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Rückblende: Aerosmith – ›Dude (Looks Like A Lady)‹

Ein schmollendes Mitglied von Mötley Crüe, ein Songwriter für Bon Jovi, ein anzügliches Video – Joe Perry blickt zurück auf die Entstehungsgeschichte des Songs, der Aerosmith zurück in die Oberliga des Rock führte.

Nach Jahrzehnten als Superstars kann man leicht mal darüber hinwegsehen, dass Aerosmith Anfang 1987 mit dem Rücken zur Wand standen. Zwar hatten sie die schlimmste Durststrecke ohne Joe Perry und Brad Whitford überstanden, doch DONE WITH MIRRORS von 1985, das nach deren Versöhnung mit Steven Tyler, Tom Hamilton und Joey Kramer als ihre triumphale Rückkehr geplant war, stieß auf wenig Gegenliebe – selbst seitens der Band. „DONE WITH MIRRORS war unsererseits nicht gerade ein Volltreffer“, sagt Perry mehr als 30 Jahre nach dessen Veröffentlichung. „Einige Leute mögen diese Platte und einige nicht. Mir gefällt sie nicht so gut.“

Doch während das achte Album von Aero­smith von der Kritik verrissen wurde, brachte es sie dennoch auf den Weg zurück, der sie zu einer der größten Rockbands des Planeten machte – zum zweiten Mal. Erstens zeigten die Tourneen vor und nach dem Erscheinen Tyler und Perry, dass sie immer noch um den Globus reisen und spielen konnten, ohne sich gegenseitig zu zerfleischen. Außerdem lernten sie durch ihre Unzufriedenheit mit DONE WITH MIRRORS, dass sie ihr eigenes Regelwerk zerreißen mussten, wenn es an die Ar­­beit zum Nachfolger gehen würde. Das war dann PERMANENT VACATION von 1987, das ihre Karriere wiederbelebte und sich millionenfach verkaufte.

„Bei PERMANENT VA­­CA­­TION wussten wir, dass wir besser werden mussten“, so Perry. „MTV war mittlerweile eine Macht, Videos waren wichtig und das ganze Geschäft war völlig anders geworden. Wir wussten, dass wir uns und unsere Ar­­beits­weise verändern mussten. Es war eine neue Ära. Also steckten wir alles, was wir hatten, in diese Platte und hörten nicht auf, an den Songs zu arbeiten, bis sie perfekt waren. Zum Glück wurde das Album zu einem Erfolg und zum Beginn einer ganz neuen Zeitrechnung für uns.“

Dieser Erfolg wurde von der zweiten Single ›Dude (Looks Like A Lady)‹ entscheidend ge­­stärkt. Der Song selbst ist ein bombastisches Stück Pop-Rock-Perfektion und zeigt Aero­smith im Zenit ihrer comichaften Persönlichkeit, unterstrichen von einer knackigen Bläsersektion. Vom externen Songwriter Desmond Child feingeschliffen und überraschenderweise mit Elektronik angereichert, zeigte er in Reinkultur die neue, für alles offene Herangehensweise der Band.

„Computer hielten damals erstmals Einzug“, sagt Perry über die Geburt des Tracks. „Synthesizer wurden immer mehr in der Musik verwendet und ir­­gendjemand brachte mal diesen Sampler mit. Das war noch sehr primitive Technik aus der Frühzeit. Wir sampelten einen Gitarrenakkord und spielten ein bisschen damit rum, daraus wurde dann der Basisrhythmus für ›Dude …‹. Und dann fing Steve an, den Text zu schreiben.

In Memoriam: Taylor Hawkins

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Wir schließen uns der Rockwelt in der Erinnerung an den Foo-Fighters-Schlagzeuger an und feiern das Leben des geborenen Showmans und ewigen „Mister Fanboy“.

