0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

0,00 EUR

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.

Start Blog Seite 94

Greta Van Fleet: Sterne in den Augen

0

Greta Van Fleet, die wunderbaren Hüter der ewigen Flamme des Rock’n’Roll, haben sich mit STARCATCHER von der Dunkelheit und Ungewissheit der letzten Jahre befreit. Das Album ist ein Retro-geschwängerter Feuerball an kosmischem Licht und Liebe, das vielleicht die Jahrhunderte überdauern wird.

„I’m singing in the rain, just singin‘ in the raaaiiin….“, Greta Van Fleets Leadsänger Josh Kiszka, mit Undercut und buntem Printshirt, singt in einer spaßigen Musical-Stimme. Es regnet. Genauer gesagt tröpfelt es ein wenig an jenem schwülen Juninachmittag. Eben gerade nicht stark genug, um uns von der Dachterrasse des Soho-House in Nashville, Tennessee zu vertreiben. Vor mir sitzen Josh, sein Zwillingsbruder und Gitarrist Jake, der jüngere Bruder, Bassist und Keyboarder Sam und der Ehrenbruder und Drummer Daniel Wagner – gut gelaunt und in legerer Rockstar-Garderobe, zum Plaudern aufgelegt und sich ständig gegenseitig aufziehend, so wie Brüder es eben tun.

Bevor wir loslegen, erzählt Josh die Geschichte des glücklichen Zufalls, der dazu führte, dass Malcolm McDowell ›Singin‘ In The Rain‹ im Film „A Clockwork Orange“ sang. Diese Typen sind echte Musik- und Popkultur-Nerds und während unseres einstündigen Gesprächs kommen wir auf Jimi Hendrix, George Harrison, Eric Idle, Pete Townshend, Peter Sellers, Blind Faith, die Rolling Stones, David Bowie, Freddie Mercury und Led Zeppelin. „Das ist alles ein Teil von „The Infisonicosm“, erklärt Jake mit einem Grinsen. „Wir sind so nerdig, dass wir uns einen eigenen Begriff für das Greta-Van-Fleet-Universum ausgedacht haben.“ Josh klärt auf: „Das ist die Kurzform von „infinite sonic cosmos“, das Konzept beruht auf dieser Idee aus dem Hinduismus, dass viele Welten in vielen Welten eingeschlossen sind.“

Keiner von uns ist besonders religiös. Wir sprechen über die Idee eines Gottes, nicht zwingend eines christlichen Gottes“ (Sam Kiszka)

Musikalisch gesehen ist dieser „Infisonicosm“ ein Ort von auf den ersten Blick unpassenden Zusammenschlüssen. Epische Gitarrenriffs erklingen neben dem transzendentalen Humanismus eines Ralph Waldo Emerson, Kehlkopf zerschreddernde Hymnen vereinen die klassische poetische Sprache von Dante und Chaucer in sich. Da die Band im Durchschnitt 25 Jahre jung ist, mag dies von Zeit zu Zeit etwas überraschend wirken, ja manchmal gar ein wenig gekünstelt oder suspekt. Doch ein Interview mit den Gretas lässt keinen Zweifel an ihren ehrlichen Absichten. Schon seit ihrem Debüt aus dem Jahr 2018 gibt es daran keinen Zweifel – ihre seltsame Retro-Alchemie hat sie in eine Arenen füllende Sensation verwandelt und gleichzeitig in begeisterte Fackelträger der Rock-Traditionen. Und auch zum Lieblingsziel einiger Kritiker. Fiese Ausdrücke wie „derivativ“ oder „blutsaugend“ wurden ihnen schon an den Kopf geworfen. Wahrscheinlich vor allem wegen des nur schwer zu leugnenden Misty-Mountain-Zeppelinismus auf dem ersten Album. „Seit Anfang an stehen wir unter Beschuss aus allen Ecken“, erklärt Jake und sieht dabei immer noch leicht verletzt aus. „Doch viele Menschen verstehen auch, woher wir kommen“, ergänzt Josh. „Sie verstehen, wie wichtig es für uns ist, ein Teil des Stammbaums zu sein.“ Sam fügt hinzu: „Wir mussten uns deren Respekt verdienen.“ Daniel meint: „Die eigenen Helden zu ehren bringt viel Verantwortung mit sich. Im Grunde stehen wir auf den Schultern jener Riesen, die vor uns waren.“

