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Tim Robbins

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Clearwater Benefit Concert - Media RoomJetzt hat es auch Timothy Francis Robbins erwischt: Der Oscar-Preisträger bricht mit seinem alten Leben, um einen Neustart zu wagen. Als Musiker, Hollywood-Rebell und frischgebackener Single, der seine besten Jahre in vollen Zügen genießen will – und gerade durch hiesige Clubs gerockt ist.

Hand aufs Herz: Ist Tim Robbins & The Rogues Gallery Band ein Midlife Crisis-Album?
Gute Frage (lacht). Wahrscheinlich hat es wirklich etwas davon. Also wegen all der privaten Veränderungen in meinem Leben: der Trennung von meiner langjährigen Partnerin, dem Umstand, dass die Kinder jetzt am College sind und nicht mehr zu Hause wohnen, aber auch damit, dass ich als Schauspieler und Regisseur nicht mehr so aktiv bin wie vor ein paar Jahren, als ich überhaupt keine Zeit für die Musik gehabt hätte. Doch vor nun zwei Jahren habe ich versucht, einen Film zu drehen – und dabei ist wirklich alles schief gelaufen. Eine ganz schlimme Erfahrung, nach der ich mich gefragt habe, ob ich wirklich das Richtige mit meinem Leben mache.

Darf man fragen, was für ein Film das war, der so in die Hose gegangen ist?
Besser nicht. Nur soviel: Er wurde nie gedreht. Und das hat bei mir zu der kathartischen Erkenntnis geführt, dass eben nicht immer alles so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Dass man sich nicht immer bedingungslos auf andere verlassen kann, sondern auch mal etwas schief läuft. Seitdem konzentriere ich mich auf das Theater und die Musik – weil das zwei Sachen sind, die ich nach meinen Vorstellungen umsetzen kann und bei denen ich auf niemand angewiesen bin.

Ist die Musik demnach eine Flucht aus Hollywood?
Eigentlich bin ich schon von Anfang an aus Hollywood geflohen. Etwa indem ich jahrelang in New York gelebt habe und mir nie von irgendwelchen Studiobossen reinreden ließ. Und ich habe auch nie einen Film gedreht, um damit wer weiß wie erfolgreich zu werden.

Filter

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Filter2010dRichard Patrick ist ein vielbeschäftigter Mann. Denn neben seiner Hauptband Filter hatte der Amerikaner schon immer viele Eisen im Feuer. Zusätzlich zu Projekten wie Army Of Anyone mit Robert und Dean DeLeo von den Stone Temple Pilots oder The Damning Well mit Wes Borland steuert er immer wieder Songs und Coverversionen zu Film-Soundtracks bei, was eine kleine Leidenschaft des Musikers geworden ist. „Als ich die ersten Angebote bekam, Coverversionen für Filme aufzunehmen, habe ich keine Sekunde gezögert“, erzählt Patrick begeistert. „Diese Kooperationen waren im Grunde der Startschuss meiner Karriere. Für solche Projekte bin ich immer zu haben.“ So steuerte Richard auch den Song ›Fades Like A Photograph‹ zum Katastrophenfilm 2012 von Roland Emmerich bei und zieht damit auch gleich eine Verbindung zu seinem neuen Album TROUBLE WITH ANGELS, auf dem dieser Song ebenfalls enthalten ist.

Der Titel des fünften Filter-Studioalbums hat für Patrick eine ganz besondere Bedeutung. „Schon seit Menschengedenken besteht ein Konflikt zwischen der Religion und der Wissenschaft“, erklärt der Musiker seine These. „Eigentlich sollten Engel uns beschützen, aber meistens stehen sie unserem freien Denken und Tun im Weg. Galileo wurde eingesperrt, weil er sagte, dass sich die Erde um die Sonne dreht, was der kirchlichen Lehre nicht entsprach. Heute wissen wir jedoch, dass es wahr ist. Daher hat man oft Probleme mit Engeln.“ Er wolle mit der Thematik des Albums nicht gegen die Religionen wettern oder Partei für die Wissenschaft ergreifen, sondern lediglich das Thema zur Diskussion stellen und die Leute zum Nachdenken anregen. Und das macht er nicht zum ersten Mal: Auch der Vorgänger ANTHEMS FOR THE DAMNED behandelte ein kontroverses Thema, wenngleich weniger abstraktes Thema, nämlich den Irak-Krieg.