Jon Davison war zehn Jahre alt, als 1981 eine Familie aus Forth Worth, Texas, in seine Gegend in Laguna Beach, Orange County, zog. Die neuen Nachbarn hatten einen Sohn, der ein Jahr jünger als er war, blondes Haar und ein breites Blendax-Lächeln hatte. Er hieß Taylor. Taylor Hawkins. Die beiden Jungen waren bald unzertrennlich. „Star Wars“ war ihre erste Liebe, doch das war schnell vergessen, als Taylor eines Tages ganz aufgeregt seinen Kumpel anrief, um ihm von einer neuen Platte zu erzählen, die er sich gekauft hatte, THE GAME von einer Band namens Queen. „Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern“, sagt Davison heute. „Er war total von deren Schlagzeuger Roger Taylor besessen. Taylor sprach ständig darüber, wie sehr er ihn bewunderte, weil er nicht nur ein Trommler war, sondern ein singender, Songs schreibender Trommler. Lustigerweise sah Taylor in dem Alter tatsächlich wie ein kleiner Roger Taylor aus.“

Die Musik verdrängte Darth Vader bald als die größte Leidenschaft der beiden Jungs. Taylors Eltern kauften ihrem Sohn ein Drumkit, und mit Davison an der Gitarre sowie am Bass jammte er in der Hawkins-Garage. „Irgendwann entdeckte er dann Rush“, so Davison. „Neil Peart war eine große Inspiration für ihn. Und da begann er dann, sich als Schlagzeuger so richtig zu entwickeln.“ Diese Kindheitsfreundschaft setzte sich durch ihre Teenager-Jahre und darüber hinaus fort. Sie spielten gemeinsam in High-School-Bands und auch ein paar erwachseneren Gruppen, bevor sie verschiedene Wege einschlugen. Jon Davison zog nach Seattle und schloss sich als Bassist den Kult-Psychedelic- Rockern Sky Cries Mary an, bevor er schließlich Jon Anderson als Sänger der Prog-Giganten Yes ersetzte. Und Taylor Hawkins? Er kam als Drummer bei Alanis Morissette unter, was ihn dann zum Job seines Lebens führte: Schlagzeuger bei den Foo Fighters zu sein. Mit den Foo Fighters war er schließlich auch in Bogotá, Kolumbien, als er am 25. März 2022 in seinem Hotelzimmer offenbar Schmerzen in seinem Brustkorb spürte. Die Notärzte fanden ihn reglos vor und versuchten, ihn wiederzubeleben, doch er wurde noch vor Ort für tot erklärt. Er war 50. „Die Foo-Fighters-Familie ist tief erschüttert vom tragischen und frühen Verlust unseres geliebten Taylor Hawkins“, verkündete die Band in einem Statement. „Sein musikalischer Geist und ansteckendes Lachen werden für immer in uns allen weiterleben.“ Jon Davison sprach zehn Tage nach Hawkins’ Tod mit uns und verarbeitete immer noch den Verlust seines lebenslagen Freundes.



„Wir riefen einander mindestens einmal in der Woche an und unterhielten uns, einfach um einander auf dem Laufenden zu halten und alles Gute für unsere Abenteuer zu wünschen“, sagt er. „Wir sprachen miteinander, kurz bevor er nach Südamerika flog. Ich beendete gerade eine Tournee mit [dem einstigen Moody-Blues-Frontmann] John Lodge und er freute sich sehr für mich. Und jetzt ist er nicht mehr da. Es ist ein riesiger Schock.“ Schock war nur eine der Reaktionen, als die Nachricht von Hawkins’ Tod um die Welt ging. Es gab auch Trauer und Gram darüber, von denen, die ihn kannten oder auch nicht. Aber es gab auch eine wahre Lawine der Liebe und Bewunderung von den vielen Menschen, mit denen er in seiner beeindruckenden Karriere zusammengearbeitet hatte. „Schockiert und traurig über den Tod von Taylor Hawkins“, twitterte Guns-N’-Roses-Frontmann Axl Rose. „Er war ein wirklich toller Typ, Schlagzeuger und Familienmensch. Es war immer toll, ihn zu treffen.“ „Er war ein so unglaublich positiver Quell von Musik, Energie und Liebe, und ein wahrer Künstler durch und durch … Es gibt einfach keine Worte, um gebührend auszudrücken, wie sehr er von allen vermisst werden wird“, verkündeten Geddy Lee und Alex Lifeson von Rush. „Er war nicht nur ein GROSSARTIGER Schlagzeuger, sondern hatte auch eine große, strahlende Persönlichkeit und wird von allen schmerzlichst vermisst werden, die das Glück hatten, mit ihm gelebt und gearbeitet zu haben“, schrieb Paul McCartney, der 2017 auf dem Song ›Sunday Rain‹ der Foo Fighters trommelte und die Band später in die Rock And Roll Hall Of Fame einführte.


