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Motörhead: Fünf vor Zwölf

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Motörhead: Fünf vor Zwölf

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„Clean Your Clock“ hält eure Doppelshow in München auf DVD und CD fest. Wie hast du die Show erlebt?
München war immer ein besonderer Ort für Motörhead. Ich meine, in Deutschland hatten wir eigentlich immer ein wahnsinnig gutes Publikum, mindestens eine Acht von Zehn. München war aber immer eine Elf, auch an diesen Abenden. Die Shows waren gut, ja, sie waren richtig gut, aber man muss einfach sagen, dass die Motörhead-Shows der letzten Jahre nicht mit denen vor zehn oder 20 Jahren vergleichbar waren. Motörhead hatten Probleme. Lemmy gab 200 Prozent, um eine solide Show zu spielen, auch Phil war gesundheitlich nicht wohlauf und riss sich unglaublich zusammen. Wir gingen als beschädigte Band auf die Bühne, und gemessen an diesen Umständen, haben wir sensationelle Shows abgeliefert.

Das merkte man auch am Publikum der letzten Tour. Es feierte Motörhead nach allen Regeln der Kunst – wohl auch, weil viele spürten, dass es die Band nicht mehr allzu lang live zu sehen gibt.
Das merkten wir auch. Ich meine, es war ja offensichtlich, dass die Fans Lem seine schlechte Verfassung ansahen. Doch sie waren einfach froh, dass er für sie spielte. Genau so ging es mir. Wenn ich von meinen Drums auf Lemmy und Phil herunterschaute, war ich einfach nur stolz, dass sie immer noch Ärsche traten.

mikkey dee promo

Wie war es denn hinter der Bühne um Lemmy bestellt?
Im Grunde war er derselbe wie immer. Vielleicht ein bisschen müder. Er sprach immer davon, sich nach dieser Tournee erst einmal zu erholen, mehr zu essen und an Gewicht zuzulegen. Ansonsten zockte er im Tourbus, spielte mit seinem iPad, plauderte. Er schlief mehr und nahm sich an freien Tagen mehr Zeit für sich, doch damit hatte es sich eigentlich schon.

Nach der letzten Show in Berlin am 11. Dezember 2015 waren es nur noch gut zwei Wochen bis zu seinem Tod…
Das war ein Schock für uns alle. Als wir von seinem Tod und von der Todesursache hörten, konnte niemand von uns glauben, dass er in diesem Zustand eine komplette Tour zu Ende gespielt hatte. Normalerweise verbringen Menschen verdammte zwei oder drei Jahre im Bett. Und Lemmy? Er spielte eine komplette Tour!

Was war die wichtigste Lektion, die du von ihm gelernt hast?
Einen Scheiß darauf zu geben, was andere Menschen denken. Das klingt natürlich erst mal viel zu tough, weil ja jeder will, dass man gut über ihn denkt und redet, aber Lemmy hat einen sehr guten Weg gefunden, sein eigenes Ding kompromisslos durchzuziehen. Solange er zufrieden war, war alles gut für ihn. Aber natürlich wünschte er sich trotzdem, dass es auch anderen Menschen gefiel. Er konnte einfach im richtigen Mo­­ment weghören, wenn er etwas nicht hören wollte. Nach dem Motto: „So what?“

Wie wurden innerhalb der Band Entscheidungen gefällt? Es klingt ja zumindest so, als hätte Lemmy immer das letzte Wort gehabt.
Motörhead waren die totale Demokratie. Jeder hatte dieselben Rechte. Es galt allerdings das ungeschriebene Gesetz, dass man Lemmy um jeden Preis von einer Idee überzeugen wollte, wenn sie ihm nicht gefiel. Nicht, weil ich meine Idee sonst hätte be­­graben müssen, sondern weil man einfach wollte, dass er an Bord ist. Dass er es versteht. So wichtig war uns seine Meinung.

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