Musikalisch wollte Patrick jedoch keine Experimente wagen, sondern ein Album für seine Fans schreiben. „Ich habe meine Fans immer wieder herausgefordert und vor den Kopf gestoßen“, gibt der Musiker zu. „Auf meinen letzten Touren habe ich mich oft mit den Fans unterhalten. Und beinahe jeder sagte, dass sie die ersten drei Alben von Filter am meisten geliebt haben. Und genau in diese Richtung habe ich mich wieder bewegt.“ Was definitiv zutrifft, denn ›Fades Like A Photograph‹ klingt wie ein Bruder von Filters Megahit ›Take A Picture‹. „Ich möchte die CD zwar nicht als Comeback von Filter bezeichnen“, fügt er hinzu. „Aber sie ist ein Rückbesinnen auf die Dinge, die ich und alle anderen schon immer an der Band geliebt haben. Das tut mir selbst gut, und ich möchte auch den Fans dadurch zeigen, wie viel sie mir bedeuten.“

Jimi Hendrix

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Jimi Hendrix 1Anlässlich des 40. Todestages von Jimi Hendrix am 18. September geht in diesem Herbst die Editionsreihe zu Ehren des „besten Gitarristen aller Zeiten” in die zweite Runde: Nach den Deluxe Editions der Jimi Hendrix Experience und der Raritätensammlung SOUTH SATURN DELTA folgen weitere Klassiker in rundum optimierter Aufmachung. JIMI HENDRIX EXPERIENCE: BBC SESSIONS, JIMI HENDRIX: BLUES, LIVE AT WOODSTOCK sowie die bei Sammlern heiß begehrte EP MERRY CHRISTMAS & A HAPPY NEW YEAR.

Als Dreh- und Angelpunkt fungiert aber eine frisch kompilierte Werkschau namens WEST COAST SEATTLE BOY – THE JIMI HENDRIX ANTHOLOGY. Mehr als vier Stunden Musik offerieren erstmals die Gesamtübersicht über die Entwicklung des Virtuosen, der im Alter von 27 Jahren in London verstarb. Legacy Recordings und Experience LLC präsentieren auf dem 4-CD-Box-Set, das auch als BEST OF- Version vorliegen wird, zahllose bis dato unveröffentlichte Aufnahmen aus sämtlichen Epochen – der Blick reicht bis in die Anfangstage von Hendrix als Sessionmusiker oder Mitglied in Begleitformationen von Isley Brothers, Little Richard und King Curtis zurück.

Doch auch für die Zeit nach seinem Durchbruch im Jahr 1967 konnte einmal mehr Unveröffentlichtes aus den Archiven zutage gefördert werden. Erstmals zu hören: eine Coverversion des Dylan-Songs ›Tears Of Rage‹, akustische Solo-Fassungen von ›Long Hot Summer Night‹ und ›1983 (A Merman I Shall Turn To Be)‹ vom ELECTRIC LADYLAND-Album sowie Live-Mitschnitte aus Berkeley und des Auftritts der Band Of Gypsys im Fillmore East am Silvesterabend 1969/70. Dazu gesellen sich ungehörte Hendrix-Tracks wie ›Hear My Freedom‹, ›Hound Dog Blues‹ oder ›Lonely Avenue‹. Begleitet und abgerundet wird die Aktion durch die 90-minütige DVD-Dokumentation VOODOO CHILD von Grammy-Preisträger Bob Smeaton.