Zahlreiche andere Musikstars würdigten Hawkins: Brian May und Roger Taylor von Queen, Joan Jett, Elton John, Slash, Liam Gallagher, Ozzy Osbourne, Alice Cooper, Travis Barker von Blink 182, Gene Simmons und Paul Stanley von Kiss … Sie sagten alle dasselbe: Taylor Hawkins war ein überragender Musiker und ein wundervoller Mensch. „Taylor war nicht nur sehr nahbar und hatte ein großes Herz, er war vor allem selbst auch ein riesiger Musikfan“, sagt Luke Spiller, Sänger von The Struts. „Die Leute erkannten das in ihm, weshalb er so innige Verbindungen aufbaute und so absolut geliebt wurde.“ Spiller lernte Hawkins 2016 kennen, als dessen Coverband Chevy Metal neben The Struts bei einem Festival in Napa, Kalifornien, auftrat. Hawkins lud Spiller während des Sets von Chevy Metal auf die Bühne ein, um zusammen ein paar Songs von Queen zu singen. „Das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was folgen sollte, denn später wurden wir dann ihre Vorgruppe und spielten jeden Abend mit ihnen ›Under Pressure‹“, so Spiller. Seine Freunde für ›Under Pressure‹ auf die Bühne zu holen, war sehr typisch für Hawkins – dasselbe tat er 2019 bei einem Foo-Fighters-Gig in Dublin mit Jon Davison. Es war auch Hawkins, der Spiller 2019 davon überzeugte, aus Großbritannien nach Los Angeles zu ziehen.

„Man begegnet in diesem Geschäft vielen Menschen, die niemals anderen Leuten helfen würden, und er war das genaue Gegenteil“, sagt er. „Er wurde sowas wie ein Mentor für mich.“ Von all den Musiker*innen, mit denen sich Hawkins über die Jahre anfreundete, standen Queen wohl an erster Stelle. Brian May lernte ihn kennen, als Hawkins und Foo-Fighters-Gitarrist Pat Smear ihm 1997 den „Kerrang! Lifetime Achievement Award“ überreichten. „Ich traf ihn kurz, als er mit Alanis Morissette tourte, und da sagte er mir, dass er ein Riesenfan von Queen war“, sagte May im vergangenen Februar, nur einen Monat vor dem Tod des Schlagzeugers. „Da wurde mir klar, dass die beiden enzyklopädisches Wissen über Queen hatten.“ Queen waren Hawkins’ Lieblingsband gewesen, seit er damals als kleiner Junge THE GAME gehört hatte. Sie waren auch die erste Band, die er je live sah, 1982 auf der Tournee zu HOT SPACE. „Roger Taylor war einfach der Beste“, sagte er 2021. „Ich dachte: ‚Wenn ich der Drummer in einer Band sein könnte, würde ich genau wie er sein wollen. Ich würde hin und wieder Songs schreiben, Backing-Vocals beisteuern, wäre einfach eine Präsenz am Schlagzeug.“

Elton John: Captain Fantastic

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Im August 1970 gab Elton John, noch völlig unbekannt in den USA, sein Live-Debüt auf amerikanischem Boden im Troubadour in Los Angeles, einem Club mit einem Fassungsvermögen von 300 Zuschauern. Dieser eine Auftritt begeisterte das Publikum und erwies sich als entscheidender Wendepunkt in seiner Karriere.

Bei einer Umfrage des britischen Musik-Wochenblatts Record Mirror wurde Elton John 1970 in der Kategorie „Vielversprechendster Pop-Act des Landes“ auf den fünften Platz gewählt. Doch selbst dieses minimale Versprechen schien sich zunächst nicht einzulösen. Seine ersten Singles hatten es in den Charts nicht weit gebracht, und auch sein Debütalbum, EMPTY SKY, hatte nur wenig Eindruck hinterlassen. Der selbstbetitelte Nachfolger lief dann zwar wesentlich besser und erreichte Platz 5 in Großbritannien, doch seine Konzerte fanden hauptsächlich an Universitäten und in kleinen Clubs statt. Noch entmutigender angesichts der Tatsache, dass seine Singstimme ziemlich unverhohlen Richtung amerikanischer Akzent tendierte, war, dass alle US-Labels außer einem darauf verzichteten, ihm einen Vertrag anzubieten. Das Interesse an Elton war sogar so gering, dass UNI Records, ein Ableger von MCA sowie die Heimat von Neil Diamond und sonst praktisch niemandem, ihn für einen Vorschuss von exakt null Dollar an Land ziehen konnte. Eltons Geschäftsführer, der mächtige Musikverleger Dick James, stand schon kurz davor, das Handtuch zu werfen, doch machte einen allerletzten Versuch und investierte weitere 10.000 Dollar, um ihm in den USA zum Durchbruch zu verhelfen.

