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Goodbye, Malcolm. We salute you!

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Goodbye, Malcolm. We salute you!

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„WIR DACHTEN UNS:
COOLER JOB!“

Die Geschichte der Familie Young gleicht der vieler, die damals, in den 50er- und 60er-Jahren vom strukturschwachen Schottland aus nach Australien, ins vermeintlich gelobte Land übersiedelten. Musik war beim Young-Clan, der 1963 von Glasgow nach Sydney emigrierte, wo man sich ein besseres Leben erhoffte, immer ein zentrales Thema. Angus, damals 8, und Malcolm, 10, waren die jüngsten von acht Geschwistern. Bruder Alex (Jahrgang 1938, gestorben 1997) war im Königreich geblieben. Er spielte in einer Londoner Band namens Grapefruit, die später beim Beatles-Label Apple Records unter Vertrag stand.

Der Rest der Youngs lebte nun also in Sydney, im rauen Arbeiterviertel Burwood. Vater William, früher Postbote, fand einen Job als Anstreicher und Bruder George, ein talentierter Gitarrist, gründete bald seine erste Band – The Easybeats. 1964, nur ein Jahr später, schaffte er mit ihnen den Durchbruch, landete mit den Kollegen Harry Vanda (bürgerlich: Hendrickus Vandenberg) und Sänger Stevie Wright 1966 mit ›Friday On My Mind‹ einen Nummer-1-Hit. Er war plötzlich ein gefeierter Popstar, die Band galt als die „australischen Beatles“.

„Unser Haus in Sydney wurde täglich von hübschen Girls belagert, die ein Autogramm von George wollten. Das hat uns gefallen“, zeigte sich Malcolm beeindruckt. „Und wir dachten uns: Cooler Job!“ 1969 trennten sich die Easybeats, gut fünf Jahre später bildete George zusammen mit Harry Vanda das AC/DC-Produzenten­team, das die legendären frühen Alben wie etwa HIGH VOLTAGE, DIRTY DEEDS DONE DIRT CHEAP, LET THERE BE ROCK oder POWERAGE produzierte und den Sound der jungen Band maßgeblich beeinflusste.

FAMILIENUNTERNEHMEN AC/DC

Ja, AC/DC wurden zum echten Familien-Unternehmen. Auch die ältere Schwester Margaret hatte ihren Teil beigetragen in puncto musikalischer Früherziehung: Als Angus gerade mal sechs Jahre alt war, nahm sie ihn mit zu einem Konzert von Louis Armstrong. Angus war geflasht von dem Erlebnis. „Wir hatten kein Geld“, erinnert er sich, „also baute ich mir meinen eigenen Plattenspieler zusammen, damit ich die Platten meiner Schwester hören konnte: Chuck Berry, Little Richard, Elvis, Muddy Waters, Yardbirds, The Who, die Rolling Stones.Das war meine Welt.“

Beeinflusst vom berühmten Bruder und Vorbild George, lernten Angus und Malcolm Gitarre spielen und gründeten jeweils erste Schülerbands – Malcolm Velvet Underground (nicht zu verwechseln mit der Lou-Reed-Truppe) und Angus Tantrum. Bis Malcolm 1973 die Idee zu AC/DC hatte – und Angus dazu holte… Der Bandname – die Story ist längst Legende – kam wiederum von Margaret, die die vier Buchstaben, ein Kürzel für Gleichstrom/Wechselstrom, auf ihrer Hoover-Nähmaschine entdeckt hatte.