Firewind

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FirewindEs ist eine Mischung aus Glück und Können, die Gus G. momentan zu jeder Menge Aufmerksamkeit verhilft. Der griechische Gitarrist ist in aller Munde, seit ihn Ozzy Osbourne im vergangenen Jahr dazu auserkoren hat, einen Platz an seiner Seite einzunehmen. Damit ist er quasi über Nacht zu einem der angesagtesten Rock-Gitarristen geworden und hat ganz nebenbei auch noch Zakk Wylde vom Thron gestoßen – wenngleich unbeabsichtigt. Zudem hat Gus G., der mit bürgerlichem Namen Kostas Karamitroudis heißt, keinerlei Auflagen von seinem neuen Arbeitgeber bekommen, was seine weiteren Riff-Aktivitäten angeht. Heißt im Klartext: Wenn er seinen Job bei Ozzy ordentlich macht, kann er in seiner Freizeit tun und rocken, so lange und so viel er will. Und das tut Gus G. auch. Gerade hat er mit seiner Band Firewind ein neues Album fertig gestellt, es heißt DAYS OF DEFIANCE und wird am 22.

Oktober erscheinen. Darauf präsentiert die Band sich von ihrer abwechslungsreichsten Seite: Obwohl traditioneller Metal die Basis der Songs bildet, würden sich Karamitroudis und seine Kollegen Apollo Papathanasio (Gesang, auch bei den Spiritual Beggars aktiv), Petros Christodoylidis (Bass), Michael Ehré (Drums) und Babis Katsionis (Keyboard) nie selbst limitieren, indem sie einfach nur die Heavy-Riffs der Achtziger kopieren und mit einem modernen Touch versehen. Firewind lassen auch andere Stilistiken zu, so zum Beispiel bluesige Elemente oder klassische Hard Rock-Hooklines.

Diese Offenheit, mit der die Griechen bereits auf den Vorgänger-Alben ALLEGIANCE und THE PREMONITION überzeugen konnten, zahlt sich nun aus. Da durch das Engagement bei Ozzy auch Fans jenseits der Metal-Grenzen auf die Band aufmerksam wurden, steht zudem zu erwarten, dass die Karriere von Firewind in den nächsten Monaten einen kräftigen Schub bekommen wird. Eine Entwicklung, die Gus G. sichtlich freut: „Im Moment läuft alles hervorragend“, jubelt er. „denn obwohl Firewind ihren Stil auf DAYS OF DEFIANCE nicht großartig verändert, sondern lediglich verfeinert haben, bekomme ich viel mehr positives Feedback als bei den letzten Alben. Das hat sicher damit zu tun, dass sich jetzt mehr Menschen für die Band interessieren – und das haben wir nur Ozzy zu verdanken.“

Abgesehen vom Popularitätsschub gibt es auch Verbesserungen musikalischer Natur: So hat Apollo Papathanasio sich deutlich gesteigert, sowohl was seine Energie bei den Up-Tempo-Songs angeht als auch bei den ruhigeren Momenten. „Wir haben ihn einfach sein Ding machen lassen“, erläutert der Gitarrist. „Apollo lebt ja nicht in Griechenland, sondern in Schweden. Dort hat er sich im Studio verschanzt und viel experimentiert. Er war nicht gerade schnell, was das Einsingen angeht, aber dafür hat sich seine Mühe gelohnt. Er klingt besser denn je!“.

Guns N’Roses: Wien, Stadthalle

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Guns_G.Chin_366Unsterbliche Hits, aber maue Performance.