„Zunächst war die Idee, dass ich mit Jeff Beck im Troubadour auftrete“, sagte Elton. „Ich hatte ihn in London getroffen und mich bestens mit ihm verstanden. Doch Jeffs Manager schritt ein und sagte, weil Jeff schon so groß in den Staaten war, würde ich zehn Prozent bekommen und er 90. Er sagte zu meinem Manager Dick: ‚Jeff bekommt an manchen Orten 10.000 Dollar pro Abend und Elton würde sechs Jahre brauchen, um so weit zu kommen‘. Da saß ich also, war mit dem Deal einverstanden und dachte: ‚10.000 Dollar pro Abend, wow!‘ Und dann hörte ich, wie Dick sagte: ‚Hör zu, ich garantiere dir, dass dieser Junge innerhalb von sechs Monaten so viel verdienen wird!‘ Ich dachte nur: ‚Dick, du bist ein dummer alter Sack!‘ Also wurde nichts aus der Sache mit Jeff Beck und ich schmollte.“ Doch dann kam überraschend eine Allianz britischer und amerikanischer Industriegrößen zusammen, die fest entschlossen waren, Elton John gegen alle Widrigkeiten zu einem Star zu machen. In London ließ zum Beispiel Eltons Booking-Agent Vic Lewis die transatlantischen Telefonkabel rauchen, um Auftritte in den USA zu ergattern. Eltons persönlicher Manager Ray Williams erinnert sich an lächerliche Angebote wie 50 Dollar für eine Show in New York.

Ein Hoffnungsschimmer in der Finsternis war Travis Michael Holder, Talent-Koordinator für den winzigen, aber wichtigen Club Troubadour in Hollywood. Holder erinnert sich an wiederholte Diskussionen mit dem Besitzer des Clubs, Doug Weston, „über mein Interesse daran, einem jungen britischen Unbekannten namens Elton John, den ich im Jahr zuvor in einem Studio in England getroffen hatte, wo er ›Your Song‹ aufnahm, für seinen ersten Auftritt in den USA zu buchen“. Obwohl Weston bekräftigte, dass sein Talent-Koordinator keine Ahnung hatte, was er da tat, buchte Holder Elton als Support für Jerry Jeff Walker. Weston genehmigte es, aber berüchtigt für die harten Deals, die er schmiedete, handelte er Eltons Trio auf magere 500 Dollar für acht Gigs in einer Woche herunter. Für Holder war es ein kalkuliertes Risiko. Er wusste, dass Walker gerade mit Hochdruck an der Fertigstellung eines Albums arbeitete, und setzte darauf, dass die Buchung verschoben und Elton dann zu Headliner-Status befördert werden würde. „Ich weiß nicht, ob Doug meinen Schachzug je ganz begriffen hat“, sagte er, „aber die Publicity um diesen einen historischen Auftritt brachte dem Troub großes Prestige ein – und meinem Arbeitgeber neuen Respekt für mich.“ Mit dem Engagement im Troubadour für sechs Abende in der Tasche überzeugte Dick James MCA davon, die Hälfte der Kosten für eine Reise in die USA beizusteuern, und Vic Lewis machte sich daran, noch eine Handvoll weitere Termine zu buchen, darunter sechs Abende im Troubadour North in San Francisco, ein Abend im Playboy Club in New York und zwei in The Electric Factory in Philadelphia.