Das passte perfekt zum Power-Sound ihrer Brüder. Auch die Idee mit der Schuluniform kam von ihr. Angus war erst zögerlich, weil er das kindisch fand. Doch Margaret konnte ihn überzeugen: „Damit unterscheidet ihr euch optisch von den vielen anderen Bands!“

„BESSER IN EINER BAND SPIELEN,
ALS ARBEITEN ZU GEHEN!“

Nur Vater William war höchst skeptisch: „Er meinte, wenn ihr zusammen in einer Band spielt, geb ich euch eine Woche“, erinnert sich Angus, „weil Malcolm und ich immerzu gestritten haben. Bei uns flogen die Fetzen. Aber uns war klar: Es ist besser zusammen in einer Band spielen, als arbeiten gehen zu müssen.“

1975 kam für AC/DC unter der Ägide von George Young und Harry Vanda erster Erfolg in Australien. Ihre ersten beiden Alben HIGH VOLTAGE und TNT verkauften sich überraschend gut. Sie spielten nonstop in Pubs und Clubs quer durchs ganze riesige Land. Doch Malcolm wollte mehr. „Natürlich hatten wir auch mal Phasen des Zweifels, wollten alles hinschmeißen“, sagte Mal einmal in einem seltenen Interview. „Aber wenn ich nicht Gitarre spiele, kann ich einfach nicht schlafen. Und: Was sonst sollte ich in meinem Leben machen?“ Sein großer Traum war immer, in England auf­­zutreten. Im Frühjahr 1976 wurde er wahr – exakt zehn Jahre, nachdem Bruder George mit seinen Easybeats und dem Tophit ›Friday On My Mind‹ das Vereinigte Königreich erobert hatte.

Mit dem Erfolg der ersten beiden Al­­ben in Australien war ein AC/DC-Gastspiel in UK machbar. Es ging also nach London, zu einer Zeit, als dort das Punk-Fieber grassierte. „Working Man’s Rock’n’Roll“ nannte man den erfrischenden Anti-Sound. Die Sex Pistols, The Clash und The Damned tobten durch die britische Hauptstadt – als Teil einer neuen Jugendbewegung: Rebellion gegen das Establishment und saturierte Bombast-Rocker wie Emerson Lake & Palmer, Led Zeppelin, Genesis und Pink Floyd. „Anarchy in the UK“ war das Motto der Stunde.

„WIR SIND TOUGHER ALS DIESE PUNKS!“

AC/DC bezogen ein kleines Haus im Londoner Vorort Barnes. Von dort suchten sie Gigs. Als eines Tages die Vorgruppe der Punk-Band The Stranglers ausfiel, übernahmen AC/DC furchtlos den Job. Ein krasses Erlebnis: In der Garderobe wurden sie von den Stranglers als kiffende Hippies beleidigt. Bon wollte schon auf die Jungs losgehen, doch Malcolm hielt ihn zurück. „Lass gut sein, Bon, wir zeigen es denen auf der Bühne! Wir sind tougher als diese Punks!“ Und so war es: Das Punk-Publikum flippte bei AC/DC und ihrer energiegeladenen Performance komplett aus!

Bald folgte der erste Gig im ausverkauften Marquee Club, wo einst die Rolling Stones, The Who und Led Zeppelin ihre Karrieren begonnen hatten. Wieder brachte die neue Band aus dem fernen Australien die Meute zum Ausrasten. AC/DC waren eben lauter und härter als all die anderen und selbst eingefleischte Punks akzeptierten sie. Folglich versah ihr neues Majorlabel Atlantic Records die AC/DC-Platten mit einem Sticker: „ORIGINAL PUNK ROCK FROM AUSTRALIA“. Malcolm, verstand das nicht, denn „wir sind Rock’n’Roller“. Aber er wollte es sich mit der großen Plattenfirma nicht gleich verscherzen und ließ es zu.

Besonders Leadgitarrist Angus, 1,57 m geballte Energie, fiel auf mit seiner Schuluniform samt Kappe, Krawatte und kurzen Hosen. Während er elektrisierende Riffs in die Saiten haute, ließ er sich auf die Knie fallen, um dann rücklings auf dem Bühnenboden zu rotieren, ohne dabei auch nur eine Note auszulassen. Er bewegte sich im Entengang („Duckwalk“) seines Vorbilds Chuck Berry über die Bretter und rockte mit jeder Faser seines schmächtigen Körpers. Seine unglaubliche Energie übertrug sich aufs Publikum.

