Rock’n’Soul made in Rotterdam.
Dieses Mal verzichten die Brüder auf den Gebrauch des bestimmten Artikels im Namen. Aber auch so kommen sie schnell in Fahrt, es macht sich sofort Live-Energie bemerkbar. In ›Summer Jam 2017‹ und ›Holy Water‹ zieht es sie in einen Hochtempo-Bereich, den man von den Labels Motown und Daptone her kennt. Der Soul aus den Tagen von Otis Redding, Joe Tex oder Wilson Pickett ist ihr Lieblingskumpan, er lässt sie nicht los. Noch mehr zeitlich zurück geht es in der Ballade ›Too Many Colors In The Sun‹. Hier darf man ruhig mal an den klassischen Vortrag eines Frank Sinatra oder Tony Bennett denken. Mit solchen Ikonen kann Sänger Bas van Holt natürlich nicht mithalten, aber er schlägt sich wacker. Man kann nicht sagen, dass sich die Dawn Brothers bei der Übernahme ihrer amerikanischen Vorbilder übernehmen. CCR spielen nach wie vor eine Rolle (›Gas To Carry On‹) und der bluesige Durchbruch darf auch nicht fehlen (›How Come‹). Und der ambitionierte Titel? Ist das Album tatsächlich ein Klassiker? Man mag es fast glauben. Die Tunes sind toll, der Schwung ist da, die Abwechslung stimmt und der blöde Abnutzungseffekt bleibt außen vor – mit oder ohne Artikel.
7 von 10
Dawn Brothers
CLASSIC
V2 RECORDS/H’ART