Und so kam es, dass Ende August vom Flughafen London Heathrow ein Flugzeug Richtung Los Angeles abhob, mit Elton, Schlagzeuger Nigel Olsson, Bassist Dee Murray, Eltons Texter Bernie Taupin, Produzent Steve Brown, Coverdesigner David Larkham, Tourmanager Ray Williams und Roadie Bob Stacey an Bord. Der Flug kam am Sonntag, den 23. August 1970, an, nur zwei Tage vor Eltons erster Show im Troubadour. „Wir waren nach Los Angeles geflogen“, beklagte Elton später, „13 Stunden über den Nordpol in diesem Jumbo-Jet, kamen an und fanden diesen dicken fetten Bus vor … ‚Elton John ist angekommen!‘ und sowas …“ Elton war ohnehin nervös, wie gut seine relativ unerfahrene Band vor dem anspruchsvollen Publikum in L.A. ankommen würde, und war nun noch beunruhigter darüber, welche Erwartungen seine Ankunft in einem Londoner Doppeldecker-Bus schüren würde. Norm Winter, der überschwängliche Pressesprecher von UNI Records, bestätigte das: „Wir holten ihn in einem authentischen englischen Bus ab, im Ernst. Ich mietete diesen strahlend roten englischen Bus, einen Doppeldecker, und brachte ein großes Schild daran an: ‚Elton John ist angekommen‘. Das haute ihn um. Er fand es wirklich toll.“ Es haute ihn in der Tat um, aber nicht unbedingt so, wie Winter sich das offenbar vorstellte. „Ich fand das extrem peinlich“, sagte Elton im Rolling Stone. „Alle duckten sich und versuchten, sich unterhalb der Fenster zu verstecken. Ich weiß nicht, das kam mir wie ein billiger Trick vor. Ich konnte es wirklich nicht glauben, ich dachte nicht, dass das passiert. Ich meine, ich bin ein großer Fan von Dingen, die geschmackvoll ausgeführt werden … aber Doppeldecker-Busse fallen nicht darunter.“

In der BBC-Dokumentation „The Making Of Elton John“ erinnerte sich Schlagzeuger Nigel Olsson: „Wir kamen am Sunset Strip an und es war wie eine Parade. Es war einfach unglaublich. Die Sonne Kaliforniens und überall die hübschen Mädchen. Es war großartig.“ An Bord des Busses dauerte es zwei Stunden, bis sie ihr Hotel erreichten, das Continental Hyatt House, wo Elton unter dem Namen William A. Bong eincheckte. Doch obwohl sie von dem langen Flug ausgelaugt waren, hatten sie keine Zeit, um sich auszuruhen. „Nachdem wir eingecheckt hatten, wurden wir wieder eingesammelt und ins Troubadour verfrachtet, wo The Dillards spielten … Sie waren grandios, sie beeindruckten mich sehr“, erinnerte sich Elton.

Skurrile Albumcover: HOLY DIVER von Dio

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Alles dabei, was ein Metal-Cover so braucht! Als da wären: Eine Mordor-artige Fantasy-Landschaft samt Dämon Murray, dem gehörnten Band-Maskottchen, das mit der rechten Kralle Lasso-mäßig eine Kette schwingt, während die linke eine perfekte Pommes-Gabel formt. Und im Vordergrund, um die religionskritische Botschaft zu transportieren: Ein Geistlicher mit Brille, samt Vorhängeschloss in Ketten gelegt sowie gerade eben von Murray, dem alten Pferdegesicht, ins Wasser geschleudert. Die Kette ist gerissen, was den panischen Blick des Seelsorgers hinlänglich erklärt. In einem Interview, das 2005 auf der remasterten CD-Ausgabe erschien, ruderte Ronnie James Dio, US-Amerikaner mit italienischen Ahnen und mutmaßlich katholisch sozialisiert, allerdings etwas ungelenk zurück: Es könnte doch auch, meinte er, genauso gut ein Priester sein, der gerade einen Teufel tötet. Mit Verlaub: Könnte es nicht! Zumindest solange der Man in Black nicht nebenher als Entfesselungskünstler im Varieté arbeitet, Ricky Shaynes ›Ich sprenge alle Ketten‹ durch pure Willenskraft zu realisieren imstande ist oder demnächst von Erzengel Horst-Dieter („Ein Wunder! Ein Wunder!“) auf göttlichen Schwingen errettet werden wird, ist die Sache ziemlich klar: Murray hat Oberwasser. Und der Kirchenmann ist gleich unter Wasser. Was mit dicker Kette um den Leib gemeinhin eine gewisse Fatalität entwickeln kann. Ein robuster Umgang mit Gottes irdischen Vertretern – und ihren Symbolen – ist im Metal-Genre bekanntlich nicht unüblich und trifft nach Bekanntwerden diverser Missbrauchsskandale heute womöglich insgeheim sogar auf breitere Zustimmung als anno 1983. Rachefantasien sind aber nicht gut fürs Karma! Und wer sie gar umsetzt, dem bleibt als pferdegesichtiger Murray der Einzug ins ewige Ponyhof-Paradies (Saftige Weiden! Willige Stuten!) dereinst garantiert verwehrt. Jede Wette.

