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Charley Crockett: Tickets im Lostopf

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In den kommenden Tagen tritt Charley Crockett dreimal in Deutschland auf. Dass der “Man from Waco” Europa bereist, passiert gar nicht so oft, deshalb sollten Fans die Chance ergreifen und eines der Konzerte besuchen. Unter Spontanen verlost CLASSIC ROCK 1×2 Tickets pro Show.

15.09.2023 Hamburg, Mojo Club

17.09.2023 Frankfurt, Batschkapp

18.09.2023 Berlin, Metropol

Jetzt mitmachen und gewinnen:

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Duff McKagan: Neue Single ›Longfeather‹

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Am 20. Oktober erscheint Duff McKagans drittes Studioalbum mit dem Titel LIGHTHOUSE. Nach zwei ersten Singleauskopplungen, dem Titeltrack der Platte und einer sozialkritischen Punknummer namens ›I Saw God On 10th Street‹, folgt heute mit ›Longfeather‹ inklusive Video die dritte Auskopplung aus LIGHTHOUSE.

Mit den drei bisher der Öffentlichkeit vorgestellten Songs zeigt der Bassist von Guns N‘ Roses nicht nur, welch emotionale und musikalische Bandbreite einen auf LIGHTHOUSE erwarten wird, sondern beweist überdies erneut, welch große Songwriter-Fähigkeiten in ihm vereint sind. Die Geschichte, die in ›Longfeather‹ erzählt wird, erinnert in ihrer Machart an große amerikanische Songwriter wie Springsteen oder Petty. Doch hört uns seht selbst:

Megadeth: Dave Mustaine im großen Interview

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Dave Mustaine ist lebendig und wohlauf. Zwei Jahre, nachdem die Ärzte ihn nach einer Behandlung gegen Rachenkrebs für geheilt erklärt haben, sieht er gut aus für seine 61 Jahre, als er aus seinem Homeoffice in Tennessee mit uns über sein Leben und seine Karriere als Anführer von Megadeth spricht. Sein Gesicht hat ein paar Falten, sein einst feuerrotes Haar ist von Grau durchzogen, doch nach 20 Jahren Abstinenz schaut er deutlich vitaler aus als bei unserem ersten Interview 1988, als Megadeth in den USA als Vorgruppe für Dio unterwegs waren. Damals war er aschfahl, wie das nun mal so ist, wenn man nach harten Drogen süchtig ist. Doch wie er jetzt mit einem dünnen Lächeln sagt: „Das ist lange her.“

David Scott Mustaine kam am 13. September 1961 in La Mesa, Kalifornien auf die Welt, einer Kleinstadt östlich von San Diego. Seine Kindheit dort verlief schwierig: Die Eltern trennten sich, als er vier war, und sein Vater John war ein Mann mit vielen Problemen, dessen Trunksucht ihn früh ins Grab brachte. Als Teenager entdeckte auch Dave seine Vorliebe für den Alkohol, ebenso wie für Drogen und Heavy Metal. Die rohe Kraft britischer Bands wie Judas Priest, Iron Maiden und Motörhead zog ihn an und das Gitarrenspiel fiel ihm leicht. 1981, Mustaine ist da 19, löst sich seine erste Band Panic auf, als deren Schlagzeuger Mike Leftwych bei einem Autounfall ums Leben kommt. Eine Tragödie, die Daves Leben tiefgreifend verändern sollte. Das Ende von Panic führte dazu, dass er nach neuen Gelegenheiten Ausschau hielt, und die fand er in einer neuen Gruppe aus Los Angeles namens Metallica. Er spielte nicht mal zwei Jahre als Leadgitarrist in der Band, doch in dieser Zeit nahm er eine Schlüsselrolle ein in der Entstehung eines Sounds, der die Heavy-Musik revolutionieren sollte: Thrash Metal. Seine gewalttätigen Alk-Ausraster wurden letztlich sogar für eine Gruppe zu viel, die als „Alcoholica“ bekannt war, und Mustaine flog 1983 raus, just als Metallica sich auf die Aufnahmen zu ihrem Debüt KILL ‘EM ALL vorbereiteten. Ersetzt wurde er von einer stabileren Persönlichkeit, Kirk Hammett. Doch auch in Mustaines Abwesenheit enthielten die ersten beiden Metallica-Platten Songs, an denen er mitgeschrieben hatte, insbesondere ›The Four Horsemen‹ und ›Jump In The Fire‹ von KILL ‘EM ALL sowie das Titelstück von RIDE THE LIGHTNING (1984). Als er dann ins Rampenlicht zurückkehrte – 1985 brachte er Megadeth mit ihrem Debüt KILLING IS MY BUSINESS… AND BUSINESS IS GOOD! ins Licht der Weltöffentlichkeit –, erklärte er ihnen den Krieg. Wie er über seine einstigen Kollegen sagte: „Ich war auf Blut aus – ihres.“

