Er ist zurück: der Melodic Rock. Eine Reunion jagt die nächste, Journeys ›Don’t Stop Believing‹ gehört mit drei Millionen Downloads zu den meistgekauften Songs im Online-Bereich, und mehr und mehr Nachwuchsbands stellen ihre Liebe zum Rock mit softer Schlagseite offen zur Schau. CLASSIC ROCK spricht mit den Protagonisten, um herauszufinden, was und wer dem »Adult Orientated Rock« neues Leben eingehaucht hat.
Vor nicht allzu langer Zeit schien es, als sei der Melodic Rock tot. Mausetot. Doch diese Zeiten sind vorbei. Das Genre hat sich nicht nur erholt, indem es die früheren Helden reanimiert und aufpoliert hat – es erstrahlt auch in neuem Glanz. Junge, frische Bands verschreiben sich mit Haut und Haaren einem Sound, der vor Kurzem noch als „zu soft“ oder „völlig aus der Mode“
belächelt worden ist. In England, dem Mutterland des Rock, kommen plötzlich Hunderte von Fans zu Konzerten, bei denen sich vor fünf Jahren gerade mal ein paar Dutzend Hartnäckige vor der Bühne versammelt haben. Und eine Band wie Cinderella wird 2010 nicht nur beim kultigen Traditionalisten-Festival Sweden Rock bejubelt, sondern reißt auch die Fans beim Download-Open Air mit, wo Rage Against The Machine als Headliner spielen. Das Firefest, seit Jahren heiß-geliebtes Event der Melodic-Aficionados und quasi der Bewahrer des AOR-Grals, gewinnt mehr und mehr an Popularität. Frontiers Records, ein auf das Genre spezialisiertes Label aus Italien, nimmt eine Band nach der anderen unter Vertrag: Journey, Survivor, Toto, Styx, Winger, Y&T, Tesla, Nelson, Giant, Great White, Extreme, Mr. Big, Night Ranger, ja sogar Whitesnake – und die Liste wird länger und länger. Journey, Foreigner und Styx werden im Juni gemeinsam auf England-Tour gehen, und unser britisches Muttermagazin CLASSIC ROCK wagt es sogar, ein eigenes Heft auf den Markt zu bringen, in dem sich alles aus-schließlich um AOR bzw. Melodic Rock dreht. Zunächst ist nur ein dreimonatiger Veröffent-lichungsturnus geplant – aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Aus dem Ableger „CLASSIC ROCK presents PROG“ ist inzwischen eine Publikation mit sechswöchigem Erscheinungsrhythmus geworden.
Auch hierzulande treibt das Melodic-Segment neue Blüten. Reunion-Aktivitäten von einstigen Megasellern wie Mr. Big tun das ihre dazu, und im weiteren Verlauf des Jahres stehen neue Studioalben von Journey u.a. auf dem Programm.
Auch auf dem Live-Sektor tut sich einiges: Im Juni feiert eine Tournee Premiere, das mit Superlativen nicht geizt. Unter dem Banner „Rock The Nation“ kommen Foreigner, Journey, Kansas und Saga ins CLASSIC ROCK-Land. Und zwar nicht nur für eine gewöhnliche Konzertreise. Nein, um dieses Ereignis gebührend zu feiern, finden zu Ehren der Melodic Rock-Veteranen zwei Festivals statt, nämlich auf der Loreley und in Ferropolis nahe Dessau. Zwei Tage lang, nämlich am 24./25.6. (Loreley) bzw. 25./26.6. (Ferropolis) können Fans von Riffs mit Harmonien ihren Szene-Veteranen zujubeln. Und wer lieber nur einen Tag Vollgas geben will und zudem wetterunab-hängig rocken möchte, der kann eines der insgesamt vier Indoor-Festivals besuchen, die rund um die Open Airs stattfinden und strategisch günstig auf ganz Deutschland verteilt sind. Am 15. Juni gastieren die Acts in der Berliner Zitadelle Spandau, am 17.6. auf Hannovers Parkbühne, am 18. Juni steht das Esslinger Eisstadion nahe Stuttgart auf dem Tourplan, und quasi als Warm-up für die Freiluft-Gigs kann die Show in der Augsburger Schwabenhalle gelten – sie steigt am 22. Juni.
