In Australien arbeitet man gerade an einem Biopic über die frühen Jahre von Bon Scott und seine Zeit in Fremantle. Der Film soll den Titel „The Kid From Harvest Road“ tragen. Ian Hale von „Halo Films“, der zuständigen Produktionsfirma, in einem Statement über das Vorhaben: „Seine Geschichte ist eine Geschichte der Unverwüstlichkeit, der Leidenschaft und des unermüdlichen Strebens nach den eigenen Träumen. Mit diesem Film wollen wir sein Vermächtnis ehren und das Publikum mit der transformativen Kraft von Musik und Entschlossenheit inspirieren.“
Den jungen Bon Scott vor seiner Zeit bei AC/DC soll Schauspieler Lee Tiger Halley (bekannt aus der Netflix-Adaption Boy Swallows Universe) mimen. Der Film werde „ohne Einwände von Scotts Nachlass“ gedreht. Die Dreharbeiten sollen 2025 beginnen.
Am 31. Mai erscheint SOLID STATE CHEMICALS, das neue Album von Dead Star Talk. Als Vorgeschmack auf den Debütnachfolger der Band, deren Mitglieder ihre Wurzeln in Dänemark, Deutschland und der Türkei haben, erscheint heute die neue Single ›The Hurricane‹.
Die zehn Song starke Platte wurde, wie der Vorgänger, von Flemming Rasmussen produziert. Die Band selbst über ›The Hurricane‹: „Bei diesem Song haben viele Dinge geklickt – und wir genossen den Moment mit unserem Produzenten (Flemming Rasmussen), als uns klar wurde, was wir gerade aufgenommen hatten. In dem Lied geht es darum, Krisen zu bewältigen und sich während dieses Prozesses weiterzuentwickeln. Eine Stimmung, die wir im Studio wirklich getroffen haben.“
Mit FIREPOWER hat die britische Stahlschmiede um Rob Halford vor sechs Jahren ordentlich vorgelegt. Fast vier Jahre in der Mache, hauen die Priester jetzt mit elf Tracks (und einer Gesamtlänge von über 52 Minuten, plus drei Bonus-Stücken auf der Deluxe-Ausgabe) unter der Regie von Andy Sneap, der zusammen mit Tom Allom schon FIREPOWER betreute und auf Tour die Gitarre von Glenn Tipton übernahm, ihr neunzehntes Studio-Langeisen raus. Der „Turbokiller“, der ›Panic Attack‹ ist (ein Wortspiel aus den Synthie-Klängen von ›Turbo Lover‹ und der Hartwurst ›Painkiller‹), glänzt mit mitreißenden Vocals im Mittelteil – schnell und angriffslustig. Noch aggressiver, rapider und auch fieser keift Halford in ›The Serpent And The King‹. ›Trial By Fire‹, die wohl beste Nummer hier, ist ein eher verschachteltes Werk, das auch gut und gern in den Spätsiebzigern hätte entstehen können und in etwa mit ›Sinner‹ oder ›Exciter‹ vergleichbar ist. Der flotte Titeltrack überzeugt mit hervorragender doppelstimmiger Gitarre, der Chorus kann da leider nicht ganz mithalten. Für ›Devil In Disguise‹ nimmt das Quintett ein wenig den Fuß vom Gas und bringt einen eingängigen Refrain – die Nummer zündet sofort, das melodische Solo von Richie Faulkner ist sehr gelungen. ›As God Is My Witness‹ ist ein schneller Track zwischen ›Ram It Down‹ und ›Screaming For Vengeance‹, Halford singt hier mal, anstatt zu schreien und zu keifen. Classic Priest dann in ›Gates Of Hell‹ („let the priest have your soul“) – simpler stampfender Rhythmus. Das hymnische ›Crown Of Horns‹ hält als kommerziellster Track her und hat Ohrwurm-Charakter. ›Escape From Reality‹ ist ein schleppender Brocken mit psychedelischen Zwischentönen und seicht arabischem Flair, ›Giants In The Sky‹ eine pomp-böse Priest-Hymne mit streckenweise balladesken Tönen. Lediglich das schlichte ›Sons Of Thunder‹ hätte sich die Truppe zum Ende hin verkneifen können.
Im Januar hat David Lee Roth in einem Audiobeitrag mit dem Titel „This crazy kid“ ziemlich über seinen ehemaligen Bandkollegen Wolfgang Van Halen hergezogen. Es ging darin um Van Halens Nordamerika-Tour im Jahr 2015, bei dem sich Eddie Van Halens Sohn laut Lee Roth recht verwöhnt und egozentrisch verhalten haben soll.
In einem Interview bei „The Morning X With Barnes & Leslie“ hat sich Wolfgang Van Halen jetzt zu diesen Vorwürfen geäußert. „Ich schätze, ich bin geehrt, weil er so viel an mich denkt“, so Van Halen. „Ich schätze, man muss seine Aussagen mit Vorsicht genießen, schließlich hat er auch mal erzählt, dass er „Eruption“ [Eddie Van Halens ikonisches Gitarrensolo] geschrieben hat und die Idee für Frankenstein [Eddie Van Halens ikonische Gitarre] hatte. Er behauptete, alle Soli meines Vaters geschrieben zu haben. Ich schätze, das ist alles, was ich sagen kann. Ich scheine in dieses Van-Halen-Drama hineingeboren worden zu sein, das lange vor mir stattgefunden hat. Und ich schätze, jetzt, wo mein Vater nicht mehr hier ist, um ein Ziel zu sein, ist er wohl zum nächstbesten übergegangen.“
Am 30. August erscheint WILD GOD, das neue Album von Nick Cave & The Bad Seeds. Als ersten vorgeschmack veröffentlicht der Künstler schon jetzt die erste Single, den Titeltrack der Platte. Das letzte Album hatten Nick Cave & The Bad Seeds mit GHOSTEEN im Jahr 2019 herausgebracht.