Auf ihrem neuen Album STARCATCHER spürt man definitiv, wie sie ihre Füße von jenen ehrwürdigen Schultern heben, über ihre Einflüsse hinausschreiten und nach etwas Reiferem greifen. Ihren Ursprung fand die Platte in dem Willen, der Angst und Ungewissheit jüngster Zeiten zu entfliehen. „Nach zwei Jahren der Dunkelheit und Stille durch Covid, wollten wir einen klanglichen Lichtblick schmieden, wie ein Feuerschweif, der aus der Leere führt.“, so Jake. Gleichzeitig wollten sie einen anderen Ansatz verfolgen als die akribischen Herangehensweise, die hinter ihrem zweiten Album THE BATTLE AT GARDEN’S GATE von 2021 steckte. „Was wir von der letzten Platte mitnahmen, war, dass wir es diesmal etwas lockerer angehen lassen, dem kreativen Prozess mehr vertrauen wollten. Also hatten wir die Songs vorher noch gar nicht fertig.“, so Josh. Es war gar nicht so einfach, einen Produzenten zu finden, der für diese doch etwas riskante und unsichere Herangehensweise bereit war. Sam meint: „Wir trafen uns mit zwei oder drei Produzenten, denen unsere Idee gar nicht gefiel. Sie konnten nicht einen Song nach dem anderen machen und dabei mit gutem Gefühl dem Flow vertrauen. Doch Dave Cobb konnte das und so wurde er zu einem aktiven Ehrenmitglied der Band.“ Cobb, am besten bekannt für seine Arbeit mit Jason Isbell und Chris Stapleton, lud die Band in das historische „RCA Studio A“ in Nashville ein – ein akustisches Wunder, das von Country-Produzent Chet Atkins und Sounddesigner John Volkman eingerichtet wurde.

Der Hauptraum ist etwa so groß wie eine Turnhalle, groß genug für Chöre und Orchester, und verleiht STARCATCHER eine verblüffende Tiefe und Klarheit. „Dieser große Raum war wie ein Spielplatz“, erinnert sich Daniel zurück. „Wir gingen hinein, krallten uns unsere Gitarren, jammten, sangen. Und Dave war stets als Vertrauensfaktor da, er gab jeder Idee eine Chance.“ So formte sich eine Art kreatives Relais – jedes Mitglied verzog sich mit einem Inspirations-Nüsschen wie ein Eichhörnchen in einen der privaten Räume des Studios, entwickelte die eigenen Parts und gab sie weiter, bevor man wieder im Hauptraum zusammenkam, um die Songs mit glühender Energie einzufangen. „Ein Greta Van Fleet Song muss sich durch die Gruppe selbst filtern“, erklärt Jake. „Jedes Mitglied muss diese Idee einmal angefasst haben, bevor wir die Essenz daraus herauslesen können.“ Nach einigen Wochen intensivsten Studiolebens waren die Basic-Tracks im Kasten. Danach mussten sie auf eine zehnmonatige Welttournee gehen, wo sie einige der neuen Songs live antesteten. Anfang 2023 trafen sie Cobb in einem Studio in dessen Heimatstadt Savannah, Georgia, um die Aufnahmen nochmal mit frischen Ohren zu bewerten und um Overdubs hinzuzufügen. Das Ergebnis dieser einjährigen Aufnahme-Reise, STARCATCHER, klingt nach zehn individuellen, handgefertigten Flaschen – jede davon enthält nicht nur eingefangene Sterne, sondern auch Blitze. Von der himmelsähnlichen Majestät eines ›Fate Of The Faithful‹ über den Thor’schen Hammerangriff namens ›The Falling Sky‹ bis hin zur andersweltlichen Ballade ›Meeting The Master‹ – ein beeindruckendes Beispiel für Josh Oktaven-überspannende Stimme – hört man hier den Sound einer Band, die ihr Potential ausschöpft. Mit Betonung auf potent.