Diese Auftritte, bei denen insgesamt mehrere Zehntausend Fans erwartet werden, beweist: Es handelt sich hier nicht nur um eine Wiederbelebung ehemals erfolgreicher Gruppen, sondern vielmehr um eine echte Renaissance. Sprich: Die alte Werte haben nach wie vor Gültigkeit, doch die Ausdrucksform ist alles andere als antiquiert. Der Melodic Rock kommt mit denselben Stilmitteln aus, aber sie werden durchaus anders ein-gesetzt, um zeitgemäß zu klingen. Damit erreichen die Bands neue Zielgruppen.
Paradebeispiel dafür: Journey. In den vergangenen Jahren hat die Gruppe um Gitarrist Neal Schon einen enormen Popularitätsschub unter jungen Rockfans erfahren. Ihre Hymne ›Don’t Stop Believing‹ (vom 1981er-Album ESCAPE) zählt zu den meistverkauften Download-Songs aller Zeiten. Zu verdanken haben das die US- Rocker vor allem ihrer Präsenz in diversen Me- dien. So verhalf Journey unter anderem eine Neu-aufnahme des Tracks für die amerikanische TV- Serie „Glee“ zu frischem Ruhm (auf der dazu-gehörigen Compilation befinden sich u.a. auch Queens ›Somebody To Love‹, Neil Diamonds ›Sweet Caroline‹). Und spätestens seit ›Don’t Stop Believing‹ in der Schluss-Szene der „Sopranos“ zu hören war, kennt nicht nur die Generation 35+, sondern auch ein Großteil der nordamerikanischen Bevölkerung unter 30 das Lied.
„Das hat uns wirklich nach vorne gebracht“, bestätigt Schon im Gespräch mit CLASSIC ROCK. „Aber es hilft auch anderen Bands des Genres, weil sie dadurch überhaupt erst auf diese Art von Musik aufmerksam werden. Mir macht es übrigens auch gar nichts aus, wenn die Zuschauer keinen blassen Schimmer davon haben, dass ›Don’t Stop Believing‹ von Journey ist und nicht extra für ,Glee‘ komponiert wurde. Die Hauptsache ist doch, dass den jungen Leuten der Sound gefällt. Dann bin ich glücklich, Punkt.“
Dazu hat der Gitarrist auch allen Grund. Denn dank des zweiten Frühlings von ›Don’t Stop Believing‹ ist es Journey gelungen, den Song zu einem Download-Dauerbrenner zu machen. Insgesamt drei Millionen Mal ist das Stück bereits herunter-geladen worden – legal, wohlgemerkt. „Es ist absoluter Wahnsinn, ich kann es selbst noch gar nicht richtig glauben“, staunt Schon. „›Don’t Stop Believing‹ ist damit im Online-Bereich bislang erfolgreicher als die Songs von Led Zeppelin. Verrückt, nicht wahr?“
Wo so viel Geld zu verdienen ist, da sind die Konkurrenten nicht weit. So liebäugelt auch Foreigner-Gitarrist Mick Jones mit den Verdienstmöglichkeiten, die sich in diesem Geschäftsbereich auftun – und zwar speziell vor dem Hintergrund, dass die „Glee“-Macher sich jüngst dazu entschlossen haben, den REO Speedwagon-Song ›Can’t Fight This Feeling‹ für ihre Sendung zu lizenzieren. „Wenn die Leute mich fragen würden, ob sie einen Titel von Foreigner verwenden dürfen, würde ich mit breitem Grinsen zusagen“, gibt Jones unumwunden zu. „Denn das Musikbusiness hat sich verändert. Es gibt kaum noch Plattenläden, insbesondere in den USA. Das Geschäft ist ein anderes geworden. Ohne die Vermarktung auf breiter Basis, zum Beispiel über das Fernsehen, ist es extrem schwierig, die Käufer zu erreichen. Wenn ,Glee‘ einen Beitrag dazu leistet, dass die Zuschauer auf den Melodic Rock-Sektor aufmerksam werden und sich daraufhin intensiver mit der Musik auseinander setzen, dann kann ich das nur begrüßen.