Wie bereits in den letzten Wochen vermutet, gehen AC/DC im Jahr 2024 auf Europatournee, nämlich auf die nach ihrem jüngsten Album getaufte „Power Up Tour“. 21 Konzerte werden die australischen Hardrock Legenden dabei in 10 Ländern spielen. Natürlich sind auch einige Shows in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant.
Mit an Bord werden Angus Young, Brian Johnson und Stevie Young sein. Am Schlagzeug wird nicht Phil Rudd, sondern Matt Laug sitzen, der bereits am „Power Trip Festival“ hinter den Drums saß. Auch Bassist Cliff Williams wird ersetzt und zwar mit Chris Chaney (ehemals Jane’s Addiction). Der Ticketvorverkauf startet am 16. Februar.
Ein alter Gospelsong inspirierte den einstigen Beatle zu diesem Stück. Heute erinnert man sich daran ebenso aufgrund des folgenden Rechtsstreits um Plagiatsvorwürfe wie dafür, dass es einfach ein wunderschönes Lied ist.
Es war das Mantra, das die Welt eroberte. George Harrisons erste Solo-Nummer-eins steht allein auf weiter Flur in der Rockhistorie, denn sie schwamm gegen den säkularen Strom und war ein unverblümtes Liebeslied an den Schöpfer. Zwar hatte es mit ›God Only Knows‹ von den Beach Boys und Norman Greenbaums ›Spirit In The Sky‹ ähnliche Fälle gegeben, doch ›My Sweet Lord‹ war anders. Der Text bietet nichts als Lob und ist vollgepackt mit 40 „Lords“, 16 „Hallelujahs“ sowie neun „Hare Krishnas“. Harrison hatte das Songwriting Ende 1969 begonnen, als er mit Delaney & Bonnie in Schweden auf Tour war. Seine Hauptinspiration dazu: ›Oh Happy Day‹, ein altes Gospelstück, in jenem Jahr für die Edwin Hawkins Singers zu einem Hit umarrangiert. Über den freudvollen Ruf-und-Antwort-Vibe der Nummer sagte Harrison: „Das haute mich einfach um … Es gab mir dieses großartige Gefühl des Herrn. Also dachte ich mir: ‚Ich schreibe ein weiteres ›Oh Happy Day‹, und daraus entwickelte sich dann ›My Sweet Lord‹.“ Harrison wusste, dass es sowohl eine Abkehr als auch ein kommerzielles Risiko bedeutete, nicht nur wegen des spirituellen Themas an sich, sondern auch durch den Bezug auf die Hare-Krishna- Bewegung, die damals von vielen Comedians aufs Korn genommen wurde. „Ich legte meinen Hals aufs Hackbrett“, schrieb Harrison in seiner Autobiografie „I Me Mine“. „Ich überlegte lange, ob ich es machen sollte oder nicht, denn damit würde ich öffentlich Stellung bezie- hen, und ich sah voraus, dass viele damit ein Problem haben könnten.“ Er verfolgte jedoch ein weitaus höheres Ziel, als nur eine Single in den Charts zu platzieren. Harrison war katholisch erzogen worden und hatte Mitte der 60er begonnen, sich für den Hinduismus zu interessieren. 1968 überzeugte er die anderen Beatles, das Rishikesh-Retreat von Maharishi Mahesh Yogi zu besuchen. Von den vier erwies er sich als der ernsthafteste Student, und je mehr er die Prinzipien der transzendentalen Meditation erlernte, desto tiefter tauchte er in die spirituellen Konzepte des Orients ein. Eines davon: der Monismus, das Eins-Sein mit einem höheren universellen Wesen. Für Harrison ist ›My Sweet Lord‹ sowohl ein Aufruf zum Glauben, als auch ein Weg, die Barrieren zwischen den Religionen zu überwinden. Zunächst gab er den Song Billy Preston, der ihn für seine Platte ENCOURAGING WORDS von 1970 aufnahm. Er wurde auf Apple als Single ausgekoppelt, ein kleinerer Hit in Europa. Für Harrisons eigene Version stellte Produzent Phil Spector im Trident Studio ein Allstar-Ensemble zusammen, inklusive Eric Clapton, Peter Frampton, Ringo Starr und aller vier Mitglieder von Badfinger. Das aufregende Intro darauf ist der Klang dessen, was Harrison als „eine riesige Gitarre“ bezeichnete.
