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Santana: Mannheim, SAP Arena

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santana_inhaltHit-Unterhaltung statt Technik-Orgie.

Carlos Santana hat zurzeit deutlich mehr Spaß daran, Songs anderer Komponisten seinen Stempel aufzudrücken, als sich selbst Stücke zusammenzupuzzeln. Denn dass er das kann, hat er in der Vergangenheit oft genug bewiesen – warum sollte er sich also nicht locker machen dürfen, um das Leben und die Musik vollen Zügen zu genießen? Denn genau das tut Santana im Moment. Auch wenn er sich anfangs mit Soundproblemen herumschlagen muss, tut das seiner guten Laune keinen Abbruch. Und die überträgt sich aufs Publikum. Die knapp 8.000 Fans wollen feiern, keine Saitenorgien hören. So sind es die bekannten Hits, die alle von den Stühlen reißen: von ›Black Magic Woman‹ über ›Oye Como Va‹ bis zu ›Maria, Maria‹. Zwar sitzen während der ruhigen Momente wieder einige, doch spätestens bei Led Zeps ›Whole Lotta Love‹ ist erneut aktives Mitmachen gefragt – was trotz des Durchschnittsalters von 40+ bestens funktioniert.

Blind Guardian: München, Zenith

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BlindGuardian 2010 @ Audrey DujardinFantasy & Heavy-Melodien: ein Mix, der Tausende zum Jubeln bringt.

Auch über 25 Jahre nach den ersten Karriereschritten zählen Blind Guardian zu den erfolgreichsten heimischen Heavy-Acts. Ihr aktuelles Album AT THE EDGE OF TIME ist bis auf Platz zwei der deutschen Charts geklettert, die dazugehörige Tournee zählt zu den größten der Band-Historie. Das wird auch bei der Show in München deutlich: Mehrere tausend Fans sind ins Zenith gekommen, entsprechend lang ist die Schlange, die sich vor dem Merchstand bildet, als der Abend mit der ersten Vorgruppe Steelwing startet. Bei Van Canto ist – insbesondere dank der zahlreichen Coverversionen – auch vor der Bühne einiges los. Doch im Vergleich zu dem Jubelsturm, der bei Blind Guardian losbricht, ist das nichts. Schon beim ersten Song ›Sacred Worlds‹, dem Opener des aktuellen Albums, reißen die Fans die Arme in die Höhe. Bei ›Welcome To Dy-ing‹, einem bewährten Klassiker, kommt auch die Headbang-Fraktion erstmals zu ihrem Recht.

Dann geht es Schlag auf Schlag. Zu den ersten Takten von ›Born In A Mourning Hall‹ gibt‘s auch das volle visuelle Programm: Drei monströse Side-Drops auf jeder Bühnenseite werden in grünes Licht getaucht – episch-ergreifend, eine perfekte Untermalung zur Musik. Dieses Niveau können Blind Guardian während des gesamten Sets halten: Dank der enormen Hallenhöhe und dem dramaturgisch geschickten Einsatz kommen die unzähligen Scheinwerfer voll zur Geltung. ›Ti-me Stands Still (At The Iron Hill)‹, der Mitsing-Garant ›Valhalla‹ oder ›Bright Eyes‹ bekommen dadurch zusätzliche Power.

Als dann noch der Hitgespickte Zugabenblock mit ›Wheels Of Time‹, dem unsterblichen ›Bard‘s Song‹, ›Punishment Divine‹ und ›Mirror, Mirror‹ erklingt, gibt es kein Halten mehr: Selbst hinter dem Mischpult verlangen die Fans mit Sprechchören nach mehr. Grandios.

Volbeat: München, Zenith

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_Volbeat live 1 @ Armin MüllerWas für ein Sprung nach vorne: Die Dänen beweisen, dass sie den Aufstieg in die Arenen schaffen können.

Besser hätte das Jahr 2010 für Volbeat kaum laufen können. Nach einer mehr als erfolgreichen Tour im Vorprogramm von AC/DC und einem neuen Album, das in fast jedem europäischen Land in die Top Ten schoss, müssen sich die Dänen nicht mehr anstrengen, um selbst große Hallen zu füllen. So ist das Münchner Zenith schon Wochen vor dem Konzert restlos ausverkauft – mehr als 6000 Fans drängen in die Halle. Um 20 Uhr betreten jedoch erst einmal The Kandidate aus Dänemark die Bühne, um dem noch etwas verhaltenen Publikum mit etwas Hardcore einzuheizen – was ihnen auch schnell gelingt, wenngleich nur in den Front­reihen. Dort haben der ehemalige Hatesphere-Sänger Jacob Bredahl und seine Mitmusiker die Fans fest im Griff, der Rest der Zuschauer trinkt derweil in aller Ruhe ein erstes Bier.

