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Titelstory: Alice Cooper – Jenseits der Guillotine

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Titelstory: Alice Cooper – Jenseits der Guillotine

Damit stellst du eine Ausnahme dar, denn der „durchschnittliche“ Classic-Rock-Act spielt eine Greatest-Hits-Tour nach der anderen …
Das muss man relativieren, denn meine Generation ist im goldenen Zeitalter des Rock‘n‘Roll aufgewachsen. Wir verkauften Wagenladungen an LPs und verdienten damit eine ebenso stattliche Summe Geld! Heutzutage benötigen die Sessions zu einer Scheibe nur einen Bruchteil des da­­maligen Budgets. Du setzt allerdings auch nur noch eine geringere Menge CDs, Downloads, Vinyls und Special Editions ab. Mich treibt auch der Ge­­danke an, dass in mir eine immer noch bessere Sammlung an Songs steckt als die, die ich bereits im Studio für die Ewigkeit auf Band oder Festplatte gebannt habe. Ich werde das so weiterführen bis ich sterbe.

PROGRESSIVE RÜCKBESINNUNG

PARANORMAL ist ein zweiteiliges Album, das im Kernstück auf Disc eins zwölf Songs enthält und auf Disc zwei noch drei weitere Lieder plus Live-Bonustracks mit der originalen Alice Cooper Band präsentiert.
Das ist relativ schnell erklärt: Die Originalband trennte sich im Guten und es gab keinerlei böses Blut. Weder Gerichtsverhandlungen noch den kleinsten Anflug von Hass oder Missgunst störten jemals unsere Be­­ziehung. Stattdessen blieben wir alle in freundschaftlichem Kontakt. Als bei einer Show in Connecticut Dennis und Neil vorbeischauten, lud ich sie ein mit mir zu spielen. Sie nahmen das Angebot an und zockten mit uns ein paar Songs.

Andersherum bat mich Dennis Dunaway einmal in Texas zu einer Session während seiner Buchvorstellung, um mit ihm, Neil Smith und Michael Bruce ein paar Stücke zum Besten zu geben.Konkreter wurde die erneute Zusammenarbeit, als wir uns alle bei mir in Phoenix, Arizona, trafen und das Duo Smith/Bruce ein paar neue coole Songs aus dem Hut zauberte. Daraufhin schrieben wir gemeinsam ganze zehn Lieder. Unser Quartett entschied sich final, die drei besten Nummern auf PARANORMAL zu packen.

Wie war es für dich, nach all den Jahren wieder mit ihnen als komplette Band im Aufnahmeraum zu stehen?
Normalerweise arbeite ich mit Studiomusikern, da meine Tourcombo über den Globus verteilt lebt. Leadgitarrist Ryan Roxie wohnt beispielsweise in Schweden, der Rhythmusgitarrist Tommy Henriksen ließ sich in der Schweiz nieder. Deswegen ist es für mich an der Tagesordnung bei Aufnahmen auf Sessionmusiker zurückzugreifen.

Als Bob und ich mit der Planung für PARANORMAL be­­gannen, überlegten wir, wen wir auf welchem Song gerne hören würden. Deswegen ist die LP auch in zwei Teile gesplittet. Einmal das Kernalbum und dann die zweite Scheibe, bei der Neil, Michael, Dennis und ich wie in den guten alten Zeiten gleichzeitig und live unsere Spuren eintüteten. Es fühlt sich komplett anders an, wenn du so zu Werke gehst. Normalerweise entsteht ein Song Schicht für Schicht. Erst kommen die Drums, dann der Bass, später Gitarren und Keyboards und zum Schluss der Gesang. Aber das hätte einfach nicht zu uns gepasst.

Eingangs hast du schon Larry Mullen Jr. von U2 erwähnt – wie kam es zu dieser Kollaboration?
Den Vorschlag unterbreitete mir Bob Ezrin, der vorab ein Gespräch mit Larry führte, ob er sich vorstellen könne, auf der kommenden Alice- Cooper-Platte zu spielen. Bobs Idee dahinter war – da Mullen einen einzigartigen Sound mit hohem Wiedererkennungswert besitzt –, die ganze Philosophie der „Cooper Rock Drums“ zu verändern.

Mullen hört sich zwar wie jeder Schlagzeuger zuerst die Bassspur an, jedoch sind die Texte für ihn ein ausschlaggebendes Kriterium, wie sein Beitrag zum Song klingen wird. Das haute mich total um und ich fragte ihn, wieso das so ist. Er antwortete „Ich spiele Schlagzeug zum Ge­­sang!“ So etwas Cooles hatte ich noch nie gehört! Sein Vibe hat den Stücken, auf denen er vertreten ist, eine neue, überaus interessante Note verpasst. Er ging mit soviel Gefühl zu Werke, dass ich, seitdem ich ihn im Studio erleben durfte, noch mehr schätze.

Und wie hast du ZZ Tops Billy Gibbons zu den PARANORMAL-Sessions gelotst?
Billy ist großartig, denn er ist der Inbegriff eines bluesigen Rock‘n‘Roll- Gitarristen. Als ich ihm das Demo von ›Fallen In Love‹ schickte, lag er mit einer schlimmen Grippe im Bett.Er hörte den Track und spielte sofort ein paar Gitarrenparts ein, schickte sie mir und sagte: „Dein Song war die beste Medizin, die ich bekommen konnte!“ Jeder, der das Stück hört, wird sofort merken, dass es der perfekte Song für Gibbons‘ Stil ist.

Der dritte Gast im Studio war Ro­­ger Glover von Deep Purple.
Exakt! Das war wieder so eine Sache zwischen Bob und mir. Als ihm Roger in den Sinn kam, befand ich mich nicht einmal in der Stadt. Er rief mich kurzerhand an und meinte, dass Glover perfekt zum ein oder anderen Lied passen würde. Ich vertraue Ezrin blind, denn er versteht mich auf allen Ebenen. Als Produzent ist er seit 1969, 1970 (mit langen Unterbrechungen –Anm.d.A.) so etwas wie mein Aufnahmeguru. Bob weiß genau, was ich will und was der Song benötigt, deswegen muss ich auch nicht zwingend bei den Aufnahmen im Studio anwesend sein.

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