Psychedelisches Rock-Wunderkraut.
Wieder so ein angeblicher Geheimtipp aus dem tiefsten Occult-Rock-Underground Amerikas. Mag man meinen, wenn man sich ein wenig im Netz umhört. Das wird Ruby The Hatchet aber so wenig gerecht, wie eine Folge der TV-Farce „Die Osbournes“ Black Sabbath gerecht wird. Von roher, schwarzmagischer Energie ist der doomige Rock des okkulten Gespanns aus Philadelphia, entfaltet seine Kraft an der Schnittstelle zwischen psychedelischen Classic-Rock-Eskapaden und doomiger Schwere. Im Jargon der 60er und 70er würde man hierfür Black Sabbath und Jefferson Airplane anführen, im Hier und Jetzt erinnert VALLEY OF THE SNAKE an eine wirklich gelungene Kombination der Blues Pills mit Blood Ceremony. Ein Werk wie dieses steht und fällt natürlich mit dem Gesang, und hier macht Jillian Taylor über weite Strecken einen ausgezeichneten Job. Beschwörend und mit viel Passion schlängelt sich ihre Stimme durch die Doom-Rock-Wunderwerke. Besonders gut werden die Stärken der Band beim überlangen ›Tomorrow Never Comes‹ kanalisiert: Schleppender Takt, schwere Doom-Riffs, verspulte Lead-Gitarren und Jillians rituell-monotoner Gesang erschaffen hier ein klangvolles Purgatorium. Dieses Niveau halten Ruby The Hatchet zwar noch nicht durchgehend, ein äußerst aussichtsreicher Newcomer sind sie aber zweifellos.