Danach folgt die überraschendste Band des Abends: Entombed. Die schwedischen Death Metal-Ikonen sind vielen Rockern kein Begriff. Denn als die ersten Riffs ertönen und Sänger Lars-Göran Petrov leidenschaftlich ins Mikro grölt, erntet er große Augen und offene Münder. Einige Die Hard-Anhänger sorgen jedoch dafür, dass es direkt vor der Bühne heftig zur Sache geht, sodass viele – vor allem weibliche – Volbeat-Fans erst einmal einen sicheren Platz an der Seite der Halle suchen. Nachdem der erste Schock verdaut ist, jubeln jedoch viele den Altmeistern des Death Metal zu – und beim Hit ›Morning Star‹ singen einige sogar mit.

Die Stimmung in der Halle erreicht aber erst nach dem Gig der Stockholmer den Siedepunkt. Schon während der Umbaupause hagelt es nämlich Volbeat-Sprechchöre aus der ungeduldigen Menge. Um 22 Uhr ist es schließlich soweit: Hinter einem Vorhang ertönen die ersten Klänge von ›The Mirror And The Ripper‹, dem Opener-Song ihres aktuellen Albums BEYOND HELL/ABOVE HEAVEN. Als der Vorhang nach der ersten Strophe fällt, gibt es schließlich kein Halten mehr. Die Menge feiert ihre Band von der ersten Minute an – und singt lauthals mit. Auch Volbeat haben sichtlich Spaß an ihrem Auftritt, zumal der Sound (insbesondere für Zenith-Verhältnisse) unglaublich klar und ausgewogen aus der Anlage presst. Der Liebling der reichlich anwesenden Damen ist unbestritten Sänger Michael Poulsen. Er wird stets mit einem Kreischkonzert begrüßt, wenn er an den Bühnenrand tritt. Eine Tatsache, die ihn sichtlich amüsiert. Vom Rocken hält sie ihn jedoch nicht ab: Es gibt Ohrwürmer wie ›Maybellene I Hofteholder‹, ›Guitar Gangsters & Cadillac Blood‹, ›Soulweeper‹ oder ›Mary Ann’s Place‹. Zu ›Evelyn‹, bei dem die Band auf BEYOND HELL/ABOVE HEAVEN von Napalm Death-Sänger Barney Greenway unterstützt wird, gesellt sich heute Entombed-Gröler Lars-Göran Petrov auf die Bühne. Er unterstützt Poulsen mit seiner markigen Stimme, was bei der Menge für zustimmenden Jubel sorgt.

Nach 14 Songs und einer guten Stunde Spielzeit verschwinden Volbeat kurz von der Bühne, um schon kurz darauf unter ohrenbetäubenden Zugabenrufen zurückzukehren. Als selbst nach ›A Warrior’s Call‹, ›Still Counting‹ und ›The Garden’s Tale‹ noch immer keine Müdigkeit in den Reihen aufkommt, schmettert die Band mit ›Fallen‹ auch noch die erste Single des aktuellen Albums hinterher. Danach bedanken sie sich mit der Fan-Hymne ›Thank You‹ bei den tobenden Münchner Fans und holen dazu sogar ein paar Rocker auf die Bühne, bevor sie mit ›The Human Instrument‹ und dem Riff zu Slayers ›Reign In Blood‹ nach guten 100 Minuten Spielzeit die Bühne endgültig verlassen. Bedenkt man, dass Volbeat vor wenigen Monaten noch vor einem Bruchteil an Zuschauern gespielt haben, ein wahrhaft unglaublicher Abend – für alle.

Status Quo: München, Olympiahalle

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status quoAusverkauftes Haus: völlig zu Recht.

