Bei Youtube gibt es einen neuen Konzertmitschnitt von Led Zeppelin aus der Stadthalle in Wien zu sehen.
In diesem Jahr sind bereits eine bisher unveröffentlichte Konzertmitschnitte von Led Zeppelin aufgetaucht. Jetzt gibt es bei Youtube auf dem Kanal ledzepfilm neues Material aus dem Jahr 1973 zu sehen, als die Band am 16. März live in der Wiener Stadthalle auftrat. Gefilmt wurde die Show damals von Mead Eblan, Nicky Coyle von The Negative Space ist für den Scan verantwortlich, die Farbbearbeitung übernahm Nuff von The Pink Floyd Research Group.
Der Konzertschnipsel ist 3:14 lang und eher ein unübersichtlicher Zusammenschnitt verschiedener Szenen. So sieht man beispielsweise Frontmann Robert Plant bei manchen seiner Ansagen. „Dankeschön“, so der „Golden God“ auf Deutsch und dann auf Englisch weiter: „Es ist sehr schön, hier in Wien zu sein. Ihr habt sogar ein paar gute Groupies.“
Mit ihrem frischen, schlicht „V“ betitelten Opus schlagen Glenn Hughes (Gesang und Bass), Joe Bonamassa (Gitarre und Gesang), Derek Sherinian (Keyboards) und Jason Bonham (Schlagzeug) trotz der bekannt klassisch rockenden Route einmal mehr neue Wege ein. Wie es zur längst überfälligen Reunion des Allstar-Quartetts kam und warum eine Mischung aus Tradition und spontanen, progressiven Ansätzen pures Gold für Black Country Communion ist, verrät „The Voice of Rock“ Glenn Hughes in einem ausführlichen Gespräch mit CLASSIC ROCK.
Glenn, die Wiedervereinigung von Black Country Communion war eine enorme Überraschung, da euere Terminkalender mehr als nur gut gefüllt sind. Die Reise, die schlussendlich zu „V“ führte, begann bereits 2019. Joe kam damals zu mir mit der Vision eines Nachfolgers von BCCIV (2017). Da ich gerade bei den Dead Daisies eingestiegen war und kein Projekt halbherzig angehe, lagen Black Country Communion bis zu meinem Ausstieg bei den Daisies Ende 2022 auf Eis. Danach ließen wir keine weitere Zeit verstreichen und machten uns sofort während der Weihnachtsfeiertage ans Werk. Bonamassa besuchte mich in meinem Homestudio – wie bei allen BCC-Scheiben – und eine erste Blaupause für „V“ wurde gezeichnet. Die Songwriting-Sessions dauerten bis Mai 2023. Danach hielten wir das Material für dieses echt coole Album in Händen.
Während du „V“ promotest, befindest du dich auf einer ausgedehnten Solo-Welttour zum 50. Jubiläum des Deep-Purple-Meilensteins BURN (1974). Mir geht es aktuell mental, spirituell und physisch fantastisch. Wenn du als Mann mein Alter erreichst (Glenn wird am 21. August 73 Jahre; Anm. d. Verf.), am Morgen in den Spiegel schaust und dich keinerlei Zipperlein quälen, ist das ein verdammt großer Segen. Ich fühle mich insgesamt noch so verdammt jung, dass mich die schnöde Alterszahl eigentlich gar nicht berührt. Meine Kreativität ist nach wie vor omnipräsent. Ich schreibe ständig neue Stücke und liebe es, auf der Bühne zu stehen. Interviews wie jetzt zu „V“ sind zudem eine fantastische Ergänzung zu meinem Touralltag.
Das ganze Interview über das neue Album der Black Country Communion lest ihr in der aktuellen Ausgabe. Jetzt hier versandkostenfrei bestellen: CLASSIC ROCK #131
Durch Zufall haben Drummer Tino aus Berlin und Gitarrist Denis aus Hamburg zueinander gefunden und während des Stillstands in der Pandemie schnell ihre persönliche und musikalische Beziehung zueinander auf- und ausgebaut. „Ich hab vorher nur Bass gespielt, hatte aber richtig Bock auf Gitarre und deswegen auch entsprechend viel Material angesammelt. Während der Pandemie haben Tino und ich regelmäßig Demos hin- und hergeschickt und so angefangen, zusammen Musik zu machen.“, erklärt Denis im Zoom-Interview die Anfänge der Monomers und ihres Debütalbums ELUSIVE. Schnell entwickeln die beiden eine gemeinsame Richtung und eine Begeisterung für das, was da zwischen ihnen entsteht: „Eine kompromisslose Art zu schreiben“, wie Tino es nennt.
