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Goodbye, Malcolm. We salute you!

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AC/DC mit Bon Scott

BONS TOD –
EIN KOLLEKTIVER SCHOCK

Sein Tod versetzte die Rockwelt in einen kollektiven Schock. In knapp sechs Jahren bei AC/DC war Bon Scott zur Kultfigur ge­­worden. Er war Rock’n’Roller durch und durch, einer, der mit seinem kompromisslosen Lebensstil die Kerze sprichwörtlich an beiden Enden ansteckte – und nicht überlebte. Angus und Malcolm, die die Band 1973 ins Leben gerufen hatten, wollten alles hinschmeißen, jetzt, auf ihrem ersten Karrierehöhepunkt. Mit dem da­­mals aktuellen Album HIGHWAY TO HELL und Hits wie ›Touch Too much‹ hatten AC/DC erstmals auch in den USA großen Erfolg, in Europa waren sie be­­reits Superstars.

Doch zu groß war der Schmerz, zu groß die Lücke, die der Sänger hinterließ. Ohne Bon ergab alles keinen Sinn mehr. Nach seiner Beerdigung am 1. März 1980 in Fremantle/Australien, waren es Bons Eltern, die die Brüder Young ermutigten, weiterzurocken: „Ihr müsst weitermachen! Unbedingt! Sucht euch einen neuen Sänger. Bon hätte es so gewollt!“ Eindringliche Worte, mit denen Charles Belfort Scott und seine Frau Isabelle die Brüder Angus und Malcolm dazu bewegen konnten, ihre Karriere fortzusetzen – trotz all der Trauer, die gerade herrschte.

In Brian Johnson aus Newcastle, der mit seiner Band Geordie bei Konzerten sogar ›Whole Lotta Rosie‹ gecovert hatte, fanden sie einen geeigneten Nachfolger. Kurios: Bon selbst hatte Malcolm und Angus noch von diesem Sänger aus dem Nordosten Englands erzählt, „einem echten Showtier“. Bon hatte ein Konzert von Geordie gesehen und schwärmte von Brian, weil er singen konnte wie Little Richard. Und immerhin war Little Richard Bons großes Vorbild, der Vergleich also eine Art Ritterschlag.

„Dieser Brian soll sich die Seele aus dem Leib geschrien und sich sogar auf dem Bühnenboden rumgewälzt haben! Er hat Bon beeindruckt und das will was heißen“, so Angus. Was Bon Scott allerdings nicht wissen konnte: Brian, genannt „Jonna“, war bei jenem Gig trotz akuter Blinddarmentzündung auf die Bühne gegangen – und auf dem Boden wälzte er sich nur, weil er plötzlich höllische Bauchschmerzen bekam…

UNVERGESSLICHE MOMENTE IN DER GESCHICHTE DES ROCK

Brian Johnson war jetzt also Bons offizieller Nachfolger bei AC/DC. Schon kurz nach der Verpflichtung ging die Band mit Erfolgs-Produzent Mutt Lange ins Studio. Aus Steuergründen wählte man Nassau auf den Bahamas als Aufnahmeort. Kaum war die Band gelandet, tobten schwere Tropenstürme über die Insel und die News berichteten, dass ein durchgeknallter Machetenmörder dort sein Unwesen trieb.

Brian Johnson fühlte sich ziemlich unwohl, versuchte aber, das Beste aus der unbehaglichen Situtation zu machen – einen Songtext! In den Compass Point Studios schrieb er die Zeilen: „I’m a rolling thunder, a pouring rain, I’m comin’ on like a hurricane. My lightning’s flashing across the sky, you’re only young but you’re gonna die…“ Der Song wurde schnell zum absoluten Klassiker – ›Hell’s Bells‹! Und das Album BACK IN BLACK, eine Hommage an den unvergessenen Bon Scott, entwickelte sich zum meistverkauften Rockalbum der Geschichte, mit bis heute über 50 Millionen verkauften Einheiten.

