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Sierra Ferrell: TRAIL OF FLOWERS

Manchmal wird der American Dream noch wahr: diese sagenhafte Erfolgsgeschichte, diese Wendung zum Happy End, die Metamorphose vom Loser zum Winner. So ähnlich muss es sich wohl auch für Sierra Ferrell anfühlen. Jahrelang war die Singer/Songwriterin aus West Virginia auf Achse, als moderner Hobo, als trampende Vagabundin. Und dann veröffentlicht sie 2021 das Album LONG TIME COMING – und alle sind völlig aus dem Häuschen: Jubelkritiken, Verneigungen, Kooperationen mit Top-Stars und Americana-Awards. Jetzt zündet Sierra Ferrell die nächste Karriererakete: TRAIL OF FLOWERS heißt die Platte, für die anscheinend genügend Budget zur Verfügung stand, um die teuren Sound Emporium Studios in Nashville zu buchen. Auch wenn damit ein paar Ecken und Kanten zugunsten eines eher glatteren Sounds geopfert werden: Es ist ein märchenhaftes Werk – und Titel wie das herrlich träumerische ›American Dreaming‹ sind zu hundert Prozent autobiografisch.

SIERRA FERRELL
TRAIL OF FLOWERS
ROUNDER RECORDS/UNIVERSAL

Leif de Leeuw Band: MIGHTY FINE

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Nach Southern-Väter Sitte, mit dem Sound der jungen Wilden

Allein für diese Version von Neil Youngs Klassiker ›Southern Man‹ gehört dieser Mann gefeiert! Der niederländische Bluesrock-Gitarrist mit hörbarer Expertise im Southern Rock teilt sich für den Klassiker das Mikrofon mit der (hörbar) schwarzen Sängerin Berget Lewis, deren sattes Soul-Organ dem beklemmenden Text der Vorlage authentische Brisanz verleiht. Dass de Leeuw und Gitarrist Sem Jansen ihre zweistimmigen Licks in bester Collins-Rossington-Art anlegen und damit auf den angeblichen ›Southern Man‹-Zwist zwischen Young und Lynyrd Skynyrd anspielen, freut Rock-Nerds. Auch dass de Leeuw (Gitarre), Tim Koning (Schlagzeug), Boris Oud (Bass) und Jansen (Gesang und Gitarre) so auf bewundernswerte Weise musikalisch Stellung beziehen zur dunklen Vergangenheit jener Region, der ihre Musik entstammt, ist ein fantastisches, wohltuendes Zeichen. Die acht Originale der Truppe stehen ihren Vorbildern in nichts nach: The Allman Brothers sind ebenso herauszuhören wie Skynyrd oder Gov’t Mule; sie sind allerdings um einiges moderner komponiert und produziert und suchen eher den Schulterschluss mit der Allman Betts Band, mit Tedeschi Trucks oder Blackberry Smoke. Ein fantastisches Album, das zeigt, dass Southern Rock eine Zukunft hat – auch außerhalb seiner geografischen Heimat. (Christoph Ulrich)

8 von 10 Punkten

Leif de Leeuw Band
MIGHTY FINE
LEIF DE LEEUW/COAST TO COAST

Gary Clark Jr.: JPEG RAW

Harter funky Blues/Soul-Rock mit Stargästen

Angriffslustig war Gary Clark Jr. immer wieder mal, so konfrontativ wie mit ›Maktub‹, dem ersten Song seines vierten Major-Albums, ging es aber selten los. Knallharter bluesiger Rock Marke früher Eric Clapton oder Jeff Beck, Zeilen wie „lies for sale pay attention“, Textstellen, die sich als Anklage gegen rassistisch motivierte Gewalt lesen lassen – getrieben, aufputschend, am Ende der Schlachtruf „we gotta move“. So kann man loslegen. Freilich bleibt JPEG RAW nicht durchgehend auf diesem Spannungslevel, würde sich ja sonst auch erschöpfen. Stattdessen entwickeln sich die Lieder mehr und mehr in Richtung Soul, Funk und Jazz, manchmal denkt man an D’Angelo, ›To The End Of The Earth‹ wirkt wie eine Mischung aus Minnesang und American Songbook. Auf ›What About The Children‹ singt Stevie Wonder mit Clark Jr. zusammen, das Stück erinnert nicht nur im Titel an sozialbewussten Soul im Stil von Marvin Gaye, Curtis Mayfield – oder eben Wonder. Das meditativ-groovige ›Funk Witch U‹ punktet mit Stargast George Clinton. ›Habits‹, mit dem die Platte endet, entfaltet sich über neun Minuten in mehreren Akten, ist Selbstbezichtigung und verzweifelter Lovesong. Gewohnt eklektische Sammlung also vom neuerdings 40-jährigen Wundergitarristen.