Letztlich erwies sich das als ein Krieg, den er nie gewinnen konnte. Bei all seinen einzigartigen Talenten als Songwriter, Gitarrist und Sänger – bestens zu hören auf Albumklassikern wie PEACE SELLS… BUT WHO’S BUYING? (1986), RUST IN PEACE (1990) und COUNTDOWN TO EXTINCTION (1992) – erreichten Megadeth zwar beeindruckende Verkaufszahlen von 50 Millionen Platten, doch Metallica mit ihren 125 Millionen sind haushoch überlegen. In unserem heutigen Gespräch bevorzugt er es jedoch, sich nicht zu sehr auf das Negative zu konzentrieren. Er spricht stattdessen voller Stolz über das, was er mit Megadeth erreicht hat, und vollmundig über seine Zeit bei Metallica – aber auch großmütig. Vor allem aber ist er stolz darauf, wie er sein Leben auf einen besseren Weg gebracht hat. Die unbequeme Art des jungen Dave ist aber nicht ganz verschwunden. Das spürt man, wenn man ihn zu seinen wilden Jahren befragt oder seiner jüngst getroffenen Entscheidung, David Ellefson zu feuern, der fast 30 Jahre Mitglied von Megadeth war. Man hört sie zudem in seinem aggressiven neuen Album, das er mit einem klassisch bissigen Titel versehen hat: THE SICK, THE DYING… AND THE DEAD.

Fangen wir mit deiner neuesten Platte an, die im letzten Jahr erschienen ist. Wie würdest du sie beschreiben?

Längst überfällig. Seit der letzten waren schon sechs Jahre vergangen. Niemand hat die Pandemie geplant, und ich hatte ganz sicher nicht vor, an Krebs zu erkranken. Aber ich bin sehr zufrieden mit diesem Album. Ich tue das, was ich am liebsten tue, nämlich Gitarre spielen.

Es ist ein hartes Werk mit harten Themen, etwa auf ›Psychopathy‹, ›Junkie‹ und ›Dogs Of Chernobyl‹.

Richtig. Bei Megadeth gibt es Songs über Krieg, Politik, Okkultismus, Songs über Leben und Tod, ein paar Fantasy-Nummern und damals auch ein paar typische Stücke von Heranwachsenden über schnelle Autos und Partys. Aber bei mehr als 200 Liedern gehen dir irgendwann die Themen aus, über die du schreiben kannst!

Am 14. Mai 2021 hast du während der Aufnahmen Dave Ellefson gefeuert, nachdem er sexuell explizite Videos auf Twitter gepostet hatte. Wie schwer fiel es dir, ihn gehen zu lassen, nach allem, was du mit ihm durchgemacht hast?

Ich möchte nicht über ihn reden. Das liegt jetzt hinter mir und ich habe nicht das geringste Interesse daran, darüber zu sprechen.

Okay, reden wir von was anderem. Als Ersatz für Ellefson hast du Steve Di Giorgio von Testament als Bassisten für das Album engagiert, aber nicht als festes Mitglied.

Er wäre ein großartiger Musiker für uns gewesen, aber ich halte nichts davon, aktiv Leute von anderen Gruppen abzuwerben. Als Metallica das mit Cliff [Burton] taten, um ihn aus der Band Trauma zu holen, fühlte sich das für mich wirklich beschissen an, und das habe ich nie vergessen. Ich weiß, dass es mir nicht gefallen würde, wenn jemand daherkäme und jemanden aus meiner Gruppe holen würde.

Über die Jahre sind so viele Leute bei Megadeth gekommen und gegangen. Fühlt es sich immer noch wie eine Band für dich an oder eher wie dein Soloprojekt?

Megadeth haben einen Spirit, und wenn wir zusammenkommen, spüren wir ihn alle. Das ist nicht das, was Fans mir zuschreiben, sondern das, was Megadeth sind. Meistens kann man einige der Instrumentalisten einer Gruppe auswechseln, aber nicht die Stimme. Sieh dir Van Halen an. Ich liebe Sammy Hagar, aber für mich ergibt er als Sänger von Van Halen genauso wenig Sinn wie Axl Rose bei AC/DC. Ich bin es nicht gewohnt, das so zu hören. Die Stimme auszuwechseln, ist seltsam. Das ist, wie wenn man Wasser trinkt, aber feststellt, dass es Alkohol ist – nicht das, was man erwartet. Bei Megadeth bin ich also die Stimme, der Hauptsongwriter, aber ich bin sicher nicht „die Band“.