Frampton erinnerte sich im CLASSIC ROCK-Interview an die Session: „George rief an und fragte: ‚Würdest du vorbeikommen und akustische Gitarre spielen? Phil möchte 19 von allem.‘ Aber da waren nur George und ich, wir saßen mit Gitarren auf Stühlen vor der Scheibe bei Abbey Road, und da war Phil Spector. Sehr surreal. Das ist einer dieser Moment, die ich niemals vergesse.“ Über eine Wand aus geschichteten Akustikgitarren legte Harrison zwei harmonisierende elektrische Slide-Gitarren sowie kratzig wehklagenden Gesang, der durch die Tonart-Modulationen des Stücks hindurch fleht, und einen lebhaften Refrain. „Zuerst sang ich die Stimmen ein, die ‚hallelujah‘ jubeln, und dann den Wechsel zu ‚Hare Krishna‘“, erzählte er, „damit die Leute das Maha-Mantra sangen, bevor sie überhaupt wussten, was los war.“ Jeder Teil des Arrangements befeuert den nächsten, wodurch der Song in einem Crescendo immer weiter zu dem anschwillt, was Harrison als „ein mystisches Klangvibrieren“ beschrieb. Dieses Vibrieren erreichte in 18 Ländern Platz eins, darunter Großbritannien, die USA und Deutschland. Es gewann außerdem einen Grammy und einen Ivor Novello Award, was dazu beitrug, auch das Album ALL THINGS MUST PASS an die britische Chartspitze zu befördern. Doch in all dem Aufhebens fiel das Lied auch Bright Tunes Publishing auf, die in ihm eine Ähnlichkeit zu einem anderen Stück hörten, das sie verlegten: ›He’s So Fine‹, 1963 ein Hit für The Chiffons, geschrieben von Ronnie Mack. Die Firma reichte eine Urheberrechtsklage ein, während sie gleichzeitig von Macks Familie aufgrund ausstehender Tantiemen verklagt wurde. Allen Klein, der alle Beatles außer Paul McCartney vertrat, verhandelte unterdessen im Auftrag von Harrison die Übernahme von Bright Tunes, um den Streit schnell beizulegen (was fast einem schweigenden Schuldgeständnis gleichkam). Fünf Jahre vergingen, bevor der Fall vor Gericht landete. Das Highlight dabei: Harrison, der vor der Jury Gitarre spielte und so zu demonstrieren versuchte, in welchen Details sich sein Song von ›He’s So Fine‹ unterschied. Letztendlich lautete das Urteil „unbewusstes Plagiat“, was ihn 1,6 Millionen Dollar kostete und zum Präzedenzfall für ähnliche Klagen in den kommenden Jahrzehnten wurde.
Die Feinheiten der Strafen und Zahlungen wurden jahrelang ausgehandelt, und als der Fall 1998 endlich abgeschlossen war, besaß Harrison die Verlagsrechte für beide Lieder in Großbritannien und den USA, während Allen Klein sie für den Rest der Welt hatte. „Das Traurige daran ist, dass, wenn die Autoren von ›He’s So Fine‹ noch am Leben gewesen wären, es wahrscheinlich nie zu der Klage gekommen wäre“, glaubte Harrison. „Gott weiß, dass ich nie irgendjemanden verklagt habe wegen all meiner Songs, die geklaut wurden.“ Trotz des Stigmas durch dieses Gerichtsverfahren hat ›My Sweet Lord‹ die Jahrzehnte überdauert, und nicht ›He’s So Fine‹. Und tatsächlich borgte sich Harrison eigentlich nur ein paar Ziegel von einem seichten Pop-Track, um daraus sein Taj Mahal zu bauen. „Ich fühle mich nicht schuldig oder schlecht deswegen“, schrieb er in „I Me Mine“. „Tatsächlich rettete es vielen Heroinsüchtigen das Leben. Ich weiß, was das Motiv hinter der Entstehung dieses Lieds war, und seine Wirkung übertrifft die rechtlichen Querelen bei Weitem.“ 2021 erschien zum 50. Jubiläum des Stücks ein neues Video, mit Gastauftritten von unter anderem Ringo Starr, Jeff Lynne und Joe Walsh. Regisseur Lance Bangs sagte: „Das Ziel war, den Song visuell darzustellen, während diesen Agenten und Inspektoren all die metaphysische Magie um ihn herum entging.“ George wäre damit sicher zufrieden gewesen.
Heute vor 46 Jahren veröffentlichten Van Halen ihr selbstbetiteltes Debüt. Aus diesem Anlass widmen wir ihnen unser Video der Woche.
