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Lebenslinien: Gene Simmons

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Lebenslinien: Gene Simmons

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Cher_Portrait_1921 swCHER

Sie hat Ende 1978 eine Disco-Platte für „Casablanca“ aufgenommen, die 1979 erschien. Bei dem Label standen wir damals mit Kiss auch unter Vertrag. Der Boss der Plattenfirma lud mich zu einem Charity-Event ein, und dort sollte ich unter anderem Cher kennen lernen. Ich sagte sofort zu, denn ich war auf der Suche nach weiteren Gastmusikern für mein Soloalbum – dafür sind solche Veranstal­tungen perfekte Kontaktbörsen. Cher hingegen hatte überhaupt keine Lust auf die Party, aber ihre Tochter Chastity war großer Kiss-Fan – also zwang sie ihre Mutter dazu, an dem Event teilzunehmen. Sie sagte: „Du musst da hingehen, denn Gene Simmons wird auch da sein!“ Also ging sie hin, und ich stellte mich ihr vor. Cher schaute mich verwirrt an – sie hatte mit der weiblichen Schauspielerin Jean Simmons gerechnet, nicht mit mir. Kiss kannte sie nicht, und sie hatte auch keine Ahnung davon, dass unsere Musik längst Einzug in ihr Haus gehalten hatte. Chastity experimentierte mit ähnlichem Make-up, ebenso Elijah, so lange er noch jung war.

Ich habe von der ersten Sekunde an ein Auge auf Cher geworfen und fragte sie noch am selben Abend, ob sie mich nicht zu mir begleiten möchte. Sie stieg in meine Limo, und wir brausten davon. Das ist mir übrigens des Öfteren bei Frauen passiert – wenn mich also jemand um Rat fragt, wenn es um ein Date mit einer hübschen Dame geht, sage ich: „Sei ehrlich und direkt – und steh dazu!“

DIANA ROSS

Obwohl ich auf Tour war und nicht mir ihr zusammenwohnte, wollte ich ein Weihnachtsgeschenk für Cher besorgen. Aber was sollte ich jemandem kaufen, der schon alles besitzt? Ich hatte keine Ahnung. Cher riet mir, ihre beste Freundin Diana Ross anzurufen. „Ich verrate ihr all meine Geheimnisse – Diana weiß genau, was mir gefällt“, sagte sie. Als ich wieder in New York war, telefonierte ich mit Diana und bat sie um Hilfe. Sie sagte zu. Als ich schließlich in ihrem Apartment ankam, servierte sie mir ein Stück Schokokuchen. Und dann noch eines… Es ging sehr schnell.

Danach waren Cher und Diana nicht mehr so eng befreundet. Aber ich blieb mit beiden in Kontakt und schätze die Zeit, die wir gemeinsam verbracht haben. In meinem privaten Gene-Simmons-Wörterbuch sind beim Begriff „Dame“ jedenfalls sowohl Cher als auch Diana Ross aufgelistet…

Ich hatte meine eigene Wohnung in New York, lebte zwischenzeitlich aber auch mit Diana zusammen. Cher kam oft zu Besuch, weil sie mit der Schauspielerei begonnen hatte, und da sie ungern allein im Hotel übernachten wollte, wohnte sie häufig bei mir.

Ich pendelte also quasi zwischen meiner Bude, in der sich Cher eingerichtet hatte, und dem Apartment von Diana hin und her. Das ging nicht lange gut. Daher noch ein Rat von mir: „Vereinfacht die Dinge!“ Es gibt nämlich genau zwei Dinge, mit denen man eine Frau richtig verärgern kann: ­Unehrlichkeit und Zweideutigkeit. Stellt euch vor, ein Rottweiler springt auf euch zu. Dann ist euch sofort klar, was passieren wird, wenn ihr nicht aus dem Weg geht. Also nehmt ihr die Beine in die Hand und rennt weg. Wenn sich euch aber ein Pudel in den Weg stellt, und ihr anschließend von ihm gebissen werdet, seid ihr sauer, weil euch vorher nicht klar war, dass auch ein vermeintlich harmloses Tier sich schnell in einen angriffslustigen Hund verwandeln kann. Also stellt bei einer Frau von Anfang an sicher, dass sie weiß, wen sie vor sich hat – sie wird sich dementsprechend darauf einstellen.

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