Wo du Sammy Hagar erwähnst: Er hat einen Gastauftritt auf deiner aktuellen Platte, spielt Gitarre und singt auf einer Version seines Tracks ›This Planet’s On Fire (Burn In Hell)‹ von 1979.

Ich liebe Sammys Stimme, seit ich das erste Montrose-Album gehört habe. Die Leute reden immer von ›Rock Candy‹ als dem besten Song auf der Platte, aber mein Lieblingsstück ist ›Make It Last‹. Bei Panic, der Gruppe, in der ich vor Metallica war, spielten wir live tatsächlich zwei Coverversionen von Montrose: ›Bad Motor Scooter‹ und ›I Got The Fire‹.

Der andere Gast auf THE SICK, THE DYING… AND THE DEAD! ist Ice- T, der auf ›Night Stalker‹ rappt.

Wir sind schon lange befreundet. Ich spielte auf einem Track von ihm und jetzt ist er auf meinem. Er ist ein guter Typ, aber seine Musik ist sehr intensiv. Als er diesen Song ›Cop Killer‹ machte (vom selbstbetitelten Debüt von Body Count, 1992], machte er vielen Angst damit.

Auch dein Ruf war in den Anfangstagen von Megadeth angsteinflößend. Ein wütender junger Mann, der außer Kontrolle ist.

Viel davon war ein Charakter, eine Bühnenfigur. Es ging einfach darum, da rauszugehen, den Gürtel zu straffen, einen tiefen Schluck zu nehmen und einfach alle anzuschreien, die zuhören wollten.

Aber es war nicht nur gespielt. Du hast schon öfter gesagt, dass du ab einem frühen Alter sehr viel Wut in dir hattest.

Das ist wahr. Als Kind wollte ich beim Ausmalen nicht zwischen den Linien bleiben. Ich wollte überhaupt nicht malen – sondern das fucking Buch verbrennen! Ich wollte die Welt beherrschen, und sobald ich eine Gitarre in die Hand nahm, wollte ich nichts anderes machen. Ich verprügelte sie förmlich, Pyrotechnik auf den Saiten.

Dein Vater war Alkoholiker. Hattest du je das Gefühl, dass dein Abstieg in die Alkohol- und Drogen- sucht irgendwie vorbestimmt war?

Ich war schon immer neugierig auf das Trinken gewesen, und es versuchte, mich in diesen Abgrund zu locken. Es gibt viele Leute aus dieser Zeit, die es nicht überlebt haben, aber ich bin immer noch hier, um die Geschichte zu erzälen. Ich halte mich für sehr glücklich. Ich habe ja ein Weinunternehmen, und wenn wir neue Mischungen machen, nehmen ich einen kleinen Schluck zum Probieren. Und bei der Hochzeit meines Sohns Justis war es brütend heiß, da wollte ich sicher nicht einfach in der Sonne sitzen und Wasser trinken, Mann! Aber die Tage, in denen ich Nutten suchte, die mir dabei helfen, im Viertel vom Moulin Rouge Heroin aufzutreiben? Die sind vorbei, und ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum du das zur Sprache gebracht hast. Das ist ziemlich unfair. Ich meine, fuck, sehr schmeichelhaft ist das nicht.

In deiner Autobiografie vor zehn Jahren hast du mit deinen Drogengeschichten nicht hinterm Berg gehalten. Im Gegenteil, du hast alles in den schrillsten Details geschildert.

Nun, wollen wir Sachen wiederkäuen oder wollen wir neues Zeug, wo ich doch noch lebe und atme und etwas Neues habe, über das ich reden kann? Das ist deine Entscheidung. Und egal wie du es schreibst, hoffe ich einfach, dass niemand, der zu mir aufblickt, das liest und denkt, etwas wie Heroin sei die Antwort. Denn so bin ich damals darauf reingefallen. Gar [Samuelson, ehemaliger Megadeth-Schlagzeuger] sagte mir, wenn ich großartig sein wollte, müsste ich das machen.

Du bist eindeutig ein besseres Vorbild, als er es war. Hat das etwas damit zu tun, Kinder zu haben?

Vielleicht. Ich weiß noch, wie Megadeth bei „VH-1 Behind The Music“ gefeaturet wurden. Mein Sohn ging noch zur Schule und kam weinend nach Hause, weil die anderen Kinder ihn damit aufgezogen hatten. Ich meinte zu ihm: „Die Leute werden Dinge über deinen Dad sagen und du wirst dich daran gewöhnen müssen. Sei einfach stark“. Über meinen Dad wurde auch Schlimmes gesagt und es tat mir weh, wenn ich meine Mom sowas sagen hörte. Da dachte ich immer: „Hast du jemals versucht, eine Intervention bei diesem Typen zu machen?“ Ich weiß nicht, ob das je passiert ist. Sondern nur, dass ich ihn nicht sehen durfte. Nie.