Eigentlich wurden Van Halen von Gene Simmons entdeckt. Der Kiss-Musiker nahm mit der jungen Hard-Rock-Band 1976 ein Demo auf, das allerdings nur an eine Hand voll Plattenfirmen geschickt wurde, da Eddie van Halen mit dessen Qualität nicht zufrieden war. Im Oktober 1977 begab sich das Quartett erneut ins Studio, um ihr selbstbetiteltes Debüt einzuspielen. Die Aufnahmen dauerten gerade mal drei Wochen. Alle Songs wurden live eingespielt, was der Platte ihren charakteristischen rohen Klang verlieh.
Am 10. Februar 1978 wurde VAN HALEN schließlich veröffentlicht und ist bis heute – neben dem Album 1984 – das erfolgreichste Werk der Band. Mittlerweile besitzt es Diamant-Status, hat also mehr als 10 Millionen Einheiten allein in den USA verkauft.
Die erste Singleauskopplung war damals ›You Really Got Me‹, eine Coverversion des Klassikers von The Kinks. Produzent Ted Templeman wählte es als erste Single aus, da er befürchtete, dass die Glam-Rock-Band Angel ihnen damit zuvorkommen könnte. Diese hatte nämlich ebenfalls eine Coverversion des Stücks aufgenommen und plante eine Veröffentlichung. Außerdem besitzt der Song dieses eingägige Riff, das sich jedem sofort einprägt.
Ray Davies, Bandleader der Kinks, sagte einmal, dass ihm die „Version von Van Halen besser gefalle als die eigene, da ihr Original wie ein Propellerflugzeug klingt, Van Halens aber wie ein Düsenjäger“.
In einem neuen Interview im Rahmen der „Pollstar Live! Conference“ sprach Jon Bon Jovi über die Stimmprobleme, die ihn in den letzten Jahren quälten. Während einer Frage-Antwort-Runde erklärte der Frontmann Folgendes:
„Ich hatte eine große rekonstruktive Operation an meinen Stimmbändern, und so etwas hatte ich vorher noch nie gehabt. Es war also ein schwieriger Weg, aber ich habe einen Arzt in Philadelphia gefunden, der eine so genannte Medialisierung durchgeführt hat, weil eines meiner Stimmbänder buchstäblich verkümmert war. Oft haben die Leute Knötchen auf den Stimmbändern, manchmal fordern Nasenscheidewandverkrümmungen ihren Tribut von den Stimmbändern. Doch das Einzige, was ich je in der Nase hatte, war mein Finger.“
„Und so war es in den letzten zehn Jahren sehr schwierig, weil ich mit etwas zu kämpfen hatte, das sich meiner Kontrolle entzog. Mein starkes [Stimmband] übernahm buchstäblich das, was vom schwachen übrig geblieben war. Also haben sie mir ein Plastikimplantat eingesetzt, und das schon vor fast zwei Jahren. Ich bin in Reha, um alles wieder zusammen zu bekommen, ich bin sehr nah dran.“
In den letzten Jahren war Jon Bon Jovi immer wieder durch seine zunehmend schwächer werdende Gesangs-Performance aufgefallen.
Von wegen verflixte Sieben! Sänger und Gitarrist Per Borten ist überzeugt, dass die Zahl kein Unglück bringt. Er freut sich lieber darüber, dass die Besetzung auf SPIDERGAWD VII stabiler denn je ist und vom Metal und Hardrock der 80er befeuert wird. Ein Gespräch …
Hattet ihr schon im Vorfeld der Aufnahmen einen klaren Plan? Wir setzen uns vorher immer hin und suchen nach einem Rezept. Meistens kommt nicht viel dabei heraus. Es ist wichtig, allen Mitgliedern das Gefühl zu geben, dass sie beteiligt sind. Ich sammle die Ideen, nehme sie dann Stück für Stück auseinander und verbinde sie zu etwas Neuem. Das betrifft eine Hälfte des Materials. Für die andere bin ich alleine zuständig.
Welcher Track der neuen Platte entstand zuerst, was hat er ausgelöst? ›The Tower‹ und ›Your Heritage‹ gehörten zu den ersten Titeln. Da merkten wir bereits, wie wichtig unser neuer Gitarrist Brynjar für uns ist. Mit ihm funktioniert alles reibungslos. Versteh mich nicht falsch, ich mag unsere älteren Sachen. Aber ich finde es schon wichtig, dass Kunst eine Zielrichtung hat. Für mich muss mehr rauskommen als Musik, die ich mag. Ich muss spüren, dass die Welt unsere Sachen braucht und wir etwas liefern, das sich vom Rest abhebt.