“ Zumindest ein Foreigner-Stück dürfte je- doch aufgrund der Doppeldeutigkeit für den nordamerikanischen Markt ausfallen: Mit ›Feels Like The First Time‹ wird in den prüden USA wohl nichts zu holen sein. Und auch der Terminus „AOR“ (Adult Orientated Rock) würde in dem Zusammenhang ad absurdum geführt. Doch Mick Jones ist das egal – er hat es ohnehin nicht besonders mit Kategorien: „Wir sind im Laufe unserer Karriere schon als alles Mögliche bezeichnet worden. Doch im Grunde ist das Quatsch. Foreigner sind eine Rockband, basta. Aber eben eine, die viele Melodien in ihre Songs einflicht.“
In dieser Hinsicht unterscheiden sich Journey, Foreigner und Co. nicht von ihren Kollegen, die in weniger privilegierten Rock-Regionen unterwegs sind. Doch das Schöne am Comeback des Melodic Rock ist: Nicht nur die Giganten, sondern auch die weniger erfolgreichen Acts haben etwas davon. So reformierten sich vor wenigen Monaten die britischen Acts FM und Skin. Allerdings setzten beide Bands nicht mehr alles auf eine Karte. Der Traum vom Profimusiker-Dasein ist ausgeträumt, zumindest sieht das Skins Myke Gray so: „Wir wollen weitermachen, neue Songs aufnehmen und sie veröffentlichen. Aber die Kosten müssen im Rahmen gehalten werden, denn das sind wir den Fans schuldig“, betont der Gitarrist. „Denn heute ist keiner von uns mehr so naiv, alles hinzuwerfen für die Musik. Wir haben Familien und arbeiten in Festanstellungen. Daher lautete unsere Entscheidung: Wir gehen raus, rocken wieder, komponieren Stücke – aber wir verlassen uns nicht darauf, dass Zehntausende unsere Platte kaufen. Wenn wir 2.000 Exemplare unter die Leute bringen, dann geht die Rechnung auf und alle Kosten sind gedeckt. Wenn nicht, haben wir unseren Spaß gehabt – und die Welt geht auch nicht unter.“
Klingt vielleicht emotionslos, ist aber vernünftig. Und es mindert keineswegs die Leidenschaft für die Sache, im Gegenteil. Durch die finanzielle Unabhängigkeit fällt eine große Last von den Beteiligten ab. So erging’s auch Laurie Mansworth, der zuletzt bei Roadstar aktiv war (aus denen schließlich nach einigen internen Turbulenzen Heaven’s Basement hervorgingen). Der Gitarrist, der gleichzeitig auch als Manager arbeitet, ist nun wieder mit Airrace am Start. Die Band ruinierte sich im Zuge des 25-jährigen Jubiläums ihres 1984er-Debütalbums SHAFT OF LIGHT – das zugleich auch das bislang einzige Werk der Rocker bleiben sollte. Nach einer umjubelten Show beim 2009er-Firefest traten Airrace u.a. mit Tesla, Thunder und Winger auf.