Du hast von Musik als einer Form von Eskapismus für dich als Kind gesprochen. Was war es am britischen Heavy Metal, der bei dir so einen Nerv traf?

Nach dem, was ich vorher gesagt habe, kann ich nicht glauben, dass ich das jetzt erzähle, aber ich verkaufte damals Gras in kleinen Beuteln an dieses Mädchen, das in einem Plattenladen arbeitete, und sie gab mir Importplatten, die fast alle britisch waren. Also bekam ich Maiden, Motörhead, Budgie … Das hatte alles etwas Rohes an sich, während viel amerikanische Musik für mich überproduziert klang. Es gibt einen Track von Budgie, auf dem man hört, wie der Schlagzeuger auf seinem HiHat anzählt und sich Leute im Hintergrund unterhalten. Ich dachte: „Das ist so cool. Sie sind mitten im Song.“ Es machte mich sehr traurig, als ich hörte, dass [Budgie-Bassist/Sänger] Burke Shelley gestorben ist.

In den letzten Monaten seines Lebens gab er CLASSIC ROCK ein Interview, in dem er über seinen Glauben sprach: „Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich will meine Ewigkeit mit Jesus Christus im Himmel verbringen.“

Allein, dass ich mich als gläubig geoutet habe, führte schon zu heftigen Reaktionen von Fans und Hatern. Aber wenn du mir erzählst, dass Burke einen Glauben hatte und seinen Frieden fand, macht mich das glücklich. Es ist seltsam, wie andere Menschen sind. Man würde sich denken, dass sie sich für einen freuen. Doch das tun sie nicht. Man muss einfach lernen, das zu akzeptieren.

Hattest du irgendwelche Zweifel, dich öffentlich als Christ zu bezeichnen?

Nein, denn das rutschte mir eigentlich eher so raus. Ich sprach ganz nebensächlich davon, so wie jetzt mit dir. Nichts, bei dem ich dachte, dass es eine große fucking Sache ist. Wenn jemand sagt, er sei Katholik, interessiert das niemanden. Aber wenn du sagst, dass du Christ bist, ist das, als hättest du zwei Köpfe! Jetzt behalte ich sowas einfach für mich selbst. Ich schreibe niemandem vor, wie er leben soll. Ich habe mich mit schwarzer Magie und Hexenwerk befasst und das hat mein Leben sehr lange total kaputtgemacht. Aber jetzt bin ich glücklich.

In deine Autobiografie „Mustaine“ schriebst du etwas, das etwas seltsam erschien …

Nichts läge mir ferner, als mich je als seltsam bezeichnen zu lassen, nicht wahr? Was denn?

Über deine Zeit bei Metallica stand da zu lesen: „Ich war der Anführer der Band.“ Das ist ein ziemlich gewagtes Statement.

Warum?

Weil die Jungs, die Metallica gründeten, James Hetfield und Lars Ulrich, selbst Alphamännchen sind.

Oh nein. Unter uns dreien bin eindeutig ich das Alphamännchen. Warum musste ich alles erledigen, als ich in der Band war? Warum baten sie immer mich, mit den Veranstaltern zu reden und das Geld einzusammeln? Warum war ich derjenige, der sich streiten musste? Warum musste ich die Ansagen zwischen den Liedern machen?

Fällt es dir schwer, über Metallica zu reden?

Nein. Das ist mir wirklich scheißegal. Und weißt du was? Ich liebe diese Jungs. Erst vor eine paar Tagen habe ich James eine Nachricht geschickt, nachdem er gesagt hatte, er fühle sich unsicher in seinem Spiel. Ich sagte: „James, ich liebe dich und mag dein Spiel sehr.“ Er hat nicht geantwortet. Natürlich nicht. Warum sollte er auch? Aber ich wollte, dass er weiß, dass auch ich schon solche Gefühle hatte, aber heute nicht mehr. Vergiss nicht, als ich bei Metallica einstieg, spielte James noch gar nicht Gitarre. Er fing erst damit an, als ich schon dabei war. Aber seien wir ehrlich, James ist einer der besten Metalgitarristen der Welt. Dass er so etwas empfinden muss, ist also eine Lüge, denn er ist ein unfassbar talentierter Typ. Also fand ich einfach, dass ich etwas zu ihm sagen musste. Ich habe es nicht getwittert. Ich wollte nicht, dass irgendjemand wusste, was ich ihm sagte. Aber ich erzähle es dir jetzt, denn, hey, du hast das aufgebracht!

