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38 Special: Legendäre Zeitreise

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Am 29. August 1981 legten 38 Special auf der Tour zu ihrem vierten Album WILD-EYED SOUTHERN BOYS einen der wichtigsten Auftritte ihrer Karriere auf die Bretter der Loreley. Knappe 42 Jahre später erinnern sich Don Barnes und Donnie Van Zant (beide Gesang, Gitarre) mit LIVE AT ROCKPALAST 1981 an diesen unvergesslichen Abend in St. Goarshausen.

Don und Donnie, es ist eine wirklich coole Überraschung, dass Donnie heute trotz seines Ausstiegs bei 38 Special 2013 bei diesem Interview dabei ist. Sehen wir hier die ersten Schritte einer Reunion?

Don Barnes: Uns beiden gehört die Marke 38 Special. Seit Donnies Rücktritt sind wir in ständigem Kontakt und verwalten die Geschicke der Band – egal ob es Konzerte oder Veröffentlichungen wie jetzt von LIVE AT ROCKPALAST 1981 sind. Alles wird im Team entschieden, um unsere Songs, die so vielen Leuten etwas bedeuten, am Leben zu halten.

Donnie Van Zant: Ich kann leider nach wie vor nicht zurück auf die Bühne. Mein damaliger Grund, die Stage-Boots an den Nagel zu hängen, ist leider immer noch präsent. Eine Nervenverletzung innerhalb meiner Ohren macht es mir seit damals unmöglich, mit 38 Special zu rocken. Deswegen freut es mich umso mehr, an diesem CLASSIC ROCK-Interview über eine unserer legendären Shows teilzunehmen.

Der „Rockpalast“-Gig auf der Loreley in St. Goarshausen ist nun schon fast 42 Jahre her – warum erscheint LIVE AT ROCKPALAST 1981 erst jetzt?

Don Barnes: Den Startschuss für dieses Projekt hat unser deutsches Label abgegeben. Zuvor ist bereits der Auftritt von The Outlaws veröffentlicht worden – da mussten wir natürlich nachziehen. Bis jetzt geistern ja nur ein paar alte, von Fans digitalisierte Aufnahmen davon auf YouTube herum, die dem Konzert aufgrund ihrer schlechten Audio- und Videoqualität nicht gerecht werden. Ich kann mich noch genau daran erinnern, was das für ein aufregender Tag war. Wenn du als Musiker aus Florida plötzlich in dieser komplett anderen Welt bist, am Rhein entlangfährst und schließlich auf dem Plateau am legendären Loreley-Amphitheater ankommst, spürst du unweigerlich, dass hier etwas ganz Besonderes im Gange ist.

Nach welchen Kriterien habt ihr die Setlist für den 29. August 1981 zusammengestellt?

Donnie Van Zant: Don und ich wollten das Publikum auf eine knackige Reise durch unsere bis dato stärksten Hits mitnehmen. Wir konnten nur elf Songs spielen und mussten die Stimmung im Zuschauerraum auf einem konstanten Hoch halten. Wenn beispielsweise zwischen den Stücken ein Gitarrenwechsel anstand, lag es an Don und mir, die Fans kurzerhand mit witzigen Ansagen oder Ähnlichem zu unterhalten. Ich denke, wir haben an diesem Sommertag einen echt guten Job abgeliefert, denn nicht nur die Gruppe, sondern auch die Zuhörer waren nach den gut 75 Minuten total ausgepowert.

Man spürt euren Hunger nach einer perfekten Show während LIVE AT ROCKPALAST 1981 zu jeder Sekunde.

Don Barnes: Hunger ist hier wirklich der absolut richtige Begriff. Wir sind glücklicherweise mit einem – im positiven Sinne – unendlichen Konkurrenzdenken gesegnet. Wenn es deine oberste Prämisse ist, auf einem Festival die absolut beste Band zu sein, schaltest du automatisch ein paar Gänge höher und gehst an die Grenzen des Machbaren. Kurzum wollten wir auf der Loreley die Bühne – metaphorisch gesprochen – in Schutt und Asche legen. Führt man sich noch die anderen Rockpalast-Acts wie Thin Lizzy, Nine Below Zero oder die genannten The Outlaws vor Augen, ist dieser Gedankengang nur zu verständlich.

