar: Die Bekämpfung der Dunkelheit und die damit einhergehende Umarmung des Lichts. Eröffnet wird LIGHTBRINGER mit ›Darkfighter‹, einem neunminütigen Arrangement-Monster mit losem Classic-Rock-Grundgerüst, durchbrochen von düsteren Riffs, zarten Akustikteilen, Harmonien á la Crosby, Stills & Nash, mächtigen Instrumentalparts und mehreren Refrains. In ›Before The Fire‹ greifen die Rival Sons den Titel ihres Debütalbums auf, neben dem wunderbaren Chorus sticht vor allem der Gitarrensound in der Strophe heraus, der in seiner Luftigkeit fast an U2s The Edge erinnert. Mit ›Sweet Life‹ ist ein Track vorhanden, der die klassischen Rival Sons heraufbeschwört – geradliniger und soulig mit großen Refrains, Hooklines und tanzbarem Shake-Teil. Abgesehen von dieser Ausnahme tönen die Männer aus Long Beach hier noch vielschichtiger, gefühlvoller, tiefgründiger und transzendentaler als zuvor und bleiben dabei stets authentisch. LIGHTBRINGER ist ein weiteres akustisches Erlebnis aus der Feder dieser Band, die einfach nie enttäuscht.
Am 17. November erscheint die Jubiläumsedition von Pearl Jams zweitem Album VS. in einer besonderen „Special Edition“ auf klarem Vinyl und auf schwarzem Doppel-Vinyl. Damit feiern Pearl Jam und Sony Music den 30. Geburtstag der Platte. Bei Erscheinen brach VS. damals alle Rekorde. Allein in den ersten fünf Tagen verkaufte sich Pearl Jams erste Kollaboration mit Produzent Brendan O’Brian über 950.000 Mal. Es hielt sich fünf Wochen auf Platz 1 der Charts und wurde so das am längsten auf der Spitzenposition verharrende Pearl Jam-Album überhaupt.
Darüber hinaus veröffentlichen Pearl Jam und Legacy Recordings einen brandneuen „Atmos Spatial Audio Mix“ des Albums, der ab dem 20. Oktober zusammen mit neuen Visualizer-Videos für jeden Track bei Apple Music verfügbar sein wird.
Zusätzlich feiern Pearl Jam auch noch den zehnten Geburtstag von LIGHTNING BOLT, ihrem Album von 2013. Auch diese Platte wird am 20. Oktober als „Spatial Audio“ veröffentlicht.
In „The Obsournes Podcast“ sprachen Ozzy, Sharon und ihre Kinder, Jack und Kelly Osbourne, jüngst über die legendäre Tournee von Ozzy Osbourne und Mötley Crüe von 1984, die im Biopic „The Dirt“ über Mötley Crüe erwähnt wird. Im Speziellen geht es dabei um die legendäre Geschichte, dass Ozzy Osbourne Ameisen geschnupft haben soll. Sohn Jack Osbourne will wissen, ob die Story stimmt.
„Ich war Gott sei Dank nicht dabei“, antwortet daraufhin Sharon Osbourne. „Ich versuchte, mich von Mötley fernzuhalten. Und ich weiß es ehrlich nicht. Ich weiß nur, dass die Story es wohl in ihren Film geschafft hat.“
Außerdem teilte Sharon ordentlich gegen Crüe und Nikki Sixx aus. „Nikki Sixx: Arschloch“, meint Ozzys Frau, woraufhin Ozzy, deutlich unangenehm berührt, kontert: „Nein, ist er nicht!“ Und zu der Geschichte mit den Ameisen erklärt der Prince Of Darkness ganz klar: „Ja, ich habe das getan. Ich war doch dabei.“
The Revivalists kommen Ende Oktober für zwei Shows nach Deutschland. Mit ihrem jüngsten Album POUR IT INTO THE NIGHT im Gepäck und zwei gefeierten Support-Shows für die Rolling Stones kommt die achtköpfige Truppe aus New Orleans erstmals zu uns. CLASSIC ROCK verlost pro Stadt 3×2 Freikarten unter allen Teilnehmenden!
Alice Cooper, die ursprüngliche Band bestehend aus fünf Gestalten, die sich teils im Kunstkurs und Laufteam der Cortez Highschool in Phoenix zusammenfand, teilten nicht nur Ruhm und Ehre, sondern auch Abstürze und Abhängigkeiten.
Glen Buxton, Leadgitarrist der Band, war derjenige, der sich nie vollkommen von „sex, drugs rock’n’roll“ losreißen konnte. Insbesondere vom Drogenteil. Während Leadsänger Vincent Damon Furnier, der den Namen Alice Cooper schließlich auch bürgerlich annahm, später über seine Alkohol- und Kokainabhängigkeit sprach, von der er schließlich mithilfe Gottes und seiner Passion für Golf loskam, hielt Glen Buxton immer noch an diesem Lebensstil fest.
Nachdem die ersten beiden Alben der Band auf Frank Zappas Straight-Label gefloppt waren, erschien Bob Ezrin auf der Bildfläche. Er produzierte nicht nur LOVE IT TO DEATH, sondern brachte der Band auch neu bei, wie sie ihre Instrumente zu spielen hatten. Nach dem ersten Hit ›I’m Eighteen‹ und dem Folgealbum KILLER kam schließlich mit SCHOOL’S OUT die Hymne, mit der die Band bis in alle Ewigkeit assoziiert werden wird.