Hast du mit Megadeth alles erreicht, wovon du geträumt hast?

Ich hatte einen Plan: in der größten Metalband des Planeten zu sein. Keine Ahnung, vielleicht steht mir das noch bevor. Aber unter den amerikanischen Metalbands gibt nicht viele, die größer sind als Megadeth. Ich würde sagen, das ist eine große Errungenschaft.

Aerosmith: Konzertabsagen wegen Steven Tylers Stimmbänder

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Die anstehenden sechs Shows ihrer Abschiedstournee durch die Staaten mussten Aerosmith kurzfristig absagen bzw. verschieben. Der Grund hierfür sind Steven Tylers Stimmbänder, die aktuell nicht so wollen wir der Sänger der Band. In einem Statement auf Social Media ließ Tyler seine Fans wissen, dass er vom Arzt absolutes Singverbot für die nächsten 30 Tage erhalten habe, nachdem er seinen Stimmbändern bei seiner letzten Show ernsthafte Schäden zugefügt hatte. Er habe in Folge dessen sogar Blutungen auf den Stimmbändern erlitten, so Tyler. Nun müsse er sich etwas ausruhen, um seinen Fans dann wieder die Performance liefern zu können, die sie verdienen.

Flashback: Peter Gabriel räumt mit ›Sledgehammer‹ bei den VMAs ab

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Nach seinem Weggang von Genesis hatte sich Peter Gabriel binnen weniger Jahre als Solokünstler etabliert und den Boden für das bereitet, was sein Meisterwerk und kommerzieller Durchbruch werden sollte: das Album SO. Zwischen Aufnahme und Produktion findet der umtriebige Engländer außerdem noch Zeit, den Soundtrack zu Alan Parkers Film BIRDY abzuliefern, der sich sowohl aus neuen als auch instrumentalen Remix-Versionen von Stücken seiner vorangegangenen Arbeiten zusammensetzt. Kein Zweifel: Der Brite brennt. Und läuft zu ungeahnter Hochform auf. Als glückliche Wahl erweist sich dabei die Kooperation mit Daniel Lanois, der im Studio als Co-Produzent des zukünftigen Welterfolges in Erscheinung tritt.

Lanois, der bereits mit Brian Eno gearbeitet und zuvor für U2 erfolgreich THE UNFORGETTABLE FIRE mit dem richtigen Sound versehen hatte, und der technikaffine und allem Neuen aufgeschlossene Gabriel schmieden, vor der Welt versteckt, eine wilde Legierung, die den Zeitgeist treffen und wie eine Bombe einschlagen wird. Überstrahlt wird SO schließlich von ›Sledgehammer‹, einer ebenso sexuell eindeutig-zweideutigen wie höchst eleganten Soul-Funk-Nummer, die wie nur wenige andere Songs das Lebensgefühl und den Sound der Dekade widerspiegelt. Klare, präzise Bläsereinsätze der Memphis Horns tragen die Nummer gefährlich brodelnd voran, das Intro ist der Komposition ›Chronic Blues‹ von John Coltrane nachempfunden, Anspruch und Kunst paaren sich mit Pop. An der Entstehung beteiligt ist eine Gruppe erlesener Gäste, so zum Beispiel Stewart Copeland von Police, Soul-Sängerin P.P. Arnold, Bill Laswell, Chic-Mastermind Nile Rodgers und auch Laurie Anderson. Mit dem zugehörigen Video fuhr Gabriel bei den „MTV Video Music Awards“ am 11. September 1987 in neun verschiedenen Kategorien den Sieg ein. Damit hält er bis heute den Rekord.

„Der Dreh selbst fand damals über sechs intensive Tage statt, und einen guten Teil davon saß Gabriel in einem Kinosessel, den Riddett mit einer Halskrause („um seinen Kopf still zu halten“) umgebaut hatte, während die Modelle in Echtzeit um ihn herum bewegt wurden. Einmal lag Gabriel auch 16 Stunden lang unter einer Glasscheibe, um den Teil des Videos zu drehen, in dem er langsam mit Holzplatten und Türen bedeckt wird. Das gut fünfeinhalb Minuten lange Endprodukt ist ein beeindruckendes Werk exzentrischer visueller Genialität und eines der prägendsten Videos jener Ära. Laut Kameramann Riddett machte es
das Animationshaus Aardman bekannt, während Gabriel anerkannte, welch große Rolle es dabei gespielt habe, seine Karriere auf ein ganz neues Level zu befördern. „Ich bin mir nicht sicher, ob der Song ohne das Video ein so großer Hit geworden wäre oder das Album so viele Menschen erreicht hätte“, sagte er im Rolling Stone.“ (Aus „Die 50 besten Rockvideos aller Zeiten“ aus CLASSIC ROCK #109)