Im Moment arbeitet die Band an Songs für ihr zweites Album. „Die Reaktionen auf unseren Gig beim Firefest waren so euphorisch, dass wir es selbst kaum fassen konnten“, berichtet Mansworth. „Die Leute kamen ja nicht nur aus England, sondern aus der ganzen Welt. Einige hatten sogar die Original-LPs von SHAFT OF LIGHT dabei, um sie sich signieren zu lassen. Da habe ich erst gemerkt, wie sehr mir das alles in den letzten Jahren gefehlt hat.“
Ein Gefühl, das auch sein Kollege Steve Overland kennt. Der Sänger der britischen Rocker FM hat einer Reunion seiner Band nur zugestimmt, weil er wieder auf der Bühne stehen wollte. „Es ist toll, Songs aufzunehmen und diese dann auf einer Platte zu veröffentlichen. Aber es gibt nichts Cooleres, als in einem Club zu stehen und die Stücke zu performen, die man zwar allein zu Hause in seinem Wohnzimmer komponiert hat, die aber inzwischen so bekannt geworden sind, dass es Menschen gibt, die jedes Wort verinnerlicht haben. Und so lange es noch Leute gibt, die FM sehen und hören wollen, werde ich weitermachen.“
Doch es sind nicht nur die etablierten Acts, die ihr Melodic-Feuer neu entfacht haben. Auch etliche Nachwuchs-Talente machen nachdrücklich auf sich aufmerksam. Ganz vorne mit da- bei: Die Schweden H.E.A.T., die jüngst ihr zweites Album FREEDOM ROCK veröffentlicht haben und nun mit Erik Grönwal auch einen neuen Frontmann verpflichten konnten. Der Sechser aus dem Stockholmer Vorort Upplands Väsby hat es geschafft, bereits den dritten Firefest-Slot zu ergattern. „Das Genre war schon beinahe tot – doch damals habe ich gerade erst Lesen und Schreiben gelernt“, berichtet Bassist Jimmy Jay lachend und verrät, dass das Durchschnittsalter der H.E.A.T.-Besetzung bei zarten 24 Jahren liegt. „Das ist ein Vorteil für uns. Denn so gehen wir ganz ohne Hintergedanken an die Musik heran. Wir wollen damit nicht reich und berühmt werden. Melodic Rock liegt uns einfach im Blut, so einfach ist das.“ Und wenn man sich vor Augen führt, dass z.B. Bon Jovi im vergangenen Jahr zwölf ausverkaufte Shows hintereinander in der Londoner O2- Arena (Kapazität: 20.000+) absolviert haben, dann wird klar: Für Bands wie H.E.A.T. gibt es ein Publikum.
Das einzige Problem: Wie werden die Fans auf solche Acts überhaupt aufmerksam? „Die-se Frage hat mir schon so manche schlaflose Nacht bereitet“, gibt Jay zu. „Ich würde alles da- für tun, damit es uns mit H.E.A.T. gelingt, eine ähnlich gigantische Fan-Basis aufzubauen, wie es Bon Jovi geschafft haben. Aber das ist heutzutage praktisch unmöglich. In den Achtzigern sind sowohl Pop- als auch Rock-Fans zu den Konzerten gekommen. Das passiert heute nicht mehr, es gibt viel mehr Unterteilungen in einzelne Genres.“
Hinzu kommt, dass es weitaus mehr Bands gibt und dank digitaler Aufnahmetechnik geringere Produktionskosten anfallen. Fast jeder, der es gerne möchte, kann heutzutage ein Album veröffentlichen. Aufgrund der Masse der Releases binden sich Fans häufig nicht mehr so stark an einzelne Künstler, da es ständig etwas Neues zu entdecken gibt.