Donnie Van Zant: Vor der Gründung von 38 Special haben wir in unserer Heimat Jacksonville alle Shows unserer Lieblingsbands besucht. Sie spielten ihre Lieder durch die Bank so perfekt wie auf den Platten. Was uns neben der Musikalität immer enorm aufgefallen ist: dass eine mitreißende Performance dem Ganzen die entscheidende Würze verleiht. Don und ich haben dabei einen wichtigen Fakt gelernt: Du musst – egal wo und wann du auftrittst – die Herzen der Fans immer wieder auf’s Neue für dich erobern.

Don Barnes: Als Künstler bist du der Gastgeber einer Party. Selbst über vier Dekaden nach dem Loreley-Gig kommen ehemalige US-Soldaten, die damals in Deutschland stationiert waren, zu mir und erzählen mit leuchtenden Augen, dass dieser Gig das beste Konzert ihres Lebens war. Solche

Statements machen mich enorm stolz und untermauern für mich die Wichtigkeit einer offiziellen Veröffentlichung von LIVE AT ROCKPALAST 1981.

Donnie Van Zant: Ein weiteres gewichtiges Puzzleteilchen ist das „Boot Camp“, durch das uns mein älterer Bruder Ronnie geschickt hat. Wir haben mit 38 Special sehr oft im Vorprogramm von Lynyrd Skynyrd gespielt. Er kam beispielsweise kurz bevor wir auf die Bühne gingen zu uns und erwähnte mit einem Grinsen im Gesicht: „Ich hoffe, ihr rockt heute Abend richtig gut – wenn nicht,

trete ich euch danach in den Arsch.“

Don Barnes: Ich denke nach wie vor, dass er uns einschüchtern wollte, damit wir Skynyrd nicht die Show stehlen. In der Retrospektive hat uns Ronnie echt viel gelehrt und das Beste in uns an die Oberfläche befördert.

Wegen eurer Livequalitäten gibt es auf LIVE AT ROCKPALAST 1981 keinerlei im Studio nachbearbeitete Passagen zu hören.

Donnie Van Zant: Es ist Gang und Gäbe, ein paar Dinge, die auf der Bühne nicht gesessen haben, nachzubearbeiten. Als Don und ich die Aufnahmen zu Beginn des Projekts das erste Mal seit vielen Jahren wieder hörten, war uns sofort klar, dass das Material in seinem Originalzustand perfekt den Geist dieses Konzerts widerspiegelt.

Don Barnes: Ein Livemitschnitt sollte nicht wie von einer Maschine intoniert klingen. Klar verspielt man sich hier und da mal, aber hey, das ist doch nur menschlich und macht ehrliche, handgemachte Musik einfach unverwechselbar

Neil Young: CHROME DREAMS

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Aus dem Archiv: das verschollene Werk von 1977

Kurz zur Genese dieser Platte, die natürlich vollkommen typisch ist für Neil Young: Von 1974 bis 1977 aufgenommen und bereits testweise auf Vinyl gepresst, entschied sich der Songwriter dann doch dagegen, sie in dieser Form herauszubringen. Warum auch immer genau. Stattdessen erschienen die Lieder verteilt auf andere Veröffentlichungen. Auf AMERICAN STARS ’N BARS, auf RUST NEVER SLEEPS, ja sogar erst auf FREEDOM oder noch später auf Kompilationen oder Live-Mitschnitten. Im Zuge von Youngs Archiv-Reihe erschient das Album jetzt erstmals offiziell so, wie damals einmal vorgesehen. Und was soll man viel sagen: Die Songs darauf sind natürlich phänomenal. ›Pocahontas‹, der alles wegschmetternde Allzeitklassiker ›Like A Hurricane‹ (später genial von Roxy Music gecovert), ›Sedan Delivery‹, ›Too Far Gone‹, ›Look Out For My Love‹. Das in seiner Ausweglosigkeit erschütternde ›Powderfinger‹ ist hier in einer frühen akustischen Version enthalten, ›Hold Back The Tears‹ unterscheidet sich im Text von späteren Fassungen. Allein am Klavier hört man Young auf der hübschen Ballade ›Stingman‹. Wertvoll ist CHROME DREAMS vor allem als Zeitdokument und wegen der teils kaum bekannten Erstversionen mancher Stücke. Wem es allein um die Lieder an sich geht, der entdeckt freilich wenig Neues.