AC/DC: Proben für „Power Trip“ – ohne Phil Rudd

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Vom 6. bis zum 8. Oktober findet in Kalifornien das „Power Trip“ Festival statt. Mit dabei bei dem kostspieligen Spektakel sind Metallica, Iron Maiden, Guns N‘ Roses, Judas Priest, Tool und auch AC/DC. Letztere waren 2016 zuletzt im Zuge ihrer „Rock Or Bust“ Welttournee gemeinsam auf einer Bühne zu sehen, damals hatte Guns N‘ Roses-Mann Axl Rose AC/DC-Sänger Brian Johnson aufgrund dessen Hör- und Ohrprobleme ersetzt.

Auch nach Veröffentlichung ihres letzten Albums POWER UP (2020), für welches Brian Johnson seinen Job am Mikro wieder aufnahm, Cliff Williams aus der Rente zurückkehrte und Phil Rudd am Schlagzeug saß, spielten die Rocklegenden keine Konzerte. Ihr anstehender Auftritt beim „Power Trip“-Festival wird von Fans dementsprechend mit Spannung erwartet.

Am 9. September posteten AC/DC auf Social Media ein kurzes Audio-Snippet von ihren aktuellen Proben für das „Power Trip“ Festival, zu hören ist der Song „If You Want Blood (You’ve Got It)“ vom Album HIGHWAY TO HELL. Als Unterschrift steht geschrieben: „PWR UP für den Power Trip! Hört hier die Probe der Jungs mit Cliff Williams, der für das Festival aus der Rente zurückkehrt und mit Matt Laug am Schlagzeug.“

Drummer Phil Rudd wird also nicht mit von der Partie sein. Eine Begründung für diesen Umstand liefert die Band bisher nicht. Vielleicht wurde Phil Rudd aufgrund seiner jüngsten Konflikte mit dem Gesetz die Einreise in die USA verweigert.

Matt Laug seines Zeichens ist Drummer der Dirty Knobs, der Band von Mike Campbell, integrales Mitglied von Tom Pettys Heartbreakers. Außerdem trommelte Laug bei Alice Cooper, Slash’s Snakepit, Alice Morissette und weiteren.

Aerosmith: Joe Perry im Interview

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Er war über die letzten 50 Jahre Mitglied (und zeitweise Ex-Mitglied) einer der größten Bands der Welt und genoss all die Annehmlichkeiten dieses Erfolgs, auch die weniger gesunden. Er hat alles erreicht, was er sich vorgenommen hatte, und mehr – heute will der Gitarrist von Aerosmith nur noch eines: spielen.

Joe Perry ist verspätet. Für einen A-Listen-Rockstar ist das nichts Ungewöhnliches, doch der Aerosmith-Gitarrero ist keine Diva. Wie sich herausstellt, hat seine Frau Billie eine Taube mit einem gebrochenen Bein bei ihrem Haus in Florida gefunden und versucht, sie zu retten. Perry hat nach einer passenden Schachtel für das Tier gesucht, um es in Sicherheit zu bringen und zu beruhigen. „Sie hat magische Hände“, sagt er über Billie, als er schließlich eintrifft und sich für die Verspätung entschuldigt. „Sie hat mal in Neuengland ein junges Kaninchen gefunden, das schon fast komplett erstarrt vor Kälte war. Sie brachte es ins Haus, massierte es unter warmem Wasser und erweckte es so wieder zum Leben. In einem anderen Jahrhundert hätte ich sie vor den Leuten mit Fackeln und Scheiterhaufen beschützen müssen.“

Der 72-Jährige trägt den Mantel des Gitarristen einer der berühmtesten, erfolgreichsten und gelegentlich entflammbarsten Gruppen Amerikas mit Leichtigkeit. Während sein Bandkollege und Toxic Twin Steven Tyler ein Plappermaul in Menschengestalt ist, gibt sich Perry ruhiger, nachdenklicher und sogar ein bisschen schüchtern. In den 70ern und frühen 80ern war das womöglich anders. Perry und seine Kumpanen waren damals permanent von einem Chemikaliennebel umhüllt, wie sich an ihren glasigen Blicken leicht erkennen ließ. Doch trotz ihrer Begeisterung für harte Drogen und den Rock’n’Roll-Lifestyle im Allgemeinen gelang es ihnen, eine Reihe absoluter Albumklassiker abzuliefern, die Exzess in Erfolg verwandelten: GET YOUR WINGS, TOYS IN THE ATTIC, ROCKS und auch DRAW THE LINE (angeblich eine Enttäuschung, aber auch sehr gut).