Wo liegt der Unterschied im Vergleich zum Vorgänger SPIDERGAWD VI? Bei der Tour zu unserem letzten Album fühlte es sich wie bei Kindern an, die erwachsen geworden sind. Danach wollten wir wieder ein Album machen, auf dem man Reibung spürt und es drunter und drüber geht. Gleichzeitig wollten wir die Pop-Qualität nicht vernachlässigen.
Es hört sich wieder nach der New Wave of British Heavy Metal an, oder? Dieser Stil gehörte von Anfang an zur Band. Zuerst war es immer ein Stück pro Platte. Seit SPIDERGAWD IV spielt die NWOBHM durchgängig hinein. Heute denken wir nicht mehr groß darüber nach. Es fließt alles natürlich aus uns heraus.
Oft halten es Musiker für beleidigend, wenn man sie mit anderen Künstlern vergleicht. Ihr seid anders. Im Video zu ›Sands Of Time‹ zeigt ihr Plattencover von Künstlern, die ihr liebt. Warum seid ihr offener? Wir haben überhaupt kein Problem damit, wenn es darum geht, andere Musiker als Bezugspunkte zu benennen. Melodien, Riffs oder Klangfolgen sind immer von anderen Liedern und Leuten beeinflusst. Etwas anderes zu behaupten, wäre töricht. Man kann ruhig Nachäffer sein. Es darf nur nicht in Diebstahl ausarten. Das ginge zu weit. Die Texte sind auf jeden Fall persönlicher. Sie müssen enthalten, was ich spüre. Ansonsten kann ich sie nicht singen.
Reden wir ein wenig über die anderen Mitglieder der Gruppe. Wie geht Kenneth als Drummer mit dem Sound um, der im Vergleich zu dem, was er früher bei Motorpsycho spielte, schneller und geradliniger ist? Niemand in der Band stürzt sich so mit Feuereifer auf den Hardrock der frühen 80er wie er. Er liebt das Zeug. Bei ihm und auch bei Bassist Hallvard spürt man Turboantrieb. Es sprudelt nur so aus ihnen heraus. Wenn sie den Rhythmus in etwa so wie bei Iron Maiden vorgeben, folgen wir gerne. Ich und Brynjar standen immer auf diese Art von Musik, hatten sie aber nie auf unseren Instrumenten gespielt. Wir mussten einen Schnellkurs machen, unser Picking auf mehr Tempo ausrichten.
Brynjar ist schon der zweite Gitarrist seit SPIDERGAWD VI von 2021. Was speziell bringt er ein? Er spielte vorher in anderen Formationen, die nichts mit dem zu tun hatten, was wir machen. Bei einer Gruppe namens El Cuero zog es ihn in Richtung Country-Rock. Das ist jetzt kein Thema mehr, er legt sich bei uns ins Zeug wie alle anderen auch. Wir haben privat alle unsere eigenen Neigungen. Wer in Spidergawd spielen will, braucht hohe Ausdauer und Lust auf Thin Lizzy. Das reicht völlig.
Natürlich müssen wir auch über Rolf Martin sprechen. Er hat wie so häufig am Ende des Albums seinen großen Auftritt. Erst ist es jazzig, dann verwandelt sich alles in einen wilden Ritt. Warum hören wir ihn nicht öfter? Ist es manchmal schwierig, das Saxofon zu integrieren? Er ist vielleicht derjenige, der angesichts der jüngsten Entwicklung bei Spidergawd den größten Verlust verspürt. Ich glaube, dass er persönlich mehr auf den Psychedelic- und Stoner-Rock der frühen Sachen steht. Aber er hat sich trotzdem auf alles eingerichtet. Das Saxofon ist immer vorhanden. Wir benutzen es nur eben nicht als Solo-Instrument. Wir nehmen es für Verzerrung und Low-End-Töne. Das ist die besondere Note im Sound von Spidergawd. Ohne sie würden wir uns anders anhören.
