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Indica

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Indica2010rGegenpol zum Casting-Wahnsinn: Indica begeistern mit ehrlichem Rockerinnen-Handwerk.

Fünf ansehnliche junge Damen, die mit mystisch angehauchtem Pop die fin­nischen Charts aufrollen: Da steht zunächst natürlich der Verdacht im Raum, Indica seien auch nur eine weitere Casting-Band, von kluger Hand zusammengestellt und mit dem erklärten Ziel an den Start gebracht, möglichst zielgruppenkompatibel im Business mitzumischen. Könnte so sein, ist es aber nicht. Indica wurden 2001 von der Sängerin Jonsu und Bassistin Heini gegründet, Keyboarderin Sirkka, Gitarristin Jenny und die Schlagzeugerin Laura schlossen sich ihnen an, und bereits zwei Jahre später folgte ihr erster Plattenvertrag. Indica haben sich also selbst gecastet, und das ist schon mal gut.

So ganz ohne Schützenhilfe eines prominenten Förderers hätte die Entwicklung zur Profi-band jedoch vermutlich viel länger gedauert: Tuomas Holopainen von Nightwish ließ Indica nicht nur im Vorprogamm seiner Band auftreten, er produzierte auch zwei ihrer fünf bisherigen Alben – darunter das aktuelle Werk A WAY AWAY, Indicas englischsprachiges Debüt. Denn was bislang in Finn-land ganz hervorragend funktio-nierte, soll jetzt auch den Rest der Welt erobern: Gothic-Pop mit romantisch-mystischem Einschlag, wie er wohl nur aus Nordeuropa kommen kann.

Was auffällt, ist Indicas Hang zu opulenten Instrumentierungen, Sängerin Jonsu beherrscht immerhin die Violine und macht auch an Gitarre und Keyboards keine schlechte Figur. Sirkka hingegen, grundsätzlich für die Tasteninstrumente zuständig, spielt auch Klarinette. Was alles in allem den Eindruck bestätigt, dass Indica tatsächlich aus Musikerinnen besteht – und eben nicht aus gecasteten Musikerdarstellerinnen. Interessant sind auch Jonsus musikalische Vorlieben, die für einen Menschen ihres Alters durchaus ungewöhnlich sind: Pink Floyd stehen bei der Sängerin auf der Favoritenliste, ebenso wie Queen, The Beatles, Edith Piaf und Arcade Fire. Keine schlechte Auswahl….

Julia Zeiser

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