Er kommt spät, aber immerhin: Er kommt. Gegen 22.30 Uhr betritt Axl Rose endlich die Bühne in der Wiener Stadthalle, und im Gegensatz zu seinen Auftritten in Großbritannien, wo Setkürzungen und Flaschenhagel auf die Starallüren des Guns N’Roses-Frontmanns folgten, sind die Österreicher nicht auf Krawall gebürstet. Sie warten vielmehr gespannt auf das, was da nun endlich kommen soll. Doch schon der Startschuss ist nicht optimal platziert: Statt mit einem Klassiker eröffnet Rose mit ›Chinese Democracy‹, was für lange Gesichter sorgt. Das liegt nicht nur am Song an sich, sondern auch am Sound, der zu Beginn dermaßen kracht und scheppert, dass es einem schwer fällt, überhaupt etwas zu erkennen. Das bessert sich auch bei ›Welcome To The Jungle‹ nicht, die Melodien gehen völlig unter, doch zumindest hilft die Textsicherheit der Wiener über dieses Klangdesaster hinweg. Gegen die dröhnenden Bässe kommen selbst eigentlich unsterbliche Hymnen wie ›Mr. Brownstone‹ oder ›You Could Be Mine‹ kaum an, und auch Axl Rose ist stimmlich weit von seiner Bestform entfernt. Man hat den Eindruck, dass die Songs rauer und kantiger arrangiert wurden, um über die Defizite des Frontmanns hinwegzutäuschen – so fällt es weniger auf, dass er über weite Teile mehr schreit als singt, selbst ›Knockin‘ On Heaven’s Door‹ verkommt zur Leier-Nummer. Dabei gibt es durchaus Momente, in denen die Genialität von Rose durchschimmert und einem wieder vor Augen geführt wird, warum dieser Mann es geschafft hat, zu einem der bedeutendsten Rocker der Welt zu werden: ›November Rain‹ etwa, eingeleitet von einem Pink Floyd-Tribut, kommt ähnlich ergreifend daher wie zu seligen Gunners-Zeiten Anfang der Neunziger. Und auch das Wings-Cover ›Live And Let Die‹, das natürlich nach wie vor fester Bestandteil des Sets ist, kann die ein oder andere Gänsehaut herbeizaubern. Die Selbstläufer im Programm, allen voran ›Sweet Child O‘ Mine‹, sorgen schließlich dafür, dass sich das Biertrinken für die Fans doch noch gelohnt hat – endlich können sie enthemmt und aus voller Kehle mitsingen. Insgesamt aber ist die Leistung von Axl Rose und seiner Mannschaft, bestehend aus Bumblefoot und Richard Fortus an den Gitarren, Tommy Stinson am Bass, Schlagzeuger Frank Ferrer, DJ Ashba und Keyboarder Chris Pitman, nur mittelmäßig. Die Leidenschaft und Energie, mit der Guns N’Roses früher die Bühne und die Fan-Herzen im Sturm erobern konnten, scheint völlig verpufft zu sein. Vieles wirkt kalkuliert und einstudiert, die Posen, die Bewegungen, die Gesten. Und natürlich fehlen auch die alten Bandmitglieder, denn ein Slash lässt sich nicht durch einen einfachen Klamottentrick ersetzen, sein Stil und seine Hingabe an die Musik sind faktisch einzigartig. So wirken Guns N’Roses am heutigen Abend nicht wie eine Rockband, die in die Jahre gekommen ist – nein, es ist viel schlimmer: Sie erwecken den Eindruck, als würden sie vor 12.000 Menschen ihre eigenen Songs (und AC/DCs ›Whole Lotta Rosie‹) covern. Daher ist es allein der Grandiosität der Songs zu verdanken, dass überhaupt Jubel aufbrandet. Das liegt aber weniger an der Performance, sondern schlichtweg daran, dass sich hier Tausende Fans in ihre Jugendzeit zurückversetzt fühlen und Wien für einen Moment tatsächlich in die ›Paradise City‹ verwandeln. Doch die Euphorie ebbt schon auf dem Weg nach draußen wieder ab – was bleibt, ist ein zwiespältiges Gefühl: Die Songs, ja, die können alles. Axl Rose jedoch schafft es trotz der spieltechnisch einwandfreien Mitmusiker nicht mehr, den alten Zauber wiederzubeleben.

Cathedral: Bergen, USF Verftet (Hole In The Sky-Festival)

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Cathedral67Es ist raus: Die Norweger lieben nicht nur Black Metal.

