Merke: Bier und Riffs helfen gegen Frost.
Zitternd scharen sich die Menschen um den Eingang der Tonhalle: Sie frieren fast am Boden fest, so kalt ist es. Endlich drinnen angekommen, verwandeln sich die Frostbeulen in Hitzebläschen. Schwitzende Menschen schälen sich aus ihren Winterjacken und warten sehnsüchtig darauf, dass ein Platz am Bierstand frei wird. Die erste Band Taking Dawn nämlich interes-siert kaum einen, obwohl die Rock-Posen der Las Vegas-Truppe sitzen. Doch Airbourne beherrschen sie weitaus besser und vor allem authentischer. Schon beim ersten Track ›Raise The Flag‹ fließt ein Schweißrinnsal unter den Türen der Tonhalle durch. Das freut die Australier, so dass sie mit ›Hellfire‹ und ›Chewin’ The Fat‹ nahtlos weiterriffen, um die Temperatur hochzutreiben. Nach einer ersten Begrüßung zeigen die O’Keeffes und ihre Mitstreiter, was sie in den vergangenen sechs Jahren auf Tour alles gelernt haben: Artistik-Einlagen, Bierdosen-Zerschmetterung, Über-Kopf-Attacken und zwischenzeitliche Bar-Besuche sind zwar inzwischen Standards eines Airbourne-Sets, bringen deshalb aber nicht weniger Spaß als früher. Als die Truppe schließlich mit ›Blackjack‹ den Abend beendet, sind alle glücklich: Band, Fans und der Mann hinter dem Bierstand.
Julia Zeiser