12. April 1954: Bill Haley & His Comets nehmen die Fifties-Hymne ›Rock Around The Clock‹ auf.
Als Synonym des Rock‘n‘Roll schlechthin gilt ›Rock Around The Clock‹ in der Version von Bill Haley & His Comets. Obwohl der flotte 12-Takter weder als erster Song der noch jungen Stilrichtung, noch Mr. Haley und seine Kometen als seine ersten Interpreten in die Rock-Annalen eingingen. Bis zurück in die Goldenen 20er-Jahre reichen die Wurzeln des Genres Rock‘n‘Roll, das seinen Namen 1951 vom in Cleveland beheimateten Discjockey Alan Freed erhielt. Bill Haley startete 1946 seine Musikerkarriere. Um 1952 herum benannte sich seine Western-Swing-Combo The Saddlemen um in The Comets. Mit ›Crazy Man, Crazy‹, ›Whatcha Gonna Do‹ und ›Live It Up!‹ gelangen 1953 Hits.
Als die Truppe am 12. April 1954 in den New Yorker Pythian Temple Studios den 1952 von Max C. Freedman und James E. Myers unter dem Pseudonym Jimmy DeKnight komponierten Song unter Produzent Milt Gabler einspielen sollten, verpassten sie die angesetzte Session für Neuvertragspartner Decca um Stunden, weil sie auf einer Fähre von Philadelphia nach New York feststeckten. Es entstanden zwei Takes, die von den Toningenieuren zur fertigen Aufnahme zusammen gesetzt wurde.
Zwar empfahl Gabler ›Rock Around The Clock‹ als A-Seite, doch Decca verbannte das Stück auf die Rückseite der am 20. Mai 1954 erschienenen Single ›Thirteen Women (And Only One Man in Town)‹ – und die floppte grandios. Ein Jahr verging, bis die Marseillaise der weltweiten Teenager-Revolution doch noch einen späten Triumphzug erlebte: Erklang das gute Stück doch als Auftakt des im März 1955 gestarteten Kinofilmskandals „Blackboard Jungle“ („Die Saat der Gewalt“).
Hauptdarsteller Glenn Ford arbeitetet den Filmproduzenten zu, einen Song zu finden, der die Jugendrevolte signifikant widerspiegelte. Ford nahm diverse von seinem Sohn Peter empfohlene Singles mit zur Besprechung – die Wahl fiel auf ›Rock Around The Clock‹. Im Mai 1955 erschien der Song als A-Seite, wenige Wochen später platzierte sich die Scheibe beiderseits des Atlantiks auf Nummer 1.