8 von 10 Punkten

Gary Clark Jr.
JPEG RAW
WARNER

Lord Bishop Rocks: TEAR DOWN THE EMPIRE

Flamboyanter Mix aus Rock’n’Roll, Funk, Soul, Blues und Punk

Lord Bishop, Epizentrum von Lord Bishop Rocks, ist nicht nur für seine flamboyante Präsenz bekannt, sondern auch für seinen intensiven Sound, der an der Schnittstelle von Rock’n’Roll, Soul, Funk und Punk pulsiert wie eine offene Wunde. Er selbst bezeichnet diese Mixtur als „Hendrixian Motör Funk“, auf dem neuen Album TEAR DOWN THE EMPIRE wird diese musikalische Voodoo-Magie eingeleitet von ›Find My Way Home‹, einem heavy vor sich hin malmenden Track, der an eine schleppende ›Whole Lotta Love‹-Dekonstruktion erinnert. Songs wie ›Oops Damn‹ und ›Modern Day Slave‹, beide durch ein kurzes, grooviges Bass- bzw. Gitarrenriff eingeleitet, teilen sich den energiegeladenen Platz auf der Platte mit klassischen Rock’n’Roll-Nummern wie ›Burn Down The House‹ und stehen schlüssig neben Tracks wie ›Dead Enough‹, der sich als bedrohliches Alternative-Monster mit Doom-Anstrich entpuppt. Das darauffolgende ›Pride‹ hingegen entfaltet eher Clash-artige ›London Calling‹-Vibes, der abschließende ›The Bowie Song‹ schimmert in sanften ZIGGY-STARDUST-Schattierungen mit schmerzlich-schönem Gitarrensolo und zollt dem verstorbenen „Starman“ Tribut.

7 von 10 Punkten

Lord Bishop Rocks
TEAR DOWN THE EMPIRE
TONZONEN RECORDS/SOULFOOD

Aoife O‘ Donovan: ALL MY FRIENDS

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ALL MY FRIENDS ist das neue Soloalbum von Aoife O‘ Donovan – eine sanfte Songsammlung, in deren Zentrum die Akustikgitarre und Aoifes Stimme, Geschichten und Fragen rund um das Thema Frau-sein stehen. In ihrer zarten Eindringlichkeit folgt sie den Fußstapfen der ganz Großen wie Joni Mitchell, gepaart mit einer Wärme und Wohligkeit in Stimme und Arrangements, die man von Künstlerinnen wie Norah Jones kennt.

Aoife O‘ Donovan
ALL MY FRIENDS
YEP ROC RECORDS

Duff McKagan: Möchte Album mit Jerry Cantrell aufnehmen

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Im Podcast „Life In The Stocks“ des Journalisten Matt Stocks gab Duff McKagan zu Protokoll, künftig vielleicht ein Album mit Jerry Cantrell aufzunehmen. Der Alice-In-Chains-Mann und McKagan haben schon mehrmals kollaboriert, so zum Beispiel spielt Guns N‘ Roses-Bassist McKagan auf fünf Songs von Cantrells kommendem Soloalbum den Viersaiter.

Auch den Song ›I Just Don’t Know‹ von McKagans jüngstem Album LIGHTHOUSE haben er und Cantrell miteinander geschrieben. „Wir denken darüber nach, irgendwann eine gemeinsame Platte zu machen“, erklärte Duff im Interview mit Stocks.

Achim Reichel: Eine Karriere der ganz besonderen Sorte

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2024 wird ein besonderes Jahr für Achim Reichel: Zu seinem 80. Geburtstag veröffentlicht er ein finales Livealbum und geht ein letztes Mal auf Tour. Im Gespräch mit CLASSIC ROCK blickt er zurück auf seine außerordentliche Geschichte.