Video der Woche: T. Rex ›20th Century Boy‹ (Live 1973)

1

Auch ein Künstler, den das Schicksal viel zu früh zu sich holte. Marc Bolan, legendärer Frontmann von T. Rex, wäre heute 76 Jahre alt geworden.

Mit T.Rex schrieb Marc Bolan Musikgeschichte. Mit seinen Songs und seinem schrillen androgynen Stil prägte er maßgeblich den britischen Glam Rock. Leider war seine Karriere nur von kurzer Dauer. Am 16. September 1977 starb er bei einem tragischen Autounfall in London. Sein musikalisches Vermächtnis aber besteht bis heute.

Ein großer aus seiner Feder stammender Hit ist ›20th Century Boy‹. Er wurde erstmals 1973 veröffentlicht und ist auf keiner regulären Platte der Band zu finden. Das Lied erreichte Platz drei in den britischen Charts, in Deutschland landete es auf Platz acht.

1991 erlebte ›20th Century Boy‹ ein Revival, als es für einen Jeans-Werbespot mit Brad Pit verwendet wurde. In diesem Jahr erreichte es noch einmal Platz 13 der britischen Charts.

Die Geburt des Glamrock

4

Als die 60er in die 70er Jahre übergingen, wurde der Rock ein bisschen arg ernst und verlor seinen Glanz. Dann trat ihm jemand mit einer Plateausohle in den Hintern und brachte wieder Spaß, Extravaganz, Aufregung, Farbe und Glitter in die Musik. Der Glam Rock mit all seinem Pomp, Tüll und Make-up war gelandet!

„Are you ready, Steve?“ Manche Leute sagen, es war ›Hot Love‹ von T. Rex bei „Top Of The Pops“ 1971. Andere sagen, es war Bowies ›Starman‹ im folgenden Jahr. Und es gibt Leute, die behaupten, dass sei alles nicht so einfach gewesen. Oder andere, die sagen, einfacher ging es gar nicht. Tony Visconti, einer der wichtigsten Produzenten jener Ära, erzählte in seiner Autobiografie von einem Gig seiner Band The Hype 1970. Er trug „einen weißen Turnanzug, eine silberne gehäkelte Unterhose und ein grünes Cape“, während David Bowie seinen Turnanzug mit „mehreren durchsichtigen Schals“ kombinierte. „Zunächst gab es viele Zwischenrufe und man warf uns alle möglichen Beleidigungen für Homosexuelle an den Kopf. Für mich wird das immer der erste Abend des Glam Rock sein.“

Eines ist sicher: Als der Glam Rock auf unseren Fernsehbildschirmen explodierte – und für die meisten von uns fing er als TV-Phänomen an –, schien die Welt plötzlich in wunderschönen Farben zu erstrahlen. Diese Teenager-Rebellion war die Einstiegsdroge zu aufregender Gitarrenmusik für eine Generation, die ihre eigene Kontroverse, ihren eigenen Thrill wollte und nicht die Beatles, Stones oder den Dylan ihrer älteren Geschwister. Wir woll­ten unsere eigene Revolution. Und in einem kurzen, aber markanten und unglaublich schönen Blitzgewitter aus Glitter, Federboas, himmelhohen Stiefeln und stampfenden Proto-Punk-Hymnen bekamen wir sie.

Die neuen Stars erschienen uns wie Super­helden aus einer anderen Galaxie, keine Typen von nebenan – selbst wenn sie die Typen von nebenan waren. Es folgte Hysterie, als Großbritannien in einen schillernden Ozean aus Samt und Pailletten eintauchte. Vom elektrisierenden Ego eines Marc Bolan über den Artrock von Bowie und Roxy Music zum unwiderstehlichen Rausch von Slade und Sweet und weiteren opulenten Mitstreitern, die auf diesen Zug aufsprangen und ihn ausschmückten, war der Glamrock provokativ, narzisstisch – und notwendig. Die 60er waren tot. Lang leben die 70er!

