Titelstory: Thin Lizzys turbulenter Durchbruch mit JAILBREAK
1976 sollte das große Jahr werden für die Band um den gnadenlos coolen Rockstar Phil Lynott – mit ›The Boys Are Back In Town‹ gelang den Iren ihr absoluter Signature-Track, das Album JAILBREAK bereitete den Siegeszug in Amerika vor. Doch es kam anders. In unserer Titelstory erzählt Bandmanager Chris O’Donnell die dramatische Rock’n’Roll-Achterbahnfahrt dieses Jahres nach. Plus: Scott Gorham über Lizzys Doppelgitarren-Magie und seine Freundschaft mit Phil Lynott, der heuer 75 geworden wäre.
MC5: Revolutionäre Geister
Mit Songs wie ›Kick Out The Jams‹ stellten MC5 aus Detroit die Koordinaten der Rockmusik auf den Kopf. Die Band war wilder, zügelloser, revolutionärer als die Konkurrenz. Dann kam der Punk. Doch die Pioniere des Proto-Punk scheiterten an ihrem kompromisslos selbstzerstörerischen Lebenswandel. Nun erscheint doch noch ein neues Album. Die posthume Platte einer Gruppe, deren Mitglieder nun alle verstorben sind. Seit Februar 2024 auch Wayne Kramer, der wegweisende Gitarrist. HEAVY LIFTING ist sein Erbe.
Fleetwood Mac: Bob Welch – Lost In Space
In diesem exklusiven Auszug aus seinem neuen Buch über Fleetwood Mac erzählt Mark Blake die Geschichte des verstorbenen Gitarristen und Songwriters Bob Welch, der laut Mick Fleetwood einst eine wichtige Rolle dabei spielte, die Band zusammenzuhalten
The Sheepdogs: Dem Paradies ein Stück näher
Nach 20 Jahren im Geschäft und über einem Jahrzehnt bei einem Major-Label nehmen The Sheepdogs die Zügel nun komplett selbst in die Hand. Mit dem Rückkauf ihres Katalogs und der Gründung ihres eigenen Labels Right On Records haben die Kanadier sich ein großes Stück künstlerischer Freiheit erkämpft und zelebrieren diesen Schritt nun mit dem Release von PARADISE ALONE.
Außerdem in diesem Heft: D-A-D, Motörhead, Led Zeppelin, Mr. Big, New England, Opeth, Mötley Crüe, Warren Haynes, Ritchie Blackmore, Blackberry Smoke, Pixies, The Quireboys, The Offspring, The New Roses und viele mehr!
Gibt es Anlass, für Queen-Fans rund um die Welt in Ekstase zu verfallen? Hat Roger Taylor tatsächlich neue Musik von Queen angedeutet? Englische Websites berichten jedenfalls mit großen Schlagzeilen.
Was ist passiert? In einem Interview mit dem UK-Magazin „Uncut“ blieb der Drummer auf die Frage, ob es in der Zukunft neue Aufnahmen geben könnte, vage: “Brian [May] und ich sprachen neulich darüber und wir waren uns einig: Wenn wir gutes Material haben, warum nicht? Wir können schließlich immer noch spielen und singen.“
Alles andere als ein definitives Ja also. Aber eben auch kein kategorisches Nein. Dennoch: Daraus herzuleiten, dass die zwei tatsächlich an neuem Material arbeiten, einem Album gar, das muss man wohl in die Kategorie Wunschdenken einordnen.
Auch Brian May und Adam Lambert, neuer Queen-Live-Sänger seit 2011, haben 2021 im US-Radio zwar bestätigt, dass man über die Jahre auch zu dritt in Aufnahmestudios vorbeischaute. Aber, so May damals: „Dass man nichts davon gehört hat, hat seine Gründe. Damit mit wir das Material der Welt zeigen, müsste es wirklich ganz besonders werden“. Lambert wird zitiert: „Ich habe fast ein bisschen Angst davor. Wäre es überhaupt angemessen, wenn ich neues Material singe?“
Die Wahrscheinlichkeit eines Nachfolgers fürs „finale“ Queen-Album MADE IN HEAVEN (1995) ist also nicht größer geworden. Aber wer noch darauf hofft, darf dies weiter tun.
Am 7. März 2025 geht das legendäre Country to Country Festival in Berlin wieder los
Für alle Fans von Country und Americana ist das kommende „Country To Country“ Festival in Berlin wieder ein absolutes Muss. Zwischen dem 07. und 09. März 2025 geht das größte Country-Musikfestival Europas in der „Uber Eats Music Hall“ und auf den Tagesbühnen rund um den Uber-Platz in die nächste Runde und lässt das Publikum voll und ganz eintauchen in den Lifestyle und die Musik dieses vielleicht amerikanischsten aller Genres. Internationale Stars und aufstrebende Talente der Szene aus den USA, Kanada und Europa bringen die besten und authentischsten Klänge von Nashville und Co. in die Hauptstadt.
