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Guns N’ Roses: Die Ruhe nach dem Sturm

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Guns N’ Roses: Die Ruhe nach dem Sturm

Als Freeman engagiert wurde, bat Slash sie, die Vocal-Arrangements für die Tour zu entwickeln. „Ich hatte die künstlerische Freiheit, für die Liveshows alles so zu arrangieren, wie ich wollte, und das machte mir großen Spaß. Ich entschied mich einfach für das, was sich natürlich anfühlte.“ Zu ihren Lieblingstimmen gehören Aretha Franklin, Chaka Khan und Stevie Wonder. Wenn es um den ultimativen Einsatz von Backing-Vocals von einer Rockband geht, „denke ich an die Stones, keine Frage“. Am meisten gefiel es ihr, GN’Rs’ Gospelrock-Cover von ›Knockin’ On Heaven’s Door‹ zu singen. Sie und Amos
gaben den Refrains die gebührende Heiligkeit. Freeman bekam dann auch ihren eigenen Feature-Slot. „Kurz vor Ende der Tour sagte mir Axl, dass er sich jeden Abend auf mein Solo freute.“ Auf ›Heaven’s Door‹ findet sich auf der berüchtigtste Moment auf ERA, als Rose die Band mitten im Song auffordert, ihm „mehr Reggae!“ zu geben.


Die Stimmung war elektrisierend, selbst für Aufnahmetechniker Jim Mitchell, der an den USE YOUR ILLUSIONAlben mitgearbeitet hatte und Großteile des Materials aufzeichnete, das auf ERA landete. „Es war ein riesiger Adrenalinschub, wenn diese Jungs auf die Bühne gingen“, so Mitchell. „Sie spielten völlig
entfesselt und das hört man auf LIVE ERA.“ Soundchecks gab es bei GN’R nur selten. Stattdessen half eine Aushilfsband inklusive Gitarrenroadie Adam Day Mitchell aus, indem sie ihren Song ›Crackpipe‹ spielte.

Sechs Nummern von einer Show von 1992 im Tokyo Dome darunter ein aufgebohrtes ›Move To The
City‹, waren eine Ausnahme, denn vor diesem Konzert machten Guns doch einen Soundcheck. Es wurde auch für ein Live-Video gefilmt, „also blockierten sie gerne mal die Kamera“, so Mitchell. Mitchell war in Tokio in einem Truck hinter der Bühne stationiert. „Damals war die Lautstärke auf der Bühne völlig verrückt“, erinnert er sich. „Unter Matts Schlagzeugpodest waren vier 18-Zoll-Subwoofer, wenn er auf die Kickdrum schlug, hob es ihn buchstäblich vom Hocker.“ Diese Lautstärke machte es kompliziert, Axls Gesang aufzunehmen, vor allem, weil der Frontmann immer von einem Ende der Bühne zum anderen
rannte, „ohne je eine Note auszulassen“, so Mitchell. „Wenn es eine leisere Passage war, wo er nicht so viel Luft produzierte, und an Slashs Aufbau vorbeilief, röhrte das Dröhnen von Slashs Verstärker in seinen Vocal-Mix. Es war ganz schön schwierig, das auszubalancieren.“

Mitchell nahm auf Analogbänder auf. GN’R hatten ihn bei einer Show 1992 in Las Vegas (die vier der ERA-Tracks beisteuerte), um eine Darbietung des RodStewart-in-Spandex-Hits ›Yesterdays‹ für die American Music Awards zu betreuen. „Es hieß, ‚wo wir schon da sind, können wir gleich das ganze Set aufnehmen‘.“ Slashs Gitarrenspiel auf ERA, zu hören über den rechten Kanal, geht von Gossen-Funk (›Mr. Brownstone‹, London 1991) und finsterem Dreschen (›It’s So Easy‹, Paris 1993) bis zu Space-CowboyLäufen (›Patience‹, Mexiko 1993) und üppigen Melodien (›November Rain‹, Tokio 1992).

„Ich fand, Slash hatte sich von der Zeit, als APPETITE erschien, bis zum Beginn der „Illusion“-Tour sehr weiterentwickelt“, so Gilby Clarke. „Er hatte eine Gitarre in seinem Hotelzimmer und spielte und übte ständig. Klar, bei den Konzerten wurde viel gefeiert und so, und wir waren definitiv die Typen, die das genossen. Doch alle in der Band nahmen die Musik sehr ernst. Niemand wollte die anderen enttäuschen.“ Als Intro zu ›November Rain‹ auf ERA spielt Rose eine kurze Passage aus Black Sabbaths ›It’s Alright‹, nur Stimme und Klavier. Ein kleiner, beseelter Moment auf einer großen Bühne. Und es war wahrscheinlich das erste Mal, dass viele junge Fans von Guns N’ Roses diese relativ obskure Sabbath-Nummer hörten.

(Text: Matt Wake, aus CLASSIC ROCK #94)

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