Interessante Kombination, keine Frage: Status Quo und die Spider Murphy Gang gemeinsam auf Tour – wird das zusammenpassen? Die Antwort: Es passt. Vor allem hier in Bayern natürlich, schließlich hat die Gang hier ein Heimspiel. Die Kulisse ist entsprechend grandios: Alle Tickets sind weg, die Veranstaltung ausverkauft. Das bedeutet: Rund 12.000 Rock-Fans wollen nur eines – Hits, Hits, Hits. Und daran mangelt es beiden Acts nicht. Die Spider Murphy Gang legt mit unverwüstlichen Krachern wie ›Skandal im Sperrbezirk‹, ›Schickeria‹ oder ›Wo bist du?‹ ein einstündiges Best-Of-Programm hin, und die britischen Kollegen stehen ihnen in nichts nach. Es zeigt sich einmal mehr, wie gut die Band daran getan hat, ihrem Stil treu zu bleiben. Heute ist ein Quo-Konzert eine generationsübergreifende Angelegenheit, Menschen jeglicher Altersklasse schwingen Arme, Hüften und Bierbecher – je nach Geschmack und Song-Atmosphäre. ›Caroline‹ eröffnet das Set, mit ›Something ‘Bout You Baby I Like‹ und ›Rain‹ setzt die Truppe um die agilen und heute auch extrem lauffreudigen Rocker Rick Parfitt und Francis Rossi nach. Neben ›In The Army Now‹ gibt’s mit ›Oriental‹ auch weniger Offensichtliches, bevor vor dem letzten Zugabenblock ›Whatever You Want‹ und ›Rockin‘ All Over The World‹ für Vollgas-Ekstase in der Halle sorgen.

Unterhaltung pur, wenngleich hier von einem intimen Konzertabend natürlich nicht mehr die Rede sein kann. Doch das war, so viel dürfte jedem beim Ticketkauf klar gewesen sein, nie Sinn und Zweck der Sache.

Freuen wir uns daher schon jetzt auf eine Neuauflage dieser bayerisch-britischen Rock-Kollaboration: Status Quo und die Spider Murphy Gang treten nämlich nächstes Jahr, genau gesagt am 25. Juni, wieder zusammen in München auf. Dann allerdings unter freiem Himmel, nämlich auf dem Königsplatz.

Steve Miller Band: Düsseldorf, Philipshalle

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STEVE MILLER BAND_KFMiller & Co. müssen zwar in künstlich verkleinerter Halle rocken, geben aber trotzdem alles.

Gerade hat er ein neues Studioalbum auf den Markt gebracht – 17 Jahre mussten seine Fans auf BINGO! warten. Darauf enthalten: keine neuen Songs, stattdessen Coverversionen. Hervorragend gemacht, wie man es von Miller erwartet, aber eben nichts Eigenes. Zudem war der Rocker lange Zeit nicht mehr in Deutschland unterwegs – eigentlich kein Wunder also, dass bei der Rückkehr ins CLASSIC ROCK-Territorium nur noch eingefleischte Fans ein Ticket gekauft haben. Entsprechend leer ist es in der Düsseldorfer Philipshalle an diesem trüben Herbstabend im Oktober, als Miller hier gastiert. Der Veranstaltungsraum ist mit Vorhängen verkleinert worden, sodass gerade mal 2.000 Fans Platz haben – normalerweise fasst die Philips­halle das Vierfache.

Doch das ist kein Nachteil. Denn der Sound ist kristallklar, jeder hat perfekte Sicht auf das Bühnengeschehen. Zumindest so lange, wie es die Zuschauer auf ihren Stühlen hält. Steve Miller und seine Mitstreiter sorgen aber bereits mit dem Opener ›Jet Airliner‹ dafür, dass die Ersten von ihren Sitzen aufspringen. Das lockert die Atmosphäre merklich auf, die Band zaubert sich locker-flüssig die Hits aus dem Ärmel, ›Take The Money And Run‹ oder ›Mercuruy Blues‹ bringen die Fans merklich in Schwung. Auch die Cover ›Hey Yeah‹, ›All Your Love (I Miss Loving)‹ oder ›Don’t Cha Know‹ von BINGO! kommen hervorragend an. Hier wird deutlich: Musiker und Fans haben dieselben musikalischen Idole. Daher macht es Steve Miller sichtlich Spaß, die Klassiker mit Rock-Flair zu versehen – zumal die Songs insbesondere durch Sonny Charles‘ leidenschaftlichen Gesang an Kraft gewinnen.