„Catch a bright star and place it on your forehead“
(›Ride A White Swan‹, T. Rex)

Irgendwie zwang der Glam alles von Sci-Fi-Futurismus über Rock’n’Roll-Revivalismus bis zu Kabarett und Bubblegum-Pop unter einen flamboyanten Hut. Die Kritiker, die lieber fünf Stunden damit zubrachten, eine Zeile von Bob Dylan zu analysieren, hassten ihn. Doch die Jugend wusste es besser. Aufkommende Stars bemerkten diesen Wetterwechsel und begannen, sich entsprechend zu kleiden.

Andy Scott: „Ehrlich gesagt fängt doch alles bei Elvis an – Rock’n’Roll, dargeboten mit Flair. Dann hörten wir alle ›Rock And Roll Part 2‹ von jenem, dessen Name nie mehr wieder ausgesprochen werden soll, und das brachte uns zurück zu ›New Orleans‹ von Gary U.S. Bonds – all dieser komprimierte Rhythmus. Natürlich will jede Generation von Kids ihre eigenen Helden. Noddy Holder sagte mal zu mir, dass wir das Staffelholz der späten 60er übernahmen und es einfach schick anzogen.“

Dave Hill: „Es war total originell. Und es war manchmal verrückt. Frenetisch. In den 60ern hatten wir das Beatles-Phänomen, aber fast alles im Leben war schwarzweiß. Der Glam Rock machte alles bunt.“

David Bowie im „NME“, 1969: „Ich weigere mich, mir für irgendjemanden die Haare schneiden zu lassen oder mein Aussehen zu verändern.“

Marc Bolan im „NME“, 1970: „Der Erfolg von ›Ride A White Swan‹ ist ein Riesenspaß. T. Rex haben noch nicht mal richtig losgelegt. Wir haben noch keinen Zenit erreicht. Ich weiß, was die Leute wollen, und ich bedienen die Medien.“

Samling: AUTISTEN

0

Das etwas ungewöhnlich betitelte Album AUTISTEN ist das vierte Werk von Samling, dem Projekt um den schwedischen Singer/Songwriter Max Groundstroem. Die zehn neuen Songs, meist auf schwedisch vorgetragen, changieren zwischen Indie, Pop, Neo Psychedelic, einer Prise verträumter 60s-Westcoast-Vibes und einem Hauch Disco (›Pappa‹). Zusammengebunden werden die Kompositionen von einer federleichten Luftigkeit, die einen subtilen Ausgleich zur melancholischen Note von AUTISTEN schafft.

Das Album erscheint am 06.10.2023 bei Robotor Records.

The Rolling Stones: Neue Single ›Sweet Sounds Of Heaven‹ veröffentlicht

1

Am 20. Oktober erscheint HACKNEY DIAMONDS, das neue Album der Rolling Stones. Mit ›Sweet Sounds Of Heaven‹ präsentieren sie nun die zweite Single daraus.

Nur noch drei Wochen Wartezeit, dann erscheint HACKNEY DIAMONDS, das erste neue Studioalbum der Rolling Stones seit knapp 18 Jahren. Nach ›Angry‹ veröffentlichen die Rock’n’Roll-Urgesteine nun die zweite Single ›Sweet Sounds Of Heaven‹.

Mick Jagger schrieb das Gerüst für den Song spontan an einem sonnigen Nachmittag in seinem Haus in London. Draußen fielen die ersten Blätter von den Bäumen und er begann auf dem Klavier zu spielen. Als sie einen Teil des Songs in L.A. aufnahmen, baten die Stones Lady Gaga und Stevie Wonder ins Studio. Das Ergebnis könnt ihr euch unten anhören.

Außerdem interessiert uns eure Meinung: Wie gefällt euch der Song? Und was haltet ihr von den Gastauftritten von Lady Gaga und Stevie Wonder?

Was machen eigentlich Grand Funk Railroad?

