Es war ausgerechnet der 1. April 1980, an dem offiziell bekanntgegeben wurde, dass Brian Johnson der neue Sänger von AC/DC werde. Er hatte durch einen Anruf von Malcolm Young drei Tage zuvor bei seinen Eltern in Gateshead davon erfahren, wo er nach dem Ende seiner ersten Ehe mit Carol wohnte. Als geschiedener Vater zweier Kinder, der immer noch das Familienhaus abbezahlen musste, war Youngs Angebot einer Prämie von 5.000 Pfund für seine Unterschrift, 170 Pfund Gehalt pro Woche und eines neuen Autos Musik in seinen Ohren.
Am selben Morgen hatte er noch im „New Musical Express“ gelesen, dass Allan Fryer von den Hardrockern Fat Lip aus Adelaide den Job bekommen habe, Scotts Nachfolger zu werden – Fake News, die der typisch direkte Young als „Bullshit“ abtat. Dennoch musste man Verständnis dafür haben, dass Johnson nach dem Telefonat mit dem Rhythmusgitarristen erst mal die halbe Flasche Whisky in sich hinein kippte, die er eigentlich an jenem Nachmittag seinem Vater zum Geburtstag schenken wollte. Innerhalb einer Woche war Johnson nach London gezogen und stieß in den E-Zee Hire Studios zur Band, um am Nachfolger des 1979er-Millionensellers HIGHWAY TO HELL zu arbeiten.
„Ich weiß immer noch nicht so recht, wo ich bin“, gestand er fröhlich dem „Sounds“-Journalisten Dave Lewis in seinem ersten Interview als Mitglied von AC/DC. „Ich weiß nur, dass wir einen Haufen Arbeit haben, und die anderen in der Band müssen mich erst noch kennenlernen. Es ist super, mit den Jungs hier zu sein, aber ich mache mir auch in die Hose vor Angst! Aber ich denke, ich hatte verdammt viel Glück. Ich habe AC/DC nie live oder überhaupt im Fernsehen gesehen. Ich war immer zu beschäftigt damit, selber aufzutreten. Natürlich habe ich schon alles über sie und ihre fantastische Show gehört und habe all ihre Platten zuhause, weil das meine Art von Musik ist und ich sie liebe. Ich stehe auf einfache Sachen, Mann, und für mich sind sie eine der besten Rock‘n‘Roll-Bands der Welt – sie reduzieren einfach alles aufs Wesentliche. Als ich sie das erste Mal traf, hatte ich das Gefühl, dass ich mit ihnen einen trinken gehen könnte, ohne etwas beweisen zu müssen. Ich glaube, das wird toll. Es wird grandios, sobald wir eine Tour gespielt haben und die Leute sagen: ‚Okay, alles klar, das ist er, das ist der neue Sänger. Wir müssen ihn jetzt akzeptieren‘. Yeah, am Anfang werde ich sicher nervös sein, aber ich werde mein Bestes geben. Sobald ich da oben stehe, ist mir alles egal. Ich mache einfach mein Ding und gebe alles. Zum Glück hatte ich schon immer einen guten Draht zum Publikum, also hoffe ich, dass sie uns eine Chance geben.“