Diese Entwicklung gibt auch Steve Overland von FM zu denken. „Loyalität einer bestimmten Band gegenüber ist heutzutage höchst selten geworden. Das war in meiner Generation noch anders. Viele junge Leute wissen oft nicht ein-mal, von wem der Song ist, den sie sich da gerade heruntergeladen haben. Ich bekomme das oft hautnah mit, denn meine Kinder sind genauso. Neulich fragte mich mein Sohn: ,Dad, ich habe einen total coolen Song gehört. Ich weiß zwar nicht, von wem der ist, aber das Lied heißt ›The Boys Are Back In Town‹!‘ Das ist ein ziemlich typisches Beispiel, wie Jugendliche heutzutage an Musik herangehen. Sie haben alle nur erdenklichen Möglichkeiten, können sich über diverse Kanäle Platten besorgen. Es ist nicht mehr so wie früher, als man sich mit den jeweils aktuellen Top40 begnügen musste, die im Radio ständig rauf- und runtergedudelt wurden.“
Um Erfolg zu haben, muss eine Band also vor allem drei Dinge tun: a) Promotion für sich und ihre Sache betreiben und b) Herzblut beweisen und c) hart arbeiten und das Ego klein halten. Ein Ratschlag, der vor allem für die Etablierten nicht einfach zu befolgen sein wird. Denn natürlich haben sie noch die glorreichen Zeiten erlebt, in denen Geld keine Rolle spielte – Hauptsache, die Haare lagen richtig. „Vergesst, wie viele Platten ihr früher in Japan oder den USA verkauft habt. Teilt euch einen Bus. Und strengt euch an!“ – diese Ratschläge gibt Steve Strange, britischer Booker von FM und Foreigner, seinen Künstlern mit auf den Weg. Und sie tun gut daran, sie zu befolgen.
Ein steiniger Weg für manchen, aber doch ein lohnenswerter, wie Kip Winger berichten kann. „Die Europa-Tournee, die wir im vergangenen Frühjahr gespielt haben, war die beste Winger-Tour überhaupt. Es dauerte zwar über ein halbes Jahr, bis wir alle Daten gebucht und bestätigt hatten und die Werbung für die Gigs anlief. Doch dann ging alles Schlag auf Schlag – die Clubs waren zwar nicht riesig, aber stets gut gefüllt.“
Eine perfekte Beschreibung für den aktuellen Zustand des Melodic Rock-Genres: Es geht deutlich aufwärts, die Begeisterung der alten Fans hält an, und an neuen Gesichtern vor und auf der Bühne mangelt es nicht. Und selbst wenn die goldene Ära definitiv nicht wieder-kehren wird: Tot ist der Melodic Rock keines-wegs. „Sowohl Foreigner als auch Journey gehören zu den zehn meistgespielten Bands im US-Radio. Das ist schon ein ziemlich exklusiver Club“, betont Mick Jones. „Und das bedeutet für uns, dass wir es geschafft haben, eine neue Generation von Fans zu begeistern. Manchmal kommen sogar Zehnjährige nach der Show zu uns und wollen ein Autogramm. Aber nicht für ihre Eltern, sondern für sich selbst. Weil sie ›Cold As Ice‹ mögen. Songs wie diese sind unabhängig von jeglichen Trends, die gerade die Musikwelt beherrschen. Sie sind einfach zeitlose Klassiker.“
Dave Ling
Die Stammhalter: Diese Melodic-Rocker wollen in die Fußstapfen der ganz Großen treten.
H.E.A.T.
Bei ihrem ersten Firefest-Auftritt im Jahr 2008 hatten die Skandinavier Coversongs von Europe, Bon Jovi, Journey und Whitesnake in ihr Set integriert. Nicht nur eine gute Wahl, sondern auch stilistisch überaus passend – der Sound der Schweden klingt nämlich wie ein perfekter Mix aus den vier ge- nannten Acts.
Anspieltipp: ›We’re Gonna Make It‹ (2010)
EDEN´S CURSE
Wer es etwas härter vertragen kann, dem sei diese multinationale Truppe um Frontmann Michael Eden empfohlen. Eden’s Curse verbinden leichtfüßig melodische Momente mit stählernen Riffs. Gerade ist ihr jüngstes Album TRINITY fertig geworden, im November kam die DVD CREATION OF EDEN auf den Markt.
Anspieltipp: ›Masquerade Ball‹ (2008)
WORK OF ART
Wessen Herz bei Toto, Journey und Giant schneller schlägt, wird sich auch für die Stockholmer Work Of Art begeistern. Die haben nämlich völlig zu Recht ordentlich Kritikerlob für ihr Debüt ARTWORK einheimst – was vielleicht auch daran liegt, dass sie sich mit der Fertigstellung mehrere Jahre Zeit gelassen haben, wodurch das Material hörbar reifen konnte.