Die selbst ernannten „Billion Dollar Babies“ tourten durch die Welt (1972 auch zum ersten Mal in Deutschland) und bekamen alles, was sie wollten. Gefährlich für eine Band, bestehend aus fünf großen Kindern, die in ihrem Wahnsinn beispielsweise einmal ihrem Drummer aus Versehen in den Fuß geschossen hatten – der Platingott mit den hüftlangen Haaren spielte die Show trotzdem.
In seiner aktuellen Kollaboration mit Audible beschreibt Sänger Alice Cooper, wie sich das Klima innerhalb der Band damals änderte. „Wir hatten das Gefühl, wir würden Glen mitschleifen müssen. Er wuchs nicht mehr mit uns. Er war immer noch der größte Gitarrist, aber er vergaß immer öfter Riffs. Wir machten uns Sorgen.“ Aber „the show must go on.“
Bis zur Auflösung nach der Platte MUSCLE OF LOVE, bei der sich die Band ausgebrannt fühlte, machte man weiter. Die Trennung kam langsam und schleichend. Cooper betont bis heute, dass es keine „Scheidung“ war, sondern eine „schleichende Separation“. Keinerlei Machtkämpfe oder Streitigkeiten über die Presse. Dem Ego von Michael Bruce, Glen Buxton, Neal Smith und Dennis Dunaway dürfte es trotzdem nicht sonderlich gefallen haben, dass ihr Sänger mit seinem Solowerk WELCOME TO MY NIGHTMARE sämtliche Rekorde brach.
Ein Versuch, an den Erfolg anzuknüpfen, gab es: Billion Dollar Babies nannten sich Dennis Dunaway, Neal Smith und Michael Bruce, als sie 1977 das Album BATTLE AXE veröffentlichten. Doch es verschwand in der Versenkung.
Durch die Achtziger und Neunziger hindurch verhielt sich der Gitarrist still, spielte auf ein paar Aufnahmen, doch im Großen und Ganzen hörte man nicht viel von ihm. Zu einer Reunion mit der Band mit Ausnahme von Cooper und Dunaway, die wegen Krankheit und Terminproblemen nicht erscheinen konnten, kam es kurz vor seinem Tod. Am 19. Oktober 1997 starb er an einer Lungenentzündung, nur wenige Wochen vor seinem 50. Geburtstag.
Alice Cooper erinnert sich: „Er musste immer irgendwie leicht illegal sein. Er hatte immer ein kleines Messer oder eine Knarre dabei. So war er einfach.“ Auf dem Album DETROIT STORIES, an dem der Rest der Band beteiligt war, gibt es eine Hommage an Buxton. Im Song ›I Hate You‹ singt jeder der Vier einen Vers, was genau er am anderen nicht leiden kann, bevor alle vier über Glen singen: „We hate you, we hate your sneer/The cigarettes, the smell of beer/The mutton chops, the switchblade knife/Your unapologetic life/But most of all we’re filled with rage/At the empty space you left on stage“.
2011 wurde die Band in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen und auch auf der „A Paranormal Evening With…“-Tour von Alice Cooper spielte das Quartett einige Songs zusammen. Gitarrist Ryan Roxie nahm hier den Platz von Buxton ein.
2023 feiern wir 50 Jahre AC/DC. Und die Stars feiern mit! Musiker und Kollegen der australischen Legenden erzählen von ihren Lieblings Accadacca-Platten:
„Sie fanden zu ihrer Essenz zurück“. Laut Gitarrist Warner E. Hodges kam STIFF UPPER LIP im späteren Werk von AC/DC einem Album mit Bon Scott am nächsten.
Ich habe AC/DC 105 Mal gesehen. 104 Mal habe ich dafür bezahlt, nur einmal kam ich umsonst rein. Sie sind der Grund dafür, dass ich Gitarre spiele. Ich war Schlagzeuger, aber als ich Angus sah, wollte ich das auch machen und nicht mehr hinten sitzen müssen. Es gab eine Zeit, wo sie ein bisschen vom Weg abkamen und sich von dem entfernten, was sie am besten machten. Sie klangen immer noch großartig, aber auf jeder Platte gab es nur ein, zwei tolle Lieder, während in ihren Glanzzeiten so ziemlich jedes Stück phänomenal war. Mit STIFF UPPER LIP kehrten sie dann aber wieder zur Essenz dessen zurück, worum es bei ihnen ging.
Zunächst mal holten sie [Schlagzeuger] Phil Rudd zurück. Chris Slade ist zwar ein hervorragender Drummer, aber er ist nun mal ein Hardrock-Trommler und AC/DC entwickelten sich mit ihm zu einer Hardrock-Band. Phil Rudd sorgte dagegen immer für das „and roll“. Der Groove, den er gemeinsam mit [Bassist] Cliff Williams erzeugte, ist einfach unglaublich. Er ist total durchgeknallt, aber er ist der richtige Schlagzeuger für AC/DC. Die zweite Sache war, dass sie ihren Bruder George Young als Produzenten engagierten. STIFF UPPER LIP klingt näher an den älteren Sachen von AC/DC. Die Musik ist umwerfend – ›Stiff Upper Lip‹, ›Meltdown‹, ›House Of Jazz‹, ›Satellite Blues‹, ›All Screwed Up‹, das sind super Bluesrock-Nummern. Es hat vielleicht nie die Stärke des Materials von POWER AGE, aber es klingt ähnlich. So nah wie mit STIFF UPPER LIP kamen sie den Bon-Scott-Zeiten nie wieder.