Euer Sound hat sich über die Jahre verändert, anderes bleibt stabil. Die Prog-Nummer am Ende, acht Songs pro Album, römische Zahlen im Titel, ähnliches Cover-Artwork. Wie oft spielt ihr mit dem Gedanken, alles mal komplett über den Haufen zu werfen? So wie Led Zeppelin mit HOUSES OF THE HOLY. HOUSES OF THE HOLY war die erste Platte, die ich mir von meinem Geld gekauft habe. Für zwei Kronen vor fast vierzig Jahren. Klar reden wir jedes Mal über mögliche Varianten. Am Ende bleiben wir aber doch immer bei den Eigenheiten, die du so schön erwähnst. Ich fürchte, es wird für den Rest unserer Karriere so bleiben. Wir sind da irgendwo Dickköpfe.
›The Tower‹ und ›Afterburner‹ sind die politischen Stücke auf der neuen Platte. Es geht um den Rechtsruck in vielen Ländern. Wie sehr beunruhigt dich das als Sänger und Texter in einer Band? Ich versuche immer, nicht zu politisch zu werden. Aber dann schleichen sich doch wieder mindestens zwei Texte in dieser Art ein. Wenn es nicht so wäre, hätte ich das Gefühl, ich würde lügen. Egal, in welchem Land man wohnt: Wir werden alle von der düsteren rechten Wolke bedroht, die über uns liegt. Kann ich auch in Zukunft noch sagen, was ich denke? Es gibt Krieg, Umweltverschmutzung, schlechte Arbeitsbedingungen, eine immer größer werdende Kluft zwischen Arm und Reich. Es ist die große Frage, wie Kunst unter diesen Bedingungen funktionieren kann. Die stelle ich mir natürlich.
Ihr geht im ersten Quartal 2024 wieder in Europa auf Tour. Was können wir erwarten? Es geht bei einer Tour immer um die Präsentation der neuen Sachen. Acht Stücke wären aber insgesamt zu wenig. Also liefern wir einen Rundumschlag mit Material aus allen Abschnitten, die nach zehn Jahren hinter uns liegen. Man kann Jubiläumsshow dazu sagen. Wir freuen uns total darauf.
Am 15. April wird das 15. Album von Blue Öyster Cult erscheinen. Die Platte trägt den Titel GHOST STORIES und ist eine Mischung aus Coverversionen, mit Songs von Bands wie MC5 oder The Doors, sowie bisher unveröffentlichten Tracks, die vor allem zwischen 1978 und 1983 entstanden sind. Ergänzt wurden die alten Spuren mit neuen Aufnahmen der Band.
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz konnten die Original-Tapes in ihre einzelnen Elemente getrennt und neu gemixt werden, ähnlich wie beim jüngsten Bealtes-Song ›Now And Then‹, für den man ein Demo von John Lennon mit KI bearbeitet hatte.
„Wir hatten etwas zum Mixen, doch dieser Prozess, obwohl er besser wird, ist noch nicht perfekt“, erklärt Produent Steve Schenck, der die Originaltapes zusammen mit Richie Castellano bearbeitete. „Außer man ist Peter Jackson, dann schon. Sicher haben viele von euch schon von MAL [machine audio learning] gehört, der Software von Peter Jackson, welche die Beatles nutzten, um ihre Musik zu entmixen. Naja, wir hatten sowas wie die Billigversion davon…“
Eine erste Singleauskopplung namens ›So Supernatural‹ gibt es hier zu hören:
Jubelstürme und Exzesse, Abstürze und Dramen – der Mötley Crüe-Sänger hat viel erlebt und so manche Krise durchlitten. Vielleicht ist der deshalb der Meinung, dass man jede Sekunde seines Lebens voll auskosten sollte.
Wenn eines sein Leben bestimmt hat, dann ist es das stete Auf und Ab. Vincent Neil Wharton hat im Laufe der vergangenen 40 Jahre einiges erlebt – Höhen wie Tiefen. 1981, als er als letztes Mitglied zu Mötley Crüe stieß, schien es noch so, als könnte die Band und Neil nichts aufhalten. Doch nur drei Jahre spät, die Crüe hatte sich gerade zu internationalem Ruhm aufgeschwungen, ereignete sich eine Tragödie. Vince Neil verursacht unter Alkohol- und Drogeneinfluss einen Autounfall, bei dem Hanoi Rocks-Drummer Nicholas „Razzle“ Dingley stirbt. Ein Trauma, von dem er sich lange Zeit nicht erholt. 1992 wird Neil bei Mötley Crüe gefeuert, er startet daraufhin eine Solokarriere. 2004, im Zuge der erfolgreichen 2001er-Band-Biografie „The Dirt“ kehrte der Sänger zu seiner Stammband zurück.