Anspieltipp: ›Why Do I?‹ (2008)
ECLIPSE
Eine weitere Gruppe aus Stockholm, die ihren Melodic Rock jedoch nicht nur klassisch mag, sondern ihm eine durchaus moderne, zeitgemäße Note verleiht. Ihr aktuelles Album ARE YOU READY TO ROCK? ist durch einen Line-up-Wechsel etwas kantiger ausgefallen als die ersten Werke, doch das steht den Skandinaviern bestens zu Gesicht.
Anspieltipp: ›Breaking My Heart Again‹ (2008)
W.E.T.
Diese Band besteht aus Mitgliedern von (W)ork Of Art, (E)clipse und (T)alisman, daher auch der gewöhnungsbedürftige Name. Alles andere als gewöhnungsbedürftig ist jedoch die Musik, was nicht allein den Songwritern, sondern insbesondere Ausnahmesänger Jeff Scott Soto zu verdanken ist. Wer AOR in Reinkultur sucht, wird hier fündig.
Anspieltipp: ›If I Fall‹ (2009)
Die HEIMKEHRER: Diese Acts haben kürzlich eine zweite Melodic Rock-Runde eingelegt.
FM
Es war eine Anfrage der Firefest-Organisatoren, die Steve Overland, Merv Goldsworthy und Pete Jupp dazu bewogen hatte, es noch einmal zusammen zu versuchen. Die zwölfjährige Pause merkte ihnen bei ihrem 2007er-Reunionauftritt jedoch niemand an – und so beschlossen sie (plus Keyboarder Jem Davis und Gitarrist Jim Kirkpatrick) einfach weiterzumachen.
Anspieltipp: ›Hollow‹ (2010)
SKIN
Es ist selten, dass bei einer Reunion alle Gründungsmitglieder mitziehen. Skin ist es gelungen. Nach elf-jähriger Pause haben sich die vier Briten (und Keyboarder Colin McLeod) für das 2009er-Download-Festival zusammengetan. Nun ist ihr ein neues Album da: BREAKING THE SILENCE. Von Dauer wird die Wiedervereinigung jedoch nicht sein, gerade gab’s Abschieds-Gigs.
Anspieltipp: ›Stronger‹ (2010)
ROMEO´S DAUGHTER
In den Achtzigern war Olga Lange die Managerin der Briten. Praktisch, denn als die damalige Ehefrau von „Mutt“ Lange (Def Leppard) hatte sie gleich einen Produzenten für das Debüt der Truppe zur Hand. 2009 reformierte sich die Truppe um Leih Matt, und wenn alles so läuft wie geplant, stehen neue Songs und auch weitere Live-Gigs an.
Anspieltipp: ›Heaven In The Back Seat‹ (1988)
NELSON
Die Zwillinge sind wieder da. Die blonden Wallemähnen haben die Nelson-Brüder Gunnar und Matthew zwar inzwischen abgeschnitten, musikalisch hat sich aber we- nig geändert. Gerade ist ihr Album LIGHTNING STRIKES TWICE sowie die Demo-Sammlung BEFORE THE RAIN erschienen, und auch Konzerte sind in Planung.
Anspieltipp: ›(Can’t Live Without Your) Love and Affection‹ (1990)
STRANGEWAYS
Auch diese Reunion haben wir den Firefest-Veranstaltern zu verdanken: Denn nach dem Gig hatte die schottisch-amerikanische Allianz Feuer gefangen. Ihr neues Album PERFECT WORLD ist seit einigen Wochen erhältlich. Wem das etwas zu ruhig ist, der kann sich ja immer noch an NATIVE SONS (1987) und WALK IN THE FIRE (1989) erfreuen.
Anspieltipp: ›Dance With Somebody‹ (1987)