Perry stieg 1980 aus, doch seine Rückkehr vier Jahre später läutete einen bemerkenswerten zweiten Akt ein, der sich als noch erfolgreicher als der erste erwies. Platten wie PERMANENT VACATION (1987), PUMP (1989) und GET A GRIP (1993) verwandelten sie von amerikanischen in globale Superstars. Im 21. Jahrhundert hat sich ihr Arbeitspensum deutlich verringert – nur drei Studiowerke seit 2001, darunter die Blues Coversammlung HONKIN’ ON BOBO –, doch Perry ist nicht langweilig geworden. Neben seiner Solokarriere betreibt er die Hochkaräter-Supergroup Hollywood Vampires, die er 2012 mit Alice Cooper und Johnny Depp gründete. Während Billie im Hintergrund hereinkommt, um nach dem armen Vogel zu sehen, macht sich Perry bereit, um auf die Höhepunkte seiner faszinierenden Laufbahn zurückzublicken. „Wir wollten einfach nur ein bisschen Lärm machen“, sagt er über die Anfangstage von Aerosmith. Das ist ihnen zweifelsohne gelungen, und noch so viel mehr.

Bevor du Gitarrist wurdest, wolltest du Meeresbiologe werden. Warum?

Wir fuhren jeden Sommer an die Seen in New Hampshire, wo meine Eltern ein kleines Ferienhaus hatten, und ich liebte es einfach, im Wasser zu sein. Ich tat alles, was ich nur konnte, um zu tauchen. Als Kind sah ich die Filme von Jacques Cousteau und wollte Teil seines Teams sein. Dann hatte ich die Gelegenheit, einige der Wissenschaftler von [dem ozeanografischen Institut] Wood’s Hole [am Cape Cod in der Nähe von Boston] kennenzulernen, und sie sagten: „Wenn du das beruflich machen willst, wäre das großartig. Komm wieder, wenn du einen College-Abschluss hast.“ Aber ich war damals nicht gut in der Schule.

Hatte das etwas mit deinem nicht diagnostizierten ADHS zu tun?

Keine Ahnung. Es klappte einfach nicht, so wie damals unterrichtet wurde. Ich konnte einfach keine guten Noten bekommen, so sehr ich es auch wollte, also gab es keine Chance, es aufs College zu schaffen. Aber ich liebte Musik, liebte Rock’n’Roll, das ganze Ding, und ich spürte bereits, dass da noch mehr auf mich wartete, als nur im Publikum zu stehen.

Was löste den Wunsch in dir aus, Rock’n’Roll selber zu spielen, statt ihn nur anzuhören?

Ich war in der Schule schon immer mehr oder weniger ein Außenseiter gewesen und mir gefiel der Gedanke, eine Gang von Außenseitern zu haben. Bei den Highschool-Partys befanden sich immer die ganzen Sportskanonen auf der Tanzfläche, während ein paar Typen die Band von der Seite der Bühne aus ansahen. Das war ich. Der Rock’n’Roll war ein Ort, an den ich gehen konnte, wo niemand „Nein“ zu mir sagte. (lacht) Außer meinen Eltern. Deshalb fing ich erst relativ spät an, ernsthaft Gitarre zu lernen. Ein Star oder Idol zu sein, war mir nicht wichtig. Auf einer Bühne mit anderen Typen zu stehen und Musik zu spielen, das stand ganz oben auf der Liste.

Kannst du dich noch an deinen allerersten Auftritt erinnern?

Ich hatte eine Band zusammen mit ein paar Freunden, wir probten in unserer Garage mit Coverversionen – Dylan, The Byrds, solche Sachen. Wir spielten dann auf einer Party, wo wir in der Ecke standen. Das fühlte sich gut an. Wir drei stolperten mehr oder weniger durch die Songs, und beim nächsten Mal machten wir es dann ein bisschen elektrischer. Dann gründeten wir eine Gruppe namens Flash, beeinflusst von all den großen britischen Acts – den Beatles, den Stones. Wir mieteten den Saal des örtlichen Rathauses, und die zehn oder 20 Leute, die kamen, tanzten ein bisschen mit und keiner ging. Also dachte ich: „Das macht Spaß.“

Wie fandest du Steven Tyler, als du ihm das erste Mal begegnet bist?