Das einzige, was die Rockband AC/DC in diesem Moment vom Punk unterschied, waren die Blueseinflüsse in Songs wie ›Live Wire‹, ›The Jack‹ und ›TNT‹ – und die atemberaubenden Gitarrensoli. Angus Young, damals 21, war der kleine Derwisch, der neben dem charismatischen Sänger Bon Scott alle in seinen Bann zog. Malcolm verfolgte das Geschehen mit zufriedener Miene aus dem Hintergrund.

Im September 1976 folgten dann die ersten Auftritte in Deutschland, wo die Band von Beginn an frenetisch gefeiert wurde.

Der deutlich ältere, lebens- und liebeserfahrene Frontmann Bon Scott hatte immer eine ganz besondere Rolle im Leben von Malcolm und Angus gespielt. „Im Herbst 1974 hatten wir ein paar Pub-Gigs in Adelaide, wo Bon seinerzeit leb­te“, blickt Angus zurück. „Er war zu jener Zeit Sänger bei Fraternity. Der Besitzer des Pubs, in dem wir auftraten, kannte Bon und bat ihn, uns die Gegend zu zeigen. Also kutschierte uns Bon rum. Er fuhr Auto wie der Teufel, und das, obwohl er gerade einen schweren Motorradunfall hinter sich hatte. Er war ein Draufgänger, aber wir verstanden uns auf Anhieb und sahen in ihm einen großen Bruder.

Also fragten wir Bon, ob er nicht bei AC/DC singen wolle, denn unser Sänger Dave Evans dachte, er sei Gary Glitter und passte nicht wirklich zu uns. Bon, das Schlitzohr, hatte mitbekommen, dass wir in Kürze mehrere Gigs im fernen Westaustralien spielten und dafür drei Tage durch die Wüste fahren mussten. Darauf hatte er keinen Bock. Fragt mich, wenn ihr wieder zurück seid, meinte er. Das taten wir und er sagte zu. Erst mit Bon wurden wir cool und zu einer echten Band.“

Bis zu jenem schicksalhaften 19. Februar 1980, als Bon nach durchzechter Nacht im Wagen seines Freundes Alistair Kinnear in East Dulwich, London, tot aufgefunden wurde. Angus erinnert sich: „Bons Freundin Silvia rief mich völlig aufgelöst an und berichtete von Bons Tod. Wir waren damals alle in London, um in den E-Zee-Hire Rehearsal Studios Demos für den HIGHWAY TO HELL-Nachfolger aufzunehmen.

Bon, gelernter Schlagzeuger, kam ins Studio und spielte aus Gag Drums auf einer frühen Version von >Have A Drink On Me‹, ausgerechnet. Und plötzlich war er weg! Bon war aber keineswegs so selbstzerstörerisch, wie er oft dargestellt wurde. Er liebte das Leben, trank viel, aber er verpasste nie eine Show! Egal, wann und in welchem Zustand er nachts ins Bett ging, am nächsten Morgen war er fit!“

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10 Kommentare

  1. AC / DC ist die allerbeste Band . Damit bin ich groß geworden. Die Konzerte waren einzigartig. Ich hoffe Bon und Male sind jetzt wieder vereint und spielen den schärfsten Rock’n Roll , wo immer sie auch sind. Peace. RIP.

  2. AC/DC forever!!!!
    Eine geniale Zusammenfassung.
    Zu meiner Zeit musste man sich entscheiden – AC/DC oder Kiss – beide Bands zusammen ging gar nicht. Also, entschied ich mich für die Australier & bin auch heute noch ein Fan der Heavy Metall Truppe (so nannte man die Bands wie AC/DC früher). Schade, das meine Oldies, das, was ich damals gesammelt hatte – und das war jeder kleinste Schnipsel- irgendwann entsorgt haben…hätte ich mir heute gerne nochmal angeschaut…naja, ist wie mit der AC/DC, die Erinnerungen bleiben im Herz. #Night Power# yes….
    Chr. K.-F. (WHV)

  3. In den 70igern war ich Teenager und ACDC war meine Musik schon der Verlust von Bon Scott war damals heftig aber mit Brain Johnson gab es einen würdigen Ersatz. Bis heute begleitet mich AC/DC . Danke Bon, Danke Malcolm Danke AC/DC

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