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Saxon: Saxonisierung der musikalischen Vorbilder

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Saxon: Saxonisierung der musikalischen Vorbilder

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In diesem ersten nun abgelaufenen Jahr der Pandemie erblickten etliche Veröffentlichungen das Licht der Welt, die es ohne die „zwangsgeschenkte Zeit“ nicht gegeben hätte. INSPIRATIONS, das neue Album der britischen Schwermetaller Saxon, gehört dazu. Erstmalig hat sich die Band dem Werk anderer Künstler gewidmet, derer, die Saxon in den Anfangstagen und bis heute inspiriert haben. Led Zeppelin, die Beatles und die Kinks, Jimi Hendrix und die Stones, Thin Lizzy, Black Sabbath, Deep Purple bis hin zu Motörhead, AC/DC und Toto wurden „saxonisiert“. Peter „Biff“ Byford, der auch produzierte, wollte nicht zu sehr am Original „schrauben“, sondern die ausgewählten Songs lediglich „etwas härter“ machen. CLASSIC ROCK unterhielt sich mit ihm über die CD, COVID-19 und die weiteren Saxon-Pläne.

Würde es INSPIRATIONS geben, wenn die Welt nicht durch die Pandemie stillgelegt worden wäre?
Wahrscheinlich nicht, es ist gewissermaßen ein Lockdown-Album, wir wollten endlich wieder als Band etwas gemeinsam an den Start bringen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, wir wollten den Fans eine Freude bereiten und ihnen ein wenig Saxon mitten in der Pandemie geben. Es sollte aber nicht nur irgendein Cover-Album werden, es sollte unsere Einflüsse zeigen. Wir wollten die Songs von jenen Bands spielen, die uns damals zu Saxon gemacht haben, die uns inspiriert haben.

Welche Titel würdest du bei der Auswahl besonders hervorheben wollen?
Manche sind natürlich sehr offensichtlich, wie z. B. ›Bomber‹. Unsere allererste Tour war mit Motörhead, die „Bomber“-Tour 1979. Sie haben unser Songwriting sehr beeinflusst. Dann natürlich die Beatles: Ich habe sie 1963 im TV gesehen, einer der ersten Auftritte der Band überhaupt, das hat mich auch sehr geprägt. Oder AC/DC: Sie haben bei einer ihrer frühen Tourneen in Sheffield gespielt; wir sind damals mit der ganzen Band hin und sie haben ›Problem Child‹ gespielt – wegen dieser Erinnerung haben wir den Song ausgewählt.

War die ganze Band in die Auswahl der Songs involviert?
Ja, alle haben Ideen eingebracht. Nachdem ich das Album produziert habe, habe ich die Setlist gewissermaßen kuratiert und einen Plan entworfen, wie es Produzenten halt so machen. Es war aber auf jeden Fall eine gemeinsame Entscheidung, es ist kein Titel auf dem Album, mit dem nicht alle einverstanden waren.

Kannst du uns ein paar Songs verraten, die es nicht auf INSPIRATIONS geschafft haben?
Oh, da hätten wir hunderte Songs nehmen können, es ging ja in den 60er- und frühen 70er-Jahren mit den Einflüssen los. Die Liste war lang, wir haben vieles ausprobiert, z. B.: ›Substitute‹ von The Who, ›Pretty Vacant‹ von den Sex Pistols und ›The Wizard‹ von Uriah Heep. Die Idee aber war, ein Vinylalbum wie früher zu machen – deshalb sollten es auch nicht mehr als zehn oder elf Songs werden.

Wo fanden denn die Aufnahmen für die Platte statt?
Nachdem manche Bands sich früher ganze Burgen, Schlösser, Chalets oder herrschaftliche Häuser für Monate angemietet haben, um dort ihre Alben aufzunehmen, wollte ich das auch mal machen. Wir konnten in Brockfield Hall, nahe York, arbeiten. Das großartige Gebäude wurde 1804 erbaut und hat die größte Gemäldesammlung von Yorkshires Impressionisten – der Staithes Group. Während die Band in der Bibliothek spielte, baute Nigel sein Drumset im großen Treppenhaus auf, der Klang im 20 Meter hohen Flur war unvergleichlich. Es war ein großer Spaß, das Gemeinschaftsgefühl wurde gestärkt, wir haben dort gewohnt und gekocht und waren sehr kreativ – das Album war in gut zwei Wochen im Kasten. Ich will das bei einem Saxon-Album wiederholen.

Dann ist die Platte ja in Rekordzeit aufgenommen worden …
Ja, die Idee hatten wir letztes Jahr im Oktober, eingespielt haben wir sie dann im November in nur zwei Wochen, das Mischen hat eine Woche gedauert – fertig. Im Dezember kam schon die erste Single raus, ›Paint It Black‹.

Falls die Pandemie auch 2021 noch anhalten sollte – können wir uns auf INSPIRATIONS VOL. 2 freuen?
(lacht) Lass mal sehen, wie erfolgreich die Platte sein wird. Wir haben es aus Spaß gemacht – aber vielleicht, ja, kommt noch ein zweiter Teil. Allerdings bin ich nicht so der Cover-Sänger, es war durchaus eine Herausforderung für meine Stimme, ›Immigrant Song‹ oder ›Speed King‹ einzusingen. ›Speed King‹ haben wir auch schneller gespielt, als es Purple damals getan haben. Und weißt du warum? Weil wir es können!

Hattest du neben der Arbeit an INSPIRATIONS noch Zeit, am neuen Saxon-Studioalbum zu arbeiten?
Alle Songs sind fertig, ich habe gerade gestern den letzten Text vollendet. Ich denke nicht, dass es vor Anfang 2022 veröffentlicht werden wird. Ich habe allerdings auch ein Album mit meinem Sohn Sebastian geschrieben, das wir Ende Februar aufnehmen werden. Es wird wahrscheinlich im Sommer oder Herbst erscheinen und ist eine echte Rockplatte geworden, vergleichbar mit meinen
Solosachen.

Stevie Nicks sagte kürzlich in einem Interview, dass COVID-19 ihr Zeit stehlen würde …
Ich verstehe, was sie meint. Es wird uns Zeit genommen, wir sind eine Live-Band, vermissen es, auf Tour zu gehen, zusammen mit unseren Fans zu feiern. Jetzt, wo alles stillsteht, ist es tatsächlich so, dass uns Zeit gestohlen wird – oder eher vielleicht, dass die Zeit angehalten wurde. Für mich persönlich ist es nicht ganz so schlimm, weil ich ja auch Songwriter bin. Ich liebe es, neue Songs zu schreiben, Ideen zu verwirklichen. Wir sind im Moment eher eine Recording- als eine Live-Band. Wir sind aber ready to go, sobald uns das Virus lässt. Die Shows im Mai sind noch nicht abgesagt, auch die Festivals in Europa sind noch auf dem Plan. In UK werden gerade alle geimpft, ich selbst war letzte Woche an der Reihe. Ich weiß nicht, ob die Impfung uns bis nach Deutschland bringen wird, aber ich denke, dass wir im UK touren können.

Du bist kürzlich 70 Jahre alt geworden. Wie hast du diesen besonderen Tag gefeiert?
Ich konnte nicht viel tun, man kann ja nicht mal rausgehen, außer die Hunde spazieren führen. Alle Restaurants sind zu. Am Vortag haben meine Zwillinge Thomas und Alexander Geburtstag, normalerweise feiern wir dann immer mit vielen Freunden – dieses Mal hat es immerhin drei Kuchen gegeben.

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