Beim ersten Mal traf ich ihn eigentlich nicht wirklich. Ich arbeitete in einem Hamburgerladen in der Gegend der Seen, da machte ich alles, vom Frittieren der Pommes übers Putzen bis zum Rausbringen des Mülls. Seine Familie hatte auch ein Haus dort, eine Art Urlaubspension, und er kam jeden Sommer aus New York mit einer seiner Bands dorthin. Ich weiß noch, als sie hereinkamen und sich im Wesentlichen so benahmen, wie sie glaubten, dass Rockstars sich benehmen sollten – sie bewarfen einander mit Essen. Als sie gingen, musste ich also saubermachen. Danach lief ich ihm noch ein paarmal über den Weg. Im nächsten Sommer spielte meine Gruppe mit [dem späteren Aerosmith-Bassisten] Tom Hamilton dann in einem kleinen Club namens The Barn. Und da wurde mir Steven dann sozusagen offiziell vorgestellt. Er hatte gehört, dass die Jeff Beck Group einen neuen Sänger suchte, und ein Freund von uns fragte, ob wir für Stevens Demoaufnahmen als Backing-Band aushelfen wollten.

Was habt ihr mit ihm aufgenommen?

Wir spielten ›I’m Down‹ von den Beatles ein. Er war ein singender Schlagzeuger – und er ist ein unglaublicher Schlagzeuger. Danach blieben wir beide dann noch und jammten zwei, drei Stunden weiter. Und da sah er wohl etwas in mir, ich hatte ihn natürlich schon mit anderen Gruppen gehört. Schließlich meinte ich: Mann, wir wollen nach Boston ziehen, um dort eine Band zu gründen.“ Wir hingen zusammen auf Partys ab und sprachen darüber, und er sagte: „Yeah, ich komme nach Boston. Aber ich will nicht trommeln, sondern nur der Sänger sein.“ Darauf antwortete ich: „Das passt, denn wir haben diesen Typen aus New York namens Joey Kramer, der auch in Erwägung zieht, mitzumachen …“

Da dachtest du sicher nicht, dass du 50 Jahre später immer noch mit diesen Jungs spielen würdest.

Oh Mann, natürlich nicht. Es ist unglaublich, dass wir es überhaupt durch die ersten zwei Jahre geschafft haben. Rock’n’Roll war nichts, für das man sich entschied, um eine langfristige Karriere zu beginnen. Denk nur an all die Bands, die groß rauskamen, einen Hit hatten und dann zwei Jahre später weg vom Fenster waren. Selbst die Jeff Beck Group mit Rod Stewart. Niemand konnte sich vorstellen, dass das lange halten würde. Die Einstellung damals lautete: „Traue niemandem über 30.“ Unsere Vision bestand nur darin, den Terminkalender jeden Monat mit genug Gigs zu füllen, um die Miete bezahlen zu können.

Das gesamte große Interview mit Joe Perry lest ihr in der aktuellen Ausgabe des CLASSIC ROCK Magazine!

Video der Woche: Nirvana ›Lithium‹ Live at the MTV Video Music Awards 1992

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Heute vor 31 Jahren fanden die MTV Video Music Awards in Los Angeles statt. Vor allem der Auftritt von Nirvana und deren offen ausgetragener Streit mit Guns N‘ Roses sorgten damals für Wirbel.

Die MTV Video Music Awards vom 09. September 1992 blieben vielen Rockfans vor allem durch zwei Punkte im Gedächtnis: dem skandalösen Auftritt von Nirvana und dem öffentlich ausgetragenen Streit zwischen der Band und Guns N‘ Roses.

Der Zwist zwischen Nirvana (inklusive Cobains Frau Courtney Love) und den Gunners schwelte schon einige Zeit zuvor. Während der VMAs erreichten die Streitigkeiten jedoch ihren Höhepunkt. Nachdem sich die Musiker beider Bands bereits Backstage in der Wolle hatten, setze Cobain am Ende ihres Liveauftritts noch einen drauf, indem er beim Verlassen der Bühne auf das Klavier von Elton John spuckte, da er wusste, dass Axl Rose später noch darauf spielen sollte.

Auch Nirvanas Auftritt selbst war gespickt von Aufregern. Die Veranstalter wollten eigentlich, dass die Grunger ihren ausgezeichneten Hit ›Smells Like Teen Spirit‹ spielten. Da Cobain jedoch nicht auf einen Song reduziert werden wollte, schlug er ›Rape me‹ vor. Als man ihnen dieses Lied verbot, einigte man sich auf ›Lithium‹. Zu Beginn des Auftritts spielten sie jedoch erst einmal ein paar Takte von ›Rape Me‹, bevor sie mit ›Lithium‹ begannen.

Während des Auftritts fiel auch noch der Verstärker von Krist Novoselic aus, woraufhin dieser frustriert seinen Bass nach oben warf. Dieser traf ihn anschließend am Kopf und schlug ihn fast ohnmächtig, aber seht selbst:

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