4

Poison, Autograph, Rob Zombie, Jackyll, Eric Church und viele andere haben den Grand-Funk-Railroad-Megahit und Trademarksong ›We’re An American Band‹ auf CD und live gecovert. Natürlich spielen dessen Schöpfer die Nummer von 1973 heute noch als Zugabe.

Die Geschichte der nach der „Grand Trunk Western Railroad“ benannten Band beginnt aber schon früher. Nach gemeinsamen Erfahrungen in anderen Formationen finden die beiden aus Flint, Michigan – hier fährt besagter Zug durch – stammenden Mark Farmer (Gitarre und Gesang) und Mel Schachner (Bass und Gesang) sowie Schlagzeuger und Sänger Don Brewer Ende der 60er zusammen und die Rock-Lok nimmt 1969 als Grand Funk Railroad Fahrt auf.

Am 4. Juli spielen sie auf dem riesigen „Atlanta Pop Festival“ und ein Plattenvertrag lässt nicht lange auf sich warten. Das Debüt ON TIME verkauft sich bestens, es folgen schnell weitere erfolgreiche Longplayer.

1971 hat die Band auch live große Anziehungskraft, füllt zweimal das New Yorker Shea Stadion und übertrifft in Sachen Ausverkaufsgeschwindigkeit sogar die Beatles. Zwei Jahre später ist man mit Keyboarder Craig Frost zum Quartett angewachsen und nimmt unter der Ägide von Todd Rundgren WE’RE A N AMERICAN BAND mit der gleichnamigen, chartstürmenden Single auf.

Das passend betitelte BORN TO DIE hätte 1976 der Schlussstrich sein sollen, aber mit Frank Zappa als Produzent wird GOOD SINGIN’, GOOD PLAY IN’ nachgelegt. Das vorübergehende Aus
folgt dann aber doch, als Mark Farmer die Band verlässt.

Anfang der 80er findet man wieder zusammen, den Bass bedient bis 1983 Dennis Bellinger. Doch schon nach einer Tour geht es bis 1995 aufs Abstellgleis. Als nach einer weiteren Reunion, Gitarrist und Sänger Farmer die Band endgültig verlässt, wird erneut die Bremse gezogen.

Die beiden Gründer Schacher und Brewer machen den Zug aber wieder flott und stellen bis heute die Weichen. Zusammen mit namhaften Mitstreitern wie Ex-Kiss Bruce Kulick an Gesang und Gitarre, dem ebenfalls Gitarre spielenden und singenden ehemaligen 38-Special-Mitglied Max Carl sowie Keyboarder Tim Cashion, der schon mit Bob Seger gespielt hat. In dieser Besetzung feierte die Band 2019 mit diversen Liveauftritten, die bis ins laufende Jahr hineinreichten, das 50. Bandjubiläum.

Zuletzt wurde am 7. März Atlantic City gerockt. Viele weitere geplante Termine fielen dann der Corona-Pandemie zum Opfer. Zwar sind auf der offiziellen Homepage noch einige Dates zu finden, aber die von Pressesprecher Mitch Schneider übermittelte Aussage der Band „wir freuen uns, 2021 auf die Straße zurückzukehren“ lässt darauf schließen, dass heuer wohl nichts mehr passieren wird. Zu Plänen wie einem neuen Album gibt es auf Nachfrage keinen Kommentar der american band, die bis heute über 25 Millionen Platten verkauft hat.

Mammoth WVH: In seine Rolle hineingewachsen

0

Dieser Tage erscheint mit II das gelungene zweite Werk von Mammoth WVH, dem Soloprojekt von Wolfgang Van Halen. Er ist der Sohn von Gitarristenlegende Eddie Van Halen († 2020) und war der letzte Bassist in dessen mega-erfolgreicher Band.

Im Vorfeld unseres Gesprächs wurde darum gebeten, Wolfgang möglichst nicht auf den Tod seines Vaters anzusprechen. Er habe emotional noch immer an dem tragischen Verlust zu knabbern und deshalb in den USA schon ein paar Interviews abbrechen müssen. Diesem Wunsch entsprachen wir natürlich gern. Zumal es aktuell genügend andere Themen gibt, zu denen sich der Kalifornier äußern kann und will. Trotzdem kam im Lauf unseres Treffens dann doch kurz die Rede auf einen der einflussreichsten und wichtigsten Gitarristen der Rockhistorie, aufgebracht vom Junior selbst.