Video der Woche: Elvis Presley ›I Got A Woman‹

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Am 23. März 1956 veröffentlicht Elvis Presley sein selbst betiteltes Debüt – und verändert damit die Welt des Rock’n’Roll.

Als Elvis Presley sein Debüt ELVIS PRESLEY am 23. März 1956 veröffentlichte war in der Welt des Rock’n’Roll nichts mehr wie es war. Das Album schoss auf Platz eins der Charts und behauptete sich ganze zehn Wochen an der Spitze. Noch nie hatte eine Veröffentlichung dieses Genres diese Spitzenposition erreicht. Noch nie gingen die Verkaufszahlen eines Rock’n’Roll-Albums in die Millionen. Der King Of Rock’n’Roll war geboren.

Eine der Singles war ›I Got A Woman‹, eine Version eines Songs von Ray Charles aus dem Jahr 1955. Und auch wenn der Song nicht in die Charts kam, war er in den 50er Jahren ein fester Bestandteil seines Live-Sets:

Ozzy Osbourne: Neue Single mit Billy Morrison

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Billy-Idol-Gitarrist Billy Morrison hat sich mit dem Fürst der Finsternis, Ozzy Osbourne, zusammengetan. Osbourne unterstützt Morrison auf dessen neuer Solo-Single mit dem Titel ›Crack Cocaine‹. Das zugehörige Album erscheint im April. Auch Billy Idols Leadgitarrist Steve Stevens ist bei dem Song mit von der Partie.

Obwohl der Songtitel ›Crack Cocaine‹ für sich selbst zu sprechen scheint, geht es nicht um Kokain, sondern um dysfunktionale Beziehungen. „Der Song handelt zu 100% davon, dass sich bestimmte Beziehungen wie eine Sucht anfühlen können“, erklärt Morrison. „Es hat überhaupt nichts mit der Droge zu tun! Es ist ein Vergleich – es ist genau wie eine Drogensucht.“

Heavy Blues: Wie Hendrix und Co. den Blues elektrifzierten …

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… lest ihr in der aktuellen Ausgabe von CLASSIC ROCK!

Als Jimi Hendrix 1966 nach London kam, war die gesamte britische Rockelite inklusive Eric Clapton, Jimmy Page und Jeff Beck überwältigt. Doch schon bald folgten sie seinem Beispiel und entwickelten eine explosive neue Form des elektrischen Blues. (Text: Johnny Black)

Jetzt unserer große Story „Die Geburt des Heavy Blues“ lesen. In der aktuellen Ausgabe von CLASSIC ROCK. Hier versandkostenfrei bestellen: CLASSIC ROCK #128

Neuheiten: Ab heute im Plattenladen

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Gary Clark Jr.: JPEG RAW

„Gewohnt eklektische Sammlung also vom neuerdings 40-jährigen Wundergitarristen.“

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Lord Bishop Rocks: TEAR DOWN THE EMPIRE

„Lord Bishop, Epizentrum von Lord Bishop Rocks, ist nicht nur für seine flamboyante Präsenz bekannt, sondern auch für seinen intensiven Sound, der an der Schnittstelle von Rock’n’Roll, Soul, Funk und Punk pulsiert wie eine offene Wunde.“

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Leif de Leeuw Band: MIGHTY FINE

„Die acht Originale der Truppe stehen ihren Vorbildern in nichts nach: The Allman Brothers sind ebenso herauszuhören wie Skynyrd oder Gov’t Mule; sie sind allerdings um einiges moderner komponiert und produziert und suchen eher den Schulterschluss mit der Allman Betts Band, mit Tedeschi Trucks oder Blackberry Smoke. Ein fantastisches Album, das zeigt, dass Southern Rock eine Zukunft hat – auch außerhalb seiner geografischen Heimat.“

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Sierra Ferrell: TRAIL OF FLOWERS

„Auch wenn ein paar Ecken und Kanten zugunsten eines eher glatteren Sounds geopfert werden: Es ist ein märchenhaftes Werk.“

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Aoife O’ Donovan: ALL MY FRIENDS

„In ihrer zarten Eindringlichkeit folgt sie den Fußstapfen der ganz Großen wie Joni Mitchell, gepaart mit einer Wärme und Wohligkeit in Stimme und Arrangements, die man von Künstlerinnen wie Norah Jones kennt.“

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