Brian schrieb alle Texte, obwohl Bon im Vorfeld bereits erste Lyrics verfasst hatte. Doch die verwarfen Malcolm und Angus, weil sie sich nicht vorwerfen lassen wollten, aus Bons Tod Kapital zu schlagen. Die Erwartungen, die Brian nach Bons Tod zu erfüllen hatte, waren immens. Fans in aller Welt verehrten Bon Scott kultisch. Würden sie einen anderen akzeptieren? Brian ging in seiner hemdsärmeligen Art, mit britischer Working-class-Attitüde, unbekümmert an die Mammut-Aufgabe ran. Und verdiente sich als ehrlicher Rock’n’Roll-Arbeiter allmählich den Respekt der Fangemeinde.

„Jonna“ ist kein Charismatiker wie Bon, kein typischer Rockstar, eher der Kumpeltyp aus dem Pub an der Ecke. Das passte perfekt zu AC/DC und kam bei den Fans an. Passend auch sein Markenzeichen, die karierte Schiebermütze. Mit seiner eindringlich-heiseren Röhre intonierte er die alten und neuen AC/DC-Stücke: ›Let There Be Rock‹, ›TNT‹, ›Bad Boy Boogie‹, ›Shoot To Thrill‹, ›Hell’s Bells‹. Es funktionierte! AC/DC bauten ihre Bühnenshow aus, setzten auf spektakuläre Effekte: die Höllenglocke, die Kanonen!

AC/DC 2000

Was sich nicht änderte, waren der Sound und die ohrenbetäubende Lautstärke. Während Malcolm im Hintergrund mit seinen knochenharten Riffs die Songs vorantrieb und Angus kreuz und quer über die gesamte Bühne tobte, stand Brian meist breitbeinig im Zentrum, wie ein Fels in der Brandung. Und wenn er bei Konzerten vor 50, 60.000 Fans die gigantische Höllenglocke läutete oder am Ende von ›For Those About To Rock‹ die Kanonen zündete, dann waren das unvergessliche Momente in der Geschichte des Rock.

Brian Johnson gehörte sicher nie zu den genialsten Stimmakrobaten im Hardrock-Zirkus, aber ganz sicher zu den gewaltigsten Shoutern und größten Sympathieträgern. Und als die Band Mitte der 80er-Jahre mit Durchschnittsalben wie FLICK OF THE SWITCH oder FLY ON THE WALL in die Belanglosigkeit abzudriften drohte, blieb Brian der Band und seinen vier Freunden treu.

DAS SCHICKSAL SCHLÄGT
ERNEUT ZU

Im Frühjahr 1988 bekam Malcolm erstmals ernsthafte gesundheitliche Probleme, die auf seinen konstant hohen Alkoholkonsum zu­­rückzuführen waren. Er, der noch nie einen Gig ausfallen ließ, musste die Vernunft walten lassen und auf dringendes Anraten der Ärzte eine Pause einlegen, um seine Alkoholsucht dauerhaft zu überwinden. Den amerikanischen Teil der BLOW UP YOUR VIDEO-Tournee absolvierte sein Neffe Stevie Young (Ex-Starfighters) als Rhythmusgitarrist. Zum Album RA­­ZOR’S EDGE mit der Hitsingle ›Thunderstruck‹ war Malcolm dann wieder an Bord und rockte weiter und weiter – bis 2014.

