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Marc Reece – DREAMER

Das lange Warten hat sich gelohnt

Marc Reece gehört zu den begnadetsten Bluesrock-Gitarristen Deutschlands. Er hat schon mit hochkarätigen Musikern wie Pat Travers, Wishbone Ash, Tom Pricipato, Bernard Allison oder Alvin Lee auf der Bühne gestanden. Und gerade weil Reece vornehmlich on stage zuhause ist, hat es extrem lange gedauert, bis der Essener ein neues Album fertiggestellt hat – DREAMER kommt zwölf Jahre nach seinem Vorgänger LET IT BURN auf den Markt. Für seine vierte Studioplatte hat sich die gewöhnlich als Powertrio auftretende Band Unterstützung von Marcus Schinkel an der Orgel und dem Piano sowie dem Jazzmusiker Adrian Wachowiak am Keyboard geholt. Der erweiterte Instrumenteneinsatz sorgt für abwechslungsreiches Songwriting. Dank der transparenten Produktion ist jedes Instrument klar herauszuhören.

Beim schwungvollen Titelsong ›Dreamer‹ sorgt die dezent eingesetzte Orgel neben funkigen Rhythmen für gute Laune. Auf ›No Chance Child‹ wagt sich Reece aus klassischen Rock-Riff-Gefilden in mitunter sphärische Fusion-Zonen vor. ›Rock’n’Roll-Hero‹ punktet mit leichten Country-Anleihen. Die Band bedient sich der verschiedensten Einflüsse aus dem reichen Fundus der Rockmusik, groovt mal cool wie bei ›Scorpion Man‹ oder rockt auf ›At The Market‹ amtlich ab. Das Instrumentalstück handelt von einem alten Mann, den Reece in Thailand auf einem Markt zusah, wie er auf einem alten asiatischen Instrument spielte. Überhaupt geht es auf DREAMER sehr persönlich zu. ›One For Hannes‹ hat Reece seinem Sohn gewidmet. Reece, der Rory Gallagher, Jimi Hendrix und Steve Ray Vaughan zu seinen Einflüssen zählt, überzeugt auf dem neuen Album nicht nur als spielfreudiger Gitarrero, sondern auch durch seinen rauchigen, raspeligen Gesang. Neben aller Power findet auch die gefühlvolle Ballade ›Harder Than It Seems‹ Platz auf dem Album. Reece hat einfach viel mehr zu bieten als nur traditionellen Bluesrock.

8 von 10 Punkten

Marc Reece, DREAMER, LUCKY BOB/SOULFOOD

Text: Matthias Bossaller

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