Das Hole In The Sky-Festival ist ein Aushängeschild, wenn es um geschmackvolles, experimentierfreudiges Band-Booking geht: finstere Black Metal-Acts teilen sich hier die Bühne mit Kult-Riffern wie Pentagram oder den Prog-Aufsteigern Anathema und Opeth. In diesem Jahr übernehmen Cathedral die Rolle des musikalischen Außenseiters – denn mit ihren mal hippiesken, mal epischen-schweren Riffs setzen sie einen Konterpunkt zum ansonsten von flirrend-rasenden Gitarren dominierten Event. Dass die Briten stilistisch aus der Reihe fallen, ist hier jedoch kein Nachteil, sondern ein Pluspunkt. Die Fans in der Bergener Verftet, einer umgebauten alten Werfthalle direkt am Hafen, lieben den Sound der Vier. Aber Moment mal, heute stehen gar nicht vier, sondern fünf Musiker bei Cathedral auf der Bühne. Seit der Veröffentlichung ihres psychedelisch durchtränkten neuen Albums THE GUESSING GAME haben sich Lee Dorrian und seine Crew nämlich Live-Verstärkung mitgebracht. David „Munch“ Moore heißt der Mann an den Tasten, und er unterstützt die Band nicht nur mit seinen abgespacten Sounds, sondern springt auch munter im Takt auf und ab. Der Rest der Band, Fronter Dorrian, Gitarrist Gaz Jennings, Basser Leo Smee und Drummer Brian Dixon, sind gewohnt spielfreudig und auch um keine Pose verlegen. Speziell Smee, der den typischen Hippie gibt, und Lee Dorrian heizen der rund 1.000 Mann starken Menge ein. Dazu präsentieren Cathedral einen Querschnitt aus allen Phasen der Band-Historie: Vom drückend-zähen ›Cosmic Funeral‹ über das peitschende ›Ride‹ und die kommerziellste Ära (›Vampire Sun‹, ›Carnival Bizarre‹) bis hin zu neuem, herrlich ausuferndem Material (›Funeral Of Dreams‹) reicht das Spektrum. Erstaunlicherweise sorgen nicht nur die eingängigeren Songs für Jubel – die Fans applaudieren auch bei schwer zugänglichem Stoff. Ein Zeichen dafür, dass das Publikum daran gewöhnt ist, Musik auch jenseits des stampfenden Vier-Viertel-Takts genießen zu können. Bleibt jedoch abzuwarten, wie die Fans in Deutschland darauf reagieren werden: Im November touren Cathedral nämlich mit Gates Of Slumber durchs CLASSIC ROCK-Land – dann jedoch nicht im Rahmen eines Festivals, sondern als Headliner. Das bedeutet: eine Setlist, die deutlich auf das Material von THE GUESSING GAME zugeschnitten sein wird. Wir sind gespannt.

Das letzte Wort: Tony Iommi

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Tony IommyDer Tod seines Heaven & Hell-Freundes Ronnie James Dio hat den Gitarristen schwer getroffen. Daher empfiehlt die Black Sabbath-Legende jedem, das Leben in vollen Zügen auszukosten.

Er heißt Frank Anthony Iommi, aber alle kennen ihn nur unter seinem Spitznamen Tony. Der 62-Jährige ist eine Legende. Kein anderer Gitarrist hat harte Rockmusik so nachhaltig geprägt wie das Gründungsmitglied von Black Sabbath. Eine Leistung, die umso bemerkenswerter ist, wenn man weiß, dass Iommi im Alter von 17 Jahren bei einem Unfall zwei Fingerkuppen an seiner rechten Hand verloren hat.

Doch der Brite ließ sich davon nicht unterkriegen – im Gegenteil, er arbeitete noch härter an seiner Technik. Durchgebissen hat er sich auch, als es darum ging, Black Sabbath am Leben zu erhalten. Er trug Entscheidungen wie den Rauswurf von Ozzy Osbourne Ende der Siebziger mit, war aber auch bereit, es wieder mit dem Madman zu versuchen. In den vergangenen Jahren hat es ihm jedoch weitaus mehr Freude bereitet, mit Ronnie James Dio die Bühne zu teilen, und so war Iommi auch sichtlich ergriffen, als er jüngst beim Heaven & Hell-Abschiedsgig zu Ehren des verstorbenen Frontmanns auf der Bühne Abschied von seinem Freund nahm.

