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Volbeat: München, Zenith

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Volbeat: München, Zenith

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_Volbeat live 1 @ Armin MüllerWas für ein Sprung nach vorne: Die Dänen beweisen, dass sie den Aufstieg in die Arenen schaffen können.

Besser hätte das Jahr 2010 für Volbeat kaum laufen können. Nach einer mehr als erfolgreichen Tour im Vorprogramm von AC/DC und einem neuen Album, das in fast jedem europäischen Land in die Top Ten schoss, müssen sich die Dänen nicht mehr anstrengen, um selbst große Hallen zu füllen. So ist das Münchner Zenith schon Wochen vor dem Konzert restlos ausverkauft – mehr als 6000 Fans drängen in die Halle. Um 20 Uhr betreten jedoch erst einmal The Kandidate aus Dänemark die Bühne, um dem noch etwas verhaltenen Publikum mit etwas Hardcore einzuheizen – was ihnen auch schnell gelingt, wenngleich nur in den Front­reihen. Dort haben der ehemalige Hatesphere-Sänger Jacob Bredahl und seine Mitmusiker die Fans fest im Griff, der Rest der Zuschauer trinkt derweil in aller Ruhe ein erstes Bier.

Danach folgt die überraschendste Band des Abends: Entombed. Die schwedischen Death Metal-Ikonen sind vielen Rockern kein Begriff. Denn als die ersten Riffs ertönen und Sänger Lars-Göran Petrov leidenschaftlich ins Mikro grölt, erntet er große Augen und offene Münder. Einige Die Hard-Anhänger sorgen jedoch dafür, dass es direkt vor der Bühne heftig zur Sache geht, sodass viele – vor allem weibliche – Volbeat-Fans erst einmal einen sicheren Platz an der Seite der Halle suchen. Nachdem der erste Schock verdaut ist, jubeln jedoch viele den Altmeistern des Death Metal zu – und beim Hit ›Morning Star‹ singen einige sogar mit.

Die Stimmung in der Halle erreicht aber erst nach dem Gig der Stockholmer den Siedepunkt. Schon während der Umbaupause hagelt es nämlich Volbeat-Sprechchöre aus der ungeduldigen Menge. Um 22 Uhr ist es schließlich soweit: Hinter einem Vorhang ertönen die ersten Klänge von ›The Mirror And The Ripper‹, dem Opener-Song ihres aktuellen Albums BEYOND HELL/ABOVE HEAVEN. Als der Vorhang nach der ersten Strophe fällt, gibt es schließlich kein Halten mehr. Die Menge feiert ihre Band von der ersten Minute an – und singt lauthals mit. Auch Volbeat haben sichtlich Spaß an ihrem Auftritt, zumal der Sound (insbesondere für Zenith-Verhältnisse) unglaublich klar und ausgewogen aus der Anlage presst. Der Liebling der reichlich anwesenden Damen ist unbestritten Sänger Michael Poulsen. Er wird stets mit einem Kreischkonzert begrüßt, wenn er an den Bühnenrand tritt. Eine Tatsache, die ihn sichtlich amüsiert. Vom Rocken hält sie ihn jedoch nicht ab: Es gibt Ohrwürmer wie ›Maybellene I Hofteholder‹, ›Guitar Gangsters & Cadillac Blood‹, ›Soulweeper‹ oder ›Mary Ann’s Place‹. Zu ›Evelyn‹, bei dem die Band auf BEYOND HELL/ABOVE HEAVEN von Napalm Death-Sänger Barney Greenway unterstützt wird, gesellt sich heute Entombed-Gröler Lars-Göran Petrov auf die Bühne. Er unterstützt Poulsen mit seiner markigen Stimme, was bei der Menge für zustimmenden Jubel sorgt.

Nach 14 Songs und einer guten Stunde Spielzeit verschwinden Volbeat kurz von der Bühne, um schon kurz darauf unter ohrenbetäubenden Zugabenrufen zurückzukehren. Als selbst nach ›A Warrior’s Call‹, ›Still Counting‹ und ›The Garden’s Tale‹ noch immer keine Müdigkeit in den Reihen aufkommt, schmettert die Band mit ›Fallen‹ auch noch die erste Single des aktuellen Albums hinterher. Danach bedanken sie sich mit der Fan-Hymne ›Thank You‹ bei den tobenden Münchner Fans und holen dazu sogar ein paar Rocker auf die Bühne, bevor sie mit ›The Human Instrument‹ und dem Riff zu Slayers ›Reign In Blood‹ nach guten 100 Minuten Spielzeit die Bühne endgültig verlassen. Bedenkt man, dass Volbeat vor wenigen Monaten noch vor einem Bruchteil an Zuschauern gespielt haben, ein wahrhaft unglaublicher Abend – für alle.

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