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Start Blog Seite 1371

Spirit – THE BEST OF 1968 – 1977: FRESH FROM THE TIME COAST

61vKBHAnFrLFacettenreicher Stilmix zwischen Post-Psychedelic und Fusions-Futurismus.

„Label­über­greifend“ lautet das Losungs­wort für das hinlänglich dokumentierte Werk der Westcoast-Formation Spirit. Mit ihrem Hang zu Genre-Überblendungen stachen Spirit seinerzeit hervor, die 43 auf zwei CDs verteilten Tracks von THE BEST OF 1968 – 1977: FRESH FROM THE TIME COAST dokumentieren die wechselhafte Geschichte des Quintetts in über 150 Minuten Spielzeit.

Es ist das erste Mal, dass die wichtigsten Tracks der fünf Epic- und vier Mercury-Alben auf einer Werkschau kompiliert wurden. Das Ergebnis ist ein ganz erstaunlicher Stilmix aus Rock, Jazz, Funk, Blues, Folk und Psychedelic. Stücke wie ›I Got A Line On You‹, ›Fresh Garbage‹, ›Dark Eyed Woman‹, ›1984‹ und ›Nature’s Way‹ avancierten zu Un­­derground-Favoriten, nach dem Wechsel ihrer Plattenfirma geriet Spirits Karriere allerdings ein wenig ins Stocken. Doch auch auf späteren Songs wie ›Victim Of Society‹, ›Looking Into Darkness‹ und ›Farther Along‹ musizierte die Band ungebrochen innovativ.

Public Image Limited – METAL BOX / PLASTIC BOX

public1_CD_backJohn Lydons Postpunk-Projekt: Experimente um ihrer selbst Willen.

Die 1978 von Ex- Sex-Pistol John Lydon mit Bassist Jah Wobble und Gitarrist Keith Levene gegründete Band brachte es im Laufe von 14 Jahren auf acht Studioalben – wie die Neuauflage des 1999 schon einmal aufgelegten 4-CD-Sets PLASTIC BOX in großzügigen 60 Songs illustriert: LP-Tracks, 12-Inch Mixes, BBC-Sessions sowie Single-A- und B-Seiten addieren sich zu einer Sammlung, die minutiös nicht nur die Entwicklung der Band,  sondern auch das Stilempfinden der achtziger Jahre seziert. Während das Kollektiv anfangs (›Flowers Of Romance‹) anarchistisch experimentierte, neigte sich die Ausrichtung nach Levenes und Wobbles Abgang zum Kommerziellen (›This Is Not A Love Song‹), und das Spätwerk spiegelte sich wortwörtlich im Titel ›Dissappointed‹ wider.

Mit Sinn fürs Detail wartet der Meilenstein METAL BOX auf: Drei CDs in runder Miniatur-Blechdose ahmen naturgetreu das Original aus dem Jahr 1979 nach: Elf reichlich schräge Klanglandschaften zwischen Dub Reggae, Post Punk und Prog Rock, die von diversen Kraut-Rockern, Captain Beefheart und Arnold Schönberg inspiriert wurden. Ob ›Death Disco‹, ›Poptones‹ oder ›Careering‹ nun als Kunst, Kakophonie oder Kokolores einzustufen sind, weiß wohl selbst John Lydon nicht genau. Der Mann hat jedenfalls Humor.

Mercury Rev – THE PEEL SESSIONS

CS1785102-02A-BIGKompromisslos eigenständiger Post-Punk.

Das amerikanische Quartett um Jonathan Donahue ließ  sich kommerziell nie vereinnahmen. Weshalb John Peel, die mittlerweile verstorbene britische Radio-Ikone und bekennender Indie-Förderer, Mercury Rev gleich mehrmals zu Studiosessions einlud. Zwischen 1991 und 2001 zog es die von der britischen Indie-Kultur inspirierte Combo gleich fünfmal in den Londoner Stadtteil Maida Vale, wie die Doppel-CD THE PEEL SESSIONS im Booklet notiert.