Was pandemiebedingt remote begann, sollte schnell ins echte Leben transferiert werden. Das fehlende Puzzle-Teil für dieses Vorhaben war eine passende Person am Gesang. Mehrere vergebliche Versuche, jemanden zu finden, der/die einen ähnlichen Arbeitsethos und ähnlich viel Leidenschaft vorweisen konnte, stellten jedoch eine erste Zerreißprobe für das junge Projekt dar. „Wir sind echt lange gerudert.“, erinnert sich Tino zurück. „Wir dachten uns bei Eve: ‚Das ist jetzt one last try.‘ Doch sie kam rein und hat übelst abgeliefert. Da wurde aus den Songs plötzlich nochmal etwas ganz anderes“, so Denis über die glückliche Wendung, die eine vollständige Band, sozusagen ein Polymer, aus den Monomers machte. Eve aus Berlin stieg ein, als ELUSIVE eigentlich schon fertig war. „Deswegen haben wir vieles neu geschrieben und umarrangiert und dann alle Vocals recht fix eingehämmert, damit die Songs in den Mix gehen konnten“; erklärt Tino das Prozedere und spart dabei nicht an Lob für die Frontfrau: „Eves Gesang wertet unsere Instrumentals wirklich auf, sie bringt einen richtigen Glanz mit ihrer Stimme rein.“ Das zusammen mit Produzent Olman V. Wiebe erarbeitete Ergebnis hält elf Tracks bereit, die zwischen Garage-Attitüde, Indie-Melodik, Power Pop und Großstadt-Swagger oszillieren und mehrdimensionale Lyrics bereithalten.
Auf die tiefenpsychologische Frage, was den drei Mitgliedern ihre Band bedeutet, weist Tino besonders auf die Texte hin, bei denen auch er sich eingebracht hat: „Man wird schnell merken, dass wir keine 0815-Texte haben. Wir sehen uns als vielschichtige Menschen und so sehen wir auch unsere Musik. Unser Album betrachte ich als Grower, bei einigen Songs checkt man erst nach und nach, was passiert. Das finde ich sehr spannend.“ Für Eve spielt die Verbindung zum Publikum eine tragende Rolle: „Ich finde es schön, die Leute auf den Konzerten mit Emotionen zu erreichen. Man weiß ja nie, in welcher Lebenslage die Person gerade ist. Ich kenne das von mir selbst, entweder catcht mich der Text, weil er meine emotionale Lage spiegelt oder ich höre etwas in der Musik, was eine Erinnerung wachruft.“ Und Denis erklärt: „Durch unsere Arbeitsethik und Dynamik ist diese Band das, was ich mir immer gewünscht habe. Ich identifiziere mich sehr mit der Platte. Da geht jeder Song nach vorne und das spiegelt sich auch auf unseren Konzerten. Bei uns soll man sich frei fühlen können, berührt von Text und Musik. Wenn ich diese Songs höre, gibt mir das enorm viel.“
Gegen Ende des Abends teilten sich Mick Jagger und Tina Turner die Bühne. Eine Kooperation, die vor allem Jagger viele Vorteile brachte. Tina erlebte gerade ihr zweites Karrierehoch während es bei den Stones mächtig krieselte. Und zwar so sehr, dass Ron Wood und Keith Richards zwar ebenfalls am Live Aid teilnahmen, jedoch mit Bob Dylan spielten. Tina gab Mick somit gewissermaßen eine kleine Starthilfe für seine Solokarriere.
Heute stehen die neuen Alben von Status Quo, Mr. Big, Axxis und Bones Owens in den Regalen der Plattenläden!
Status Quo: OFFICIAL ARCHIVE SERIES VOL. 3: LIVE AT WESTONBIRT ARBORETUM
„Streng limitiert und nummeriert erscheinen die 2-CD und 3-LP-Vinyl-Editionen (180 Gramm) der OFFICIAL ARCHIVE SERIES VOL. 3: LIVE AT WESTONBIRT ARBORETUM mit Fotos von Christie Goodwin im Booklet. Nach LIVE IN AMSTERDAM und LIVE IN LONDON wiederum ein Konzertmitschnitt von Status Quo, aufgezeichnet am 22. Juni 2008 im Rahmen der „In The Search Of The Fourth Chord“-Tour in idyllisch grünem Ambiente.“
„Axxis sind aus dem deutschen Heavy Metal und Hardrock eigentlich nicht wegzudenken. Seit 35 Jahren liefern die Lünener um die Leader Bernhard Weiß und Harry Oellers verlässlich Qualität ab. Doch nun soll Schluss sein: COMING HOME ist der letzte Akt einer ereignisreichen Karriere.“
„Einflüsse aus Alternative-Americana, 70s-Rock sowie ein extrem lässiger 90s-Rock-Vibe machen die Musik von Bones Owens zu einer echten Bereicherung des Nashville-Bluesrock. Owens wird dem geneigten Sammler zeitgenössischen Retro-Vinyls schon im Zusammenhang mit Reignwolf über den Weg gelaufen sein.“
