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Marco Mendoza – Das Beste kommt noch

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Marco Mendoza – Das Beste kommt noch

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Mit dem kraftvollen und optimistischen NEW DIRECTION veröffentlicht Marco Mendoza sein viertes Soloalbum und zusammen mit VIVA LA ROCK von 2018 das zweite Werk, das er mit seinem Lieblingsproduzenten Soren Andersen geschrieben und aufgenommen hat. Im Interview erzählt der 59 jährige Tausendsassa, was ihn antreibt, wie es ist, als Bassist ständig mit Größen wie Whitesnake, Thin Lizzy, Journey oder den Dead Daisies zusammenzuarbeiten und wie er es schafft, seine Gedanken stets in eine positive Richtung fließen zu lassen.

Wie bist du an NEW DIRECTION herangegangen?

Ich wünschte, dass ich sagen könnte, wir hatten eine Kristallkugel, in die wir hineinblickten und wir ganz genau wussten, was wir tun. Doch das entspräche nicht der Wahrheit. Schau, wir haben mit den Arbeiten zu NEW DIRECTION schon 2019 angefangen. VIVA LA ROCK erschien 2018 und kurz darauf das Album der Dead Daisies, deswegen fiel meine Soloplatte leider etwas unter den Radar und ich konnte es bis 2019 nicht wirklich supporten. Aber immerhin wurde es gut genug aufgenommen, dass das Label auch den Nachfolger herausbringen wollte. Im September 2019 war mein Produzent, Songwriting-Partner und Gitarrist Soren Andersen frei, also trafen wir uns für sechs Tage, um den Prozess zu NEW DIRECTION anzustoßen. Bei diesen Sessions kam beispielsweise der Song ›Take It To The Limit‹ heraus. Es ist schon lustig, dass einige dieser frühen Songs noch vor der Pandemie geschrieben wurden und heute trotzdem wie die Faust aufs Auge passen, sie sind immer noch relevant. Worauf ich hinaus wollte: Wenn Soren und ich uns treffen, arbeiten wir immer völlig frei ohne vorgefertigte Konzepte, unser Verhältnis ist symbiotisch. Wir sind wie zwei Kinder im Süßigkeitenladen. Wir vertrauen einander blind und Soren ist obendrauf noch ein grandioser Produzent. Ich würde auch mein nächstes Solowerk gerne wieder mit ihm zusammen machen, wobei er natürlich sehr beschäftigt ist, weil jeder ihn haben will. Jedenfalls: Wir wussten damals nicht, dass die Welt aufhören würde sich zu drehen. Aber das eine kann ich dir sagen: Beim Songwriting versuche ich immer, positiv zu sein. Ich versuche, auf der sonnigen Seite des Lebens zu wandeln, ich singe mir quasi selbst gut zu. Meine Botschaft: Sei dankbar, konzentriere dich auf das, was du hast und nicht auf das, was dir fehlt. Das hört man auch ganz deutlich auf diesem Album. Zum zweiten Mal wollten Soren und ich uns dann übrigens im Februar 2020 treffen, was aus offensichtlichen Gründen nicht geschah. Also konnten wir erst im Juni 2021 wieder zusammenkommen – und in der Phase dazwischen hatte ich Zeit, um mir die Lyrics und Songstrukturen nochmal genau anzusehen und alles in eine neue Richtung zu lenken. Das war echt ein Trip, eine völlig neue Erfahrung. Puh, was für lange Antwort! (lacht)

Du hast ja schon gesagt, dass du ein positiv gestimmter Mensch bist. Woher kommt das?