Im Frühjahr schlug das Schicksal erneut zu bei AC/DC. Nach einem Schlaganfall wurde bei Malcolm Demenz festgestellt. Eine Diagnose wie ein Donnerschlag! Sie bedeutete sein Aus als Bühnenkünstler. Und Stevie Young, der bereits AC/DC-erprobte Gitarrist, ersetzte Malcolm ab dem Album ROCK OR BUST und der folgenden Tournee permanent. Doch das war noch nicht alles: Obendrein wurde auch noch Schlagzeuger Phil Rudd in Neuseeland wegen An­­stiftung zum Mord angeklagt und prompt aus der Band entlassen. Und dann erlitt Frontmann Brian einen schweren Hörschaden mit akut drohender Taubheit. Die Ärzte rieten ihm dringlich, sofort aufzuhören, auch wenn Brian nach seiner Genesung gern weitergemacht hätte – Angus be­­schloss dennoch, sich von ihm zu trennen.

Viele Fans reagierten damals entsetzt. Seinen Job übernahm dann vollkommen überraschend Axl Rose, obwohl der gerade die Guns N’Roses-Reunion verkündet hatte. Axl polarisiert, weil er mit seiner Rockstar-Attitüde eigentlich nicht zu der bodenständigen No-Bullshit-Band passt, er spaltete die AC/DC-Fans in zwei Lager.

Aber seine Sache machte er, neben seinem Hauptjob bei Guns N’ Roses, erstaunlich gut und zeigte sich bei den Shows Angus & Co. gegenüber äußerst respektvoll. Kaum war die erfolgreiche ROCK OR BUST-Tour vorbei, verkündete schließlich noch Ur-Basser Cliff Williams seinen Abschied in den Ruhestand – nach 40 Jahren Rock’n’Roll-Zirkus mit all seinen Höhen und Tiefen.

Der tragische Demenz-Tod Malcolms, der sein Dasein zuletzt in einem Pflegeheim fristete und nicht mehr ansprechbar war, hat Millionen Fans in aller Welt berührt. Ist sein Tod der traurige Schlusspunkt unter der spektakulären Karriere von AC/DC? Angus Young, für den diese Band die Welt bedeutet, ist der einzige „Überlebende“, der letzte Krieger vom Stamme AC/DC. Was wird ihm wohl durch den Kopf gegangen sein, als er seinen Bruder jetzt in Sydney zu Grabe tragen musste? Wird er jetzt auch AC/DC endgültig begraben?

Die Zukunft der größten und beliebtesten Hardrock-Band der Welt ist so ungewiss wie nie zuvor. Als ich Angus in besseren Zeiten einmal fragte, wie lange er seine Schuluniform noch tragen wolle, meinte er nur lakonisch: „So lange, bis ich tot bin. Man wird mich eines Tages darin beerdigen.“ So, wie jetzt seinen Bruder, Riff-Gigant Malcolm mit seiner geliebten Gitarre. Wir verneigen uns vor ihm und seinem Lebenswerk. Er ruhe in Frieden.

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10 Kommentare

  1. AC / DC ist die allerbeste Band . Damit bin ich groß geworden. Die Konzerte waren einzigartig. Ich hoffe Bon und Male sind jetzt wieder vereint und spielen den schärfsten Rock’n Roll , wo immer sie auch sind. Peace. RIP.

  2. AC/DC forever!!!!
    Eine geniale Zusammenfassung.
    Zu meiner Zeit musste man sich entscheiden – AC/DC oder Kiss – beide Bands zusammen ging gar nicht. Also, entschied ich mich für die Australier & bin auch heute noch ein Fan der Heavy Metall Truppe (so nannte man die Bands wie AC/DC früher). Schade, das meine Oldies, das, was ich damals gesammelt hatte – und das war jeder kleinste Schnipsel- irgendwann entsorgt haben…hätte ich mir heute gerne nochmal angeschaut…naja, ist wie mit der AC/DC, die Erinnerungen bleiben im Herz. #Night Power# yes….
    Chr. K.-F. (WHV)

  3. In den 70igern war ich Teenager und ACDC war meine Musik schon der Verlust von Bon Scott war damals heftig aber mit Brain Johnson gab es einen würdigen Ersatz. Bis heute begleitet mich AC/DC . Danke Bon, Danke Malcolm Danke AC/DC

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