Einflüsse aus Alternative-Americana, 70s-Rock sowie ein extrem lässiger 90s-Rock-Vibe machen die Musik von Bones Owens zu einer echten Bereicherung des Nashville-Bluesrock. Owens wird dem geneigten Sammler zeitgenössischen Retro-Vinyls schon im Zusammenhang mit Reignwolf über den Weg gelaufen sein. Ganz so rockig tönt sein Sound dann doch nicht, aber die Platte fängt mehr von seiner Live-Energie ein als seine eher zahmen Vorgänger-Veröffentlichungen. Auch der ein oder andere Fan von Black Rebel Motorcycle Club wird auf LOVE OUT OF LEMONS fündig, vor allem Fans des HOWL-Albums. Das vielschichtige Songwriting begeistert durchweg und weist Parallelen zum aktuellen Werk der Black Keys auf, etwa den Brit-Rock-Anteil, den Noel Gallagher geleistet hat. Owens verpflichtete als weitere Co-Songwriter ebenso geschmackssichere Überzeugungstäter wie Henry Brill (Phantogram, Jack Garratt) auf ›Born Again‹ und Austin Jenkins (Leon Bridges, White Denim) auf ›Higher Than I Wanna Be‹. (Text: Philipp Opitz)
8 von 10 Punkten
Bones Owens LOVE OUT OF LEMONS BLACK RANCH/THIRTY TIGERS
Breitbeiniger Denim-Boogie-Rock mit zahllosen Hammerhits
Streng limitiert und nummeriert erscheinen die 2-CD und 3-LP-Vinyl-Editionen (180 Gramm) der OFFICIAL ARCHIVE SERIES VOL. 3: LIVE AT WESTONBIRT ARBORETUM mit Fotos von Christie Goodwin im Booklet. Nach LIVE IN AMSTERDAM und LIVE IN LONDON wiederum ein Konzertmitschnitt von Status Quo, aufgezeichnet am 22. Juni 2008 im Rahmen der „In The Search Of The Fourth Chord“-Tour in idyllisch grünem Ambiente: im National Arboretum Westonbirt, einem botanischen Garten im Westen Englands, spezialisiert auf vielfältige Baum- und Pflanzenarten. Im Amphitheater, umwuchert von in allen Farben schillernden Blüten, finden regelmäßig Konzerte statt. Im Line-up mit Francis Rossi (Vocals, Gitarre), Rick Parfitt (Gitarre, Vocals), Alan Bown (Keyboards, Gitarre, Mundharmonika,Vocals), John „Rhino“ Edwards (Bass, Rhythmusgitarre, Vocals) und Matt Letley (Drums, Percussion, Vocals) verabreichte die seit den frühen 60s aktive Gute-Laune-Truppe gewohnt breitbeinigen Denim-Boogie-Rock – einst nach erfolgreicher Pop-Psychedelik-Phase 1967/68 auf der Suche nach neuen musikalischen Ufern deriviert aus der Essenz von Canned Heat, The Doors, Steamhammer und mehr. 20 Tracks, darunter ›The Proposing Medley‹ und die Chuck-Berry-Kombination ›Rock And Roll Music/Bye Bye Johnny‹, haute das spielfreudige Quintett raus. Reminiszenzen an den Psychedelik-Pop gibt es in der von Eike Freese und Laurin Halberstadt in den Chameleon Studios in Hamburg neu abgemischten und gemasterten Edition zwar keine, aber dafür mit ›Caroline‹, ›Rain‹, ›Paper Plane‹, ›The Oriental‹, ›The Wanderer‹, ›Down Down‹, ›Whatever You Want‹, ›Roll Over Lay Down‹, ›Don’t Drive My Car‹, ›Don’t Waste My Time‹ und Rockin’ All Over The World‹ Evergreens satt. Für eingeschworene Quo-Aficionados sicher ein Must-have.
Nachdem Original-Drummer Pat Torpey im Februar 2018 an Komplikationen seiner Parkinson-Krankheit verstarb, war einhellig zu vernehmen, dass Mr. Big ihren Hut nehmen, eventuell aber noch mal für ein Studioalbum zusammenkommen. Derzeit befindet sich das Quartett auf Abschiedstour, bei der Nick D’Virgilio, ehemaliger Schlagzeuger von Spock’s Beard, aushilft. Und eine neue, vielleicht letzte Platte gibt es dazu. Aufgenommen live im Studio und im Tourbus und produziert von Jay Ruston, der auch für das letzte Uriah-Heep-Werk verantwortlich zeichnete. Entstanden auf dem Vorläufer DEFYING GRAVITY noch alle Tracks im Band-Konglomerat, verlegte sich die Formation diesmal wieder auf Arbeitsteilung. Auffällig ist, dass aus der Feder von Basser Billy Sheehan kein einziger Song stammt, von Gitarrist Paul Gilbert aber gleich drei. Sänger Eric Martin hat derweil seine ertragreiche Zusammenarbeit mit seinem Buddy Eric Passis wieder aufgenommen. Ihre Lieder (›I Am You‹, ›The Frame‹, ›Sunday Morning Kinda Girl‹) schmeicheln sich wie in der Vergangenheit leicht ins Ohr, während etwa ›What Were You Thinking‹ aus der Feder von Gilbert etwas länger braucht. ›Right Outta Here‹ ist der komplexeste Track, ›Good Luck Trying‹ ein perfekt flotter Opener. Die Kombination aus Melodien und Geschwindigkeit beherrscht die Truppe nach wie vor besonders gut. Feines Abschiedsgeschenk von Mr. Big.