9 von 10 Punkten

Werkschau: The Band

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The Band waren ein Paradoxon. Vier der fünf Mitglieder waren Kanadier, und dennoch gelang es ihnen, einen ländlichen amerikanischen Mythos zu verkörpern wie niemand davor oder seither. Ihre Beschwörungen einer imaginären Vergangenheit wurzeln in einer Erzähltradition, die aus dem Country, Blues, R&B, Gospel, Soul und Rockabilly stammt. Ebenso erstaunlich ist, dass sie als öffentlichkeits-scheue Typen, getrieben hauptsächlich von ihrem Schaffensdrang, zu Superstars in ihrer Wahlheimat USA aufstiegen und sich mit einer der schillerndsten Rockshows aller Zeiten verabschiedeten. „Es war eine verrückte Reise, eine unglaubliche Reise“, erzählte Hauptsongwriter und Gitarrist Robbie Robertson uns 2019 im Rückblick auf die manchmal schwierige Laufbahn von The Band. „Und eine gefährliche Reise.“ Los ging es Anfang der 60er Jahre, als ein junges Quintett – Robertson, Schlagzeuger Levon Helm, Gitarrist Rick Danko, Pianist Richard Manuel und Organist Garth Hudson – noch unter dem Namen The Hawks durch die Spelunken und Bars in Kanada tingelte, und zwar als Backingband von Rockabilly Sänger Ronnie Hawkins. 1965 erfüllten sie dann dieselbe Funktion für Bob Dylan. Dieses Verhältnis führte zu zwanglosen Jamsessions in Woodstock (später als THE BASEMENT TAPES veröffentlicht), bevor The Band 1968 mit MUSIC FROM BIG PINK eigene Wege gingen. Das Album wurde zur Blaupause für ihre gesamte weitere Karriere: makelloses Zusammenspiel, heimelige Grooves und drei unverkennbare Leadstimmen.

Der Höhepunkt kam schon früh – das selbstbetitelte Werk von 1969 war der nahe zu perfekte Ausdruck ihrer kreativen Vision. Doch das hatte seinen Preis. Der riesige Erfolg der Platte brachte Ruhm und Wohlstand, aber auch die damit einhergehenden Selbstzweifel, Kontrollprobleme und eine (für mindestens drei Mitglieder) massive Drogensucht. Die folgenden Jahre liefen denn auch durchwachsen. Die bandinternen Verhältnisse waren zunehmend vergiftet, die Verkaufszahlen befanden sich im Sturzflug, doch man fand schließlich noch mal die Kraft für ein letztes Hurra im Studio: das hervorragende NORTHERN LIGHTS – SOUTHERN CROSS von 1975. Ein Jahr später folgte mit „The Last Waltz“ das letzte Konzert, ein riesiges Live Spektakel mit einer langen Liste berühmter Gäste. 1983 kam es zu einer Reunion, allerdings ohne Robertson. Drei Jahre später nahm sich Manuel, immer noch suchtgeplagt, das Leben. Die verbliebenen Mitglieder fanden Ende der 80er mit Aushilfsmusikern erneut zusammen und machten noch drei weitere Studioalben, bis sie 1998 nach JUBILATION endgültig den Schlussstrich zogen. „Zu unseren besten Zeiten waren wir wie niemand sonst auf der Welt, wir hatten etwas mit ganz eigener Identität und eigenem Charakter geschaffen“, so Robertson. „Und das war das Ziel, das wir uns gesetzt hatten.“