Doch nun blickt er wieder nach vorn: Der Rechtsstreit um den Namen Black Sabbath ist beilegt, und es scheint, als stünde einer erneuten Black Sabbath-Reunion mit Osbourne am Mikro weniger im Wege, als man noch vor einigen Monaten gedacht hätte – Dios Tod hat alle Beteiligten versöhnlich gestimmt.

Tony, glaubst du an Gott?
Ich glaube daran, dass es etwas Göttliches gibt. Ich bin Katholik, gehe aber nicht in die Kirche. Dort war ich nur ein einziges Mal, und zwar als Jugendlicher. Der Grund dafür war, dass ich den Pfadfindern beigetreten bin und deshalb dort antreten musste.

Es soll Leute geben, die denken, dass du böse bist. Ist das die schlimmste Fehleinschätzung, die über sich als Person kursiert?
Nun, ich denke schon. Zumindest habe ich schon ein paar Mal gehört, dass es wirklich Menschen gibt, die das von mir glauben. Ich weiß zumindest mit Sicherheit, dass etliche Leute Angst vor uns hatten, als wir das erste Mal mit Black Sabbath durch die USA getourt sind. Einige dachten, dass wir sie in Frösche verwandeln würden. Das war schon ziemlich merkwürdig… Ich konnte es selbst kaum glauben, aber es gab Menschen, die wirklich panisch wurden, als sie uns sahen.

Gibt es in deinem Schrank eigentlich irgendein Kleidungsstück, das nicht schwarz ist?
Ja, gibt es. Sogar einige. Aber nicht viele, zugegeben. Ich besitze einige weiße Shirts, die ich unterm Pullover trage. Einem schwarzen Pullover, wohlgemerkt.

Du hast etliche Drogen ausprobiert. Welche war für dich die beste und welche die schlimmste?
Die beste? Kokain. Die schlimmste war eindeutig LSD. Ich hasse es, wenn ich die Kontrolle über mich und meinen Körper verliere. Nach dem Koksen hatte ich nie das Gefühl, dass sich meine Persönlichkeit verändert. Ich wusste immer, was um mich herum abgeht. Aber bei einem Trip war das eine ganz andere Sache… Ich erinnere mich speziell an eine Situation Anfang der Siebziger. Wir tourten gerade in den Staaten, und ich bekam tierische Kopfschmerzen. Ein Mädchen sagte, dass sie Tabletten dagegen dabei hätte. Stattdessen gab sie mir Acid. Verdammte Axt, ich wusste gar nicht mehr, wie mir geschah! Zum Glück tauchte kurz darauf der Rest der Band wieder auf und beruhigte mich nach und nach. Ich war kurz davor, aus dem Fenster zu springen!

Bist du denn wenigstens deine Kopfschmerzen los geworden?
Allerdings, denn in dem Moment waren sie mir so was von egal! Dafür fielen sie am nächsten Tag umso schlimmer aus…

Bereust du irgendetwas, das du in deinem Leben verbockt hast?
Nun, ich wünschte, ich hätte mir meine Fingerkuppen nicht abgesäbelt. Die Sache hat mich schon sehr belastet. Es gibt zwar immer wieder Leute, die sagen, dass ich ohne den Unfall wohl ganz anders spielen würde und nie einen so speziellen Sound entwickelt hätte, aber ich bin mir da nicht so sicher. Aber das Jammern darüber hilft ohnehin nichts. Ich musste lernen, damit zu leben. Und natürlich behindert es mich beim Spielen. Ich habe kein Gefühl in den Fingern, kann die Saiten nicht richtig spüren. Außerdem ist es für mich unmöglich, bestimmte Akkorde anzuschlagen. Aber inzwischen funktioniert das alles ganz gut. Unmittelbar nach der Verletzung sah es aber nicht danach aus: Die Ärzte sagten, dass ich wohl nie wieder Gitarren spielen würde. Doch ich habe nie den Glauben daran verloren, und deshalb ist es mir wohl auch gelungen, mich zurückzukämpfen.

