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Zeitzeichen: Double Vision

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Zeitzeichen: Double Vision

In einem Working-Class-Haushalt kommt Louis Andrew Grammatico im Mai 1950 zur Welt. Als Sänger bei der Band Foreigner nennt er sich Lou Gramm, weil es kürzer und einprägsamer ist. Sein Vater Bernie arbeitet als Stahlarbeiter in einer Fabrik, spielt aber nebenbei Trompete in einer Band, und seine Mutter singt in ihrer Freizeit leidenschaftlich gerne. Die Familie lebt in Rochester, New York. Gramm fühlt sich als Zugehöriger der Arbeiterklasse und interessiert sich für Sport wie Baseball oder Eishockey. Mit 15 wird Lou verboten, ein Konzert der Rolling Stones zu besuchen, er schleicht sich trotzdem aus dem Haus und wird dafür mit vier Wochen Stubenarrest bestraft. Doch die Musik packt ihn. So gründet er mit Kumpels nach seinem Schulabschluss die Band Black Sheep, die als erste amerikanische Band im Jahr 1972 beim britischen Label Chrysalis anheuern. Mit kleinen Schritten geht es vorwärts – für ein paar Gigs spielen sie sogar im Vorprogramm von Kiss.

Durch einen unglücklichen Zufall gerät der Tourbus der Band in einen schweren Autounfall, bei dem das Instrumentarium komplett zerstört, was das Ende von Black Sheep unfreiwillig besiegelt. Mit neuem Elan und einer völlig neuen Crew gründet Lou mit gestandenen Musikern Foreigner. Die Gitarristen Ian McDonald (Gründungsmitglied von King Crimson) und Mick Jones (ehemals Gitarrist bei George Harrison, Peter Frampton und Spooky Tooth) haben schon viel Erfahrung vorzuweisen, Drummer Dennis Elliot spielte zuvor bei Ian Hunter oder der Fusionband If. Zusammen mit Keyboarder Al Greenwood und Bassmann Ed Gagliardi schreiben die sechs Bandmitglieder eifrig Songs und so erscheint im März 1977 das viel beachtete und selbstbetitelte Debüt. Die Platte ist aus dem Stand erfolgreich, die Singles ›Feels Like The First Time‹ und ›Cold As Ice‹ werden im Radio rauf- und runtergespielt.

Ein Jahr später stehen im Frühjahr 1978 die Aufnahmen zum Album DOUBLE VISION an, die Band hat sich dazu mit Produzent Keith Olsen in den Sound City Studios in Los Angeles eingeschlossen. Lou vermisst im warmen Kalifornien sein Eishockey-Team von der Ostküste und ein Zufall wird während der Aufnahmen Folgen haben. „Ich war damals Inhaber einer Dauerkarte für das Team New York Rangers“, erinnert sich Lou Gramm, „und nach einer denkwürdigen Saison spielte mein Team gegen die Philadelphia Flyers im Stanley Cup Finale.“ Lou ist so gebannt, dass er sich während der Aufnahme seiner Vocal-Tracks einen kleinen Acht-Zoll-Fernseher mit in die Gesangskabine stellt. „Natürlich drehte ich den Ton weg, das hätte ja sonst gestört.“ Aber während Lou sang und aufnahm, behielt er den Bildschirm stets im Auge. „Wenn ein Track fertig war, drehte ich in den Pausen die Lautstärke vom Fernseher wieder auf, damit ich vom Spiel nichts verpasste.“

Plötzlich sieht er, wie der Rangers-Torwart John „JD“ Davidson von einem Gegenspieler mit einem derben Bodycheck umgehauen wird – und für einen kurzen Moment die Besinnung verliert. Der Mannschaftsarzt, Sanitäter und der Trainer kümmern sich um ihren Torhüter und können nach einer ersten Schnell-Diagnose eine Gehirnerschütterung ausschließen. Die ganze Prozedur zieht sich für ein paar Minuten in die Länge, bis der TV-Kommentator in der Übertragung sagt, der Torhüter wäre noch etwas lädiert und würde alles „doppelt“ sehen.

Lou Gramm erzählt: „Dieses Wort ,Double Vision‘ vom Reporter kam mir nicht mehr aus dem Sinn, für mich war es ein derart starkes Wortspiel, dass ich dachte: ,Das ist es! So muss nicht nur ein Song, sondern unser ganzes Album heißen‘“. Zwar schauen ihn seine Kollegen zunächst eher entgeistert an, doch auf lange Sicht funktioniert der Albumtitel hervorragend. Damals schrieb der Kulturredakteur Robert Hilburn in der Los Angeles Times über diese zweite Foreigner-Platte: „Sie ist gekonnt produziert, künstlerisch zwar ein bisschen zu flach, aber kommerziell überaus kraftvoll“. Damit sollte der Kritiker Recht behalten. Bis heute gehört DOUBLE VISION mit über sieben Millionen verkaufter Einheiten zu den drei erfolgreichsten Alben der Band.

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