Auch ich habe schlechte Tage, ganz klar. Aber meine Geisteshaltung verdanke ich unterm Strich meiner Nüchternheit. Ich habe die dunkle Seite gesehen, ich war dort. Ich habe so viel erlebt, was kein menschliches Wesen erleiden sollte. Dann bekam ich die Chance, endlich trocken zu werden und mein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Ich war Heroin-, Kokain- und Alkoholabhängig. Seit bald 35 Jahren bin ich nun nüchtern – wie könnte ich da nicht dankbar und positiv gestimmt sein, wo ich doch diese neue Richtung gefunden und eingeschlagen habe? Weil ich mein Hirn nicht mehr betäube, sind meine Augen weit offen und ich erlebe alles, was mir geschieht, ganz aktiv, weswegen ich es wertschätzen kann. Mein Job ist es, meinen Bass zu spielen, meine Lieder zu singen – so verdiene ich meinen Lebensunterhalt. Wie kann man denn da lange schlecht drauf sein? Man muss sich die guten Dinge vor Augen halten. Es gibt nichts, worüber ich mich beschweren darf. Nichts.

Denkst du, dass Rock’n’Roll genügend Einfluss hat, um etwas zu bewirken, etwas zu verändern?

Der ganze Planet musste in den letzten zwei Jahren erleben, wie es ist, ohne Live-Musik zu leben. Da fiel einem doch auf, dass Musik überall auf dieser Erde das Zentrum unserer Gesellschaft bildet. Ich denke also, dass das jetzt vielleicht noch wichtiger ist als vor der Pandemie. Ich sehe, dass die Menschen sehr leidenschaftlich sind, wieder mit Elan zu Konzerten gehen. Außerdem sehe ich so viel bisher unerkanntes Talent da draußen, das sprengt wirklich alles, was ich je erlebt habe. Diese Bands brauchen einen Plattendeal, eine Tour. Doch das hängt alles von den Fans ab. Und ich bin der Überzeugung: wenn jemand ein Fan ist, dann macht er sich die Mühe, Geld für Musik auszugeben, physische Produkte zu kaufen und auf Konzerte zu gehen. Ich meine, aktuell verkaufe ich mehr Vinyl als jemals zuvor. Ich sage, in ein oder zwei Jahren wird es sich wirklich herauskristallisieren, wie sich der Musikmarkt durch die Pandemie verändert hat.

Was macht einen großartigen Rocksong für dich aus?

Ich bin ja verhältnismäßig spät ins Songwriting eingestiegen, so richtig erst mit meinem Soloprojekt. Für mich braucht ein guter Song eine große Hook, ein eingängiges Riff oder einen tollen Basslauf. Die Melodie ist natürlich auch essenziell und ich finde gute Texte auch sehr wichtig. Natürlich muss das Spiel aller Beteiligten auf den Punkt sein, das heißt aber nicht, dass der Song kompliziert oder komplex sein muss. Bei all den Zeppelin-Songs bist du nach acht Takten drin, bei den Beatles ebenso, Deep Purple, Aerosmith – acht Takte, Boom!

Was treibt dich bis heute an?

Ich habe das große Glück, mit der Crème de la Crème zusammenarbeiten zu können, wenn ich das möchte. Ich tue, was ich liebe und das regelmäßig. Und wenn ich vom Touren nachhause komme, lege ich den Rockstar-Hut ab und bin ein Familienvater, der den Müll rausbringt und kocht. Das hält mich auf dem Boden, diese Balance ist ehrlich schön.

Du warst schon in so viele Projekte involviert, zuletzt in Iconic. Was waren deine besten Begegnungen bisher?

Das ist eine schwierige Frage, weil es so viele gibt. Erst zuletzt hatte ich eine großartige Erfahrungen mit meiner Solo-Arbeit, wo ich vor tausenden von Menschen spielte, die meine Songs mitsangen. Das war einfach nur ein Wow-Erlebnis. Mit David Coverdale bei Whitesnake zu spielen war ebenfalls ein Highlight. Genauso meine Arbeit mit Ted Nugent oder Thin Lizzy. Vor kurzem half ich bei Journey aus – ich meine: komm schon! Das ist doch grandios. Natürlich muss ich auch die Dead Daisies erwähnen und ich könnte ewig so weiter erzählen. Aber weißt du, im Grunde hoffe ich ganz ehrlich, dass das Beste erst noch vor mir liegt.

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