Ruhiger wird es bei den Akustiknummern ›Wild Mountain Honey‹ und ›Nature Boy‹, während Miller gegen Ende seinem Ruf als „Space Cowboy” gerecht wird, und zwar in musikalischer wie in visueller Hinsicht: Inmitten einer wirbelnden Gitarrenprojektion sieht es so aus, als würde selbst er, der wahrlich abgehärtet ist, sich die Fingerkuppen wundspielen. Da hält es keinen mehr auf seinem Platz, die Fans springen auf, passend zum großen Finale, in dem Steve Miller seine größten Hits durch die Boxen jagt: ›Abracadabra‹ hat er bereits in der Mitte des Sets abgefeuert, nun folgen ›Rockin‘ Me‹, ›Jungle Love‹ und das epische ›Fly Like An Eagle‹, bevor ›The Joker‹ auch dem letzten Zuschauer ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

The Psychedelic Furs: London, HMV Forum

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psychedelic-furs-f37c36a86dd4f3a3Der erste Europa-Auftritt seit 19 Jahren.

Irgendwann werden sie alle rückfällig. Selbst die, die nie, nie, nie wieder etwas miteinander zu tun haben wollten. Die sich auf ewig zerstritten, verkracht, Pusteln an den Arsch gewünscht und der Musikindustrie verschnupft den Rücken gekehrt haben. Alles leere Worte, denn spätestens mit Ende 40 wollen die Kinder aufs College, die Arztrechnungen werden höher, die Konten dünner und die eigene, fehlgeschlagene Solo-Karriere knabbert an der Psyche. So auch bei den Psychedelic Furs. Eine Band, an die sich heute kaum noch jemand erinnert und deren namentliche Erwähnung allenfalls im Zusammenhang mit PRETTY IN PINK (ihrem Soundtrack zum gleichnamigen John Hughes-Film) für ein „Aha“-Erlebnis sorgt.

Dabei waren Richard Butler und Co. (bevor sie sich 1993 getrennt haben) mal eine ganz große Nummer der britischen Musikszene. Als Post-Punk-Pioniere der späten Siebziger, die via New Wave zum Pop umsattelten, dabei sowohl Bowie wie Billy Idol, aber auch die Killers, Strokes und viele andere prägten und sieben Alben vorlegten, von denen mindestens fünf schlichtweg genial sind. Doch weil es nach dem Split weder mit neuen Bands noch mit Alleingängen klappte, schloss man sich 2001 wieder zusammen, um zunächst eine Dekade lang amerikanische Clubs und Achtziger-Gedenk­veranstaltungen zu beackern. Aber neues Material? Fehlanzeige!

Insofern ist ihr erstes europäisches Gastspiel seit 18 Jahren denn auch eine reine Nostalgie-Nummer. Wenngleich eine unnachahmliche. Denn es gibt keine nervige Vorgruppe, keine aktuellen Stücke, die niemand hören will, sondern einfach nur einen Klassiker nach dem anderen. Und das 90 Minuten lang, ohne Ausfälle und mit zwei grundverschiedenen Halbzeiten. Zunächst einmal das 1981er-Meisterwerk TALK TALK TALK in kompletter Länge (inklusive ›Dumb Waiters‹, ›Into You Like A Train‹ und natürlich ›Pretty In Pink‹), dann – nach 15 Minuten Pause – noch die „Greatest Hits“ von ›Sister Europe‹ über ›Love My Way‹ bis ›Heaven‹, ›President Gas‹ und ›India‹.

Eine charmante Zeitreise, die nicht nur durch einen klaren Sound und eine malerische Lichtshow besticht, sondern vor allem durch eine Band, die sichtlich Spaß an der Performance hat, den direkten Draht zum Publikum sucht, das genau so alt ist wie sie, und die sich zudem extrem gut gehalten hat. Richard Butler trägt zwar mittlerweile dicke Glasbausteine im Kassengestell, hat aber immer noch rotes Wuschelhaar, tänzelt lasziv über die Bühne und macht mit kehliger Reibeisenstimme selbst Lemmy Konkurrenz. Bruder Tim verkörpert dagegen den unnahbaren Velvet Underground-Rocker mit schwarzer Sonnenbrille, Saxofonist Mars Williams könnte auch bei den Scorps mitposen – und das junge Gemüse an Gitarre, Drums und Keyboards hält sich dezent im Hintergrund. Motto: Der heutige Abend gehört den alten Wilden – und die lassen bei ihrem „Coming Home“ wirklich keine Wünsche offen. Eine Oldie-Veranstaltung der etwas anderen Art. Demnächst hoffentlich auch mal in unseren Breitengraden.

Y&T: Isernhagen, Blues-Garage

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Y&TKlassischer Hard Rock für Langhaarige: Da sollte man dabei gewesen sein.