Etwa zur Zeit des punkigen Debüts YERSELF IS STEAM ging die erste Show über den Sender. 1999 folgte dann der Durchbruch mit dem makellosen Album DESERTER’S SONGS. Der Live-Mitschnitt beinhaltet zudem noch vier Songs von ALL IS DREAM sowie geschmackvoll inszenierte Cover-Versionen von so unterschiedlichen Künstlern wie Captain Beefheart, John Lennon, Black Sabbath und Peggy Lee. Was wiederum von Mercury Revs nach allen Seiten offener Experimentierlust zeugt.

The Rolling Stones – EXILE ON MAIN STREET

the_rolling_stones-exile_on_main_st.(3)Der Stones-Meilenstein findet Exil in einem Rundum-glücklich-Paket.

Verglichen mit der vorbildlichen Auswertung des Beatles-Katalogs ist das Gesamtwerk der Rolling Stones bislang nur dürftig aufbereitet. Jahrzehntelang saß der mittlerweile verstorbene Ex-Manager Allen Klein auf den millionenschweren Rechten des Stones-Katalogs der Jahre 1963 bis 1970, ohne dass er der künstlerischen Relevanz seiner einstigen Schützlinge auch nur ansatzweise gerecht geworden wäre. Offiziell unveröffentlicht blieben bis heute auf Bootleg in Hülle und Fülle erhältliche Outtakes, nur wenig besser erging es dem ab 1970 erschienenen Material auf Rolling Stones Records: Digital optimiert liegen STICKY FINGERS, GOAT’S HEAD SOUP und SOME GIRLS zwar mittlerweile vor, doch Alternativ-Takes, Demos und sonstige Raritäten suchen die Sammler meist vergeblich.

Im Zuge der Neuaufbereitung ließ der Meilenstein EXILE ON MAIN STREET reichlich lange auf sich warten. Entstanden ist das Werk in einer kritischen Phase, als sich die Band – auf der Flucht vor dem britischen Fiskus – nach Südfrankreich absetzte, um nicht Bankrott zu gehen. Unglaubliche Mythen ranken sich um den Entstehungsprozess des Doppelalbums, wahr davon sind die wenigsten.

Eher verhalten reagierte die Welt seinerzeit auf die 18 zwischen 1968 und 1972 entstandenen Tracks. Auch wenn die meisten Stücke nur Überbleibsel aus den Alben BEGGARS BANQUET, LET IT BLEED und STICKY FINGERS waren, reflektierten die zwischen Rock, Blues, Gospel, Soul, Folk und Country changierenden Klassiker ›Rocks Off‹, ›Loving Cup‹, ›Let It Loose‹ oder ›Shine A Light‹ den Zeitgeist von 1972 dennoch perfekt. Geschuldet ist der Aus-einem-Guss-Effekt vor allem Mick Jaggers Post-Produktion im Gespann mit dem Keyboarder Billy Preston.

Erhältlich ist die Neuauflage in mehreren Formaten: Für den kleineren Geldbeutel gibt’s die Originalversion. Auf der Deluxe Edition kommen zehn erst kürzlich entdeckte Bonustracks hinzu, darunter die Outtakes ›Plundered My Soul‹, ›Dancing In The Light‹, ›Following The River‹ und ›Pass The Wine‹ sowie zwei Alternativ-Versionen.

Das enorm aufwändig gestaltete Super Deluxe Package definiert einen gänzlich neuen Standard: Im Paket enthalten sind eine Vinyl-Replika-Ausgabe, eine 30-minütige DVD-Dokumentation mit Ausschnitten der Kinofilme ›Cocksucker Blues‹, ›Ladies and Gentlemen… The Rolling Stones‹ und ›Stones In Exile‹ sowie ein 50-seitiges Buch mit kaum bekanntem Fotomaterial.

Delaney, Bonnie & Friends – ON TOUR WITH ERIC CLAPTON

8123NYpmXVL._SL1175_Der allzu kurze Höhenflug eines talentierten Duos.

