Crosby, Stills & Nash: Stuttgart, Porsche Arena (06.10.15)

-

Crosby, Stills & Nash: Stuttgart, Porsche Arena (06.10.15)

Crosby-Stills-Nash1

Begleitet von ersten Standing Ovations, betreten David Crosby, Graham Nash und Stephen Stills zusammen mit einer fünf Mann starken Band die Bühne. Auch wenn bei einem bestuhlten Konzert leere Plätze direkt ins Auge fallen, ist die knapp 7.000 Zuschauer fassende Porsche Arena so gut wie ausverkauft. Und das zu Recht!

Schon mit dem Opener ›Carry On/Questions‹ wird allen Anwesenden klar: das wird groß. Selten habe ich so eine gute Akustik in so einer großen Halle erlebt. Der Sound ist vom Start weg brillant und der Dreigesang sowie sämtliche Instrumente sind perfekt zu hören. ›Marrakesh Express‹ folgt und man kann kaum glauben, dass diese Songs bereits über 45 Jahre alt sind. Natürlich klingt es nicht mehr ganz so frisch und knackig wie auf den live Aufnahmen von 1974, aber was hier musikalisch geboten wird ist ein Traum und was die drei Herren mit 70 (!), 73 (!!) und 74 (!!!) Jahren stimmlich noch zu bieten haben, ist beeindruckend. Mal ohne, mal wechselnd mit Akustik- oder E-Gitarre, werden sie grandios von Hammond Orgel, Piano, Drums, Gitarre und Bass unterstützt.

Mit weiteren Highlights wie ›Long Time Gone‹, dem traumhaft schönen ›Just A Song Before I Go‹, einem magischen ›Cathedral‹ und jammigen ›Deja Vu‹ vergehen die ersten 60 Minuten der Show wie im Flug. Mit dem Hinweis: „Don’t go away“ verabschiedet man sich in eine 20-minütige Pause. Im zweiten Set darf jeder der drei gleich mal mit einer neuen Solo-Nummer glänzen. Widmet Nash seinen Song ›Myself At Last‹ seiner anwesenden Freundin, ist Crosbys Stück ›Somebody Home‹ direkt an alle Frauen gerichtet und Stephen Stills besticht auch in ›Virtual World‹ mit seinem grandiosen Gitarrenspiel. Danach folgt das unfassbar gut gesungene ›Guinnevere‹, das rockige ›Chicago‹, ›Almost Cut My Hair‹ und ›Wooden Chip‹ – haben CS&N eigentlich einen Song der kein Klassiker ist?

Spätestens bei den Zugaben hält es dann keinen mehr im Innenraum auf den Sitzen, um bei den Hits ›Teach Your Children‹ und ›Love The One You With‹ in der ersten Reihe zu stehen! Nach bereits mehr als 120 Minuten Spielzeit ziehen sie zum Finale mit ›Suite: Judy Blue Eyes‹ noch mal alle Register!

Beseelt ziehen die Fans von dannen. Der einzige betrübende Gedanke, der nach so einer famosen musikalischen Darbietung bleibt, ist, dass man so etwas wenn überhaupt für wohl lange Zeit nicht mehr sehen wird.

C.W.

Seht hier Crosby, Stills & Nash mit ›Chicago‹ live in Stuttgart:

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Das Neueste

Videopremiere: Electric Boys mit ›I’ve Got A Feeling‹

Um dem kalten skandinavischen Winter zu entrinnen, haben die Electric Boys kurzerhand ein Studio im sonnigen Spanien gebucht, um...

The Kinks: THE JOURNEY – PART 1

Where have all the good times gone: 2-CD-Retrospektive zum Bandjubiläum Das 60. Gründungsjubiläum ihrer leider 1996 auch am Bruderzwist von...

Videopremiere: Tribes mit neuer Single ›Hard Pill‹

Heute präsentieren die Tribes ihre brandneue Single ›Hard Pill‹. Ganze zehn Jahre hat sich das britische Quartett für neue...

Van Halen: Michael Anthony gründet neue Band

Wie Michael Anthony (Chicken Foot, ehemals Van Halen) hat im Gespräch mit Radiomoderator Eddie Trunk verraten, dass er gerade...

Kiss: Biopic auf Netflix geplant

Nächstes Jahr soll bei Netflix ein Kiss-Biopic namens "Shout It Out Loud" ausgestrahlt werden. Dass Netflix sich die Rechte...

The Cars: Das Universum des Rico

Ric Ocasek lässt tief blicken: Im CLASSIC ROCK-Gespräch mit Marcel Anders erklärt der Cars-Chef, was gute Musik ist –...

Pflichtlektüre

CLASSIC ROCK Adventskalender: Türchen 24

Wir kommen zum letzten Türchen unseres CLASSIC ROCK Adventskalenders:...

Kraan – SANDGLASS

Kraan werden ihrem guten Ruf erneut gerecht Sie galten in...

Das könnte dir auch gefallen
Für dich empfohlen