An besagtem März-Wochenende kann man sich von den besten und größten Live-Acts verzaubern lassen, intime Akustik-Sessions besuchen und die ganze Vielfalt des Genres hautnah miterleben. Mit dabei ist diesmal Superstar Lainey Wilson, die Anfang dieses Jahres den Grammy-Award für ihr letztes Album BELL BOTTOM COUNTRY erhalten hat und gerade erst im August 2024 ihre neue Platte WHIRLWIND veröffentlichte. Die aus einem kleinen Dorf in Louisiana stammende Künstlerin hat hart für ihre Spitzenposition gearbeitet und wurde in den Staaten zum absoluten Country-Megastar. Ihre authentischen Texte, die tolle Stimme und ihr unverwechselbarer Sound, der Tradition und Moderne vereint, machen Lainey Wilson absolut unverzichtbar für das kommende „Country To Country“ in Berlin!
Außerdem sind 49 Winchester mit an Bord. Die sechsköpfige Truppe zählt aktuell zu den angesagtesten Acts des Genres und konnte als Support von Luke Combs in Hamburg deutsche Bühnenluft schnuppern. Ihr Versprechen, bald wieder zukommen, lösten sie bereits im Mai 2024 ein und legen 2025 mit ihrer Teilnahme am C2C gleich noch einen oben drauf. Dylan Gossett wird ebenfalls auf der Bühne stehen – dem jungen Texaner gelang 2023 mit seinem Hit ›Coal‹ der Durchbruch. Außerdem für 2025 bestätigt: Der gefeierte Alternative-Country-Künstler Shaboozey, die Jungs von Midland mit ihrem jüngsten Album BARELY BLUE im Gepäck, Wyatt Flores, Sam Barber, The Castellows, Tucker Wetmore, Chase Matthew, Tanner Adell, Nate Smith, Avery Anna und Niko Noon.
Bei Ten Years After ist es an der Zeit für einen Abschied. Das erklärt die aktuelle Inkarnation der Band.
Ten Years After lösen sich auf. Seit zehn Jahren ist die Band mit demselben Line-Up unterwegs, bestehend aus den Gründungsmitgliedern Chick Churchill (Keyboards) und Ric Lee (Schlagzeug) sowie dem jüngeren Musiker Marcus Bonfanti (Gesang und Gitarre) und Bass-Legende Colin Hodgkinson. Doch jetzt soll nach einer handvoll letzter Konzerte Schluss sein.
Aus gesundheitlichen Gründen haben sich die Musiker nach zehn Jahren gemeinsamen Tourens und Aufnehmens dazu entschlossen, nicht mehr zusammen zu spielen. „Die gemeinsame Zeit der letzten zehn Jahre war sehr bereichernd. Nicht nur musikalisch, sondern auch privat knüpften wir während dieser Zeit ein Band des gegenseitigen Respekts“, bilanziert Ric Lee. Für die Zukunft denkt Lee darüber nach, Anfang 2025 Ten Years After in neuer Besetzung wiederzubeleben, die gute Arbeit des Quartetts fortzuführen und bereits im Frühjahr ein neues Album zu veröffentlichen.
Kiss drehen gerade eine Doku über ihre Abschiedstournee. Das erklärte Frontmann Paul Stanley jüngst auf Social Media.
Kiss werden wohl eine fünfteilige Dokumentation über ihre vergangene „End Of The Road“-Abschiedstournee veröffentlichen. Das ließ Paul Stanley quasi nebenbei auf Social Media fallen. Bei der Plattform X postete der auch als Starchild bekannte Kiss-Frontmann ein Foto seiner Frau Erin mit der Unterschrift „Wow. Meine wunderschöne Frau Erin wird heute für eine fünfteilige Doku über unsere letzte Tournee interviewt. Ich bin gesegnet.“
Ihre allerletzte Show hatten Kiss im Dezember 2023 im New Yorker Madison Square Garden gespielt. Am Schluss des großen Finales wurden die Avatare vorgestellt, die künftig statt Paul Stanley, Gene Simmons, Tommy Thayer und Eric Singer auf der Bühne zu sehen sein werden. Wann und wo die Dokumentation über das Ende der „hottest band in the world“ erscheint, ist bisher nicht bekannt.
2024 feiern wir ein halbes Jahrhundert The Stranglers. Im Rahmen ihrer „50 Years in Black“-Tournee kommen die Briten im Oktober auch für zwei Shows nach Deutschland.
