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Titelstory: Die Geburt des Heavy Rock

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Titelstory: Die Geburt des Heavy Rock

Deep Purple›DAZED AND CONFUSED‹
Benommen und verwirrt,
April-Juli, 1969

Als der Sommer näher kam, konnte man sich des Eindrucks nicht erwähren, dass ein Wandel in der Luft lag. Für Deep Purple bedeutete das, sich umzustrukturieren, um sich der neuen Szene anzupassen. Im Juni, als die Band ihr drittes Album veröffentlichte, wurden Sänger Rod Evans und Bassist Nick Simper durch Ian Gillan und Roger Glover von der Nordlondoner Band Episode Six ersetzt. Gitarrist Ritchie Blackmore hatte zunächst Terry Reid den Job des Frontmanns angeboten, was Reid aber höflich ablehnte.

Roger Glover (Episode Six/Deep Purple): Ich glaube, Episode Six hatten 13 oder 14 Singles veröffentlicht, von denen keine Erfolg hatte. Ich hatte die Vorstellung, so ein Ein-Mann-eine-Gitarre-Ding zu machen. Dann hörte ich LED ZEPPELIN und das krempelte all meine musikalischen Ideen völlig um. Plötzlich wurde mir klar, dass ich in einer Heavy-Band sein wollte.

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Ritchie Blackmore: Ich wusste, dass die Mode zu Schreihälsen mit Tiefgang und einem generellen Blues-Feeling hin ging, also holten wir Ian. Er konnte schreien, aber seine Art zu singen war auch sehr anders. Er hat eine starke Identität und man weiß immer, dass er es ist, wenn Ian singt.

Roger Glover: Ian rief mich an und schlug vor, dass ich ihm helfe, Stücke für Purple zu schreiben. Also sagte ich zu. Ich fuhr zu Jon Lords Wohnung und wir spielten ihm unsere Lieder vor. Sie gefielen ihm nicht, aber er fragte, ob ich an jenem Abend bei einer Session mitspielen wolle. Natürlich sagte ich zu, denn ich wusste, das bedeutet Geld. Ich spielte bei der Session [7. Juni, die Aufnahmen der Single ›Hallelujah‹ in den De-Lane-Lea-Studios in London] und machte ein paar konstruktive Vorschläge. Und dann, sehr zu meinem Erstaunen, boten sie mir den Posten als Bassist an.

Ritchie Blackmore: Es herrschte eine gute Chemie zwischen uns und im Wesentlichen waren wir sehr enthusiastisch. Außerdem war die Band musikalisch fokussiert. Roger ist ein exzellenter Katalysator, der sehr gut darin ist, Sachen zusammenzustellen. Ian war ein toller Showman und ein gutaussehender Typ mit einer unglaublichen Stimme. Jon war ein sehr guter Arrangeur und Musiker der alten Schule, der alles zu Papier bringen konnte. Ich war wohl der verrückte, reizbare Gitarrist, mit dem sich bestimmte Leute identifizieren konnten, und ich dachte, dass ich auch ganz gut spielen konnte.

Mitte des Monats probten die neuen Purple im Hanwell Community Centre in Westlondon, wo sie auf die örtliche Band Spice trafen.

Ken Hensley (Spice/Uriah Heep): Als ich bei Spice einstieg, waren sie schon im Studio, um das erste Album aufzunehmen, und zwei oder drei Stücke waren bereits fertig, darunter ›Come Away Melinda‹ und ›Wake Up (Set Your Sights)‹. Ich brachte natürlich andere Songs mit in die Band und die Hammond-Orgel, die ihnen half, sich weiterzuentwickeln.

Mick Box: Wir schrieben ›Gypsy‹ in Hanwell, während Deep Purple im Raum nebenan probten. Man kann sich vorstellen, was die und wir für einen Lärm machten.

Roger Glover: Ritchie hatte erwähnt, dass ihm Hendrix’ ›Fire‹ gefiel. Ich stand da in dieser riesigen, halligen Turnhalle und fing an, das Erstbeste zu spielen, das mir einfiel und ein ähnliches Gefühl transportierte. Sie stiegen alle drauf ein, wodurch es super klang, und daraus wurde ein Jam, der den Kurs für das Stück ›Speed King‹ setzte. Es war berauschend.
Ken Hensley: In Hanwell kam auch Gerry [Bron, Spice-Manager und Besitzer von Bronze Records] vorbei und sagte, er werde uns von Spice in Uriah Heep umbenennen. Wir sagten nur: „Yeah, geht klar, wie auch immer du es nennen willst…“ und spielten weiter, denn wir hatten viel zu viel Spaß.

Am 5. Juli begann Led Zeppelins dritte Nordamerikatour – eine zermürbende Ochsentour mit 36 Auftritten von Küste zu Küste, bei der sie erstmals in Arenen und Stadien spielten. Sie konsolidierte nicht nur den Erfolg der Band, sie brachte diese sehr britische Bewegung auch auf die internationale Bühne. Andere Bands profitierten von ihrem Erfolg, nicht zuletzt Ten Years After und Humble Pie, die beide in den USA Wellen schlugen.

Jimmy Page: Es war wie ein Tornado, und der rollte über das ganze Land hinweg.

Pete Townshend (The Who): Die Leute kamen zu unseren Shows und in Großbritannien sagten sie: „Ihr seid unsere Lieblingsband neben Deep Purple“. Und ich sagte: „Häh?“ Und in Amerika sagten sie: „Ihr seid unsere Lieblingsband neben Ten Years After“. Und es war in mancher Hinsicht sehr schwer, damit klarzukommen, mit diesen Heavy-Metal-Bands in einen Topf geworfen zu werden.

Peter Frampton: Obwohl wir Heavy-Riffs spielten, hatten wir auch Steve, der mit seiner sehr seelenvollen R&B/Blues-Stimme darüber sang, ganz anders also, als Metal-Sänger das taten.

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