Unverzichtbar

MUSIC FROM BIG PINK
CAPITOL, 1968

Das wagemutige Debüt, entstanden in Woodstock in dem titelgebenden Haus, schwamm konsequent gegen den damaligen Strom der Psychedelik. Die lose Spontaneität von THE BASEMENT TAPES wurde hier zu einer Neuinterpretation ländlicher amerikanischer Traditionen raffiniert. Bob Dylan malte das Bild auf dem Cover und war auch an drei Songs beteiligt, doch die überragenden Originale stellen alles andere in den Schatten. Robbie Robertsons ›The Weight‹, ›To Kingdom Come‹, ›Caledonia Mission‹ und ›Chest Fever‹ kündigten die Ankunft einer echten Songwriting-Macht an. Das Album wurde zu einem gewichtigen Einfluss für viele Zeitgenossen – angeblich veranlasste es sogar Eric Clapton dazu, Cream aufzulösen.

THE BAND
CAPITOL, 1969

Der Nachfolger wurde an der Westküste aufgenommen, wo The Band die intime Atmosphäre von BIG PINK nachempfinden wollten, indem sie das Poolhaus von Sammy Davis Jr. in ein provisorisches Studio verwandelten. Heraus kam ein absolutes Meisterwerk. Robertson etablierte sich hier als Chef und besetzte seine Bandkollegen in Gesangsrollen, die perfekt zum Wesen der Songs passten, die tief in eine reiche, semi-mythologische Vergangenheit zurückreichen: Manuel brilliert auf ›Across The Great Divide‹, Helm war nie so stark wie auf dem Bürgerkriegs-Klagelied ›The Night They Drove Old Dixie Down‹. Eine makellose Mixtur aus Blues, Soul, R&B und mehr, eine eherne Referenz für alle Americana-Acts, die folgten.

Wunderbar

STAGE FRIGHT
CAPITOL, 1970

Das geplante Konzert im Playhouse-Theater in Woodstock war von den örtlichen Behörden untersagt worden, die so bald nach dem Festival von 1969 eine weitere Hippie-Invasion fürchteten. The Band wandelten den Saal kurzerhand in ein Studio um. Doch was zunächst als positive Rock‘n‘Roll-Platte konzipiert war, nahm textlich eine dunklere Wendung, was einige der Probleme widerspiegelte, die sich in der Gruppe zu zeigen begannen – Helm, Danko und Manuel experimentierten mit Heroin. Die Songs waren jedoch oft grandios, vor allem das Titelstück mit heldenhaftem Gesang von Danko. Es drückte perfekt die Zweifel aus, die das Quintett über seinen neugewonnenen Ruhm empfand.

NORTHERN LIGHTS – SOUTHERN CROSS
CAPITOL, 1975

Das erste Album von The Band, das komplett von Robertson geschrieben wurde, und das erste, das sie in ihrem neuen Studio in Malibu aufnahmen, gebaut nach der Arena-Tournee mit Bob Dylan 1974. Die Highlights sind drei absolut unantastbare Klassiker: ›It Makes No Difference‹ mit einem von Robertsons besten Gitarrensoli und fantastischem Gesang von Danko, ›Ophelia‹ mit seinem wunderbar altmodischen Dixieland-Vibe und das exquisite ›Acadian Driftwood‹, das sich vor nichts in ihrem Katalog verstecken muss. Die drei Stücke wurden erst recht unsterblich, als die Gruppe sie im Jahr darauf beim legendären „The Last Waltz“ spielte.