The Stranglers haben im Rahmen ihrer „50 Years in Black“-Tournee zum 50. Bandjubiläum zwei Shows in Deutschland angekündigt. Im Oktober könnt ihr die britischen Punk- und New-Wave-Ikonen in Köln und Berlin live erleben!
The Stranglers live:
22.10.2024 Köln Carlswerk 23.10.2024 Berlin Admiralspalast
Saxon haben ein neues Musikvideo zum Song ›Fire And Steel‹ veröffentlicht. Der Track stammt vom jüngsten Album HELL, FIRE AND DAMNATION.
Zu ihrem Song ›Fire And Steel‹ von HELL, FIRE AND DAMNATION, das im Januar dieses Jahres erschien, haben Saxon ein neues Video am Start. Das Thema des Songs, die Stadt Sheffield und deren Stahlindustrie, wird im Clip visuell von Regisseur Paul M. Green umgesetzt.
Der Track handelt von der britischen Stadt Sheffield, eines der wichtigsten Zentren der Stahlindustrie des UK. Sänger Biff Byford dazu: „Der ursprüngliche Titel war ‚Fire And Steam‘ und der Song selbst ist eher Thrash als klassischer Metal. Ich wollte ihn eigentlich über etwas anderes schreiben, aber dann hatte ich eine kleine Erleuchtung und dachte, ‚Fire And Steel‘ wäre besser. Lass uns über Sheffield singen.Wenn man vor, sagen wir, hundert Jahren mit Messer und Gabel gegessen hat, dann wurde das manchmal in Sheffield hergestellt. Dort wurde der rostfreie Stahl erfunden, und in Sheffield gibt es immer noch eine Menge Stahl, aber nicht mehr so wie früher. Sheffield war einer meiner Lieblingsorte, als ich ein Teenager war. Wir sind immer nach Sheffield gefahren und haben uns alle Bands in der Sheffield City Hall angesehen, und in den Clubs und Kneipen, in denen Bands auftraten.“
Seht hier das neue Video zu ›Fire And Steel‹ von Saxon:
Kiss-Bassist, Feuerspucker und „Beast“ Gene Simmons über die Platten, Acts und Gigs, die bleibende Bedeutung für ihn haben.
Gene Simmons ist die lebende, feuerspeiende Verkörperung des amerikanischen Traums: der Einwanderer, der Ruhm und Reichtum fand, in seinem Fall als Co-Leader der Rock-Superstars Kiss. Aber wenn er über die Musik spricht, die er liebt, ist er sehr anglophil. „Für mich ist England das Gelobte Land“, sagt er. „Die Beatles haben das Leben auf der Erde verändert! Und dann kamen die Stones, The Who, Queen und so weiter.“ Er findet, dass der kulturelle Austausch zwischen den USA und Großbritannien ungleich verteilt war. „Sie gaben uns Led Zeppelin und wir ihnen im Gegenzug die verdammten Grateful Dead!“ Dennoch gibt es einige amerikanische Musik, die ihm am Herzen liegt. Überraschenderweise ist der „God Of Thunder“ ein Soulboy im Herzen.
DIE ERSTE MUSIK, AN DIE ICH MICH ERINNERN KANN Schwarze Musik. Chuck Berry, Little Richard, James Brown, Ray Charles – all die Großen. Als ich mit meiner Mutter nach Amerika zog, war ich acht Jahre alt und konnte kein Wort Englisch. Also verstand ich die Texte in Liedern wie ›Good Golly Miss Molly‹ nicht: „She sure likes to ball“ – du weißt schon, sie fickt gerne! Ich wusste nicht, dass der Begriff „Rock‘n‘Roll“ Sex bedeutet. Diese Musik setzte mich in Bewegung, obwohl ich keine Ahnung hatte, wie man tanzt.
DER ERSTE SONG, DEN ICH VOR PUBLIKUM GESPIELT HABE Als ich 13 war, hatte ich einen Schulfreund, Seth Dogramajian, der Gitarre spielte, und wir sangen im Duett wie die Everly Brothers. Wir nannten uns die Missing Links. Unser erster Auftritt fand an der Joseph Pulitzer Junior High School in Jackson Heights, Queens statt, und ich glaube, die erste Nummer war ein Beatles-Stück, ›There‘s A Place‹.