Als das in der amerikanischen Studioszene zwar hoch angesehene, dem Publikum aber nur leidlich bekannte Ehepaar Delaney Bramlett und Bonnie Lynn O’Farrell 1969 das Vorprogramm der britischen Supergroup Blind Faith bestritt, war es um Eric Clapton geschehen: Er heuerte nach Blind Faiths vorschnellem Ende umgehend bei Delaney, Bonnie & Friends an und tourte mit ihnen als Begleitmusiker im zweiten Glied durch Europa. Nach einem Auftritt in der Londoner Royal Albert Hall schloss sich dem Treck sogar noch der von den Beatles zunehmend frustrierte George Harrison an.

Während der Reise durch Europa wurde ON TOUR WITH ERIC CLAPTON mitgeschnitten – ein wahres Evangelium für jeden, der Southern Rock am liebsten ge­mischt mit Soul, Gospel und Rhythm’n’Blues genießt. ›That’s What My Man Is For‹ mündet im Mississippi Delta Blues, ›I Don’t Want To Discuss It‹ swingt hypnotisch, ›Comin’ Home‹ lässt Südstaaten-Rocker jubeln und ›Poor Elijah (Tribute To Robert Johnson)‹ preist den Blues-Veteranen und auch den Herrn.

Allzu lange existierte das hochkarätige Ensemble allerdings nicht: Eric Clapton griff sich Bobby Whitlock, Jim Gordon und Carl Radle, um Derek And The Dominoes zu gründen. Bobby Keys und Jim Price wechselten als Bläsergruppe zu den Rolling Stones. Joe Cocker rekrutierte für seine MAD DOGS & ENGLISH­MEN-Tournee Rita Coolidge und Leon Russell. Von diesem dreisten Raubzug allzu gieriger Engländer konnte sich das Südstaatenpärchen Delaney und Bonnie dann leider nicht mehr erholen.

Faces – A NOD IS AS GOOD AS A WINK… TO A BLIND HORSE

Faces_Vinyl›Last Orders Please‹: vom Pub um die Ecke ins Wembley Stadium.

Mit zwei allenfalls mäßig erfolg­reichen und stilistisch eher durchwachsen­en Alben hatte sich das aus Resten der Small Faces und der Jeff Beck Group zusammen­geraufte Londoner Quintett als Imitat der Rolling Stones für den Pub um die Ecke empfohlen. Als dann im November 1971 das dritte Album A NOD IS AS GOOD AS WINK… TO A BLIND HORSE erschien, das bis auf eine geschmackvolle Cover-Version von Chuck Berrys ›Memphis Tennessee‹ ausschließlich Eigenkompositionen von Sänger Rod Stewart, Gitarrist Ronnie Wood und Bassist Ronnie Lane enthielt, änderte sich die Situation komplett: Binnen weniger Monate stiegen die ruppigen Kneipenrocker dank satter Kracher wie ›Miss Judy’s Farm‹, ›That’s All You Need‹ und ›Last Orders Please‹ zu Großbritanniens favorisierter Party-Crew auf.

Vor allem ›Stay With Me‹, die als Single ausgekoppelte Ode an einen One-Night-Stand mit Groupie Rita, trug zur Popularität des Albums bei. Hinzu kam, dass zur gleichen Zeit Rod Stewart mit ›Maggie May‹ beiderseits des Atlantiks seinen großen Durchbruch als Solist erlebte.

Als durchaus gleichwertiges Ergänzungsstück zum ebenfalls 1971 erschienenen STICKY FINGERS der Rolling Stones gehört die liebevoll und akkurat nachempfundene Vinyl-Neuauflage jedenfalls in jede anständige Rock-Sammlung der siebziger Jahre.

Bad Company – BAD COMPANY

Bad CoStadionrock der frühen 70er: ein Debüt wie aus einem Guss.

