Lynyrd Skynyrd: München, Zenith

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Lynyrd Skynyrd: München, Zenith

Lynyrd-Skynyrd__Roadrunner Im Süden nichts Neues.

Selten hat man so viele Star and Srtipes- und Südstaatenflaggen in München gesehen wie an diesem Abend vor dem Zenith. Auch die obligatorischen Biker-Klamotten dürfen bei den Skin-Nerd-Fans natürlich nicht fehlen.DieFans, die an diesem Abend den Südstaatler in sich raus lassen wollen, sind weit von jugendlicher Hysterie entfernt. Die Stimmung in der großen Halle, die durch einen riesigen Vorhang halbiert wird, ist dementsprechend entspannt; beinahe gemütlich.

Bevor die neunköpfige Band die Bühne betritt, erklingt ihr eigener Hit ›Skynyrd Nation‹ von Band. Dieses Intro wirkt etwas ungeschickt, denn leider werden die Southern Rock-Fans damit auf eben selbigen Song heiß gemacht, nur um dann etwas holprig in ›Workin’ For MCA‹ zu starten. Der Sound im Zenith ist nicht überall gleich ausgewogen. Die Halle bietet nicht den optimalen Rahmen für das komplexe Skynyrd-Sound-Gemisch aus Drums, Bass, drei Gitarren, Piano, Gesang und Backing Vokals.

Was Lynyrd Skynyrd unter der Regie des einzigen verbliebenen Gründungsmitglieds Gary Rossington und angeführt von Sänger Johnny Van Zant abliefern ist wie der Südstaatler an sich eine bodenständige und verlässliche Show. Johnny, Bruder des legendären ersten Sängers Ronnie Van Zant, schleicht behäbig über die Bühne, während ein herausragender Rickey Medlocke seine Gibson Explorer bearbeitet. Der Coolness-Preis des Abends geht an Bassist Robert Kearns, der erst vor drei Jahren den an Krebs verstorbenen Ean Evans ersetzt hat. Mit seinem befederten Schlapphut sieht er aus wie der menschgewordene, groovende Souther Rock.

Insgesamt bekommt das Publikum ein Set von 17 Songs geboten, das Evergreens wie ›That Smell‹, ›Simple Man‹ und das obligatorische ›Sweet Home Alabama‹ nicht vermissen lässt. Was die Bühnenoptik betrifft, muss man als Nicht-Amerikaner bei den letzten beiden Liedern schon hartgesotten sein. Zu unser aller liebsten Volksfest-Hit wird als Backdrop eine über die gesamte Bühnenbreite reichende Alabama-Flagge aufgezogen. Mit diesem Bild verlassen die alten Herren zunächst die Bühne, bevor sie ihre einzige dafür rund zehnminütige Zugabe ›Free Bird‹ zum Besten geben. Dazu legen Lynyrd Skynyrd noch eine Schippe Patriotismus und Kitsch drauf. Nun schmückt ein Weiskopfadler mit zehn Metern Spannweite und einer US-Flagge in den Fängen den Hintergrund.

So aufgeladen mit jeder Menge Pathos und gut gemachtem Rock verlässt das Publikum zufrieden die Halle.

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