DER SONGWRITER Es ist entweder Lennon oder McCartney. Denn für jedes ›Eleanor Rigby‹, jedes ›Yesterday‹ gab es ein ›Across The Universe‹, das so unheimlich ist wie kein anderes Lied, das ich je gehört habe. Selbst ein Song, den Lennon nicht mochte, ›And Your Bird Can Sing‹ … niemand klang davor oder seither so. So viele großartige Lieder. Es ist unglaublich. Und vergessen wir nicht George Harrison. Er galt als weniger talentiert, weil er nicht ›All You Need Is Love‹ und all diese anderen Hits schrieb. Aber dann kam er mit ›While My Guitar Gently Weeps‹, Something‹ und ›Here Comes The Sun‹ an. Es ist so wie: „Oh, dieser Typ ist auch ein Genie!“
DIE STIMME Roy Orbison hatte die beste Stimme für Rock‘n‘Roll-Songs. Aber wenn du ›Baby Workout‹ von Jackie Wilson hörst, ist dieser Gesang einfach unwiderstehlich. Und wenn wir über Charisma sprechen – nicht nur als Sänger, sondern als Performer –, dann ist es James Brown. Ich erinnere mich an eine Fernsehsendung aus den 60er-Jahren, in der die Stones, die Beach Boys und James Brown auftraten. Die Stones schlossen die Show, und während James Brown auf der Bühne war, gab es eine Nahaufnahme von Mick Jagger, wie er ihn beobachtete und an seinen Nägeln kaute. James Brown brachte es einfach wie niemand sonst. Es war erstaunlich, wie er sich bewegte, wie er seinen Körper verdrehte.
DER GITARRENHELD Es gibt Jeff Beck und es gibt Hendrix, und dann gibt es Eddie Van Halen, der mich meinen Kopf wie Linda Blair in „Der Exorzist“ drehen ließ. So wie: „Was zum Teufel ist das?“ Hendrix und Eddie Van Halen waren sicherlich die Leute, die das Gitarrenspiel verändert haben, aber ich glaube, sie alle schauten zu Beck als dem Chef auf. Doch wer hat andererseits die meisten Riffs erfunden? Es ist Jimmy Page. Niemand sonst kommt ihm nahe.
DAS BESTE ALBUM ALLER ZEITEN Mein erster Gedanke ist SGT. PEPPER, aber ich könnte auch eines der klassischen Werke von Stevie Wonder nehmen, etwa INNERVISIONS. Wenn du über Talent nachdenkst, kann Stevie Wonder alles: Songwriting, Arrangieren, Singen, Keyboards, Gitarre, Bass, Schlagzeug. Oh, und ich habe vergessen zu erwähnen, dass er blind ist!
DIE BESTE PLATTE, DIE ICH JE GEMACHT HABE Im Nachhinein betrachtet, haben Kiss nie wirklich genug Zeit im Studio verbracht. DESTROYER ist okay, und ich mag REVENGE, aber bei Kiss ging es immer mehr um das Live-Erlebnis.
DIE SCHLECHTESTE PLATTE, DIE ICH JE GEMACHT HABE MUSIC FROM „THE ELDER“. Ich nehme die Schuld auf mich, weil es meine Idee war. Ich erinnere mich, dass ich [Produzent] Bob Ezrin sagte, dass ich ein Drehbuch schreibe, wir machten ein Konzeptalbum basierend darauf, und er meinte: „Lasst uns unser eigenes TOMMY machen!“ Ich sagte: „Ja. Wenn The Who das können, warum können wir es nicht?“ Nun, die einfache Antwort ist, weil wir nicht The Who sind! Es gibt einige Fans, die diese Platte lieben. Für mich war sie unehrlich. Aber die unehrlichste Platte, die wir je gemacht haben, ist CARNIVAL OF SOULS, als wir versuchten, einem Trend zu folgen, statt einfach wir selbst zu sein.
MEIN SAMSTAGABEND-SONG Wenn du an einem Ort bist, wo es viele Mädchen gibt, ist es ›Baby Got Back‹ von Sir Mix-A-Lot.
MEIN „IN STIMMUNG“-SONG Jeff Beck, der ›Nessun Dorma‹ spielt. Oh mein Gott! Es ist so ergreifend, besonders das Ende. Es ist großartig – und alles, was wir vorhaben, ist großartig!
DAS LIED, DAS MICH ZUM WEINEN BRINGT Im Allgemeinen stammen die emotionaleren Stücke, die mich zu Tränen rühren, von schwarzen Sängern. Luther Vandross hatte diesen Track ›Dance With My Father‹, mit all den Erinnerungen, die er als kleines Kind hatte. Und wenn du Ray Charles ›Georgia On My Mind‹ singen hörst, fühlst du die Sehnsucht.
DER SONG, DER BEI MEINER BEERDIGUNG LAUFEN SOLL Ich habe das erstaunlichste Leben gehabt, also möchte ich nicht, dass die Leute traurig sind. Ich möchte, dass sie eine Party haben. Einfach den Champagner aufmachen und eine gute Zeit haben. Also spielt ›Baby Workout‹ von Jackie Wilson und alle tanzen. Betrauert nicht den Tod, feiert das Leben.