THE BASEMENT TAPES
COLUMBIA, 1975

Die Aufnahmen von Bob Dylan und The Band im Big Pink von 1967 wurden acht Jahre später endlich offiziell veröffentlicht. Aus den spontanen Sessions waren über 100 Songs hervorgegangen, die sich beim reichen Americana-Erbe aus Ur-Blues, Folk, Jazz und Country bedienten, um etwas Mächtiges, Elementares und wunderbar Seltsames zu kreieren. ›This Wheel‘s On Fire‹, ›Too Much Of Nothing‹ und ›You Ain‘t Goin‘ Nowhere‹ waren schon durch vorangegangene Coverversionen anderer Acts bekannt geworden und nahmen ihren Platz neben weniger vertrauten Höhepunkten ein. Der Kritiker Greil Marcus brachte es auf den Punkt, als er die Platte als den Inbegriff des „alten, schrägen Amerikas“ bezeichnete.

THE LAST WALTZ
WARNER BROS., 1978

Mit ROCK OF AGES hatten sie 1972 ihren ersten Erfolg gewürdigt, doch ihr zweiter Live-Mitschnitt war die Siegerrunde um eine ganze Karriere. Der Soundtrack zu Martin Scorseses gleichnamigem Konzertfilm ist eine berauschende Mixtur aus Stimmungen und Stilrichtungen. Dazu kam eine Legion von Gästen, etwa der frühe Mentor Ronnie Hawkins, der ehemalige Arbeitgeber Bob Dylan und Zeitgenossen wie Neil Young, Joni Mitchell, Eric Clapton und mehr. Der euphorische Geist der Veranstaltung trieft aus jeder Rille, doch letztlich ist es Levon Helms bemerkenswerter Gesang auf dem schmerzhaften ›The Night They Drove Old Dixie Down‹, der hier allen die Schau stiehlt.

Anhörbar

CAHOOTS
CAPITOL, 1971

Auf der vierten Platte sind die Bruchlinien offensichtlich. Das Hauptproblem war, dass Robertson immer mehr die Kontrolle übernahm. Die fehlende Kameradschaft zeigte sich in der Rastlosigkeit mehrerer Songs (vor allem ›Where Do We Go From Here?‹), doch letztendlich retteten ein paar Klassiker-Momente das Album. Danko und Helm teilen sich den Gesang auf dem majestätischen ›Life Is A Carnival‹, dem das überragende Bläserarrangement von Allen Toussaint Flügel verleiht. Dylans ›When I Paint My Masterpiece‹ ist ein subtiles Wunderwerk und der Woodstock-Nachbar Van Morrison liefert sich auf dem kernigen ›4% Pantomime‹ ein Duell mit Manuel. Es sollten vier Jahre vergehen, bis The Band ihre nächsten Originalkompositionen ablieferten.

JERICHO
RHINO, 1993

In den 17 Jahren, seit sich The Band mit „The Last Waltz“ verabschiedet hatten, war so einiges passiert. Robertson war Anfang der 80er zugunsten einer Solokarriere und mehrerer Hollywood-Soundtracks ausgestiegen. Ein paar Jahre später folgte Manuels tragischer Selbstmord. Die verbliebenen Mitglieder taten sich für dieses Studio-Comeback in neuem Line-up mit einer ganzen Reihe prominenter Gäste zusammen. Manuel ist im Geiste dabei, denn sein altersweiser Gesang aus ›Country Boy‹ (zuvor von Sam Cooke und Don Williams aufgenommen) wurde aus abgebrochenen Sessions von 1985 herübergerettet. An anderer Stelle bewiesen The Band erneut ihr Talent für die Interpretation rootsiger Songs von Dylan, Springsteen, Willie Dixon, Muddy Waters und anderen.