Es ist der Morgen, nachdem Mammoth WVH im ausverkauften Hamburger Volksparkstadion ihren ersten deutschen Auftritt in diesem Jahr feierten: Als Support für Metallica spielten sie zwar noch bei Tageslicht und vor einer sich erst im Lauf ihrer Show füllenden Arena. Dennoch zeigte sich der junge Mann mehr als zufrieden mit dem Abend: „Es war großartig. Ich weiß nicht wie es sich für das Publikum anfühlte, aber auf der Bühne war der Sound fantastisch. Den Reaktionen nach zu urteilen, muss es aber prima gewesen sein. Metallica und ihre Crew verhalten sich extrem großzügig uns gegenüber. Sie helfen uns, wo sie können, und lassen uns Teile ihres Equipments benutzen. Außerdem dürfen wir jeden Tag einen Soundcheck machen – was auf diesem Niveau alles andere als üblich ist.“ „Dass wir auf diese Tour gebucht wurden, ist ein echter Glücksfall“, freut er sich. „Wir erreichen dabei an einem Abend so viele Rockfans, wie wir es sonst in zwei, drei Monaten nicht schaffen. Diese Stadiontermine liegen zudem immer ein paar Tage auseinander. Wenn irgend möglich schieben wir immer noch eigene, kleine Clubshows dazwischen, so wie hier in Deutschland.“ Begonnen hat der Treck mit Metallica, der übrigens bis mindestens in den nächsten Sommer hinein unterwegs sein wird, wenn beide Acts weitere Shows in Deutschland spielen, in Amsterdam. „Das war sehr bewegend für mich“, blickt „Wolf“, wie er von seinen Kollegen und den Fans genannt wird, auf den zum Zeitpunkt dieses Gesprächs erst ein paar Tage

zurückliegenden Auftritt zurück. „Es ist der Ort, in dem mein Vater und auch mein Onkel Alex geboren wurden und zumindest teilweise noch aufgewachsen sind.“ Beim ersten Konzert einer Tour könne immer einiges schiefgehen, und meist tue es das dann auch, erklärt er. „Aber diesmal lief es wie am Schnürchen. Außerdem war das Publikum aufgeschlossen und reagierte, wie auch hier in Hamburg, richtig positiv auf unsere Lieder. Das war schon mal eine riesige Erleichterung und ein toller Einstieg. Sehr schön fand ich aber auch die Zeit vor und nach dem Auftritt. Ich habe versucht, mich ein wenig umzuschauen und ein Gefühl für die Stadt zu bekommen. Sie gefällt mir wirklich gut und ich werde bestimmt noch oft, sicher auch mal privat, zurückkehren. Leider spreche ich kein

Wort Niederländisch. Hoffentlich beherrsche ich bis zum nächsten Mal zumindest ein paar Sätze.“ Dabei helfen könnten ihm die Leute, die er traf, nachdem er in Amsterdam von der Bühne kam: „Ich hatte das Glück, ein paar mir bis dahin unbekannte Cousins und Cousinen zu treffen. Alex hatte den Kontakt hergestellt, da wir tatsächlich noch eine erstaunlich große Anzahl von Verwandten in Amsterdam und auch in Nijmegen haben. Ein paar von ihnen hatte ich bereits im letzten Jahr kennengelernt, als wir mit Alter Bridge in Europa tourten. Die haben nun noch weitere Familienmitglieder mitgebracht. Wunderbar. Zumal einige von ihnen sogar noch ein paar Geschichten von ihren Eltern und Großeltern erzählen konnten, die meinen Dad als kleines Kind kannten. Einer hatte sogar den Abzug eines Fotos von damals für mich dabei. Das war alles sehr emotional.“ Der eigentliche Grund des Trips ist aber natürlich kein Familientreffen, sondern die