Y&T-Boss Dave Meniketti hat durchaus ein Faible für kleine schwitzige Rock-Clubs, ihn konnte die einst immense Popularität seiner Band nicht verblenden. Denn Meniketti ist in den Siebzigern klein angefangen und weiß, wie vergänglich Erfolg sein kann. Also wirft er sich vom ersten Ton an voll ins Zeug, um die rappelvolle Blues-Garage in Hannover-Isernhagen im Sturm zu nehmen.

Das Publikum reagiert prompt, feiert vom ersten Ton an die wehenden Mähnen von Meniketti, Rhythmusgitarrist John Nymann sowie Bassist Brad Lang, der den Platz des an Krebs erkrankten Phil Kennemore eingenommen hat. Und es be-jubelt die Klassiker der Gruppe, die überwiegend nach einem ähnlichen Muster gestrickt sind, sich aber in Details wohl-tuend unterscheiden und gespickt sind mit virtuosen Soli und handfesten Grooves. Natürlich dreht sich alles um den Meister, um Dave „Les Paul“ Meniketti, der seine legendäre und bereits unzählige Male restaurierte Axt mitgebracht hat und darauf einige der coolsten Licks und rassigsten Riffs der Bandhistorie an-stimmt.

Im Mittelpunkt des Repertoires steht natürlich das Material von FACEMELTER, der aktuellen Scheibe, die eine 13-jährige Pause beendet und Y&T zurück in die Köpfe der Fans gebracht hat. Der Show in Isernhagen ergeht es mitunter allerdings ähnlich wie FACEMELTER: Man hätte sich – klangtechnisch gesehen – die tollen Gitarren des Duos Meniketti/Nymann weiter vorne gewünscht. Menikettis Solo saufen dann und wann im allgemeinen Bass/Schlagzeug-Gerumpel ab, Nymanns zwar simple, aber unbedingt effektvolle Rhythmusarbeit ist phasenweise überhaupt nicht zu hören. Die Zuschauer stört das weniger, sie freuen sich darüber, dass eine Band mit dieser Reputation, die im Amerika der achtziger Jahre riesige Hallen füllte und via MTV allgegenwärtig war, in die norddeutsche Provinz gekommen ist und sich hier genauso viel Mühe gibt wie etwa im New Yorker „Roseland Ballroom“.

Einen negativen Unterschied zu New York indes gibt es: Y&T haben heute keinen Lichtmischer da-bei, sodass die Gruppe über zwei Stunden lang quasi mit Saalbeleuchtung spielt. Das nimmt der Show etwas von ihrer Besonderheit und lässt Glamour und Sexappeal, die zum Rock’n’Roll zwingend dazugehören, auf ein nüchternes Maß sinken. Dafür darf man anschließend aber Meniketti-Ehefrau Jill als Merchandiserin begutachten und ihr persönlich das Geld für Shirts, Poster und CDs in die Hand drücken. Familienbetrieb halt….

Medal Of Honor (dt. Version)

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Medal_of_Honor_Tier1_Edition_USK_PS3Solide Ego-Shooter-Kost mit fadem Beigeschmack.

Nach elf Jahren verlässt die MEDAL OF HONOR-Serie zum ersten Mal Schau­plätze des Zwei­ten Weltkriegs und widmet sich Anti-Terror-Kämpfen in Afgha­nistan: In den Rollen von Army Rangers und Tier 1-Elite­soldaten müssen Spieler Feindgebiete infiltrieren, leise Sohlen, polierte Scharf­schützenaugen und schnelle Abzugsfinger beweisen. Zu Sabotage-Akten und Ballereien gegen durchschnittlich intelligente Schergen gesellen sich kurze Fahrzeug-/Helikopter-Abschnitte und ein umfangreiches Multiplayer-Angebot für maximal 24 Schießwütige.

Da Letzteres den BATTLE-FIELD-Köpfen entstammt, gehören zahlreiche Modi-Parallelen zur Tagesordnung. Während wuchtige Klangeffekte, professionelle Sprecher und die Landschaften beeindrucken, trüben in besonders hitzigen Situationen gelegentliche Ruckler den Spielfluss. MEDAL OF HONOR hinterlässt drei Wünsche für einen Nachfolger: mehr künstliches Denken, reibungslose Optik und vor allem ein weniger aktuelles (Fantasie-)Szenario – schließlich möchten Spieler dem Grauen unserer Zeit für einige Stunden entfliehen.

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