Der britische Prog-Pop-Großmeister wandelt auf den Spuren seiner frühen Erfolge.
Obwohl seine Toningenieurskunst für das Pink-Floyd-Jahrhundertwerk THE DARK SIDE OF THE MOON (1972) weit mehr Geschichte geschrieben hat als seine Beteiligung an den Beatles-Scheiben ABBEY ROAD (1969) und LET IT BE (1970), ist Alan Parsons vor allem ein glühender Verehrer der Fab Four. Das konnte man bereits auf seinen Frühwerken wie TALES OF MYSTERY AND IMAGINATION (1976), I ROBOT (1977) oder EYE IN THE SKY (1982) erkennen, das setzt sich auch auf der aktuellen Veröffentlichung THE SECRET fort. Speziell die Wahl der Akkordfolgen und Gesangsmelodien hätte so oder ähnlich auch von Lennon/McCartney stammen können und wirkt anno 2019 – trotz der Querverweise an die Golden Sixties – weder Patina-verklebt noch abgekupfert. Das liegt allerdings auch an einer Reihe namhafter Gäste wie Lou Gramm (Foreigner), Steve Hackett (Genesis) und Nathan East (Toto, Bee Gees). Parsons größtes Verdienst ist jedoch, dass er seinem Project – in diesem Fall könnte man sogar von einer Band sprechen – einen charakteristischen und bereits seit mehr als 40 Jahren als klassisch geltenden Sound verpasst. Der Mann ist halt ein ausgefuchster Studioprofi, auch das spürt man in jeder Note.
7/10
Alan Parsons
THE SECRET
FRONTIERS/SOULFOOD