Sonderbar

HIGH ON THE HOG
RHINO, 1996

Ein wirklich schlechtes Album von The Band gibt es nicht, doch beim vorletzten nahmen sie es in Sachen Qualitätskontrolle etwas lockerer als davor. Hier verließen sie sich etwas zu sehr auf Cover, und Tracks wie ›The High Price Of Love‹, ›Ramble Jungle‹ (mit Gastgesang von Champion Jack Dupree) und ›Free Your Mind‹ sind alles andere als unverzichtbar. Das grauenhafte Artwork hilft auch nicht unbedingt – ein fieses, Zigarre schmauchendes Schwein zählt seine Geldbündel. Dafür ist ›She Knows‹, eine Live- Aufnahme von Richard Manuel aus dem Jahr 1986, ein bewegender Schatz, ebenso wie die Fassung von Dylans ›Forever Young‹, aufgenommen als Hommage an Grateful-Dead-Anführer Jerry Garcia, der während der Sessions verstorben war.

Aktuelle Ausgabe: Das erwartet euch im neuen CLASSIC ROCK Magazine

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AC/DC: 50 Jahre Starkstrom-Rock’n’Roll

Ein halbes Jahrhundert AC/DC!!! Nur ganz, ganz wenige Bands haben das, was Rock im allgemeinen Bewusstsein bedeutet, so sehr geprägt wie die Australier. Die Schuluniform, die glorreichen Riffs, die Poesie der Straße: In Wahrheit sind sie mehr als eine Band – sie sind eine Lebenseinstellung. In unserer Titelgeschichte erzählen Paul Stanley, Joe Elliott, Slash, Billy Gibbons und viele mehr, was sie mit AC/DC verbindet und welches Album, welcher Song ihnen am meisten bedeutet.

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Queen: We Want It All And We Want It Now!

Queen Pressebild

Im einen Moment nahmen sie den Bus und sahen in einem Schaufenster ihren Auftritt bei „Top Of The Pops“, im nächsten lag ihnen die Welt zu Füßen. Das Debütalbum von Queen wurde soeben 50, also blicken wir zurück auf die Geburt der Band, deren Träume und eiserner Ehrgeiz sie in den Rockadel aufsteigen ließen.

Tina Turner: Die Beste der Besten

Als Kind pflückte sie Baumwolle, dann litt sie jahrelang unter einem gewalttätigen Ehemann, doch ihr Talent und ihre Entschlossenheit ließen sie zu einem der größten Stars der Musikgeschichte aufsteigen.
Sie war die Queen Of Rock‘n‘Roll – und simply the best.

Greta Van Fleet: Sterne in den Augen

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Greta Van Fleet, die wunderbaren Hüter der ewigen Flamme des Rock’n’Roll, haben sich mit STARCATCHER von der Dunkelheit und Ungewissheit der letzten Jahre befreit. Das Album ist ein Retro-geschwängerter Feuerball an kosmischem Licht und Liebe, der vielleicht die Jahrhunderte überdauern wird.

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Rodriguez: „Searching For Sugar Man“-Star ist tot

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Folksänger Sixto Rodriguez ist am Dienstag im Alter von 81 Jahren verstorben, so steht es auf der Homepage des Künstlers zu lesen. Bekannt ist Rodriguez bei vielen vor allem durch den Dokumentarfilm „Searching For Sugar Man“ aus dem Jahr 2012.

Der Film begleitet die beiden Südafrikaner Stephen „Sugar“ Segerman und Craig Bartholomew Strydom bei ihrer Suche nach Sixto Rodriguez, da zwei seiner Platten Anfang der 70er in Südafrika sehr beliebt waren. Rodriguez selbst bekam den Erfolg damals überhaupt nicht mit, da seine Plattenfirma ihm, nach der Trennung von dem Künstler, diesen kleinen Durchbruch verschwieg. Fortan lebte Rodriguez abschnittsweise immer wieder ein sehr einfaches Leben.

Nachdem die beiden Herren Rodriguez in Detroit aufgespürt hatten, organisierten sie einige umjubelte Konzerte in ihrer Heimat Südafrika für den Musiker. Danach tourte er durch Australien und trat in den Niederlanden auf, hatte wohl auch neue Songs geschrieben, die er aufnehmen wollte. Ruhe in Frieden, Rodriguez.