Regisseur Robert Bentons sozialkritischer Western ›Bad Company‹ stand bei der Namensgebung Pate, als sich 1973 Mick Ralphs (Mott The Hoople), Boz Burell (King Crimson) und die beiden ehemaligen Free-Mitglieder Paul Rodgers und Simon Kirke zur neuen britischen Supergroup zusammenschlossen.

Derartige All-Star-Formationen galten um 1970 als der letzte Schrei, und Led Zeppelin beispielsweise bewiesen, dass die Rechnung tatsächlich aufgehen konnte. Blind Faith und Humble Pie erfüllten die hohen Erwartungen allerdings nicht, was das Supergroup-Konzept dann auch wieder schnell infrage stellte.

Das Debüt BAD COMPANY wurde im November 1973 binnen zehn Tagen in Led Zeppelins Landhaus Headley Grange mit Ronnie Lanes Mobile Studio aufgenommen und präsentierte soliden, kantigen und schnörkellosen Riff-Rock, ergänzt um die eine oder andere melancholische Ballade.

Mit den kraftvollen Single-Anheizern ›Can’t Get Enough‹ und ›Movin’ On‹ sowie den nicht minder geschmeidig ins Ohr gehenden FM-Radio-Favoriten ›Rock Steady‹, ›Bad Company‹ und ›Ready For Love‹ erinnerte die Band wohl nicht zufällig an Free – und das nicht nur aufgrund von Paul Rodgers’ signifikanter Stimme. Bad Companys melodischer Stadion-Rock avancierte jedenfalls binnen Monaten zum lukrativen Erfolgsrezept sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten.

Takida

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Takida_Lev03b_300dpi_8815svSchweden, keine Japaner. Rocker, keine Popper.

Takida? Das könnte eine asiatische Kampfsportart sein. Eine neue Motorradmarke. Oder der Name einer Sushi-Bar. Die Richtung stimmt schon mal – aber eben nur halbwegs. Der Name ist tatsächlich der Figur Gohei Takeda aus dem Manga-Comic „Ginga Nagereboshi Gin“ entlehnt, also schwer japanisch. Die dazugehörige Band stammt allerdings aus Schweden. Und spielt einen melodischen Rock, für den in den vergangenen Jahren eher die Kanadier Nickelback verantwortlich gemacht wurden. Auch wenn das Bassist Fredrick Pålsson in gewisse Erklärungsnot bringt: „Wir klingen doch eigentlich gar nicht nach Nickelback… Obwohl, vielleicht tun wir’s doch. Beeinflusst haben sie uns aber definitiv nicht.“

Gitarrist Tomas ­Wallin stellt richtig: „Wir sind mit den Rockbands der achtziger Jahre aufgewachsen, mit Iron Maiden und Judas Priest. Aber auch Therapy haben uns beeinflusst, unsere Bandbreite ist also ziemlich groß.“

Fakt ist: Takidas Musik ist Hardrock mit durchaus poppigen Untertönen. Fakt ist auch: In Schweden ist das Quintett aus dem Städtchen Ånge bereits hoch prominent, hierzulande aber noch ein nahezu unbeschriebenes Blatt – was sich aber gerade ganz schnell ändert.

BURY THE LIES, ihr zweites Studioalbum aus dem Jahr 2007, ist nämlich im letzten Herbst auch in Deutschland veröffentlicht worden. Im hohen Norden ist man wie so oft schon einen Schritt weiter, denn dort erschien bereits ihr drittes Werk THE DARKER INSTINCT.  Und noch eine Tatsache: Mit käsigem Pop-Rock, der es irgend­wann vielleicht zu Thomas Gottschalk ins Familienprogramm schafft, wollen Takida nun wirklich nichts zu tun haben.

Auf die Bandbreite ihres Publikums sind sie allerdings schon stolz: „In unserem Publikum gibt es junge Mädchen, die uns aus dem Radio kennen, neben ihnen stehen ein paar Meshuggah-Fans und dann sind da noch jene Rock-Veteranen, die schon seit den Sechzigern auf Konzerte gehen.“ Irgendwie auch eine Familie. Aber eben anders.

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