Vince, du bist in Compton aufgewachsen, einer Stadt im Einzugsgebiet von Los Angeles, die für ihre Bandenkriege berüchtig ist. Wie war es, dort groß zu werden? Nun, alles andere als einfach. Es kam vor, dass Kinder niedergeschossen worden sind, nur weil jemand ihre Schuhe haben wollte. Schon als Junge musste ich einen Mord mit ansehen. Ziemlich krass also, aber das war mir damals noch nicht klar – ich dachte, das wäre normal.
Mit 17 bist du zum ersten Mal Vater geworden. Inwiefern hat dich das verändert? Wie man sich denken kann, war ich darauf überhaupt nicht vorbereitet. Im Grunde haben meine Eltern meinen Sohn großgezogen, nicht ich.
Dein Highschool-Kumpel Tommy Lee hat schon früh versucht, dich dazu zu bringen, in seine Band einzusteigen. Doch du hattest ziemlich harte Worte für ihn auf Lager, „lahm“ gehört noch zu den netteren Worten, die du verwendet hast. Warum? Man darf nicht vergessen, dass Tommy zwar davon träumte, ein Weltstar zu werden, aber im Grunde noch nichts in der Hand hatte. Mötley Crüe existierten zu diesem Zeitpunkt nicht, es gab noch nicht einmal den Namen. Ich hingegen war schon in der Szene aktiv, sang bei Rock Candy, eine ziemlich coolen Gruppe. Also sagte ich Tommy ab. Zwei Wochen später geriet ich jedoch in Streit mit meiner Band, also rief ich bei Mr. Lee an und fragte, ob der Job noch zu haben sei. War er nicht – denn er hatte in der Zwischenzeit einen anderen Frontmann gefunden. Doch der flog schon nach einer Woche wieder raus. Der Rest ist Geschichte.
Zu Beginn deiner Karriere hat sich David Lee Roth zu deinem Mentor aufgeschwungen. Wie kam es dazu, und was hat er dir geraten? Ich weiß bis heute nicht, ob David wirklich auf unsere Musik stand, doch er war immer da, wenn wir live auftraten. Das könnte aber auch daran gelegen haben, dass unser Publikum zu 80 Prozent aus Frauen bestand. Er hat mir immer offen und ehrlich seine Meinung gesagt, wenn wir kurz vorstanden, einen neuen Plattenvertrag zu unterschreiben oder Geld anlegen wollten. Doch wie es eben so ist: Seine Tipps gingen zum einen Ohr rein und anderen wieder raus. Von heutigen Standpunkt aus muss ich sagen, dass ich ihn wirklich dafür bewundere, einer jungen, unerfahrenen Band wie uns solche Ratschläge mit auf den Weg gegeben zu haben – obwohl es letztlich nicht viel gebracht hat.
In der öffentlichen Wahrnehmung galt Nikki Sixx als der Geschäftsmann der Crüe, Mick Mars als kreativer Kopf, während Tommy Lee eigentlich nur noch dabei ist, weil er sich der Band verpflichtet fühlt. Wieviel Wahrheit steckt in dieser Einschätzung? Nikki ist jemand, der sich gerne als jemand darstellt, der sich im Musikbusiness perfekt auskennt. Soll er machen, das ist mir egal. Was Mick angeht: Ja, er ist wirklich das musikalische Herz der Band. Ohne ihn ginge nichts. Und Tommy? Na ja, es gab sicher Zeiten, in denen er selbst keine Lust mehr auf Mötley Crüe hatte. Aber das geht doch jedem irgendwann so, wenn er über 40 Jahre dabei ist. Mir übrigens auch.
Und welche Rolle spielst du innerhalb der Band? Ich bin lediglich der Sänger – im Posiviten wie im Negativen. Mein Job ist es, im Rampenlicht zu stehen.
Am 26. April veröffentlichen Cold Years ihr neues Album A DIFFERENT LIFE. Als ersten Vorgeschmack gibt es schon jetzt die Single ›Roll With It‹ zu hören, die zusammen mit einem Lyric-Video präsentiert wird.
Die schottische Band über ihren neuen Song: „Es ist nicht so leicht, das Leben zu meistern. Man arbeitet sich den Arsch ab, versucht, Familie und Freunde unterzubringen und dann kommen noch diese gelegentlichen, selbstzerstörerischen Züge durch: zwischen alldem ist es manchmal nur natürlich, mehr zu wollen. In diesem Song geht es darum, mehr vom Leben zu wollen. Der Mensch, der du mal warst, ist verschwunden.“