Promotion des neuen Albums MAMMOTH II. Zwei der Stücke davon – die vorab als Singles ausgekoppelten ›Like A Pastime‹ und das stürmische ›Another Celebration At The End Of The World‹ – fanden sich bereits auf der Setlist. Bei beiden ist deutlich zu hören, wie sehr sich Wolfgang Van Halen als Komponist, aber noch mehr als Performer weiterentwickelt und an Selbstvertrauen gewonnen hat. Letzteres trifft ganz besonders auf seine Leistung am Mikrofon zu, die noch um einiges intensiver, kraftvoller und ausdrucksstärker ausfällt als auf dem diesbezüglich schon richtig guten Debüt vom Sommer 2021. Wie dieses wurde das Zweitwerk im Alleingang eingespielt. Was bedeutet, dass nicht nur der Gesang und die Gitarre, sondern auch sämtliche Schlagzeug-, Percussion-, Bass- und Keyboards-Parts von Van Halen selbst stammen. Aufgenommen wurde alles in den 5150 Studios, den einst von Eddie eingerichteten und nun vom Sohnemann übernommenen Aufnahmeräumen im Coldwater Canyon in Studio City vor den Toren von Los Angeles. „Es macht mir unglaublichen Spaß, im Studio zu arbeiten“, berichtet der Musiker mit einem ehrlichen Funkeln in den Augen. „Ich habe dort alles, was ich brauche, und kann in Ruhe, ohne Zeitdruck oder Störung, mein Ding machen. Ich habe bei der Fertigstellung des Erstlings viel gelernt und konnte so dieses Mal deutlich strukturierter zu Werke gehen. Immer wenn ich dann der Meinung war, dass ich einen Song fertig hatte, oder auch wenn ich mal mit einem anderen nicht weiterkam, schaute mein Produzent Michael ‚Elvis‘ Baskette rein. Wir kennen uns, seit ich damals in Mark Tremontis (der Creed- und Alter-Bridge-Gitarrist; Anm. d. Red.) Soloband am Bass aushalf und er CAUTERIZE und DUST für uns produzierte. Elvis hat ein fantastisches Gespür dafür, was ein Track braucht oder was überflüssig oder gar störend ist. Ich kann seinem Urteil uneingeschränkt vertrauen.“

Bereits für die Tour zur ersten Platte hatte Van Halen eine Handvoll kompetenter Instrumentalisten um sich versammelt – darunter Frank Sidoris (Slash), Ron Ficarro (ehemals Falling In Reverse) und seinen früheren Tremonti-Kollegen Garrett Whitlock. Laut Wolfgang sind sie alle mittlerweile zu einer echten Einheit zusammengewachsen. „Wobei ich immer noch dabei bin zu lernen, was es wirklich heißt, ein Bandleader zu sein. Das ist eine Rolle, in die ich erst noch hineinwachsen muss“, lacht er. „Wir sind mittlerweile echte Kumpels. Aber manchmal muss man trotzdem etwas lauter werden oder einfach entscheiden, was zu tun ist. Dafür bin ich eigentlich nicht so der Typ …“, sagt er verlegen, und fügt dann jedoch hinzu: „Aber die Jungs machen es mir leicht. Was wirklich schön ist.“

Bernie Marsden: Soloalbum erscheint posthum

1

Am 24. August ist Bernie Marsden im Alter von 72 Jahren verstorben. Jetzt wurde verkündet, das der ehemalige Gitarrist von Whitesnake vor seinem Tod an seinem neuen Soloalbum WORKING MAN gearbeitet und dieses auch fertig gestellt hatte.

Die Platte erscheint nun posthum am 24. November, eine erste Single mit dem Titel ›Being Famous‹ gibt es bereits jetzt zu hören. Die schwungvolle Blues-Rock-Nummer behandelt die teilweise schon fast lächerlichen Reichtümer und Exzesse von Rockstars und enthält den schlichten Hinweis „don’t lose your mind“.

Bernie Marsden im Interview lest ihr in der aktuellen Ausgabe von CLASSIC ROCK. Jetzt hier versandkostenfrei bestellen.

Welcome

Install
×