Wann hattest du einen Tiefpunkt in deiner Karriere als Musiker?
Definitiv Mitte der Achtziger, nachdem Ronnie die Band verlassen hatte und wir mit Ian Gillan BORN AGAIN aufnahmen. Damals spielte niemand mehr bei Black Sabbath, mit dem ich befreundet war. Geezer fehlte mir, ebenso Ozzy, Bill und Ronnie. Ich musste wieder komplett von vorne anfangen. Allerdings war ich nie so weit, dass ich ernsthaft ans Aufhören dachte.

Was ist dein Erfolgsgeheimnis?
Ich glaube an das, was ich tue. Die Meinung anderer Leute hat mich noch nie sonderlich interessiert. Das Wichtigste ist, sich nicht vom Weg abbringen zu lassen.

Was ist deiner Meinung nach der Sinn des Lebens?
Schwierige Frage. Ich habe keine Ahnung. Aber so wie es momentan um die Welt steht, würde ich jedem raten, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Trans-Siberian Orchestra

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Trans SiberianMitte März ist es soweit: Die ehemaligen Savatage-Rocker Jon Oliva, Al Pitrelli, Chris Caffery und Bob Kinkel setzen mit dem Trans-Siberian Orchestra-Team erstmals nach Europa über. Auch das CLASSIC ROCK-Territorium steht auf dem Tourplan: Hierzulande wird die Show zwischen 16. bis 24.3. in Zürich, München, Wien, Stuttgart, Mainz, Berlin, Hamburg und Düsseldorf zu sehen sein. Dann wird sich zeigen, ob das Konzept der Band im internationalen Kontext funktioniert. Denn bislang haben sich Trans-Siberian Orchestra nur auf den nordamerikanischen Markt konzentriert. Dort ist das Projekt ein gigantischer Erfolg: ausverkaufte Arenen mit über 30.000 Besuchern pro Tourstadt, manchmal finden an einem Tag sogar zwei Auftritte statt – einer nachmittags, einer abends. Zu den Konzerten kommen nicht nur klassische Rockfans: In den USA und in Kanada sind Trans-Siberian Orchestra Mainstream, was vor allem daran liegt, dass die Band sich zu Beginn ihrer Karriere mit bombastischen Weihnachts-Aufführungen einen Namen gemacht hat. Daher reicht das Fan-Spektrum von der Hausfrau über den Teenie-Nachwuchs bis hin zum Kuttenträger.

Klingt mehr nach Popcorn-Kino als nach Riff-Performance, und ganz so verkehrt ist diese Einschätzung auch nicht. Denn die Musiker und Produzent/Komponist Paul O’Neill wollen mehr bieten als nur ein aufgemotzte Version eines normalen Rock-Gigs. Ihr Ziel ist es, eine Art Heavy-Musical mit Pop-, Klassik-, Jazz- und Soul-Einflüssen auf die Beine zu stellen. Untermalt wird das Ganze von einer pompösen Licht- und Bühnenshow, zudem gibt es einen Erzähler, der den Zuschauer durchs Set begleitet. Da dieses Konzept schon allein aufgrund der Sprachbarriere und der Hallengrößen nicht 1:1 auf den europäischen Kontinent zu übertragen ist, werden die Trans-Siberian Orchestra-Gigs im deutschsprachigen Raum wohl etwas weniger opulent ausfallen. Weniger Beiwerk, mehr Musik klingt eigentlich nach einer guten Idee, die insbesondere die Rocker im Publikum freuen wird.

Denn dass Trans-Siberian Orchestra mehr als nur optischen Bombast zu bieten haben, sondern überaus kreativ darin sind, Riffs mit klassischen Arrangements und progressiven Elementen zu verbinden, beweisen sie auf ihren Studioalben. Eines davon, das 2000er-Album BEETHOVEN’S LAST NIGHT (ein Konzeptalbum über Ludwig van Beethoven), ist vor wenigen Tagen erstmals auch hierzulande veröffentlicht worden, Anfang 2001 wird auch das letztjährige Werk NIGHT CASTLE offiziell in Europa auf den Markt kommen.

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