The Band: Robbie Robertson verstorben

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Robbie Robertson, Gründungsmitglied und Gitarrist von The Band, ist im Alter von 80 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Das teilte sein Manager Jared Levine am 9. August über diverse Social-Media-Kanäle mit.

Robertson kam am 5. Juli 1943 als Jaime Royal Robertson in Toronto, Kanada auf die Welt. Im Jahr 1967 gründete er gemeinsam mit Schlagzeuger Levon Helm, Bassist Rick Danko, Pianist Richard Manuel and Keyboarder Garth Hudson The Band. Unter dem Banner „The Hawks“ waren die Musiker zuvor u.a. als Backingband für Bob Dylan unterwegs gewesen.

Ab 1968 veröffentlichten The Band sieben Studioalben, zu ihren größten Hits zählen die Songs ›The Weight‹ und ›The Night They Drove Old Dixie Down‹, die beide aus Robertsons Feder stammten. Ihr legendäres Abschiedskonzert mit dem Titel „The Last Waltz“ fand am 25. November 1976 statt, der zugehörige Film „The Band“, mit Regie von Martin Scorsese, erschien 1978.

1987 veröffentlichte Robertson das erste von insgesamt sechs Soloalben. Außerdem arbeitete er im Laufe seiner Karriere immer wieder mit Scorsese zusammen. An der Reunion von The Band im Jahr 1983 nahm er nicht teil. 2019 feierte die Dokumentation „Once Were Brothers: Robbie Robertson and The Band“ beim Filmfestival in Toronto Premiere. Ruhe in Frieden, Robbie Robertson!

AC/DC: Angus-Interview von 1983 aufgetaucht

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Bei Youtube ist ein knapp einstündiges Interview mit Angus Young aus dem Jahr 1983 aufgetaucht. Damals wurde der legendäre AC/DC-Gitarrist im Oktober 1983 von Jas Obrecht in San Francisco für das „Guitar Player Magazin“ interviewt.

In dem Gespräch spricht Angus Young über das Verhältnis zu seinen Brüdern Malcolm und George, erklärt, wie das Songwriting seiner Band aussieht, erklärt, das Malcolm Young sogar bei seinen Solovorschlägen ein Veto-Recht besitzt, spricht über seine Gibson SG und Marshall Verstärker und verrät, wie wenig Ahnung er von Musiktheorie hat und welche AC/DC-Songs er am liebsten hat. Außerdem sprechen Angus und Jas über Youngs fulminante Bühnenpräsenz und das Geheimnis hinter seinem irren Energielevel („ich esse keine Pizza!“).

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Dokken: Neues Album im Oktober

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Am 27. Oktober erscheint das neue Dokken-Album HEAVEN COMES DOWN. Als ersten Vorgeschmack auf die 13. Studioplatte von Dokken gibt es jetzt eine erste Single mit dem Titel Fugitive. „“Die Lyriks haben mich durch die momentan unsichere Welt angefasst. Es ist ein Up-Tempo Rocker, wie einige andere auf dem Album ebenso. Ich habe keine Ahnung, was die Zukunft mit unserer Welt macht darum bin ich einen Schritt zurückgegangen und schaue erst einmal zu , wie es sich alles entfaltet … ja, auch ich bin, wie viele andere, ein Flüchtling vom Leben geworden. Daher der Titel!”, so Don Dokken.

Außerdem macht der Künstler macht eines ganz klar: er ist unglaublich begeistert von der neuen Platte und gespannt auf die Zukunft. Die Vergangenheit möchte der Musiker endlich ruhen lassen:

„Ich bin es leid, immer wieder zu hören, es gab Streit und wie war das und dies …..es geht nur um die neue Platte mit meiner neuen Band und nichts anderes. Es war ein langer Prozess aber am Ende des Tages sehen wir das Licht am Ende des Tunnels.

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