Achim Reichel löst erst einmal ein Rätsel: Mit hanseatischem Charme erklärt er, wie es sein kann, dass sein neues Livealbum, SCHÖN WAR ES DOCH – DAS ABSCHIEDSKONZERT, am 26. Januar zwei Tage vor seinem 80. Geburtstag erscheint – und damit noch vor dem letzten Konzert der Tour am 31. März in Köln. „Das ist ganz einfach, denn meine Abschiedstour hat ja bereits 2019 angefangen, und die Leute haben damals am Merchandise-Stand gefragt, ob es einen Mitschnitt von dem Programm gibt, den wir damals aber noch nicht hatten. Also haben wir 20 Shows mitgeschnitten, auch einige, als die Tour nach Corona 2023 endlich weitergehen konnte. Die Platte bietet nun die Höhepunkte aus all diesen Abenden.“ In der Tat zeigt das Album einen blendend aufgelegten Sänger und mitreißende Fassungen von Stücken wie ›Der Spieler‹, ›Kuddel Daddel Du‹ oder ›Aloha Heja He‹ sowie eine neue Studioaufnahme des bittersüßen Hildegard-Knef-Chansons ›Schön war es doch‹. Nur eins kann die Platte nicht: das enorme musikalische Spektrum einer gut 60-jährigen Karriere abbilden, die in den 60er-Jahren mit Beat-Musik bei den Rattles begann, dann mit der mit Les Humphreys und Frank Dostal gegründeten und von James Last produzierten Band Wonderland weiterging.

Anfang der 70er-Jahre produzierte Achim Reichel als A.R. & Machines sechs psychedelische Krautrock-Werke, bevor er dann mit Shanties über Gedichtvertonungen bis zu verrockten Volksliedern eine bis heute andauernde Solokarriere startete. „Ich wollte mich nicht langweilen, indem ich Erfolgsprinzipien wiederhole oder bloß schaue, was gerade so angesagt war. Und ich war ein fleißiges Kerlchen, mir ist auch immer etwas eingefallen. Ich hatte eine Karriere von der ganz besonderen Sorte, bei der man nicht immer dasselbe Pferd geritten hat, bis es unterm Arsch zusammenbricht“, formuliert der Hanseat, der wie kaum ein anderer deutscher Künstler auf mehrere Jahrzehnte mit richtungsweisenden Platten und zu Klassikern gewordenen Songs zurückblicken kann. Im Lauf der Jahre kam es dabei zu vielen denkwürdigen Begegnungen. Mit den Rattles war er im Vorprogramm der Beatles bei deren „Blitztournee 1966“ in Deutschland und zwei Jahre zuvor mit Little Richard und den Rolling Stones bei einer UK-Tour unterwegs. „Mit den Stones gab es damals Streit, weil wir beide die gleichen Titel von Chuck Berry im Programm hatten“, erinnert sich der Sänger schmunzelnd. „Diese Auseinandersetzung konnte erst unser damaliger Tourmanager – und spätere Led-Zeppelin-Manager – Peter Grant klären, als er einfach bestimmte, dass die Stones ›Johnny B. Goode‹ und wir ›Bye Bye Johnny‹ spielen sollten.“ Auch zu Paul McCartney hat Achim Reichel noch Kontakt: „Bei seiner letzten Deutschlandtour lud er mich und meine Frau zu einem Konzert ein, wo man dann sehen konnte, wie das backstage aussieht, wenn Geld keine Rolle spielt.“ Und vielleicht kommen noch neue Erinnerungen hinzu, wie er andeutet: „Es heißt ja nur ,Abschiedstournee‘. Das muss nicht heißen, dass ich nie wieder auf eine Bühne gehe. Wenn sich etwas in mir regt und rauswill, dann kann das durchaus passieren. Aber ich will raus aus dem Eingespanntsein. Ich denke, das habe ich mir nach über 60 Jahren verdient.“

Steve Harley: Künstler mit 73 verstorben

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Steve Harley ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Der Sänger, Songwriter und Anführer der Band Cockney Rebel musste bereits im Oktober 2023 eine für 2024 angesetzte Tour aufgrund einer Krebsbehandlung verschieben.

Am 17. März teilte nun seine Tochter Greta der Öffentlichkeit die traurigen Nachrichten über Social Media mit. Steve Harley ist in Suffolk im Kreise seiner Familie verstorben. R.I.P.

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