Gary Clark Jr.: Frankfurt, Gibson (20.11.15)

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Gary Clark Jr.: Frankfurt, Gibson (20.11.15)

Gary_Clark_Jr_Press_Picture_2015_172Blues, Blues und noch ein wenig mehr.

Kein zeitgenössischer Stil existierte ohne den Blues. Jenes von afroamerikanischen Sklaven im Süden der USA Ende des 19. Jahrhunderts aus einer Vielzahl von Einflüssen destillierte Genre. Gary Clark Jr. fusioniert bei seiner Stippvisite im Szene-Club Gibson kurzerhand sämtliche Varianten von Pop bis Rock, von Jazz bis Soul, von House bis Metal und hat doch vor allem eines: den Blues. Gleich zum Auftakt kredenzt der texanische Frontmann mit Schlagzeuger Johnny Radelat, Bassist Johnny Bradley und Gitarrist Eric “King” Zapata ein Glanzlicht: ›Bright Lights‹ verursacht im verqueren R’n’B-Rhythmus und Ohrwurm-Refrain eine regelrechte Sogwirkung. Mit dem Uptempo-Funk ›Ain’t Messin ‘Round‹, erdigem Heavy-Blues ›When My Train Pulls In‹ und lässigem Rock’n’Roll-Groove von ›Travis County‹, allesamt ebenfalls aus dem dritten Studiowerk BLAK AND BLU (2012), hält der 31 Jahre alte afroamerikanische Vokalist und Gitarrist konstant Niveau. Auch die Auszüge aus dem aktuellen Werk THE STORY OF SONNY BOY SLIM, u.a. mit der R’n’B-Orgie ›Shake‹, den Memphis-Soul-Hymnen ›Our Love‹ und ›Hold On‹ sowie den Funk-Oden ›Star‹ und ›Cold Blooded‹ im Falsettgesang, garantieren Hochgenuss. Souverän überlässt Clark Jr. Gitarrist Zapata nicht nur das eine oder andere Solo, sondern gönnt ihm auch interessierte Blicke seitens des Publikums. Entspricht der auffällig gekleidete Zapata doch optisch wesentlich mehr einem Prince, Lenny Kravitz oder Jimi Hendrix, als der eher unscheinbare Chef. Einmal mehr astrein dem Blues Tribut gezollt wird in Albert Collins’ Kassiker ›If Trouble Was Money‹ und Jimmy Reeds akustischem, von Clark Jr. mit Mundharmonika verziertem ›Honest I Do‹. Gerne noch weiter gespielt hätte das famose Quartett, doch nach der dritten Zugabe ›Grinder‹ muss der Laden für eine anschließende Club-Nacht geräumt werden.

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