Cave über WILD GOD: „Ich hoffe, das Album hat den selben Effekt auf die Hörenden, den es auf mich hatte. Es tönt aus den Lautsprechern und fegt mich weg. Es ist eine komplizierte Platte, doch gleichzeitig auch tief und auf fröhliche Art und Weise ansteckend. Es gibt keinen Masterplan, wenn wir ein Album machen. Die Alben reflektieren viel mehr den emotionalen Zustand der Schreiber und Musiker, die sie spielten. Wenn ich mir WILD GOD anhören, dann … ich weiß nicht … scheint es, als ob wir glücklich wären.“
Zum Geburtstag von David Gilmour gibt es hier nochmal zu lesen, warum der Musiker unbedingt in unsere Liste der 100 besten Gitarristen aller Zeiten gehört.
David Gilmour wird heute 78 Jahre alt. Zu diesem Anlass hat CLASSIC ROCK die Liste der 100 besten Gitarristen hervorgekramt und lässt Steve Rothery erklären, warum der Pink Floyd-Mann zu den ganz Großen zählt:
„Von allen Gitarristen, die mich beeinflusst haben, sind Steve Hackett und David Gilmour die herausragendsten. Einen Zusatz-Ehrenplatz würde ich noch für Jeff Beck freihalten, der als einziger seiner Generation noch immer das alte Feuer hat. Doch Gilmour besitzt eine besondere emotionale Qualität, die sich in diesen langen, geschwungenen Melodiebögen manifestiert. Letztlich geht es darum, nur so viel einzubringen, wie es ein Song verlangt. Wenn es einen Grund gibt, schnell zu spielen, prima. Aber sinnloses Gehacke hat mich noch nie beeindruckt. Bei Gilmour geht es um Gefühl und Atmosphäre. Dadurch hebt er seine Lieder auf ein höheres Niveau und fügt ihnen etwas hinzu, ohne dabei die ursprüngliche Emotion verloren gehen zu lassen. Und das liegt nicht nur an seinen Soli, sondern daran, wie und was er im Verlauf eines Songs spielt oder auch nicht spielt. Darin ist Gilmour ein unbestrittener Meister.“ (Steve Rothery)
Nach einer Lebertransplantation 2014 musste Walter Trout erst wieder sprechen, laufen und Gitarre spielen lernen und dachte, er würde vielleicht nie wieder auf der Bühne stehen. Zum Glück konnte er ab 2015 doch wieder touren…
Dein erster Gig nach dem Lockdown war eine Social-Distancing-Show in Amsterdam … Wir spielten zwei Abende in meiner Lieblingshalle auf der ganzen Welt, dem Paradiso. Statt 1.600 durften nur 250 Zuschauer kommen. Nach 20 Monaten ohne Auftritte war ich besorgt, dass ich vielleicht vergessen hätte, wie das geht, aber mein Hirn funktionierte wunderbar und es war eine tolle Erfahrung.
Was hast du in der Quarantäne über dich selbst gelernt? Ich musste daran arbeiten, nicht in tiefe Depressionen zu stürzen. Ich ging online und recherchierte die Technik des Sweep-Picking von Yngwie Malmsteen, bevor mir klar wurde, dass ich gar nicht so spielen will. (lacht) Es geht nicht darum, technisch zu beeindrucken, sondern darum, mit Gefühl und Seele zu spielen.
Nach deiner Lebertransplantation bist du vermutlich extrem anfällig für jede Art von Virus. Macht dich das vorsichtiger als die meisten Musiker? Das muss ich sein, denn nach einer Organtransplantation musst du für den Rest deines Lebens Immunsuppressiva nehmen. Die meisten Menschen bekommen zwei oder drei Impfungen und sind zu 98 % sicher. Ich hatte drei und bin zu 20 % sicher. Aber ich war seitdem trotzdem Tour, wobei die Band immer in einer Blase blieb. Angesichts meiner Situation war das ein kalkuliertes Risiko, doch es bewies, dass das Touren noch möglich ist, auch wenn ich es vermisst habe, die Fans zu treffen.
Hat die US-Regierung Musiker und die darstellenden Künste hängen lassen? Ja, so ziemlich. Es gab nur sehr wenig Hilfe.
Dein ehemaliger Chef, John Mayall, gab unlängst bekannt, dass er nicht mehr außerhalb seines Heimatstaates Kalifornien touren werde. Wie hast du diese Nachricht aufgenommen? Es ist das Ende einer Ära. John ist wie ein Ersatzvater für mich.
Kannst du dir vorstellen, die Gitarre an den Nagel zu hängen? Ich will es nicht. Ich würde das gerne machen, bis ich abkratze, und wenn das nicht geht, ziehe ich mich vielleicht in eine Ecke zurück und sterbe einfach.
Heute veröffentlicht Seasick Steve gleich zwei Singles auf einmal. ›Funky Music‹ und ›Let The Music Talk‹ heißen die beiden neuen Song, die auf sein am 7. Juni erscheinendes Album A TRIP A STUMBLE A FALL DOWN ON YOUR KNEES vorbereiten.
Über die Platte meint Seasick Steve: „Dieses Album ist aus Versehen entstanden, wie der Titel schon sagt, sind wir einfach hineingestolpert, und es ist mein Lieblingsalbum geworden und das Werk, auf das ich bis heute am stolzesten bin. Es vergeht keine Woche, in der ich nicht meinen Glückssternen für diese Nacht „Hootenanny“ danke, die uns zu diesem Album gebracht hat.“
Vor drei Wochen bereits hatte der Künstler seine erste offizielle Singleauskopplung ›Backbone Slip‹ veröffentlicht.