Überzeugendes Americana-Debüt des Quintetts aus New Orleans.
An einem milden Sommerabend irgendwo in den amerikanischen Südstaaten auf der Veranda sitzen. Spaß mit Freunden haben, die Liebste im Arm halten. Diese Stimmung kommt auf beim Hören des Deslondes-Debüts. Und am nächsten Morgen weg müssen, weiter, weil das eben so ist, wenn man für ein „ramblin’ life“ geboren ist. Das Quintett aus New Orleans sieht sich merklich in der Tradition des einfachen, wandernden Country- und Folkbarden, die Helden heißen Woodie Guthrie, Hank Williams und Townes Van Zandt. Ungeniert bedient sich die Gruppe aus der Schatzkiste der amerikanischen Musiktradition. Der Rockabilly ›Less Honkin’ More Tonkin’‹ lässt an Johnny Cash in seiner Sun-Phase, an Gene Vincent oder Eddie Cochran denken, ›Fought The Blues And Won‹ und ›Low Down Soul‹ zeigen, dass Country nicht umsonst als Soul des weißen Mannes gilt. ›Those Were (Could’ve Been) The Days‹ oder ›The Real Deal‹ sind im Chor gesungene, mitreißende Folknummern samt Barpiano, Pedal Steel und stimmungsvollen Geigen. Nicht von ungefähr durften die Deslondes 2013 beim Newport Folk Festival auftreten. Die Klavierballade ›Out On The Rise‹ schließlich ist in ihrer schlichten Melodieseligkeit zum Niederknien. All das bieten die Deslondes mit heiligem Ernst dar, der in seiner Emphase an Gospel anschließt. Ein Lied heißt „Simple And True“. Genau so klingt die Platte. Und ist deshalb nicht altbacken, sondern zeitlos.