Wer Blues im Blut hat, braucht nichts anderes mehr.
Manche schaffen den Sprung nach ganz oben, andere sind mit dem, was sie erreicht haben, einfach zufrieden und wollen gar nicht größer, weiter, höher hinaus.
In diese Kategorie fällt Walter Trout. Der 1951 in Ocean City geborene Musiker fängt an wie fast jeder klassische Bluesrocker. Er schnappt sich seine Mundharmonika und seine Gitarre, um auf Tour zu gehen. Trout tritt mit den verschiedensten Musikern und Bands auf, gerne wird er auch als Sessionrocker ins Studio eingeladen – insbesondere, als er Anfang der Siebziger in Los Angeles Fuß fasst. Er kann sich in seine Vita schreiben, unter anderem für die Righteous Brothers, John Lee Hooker oder Percy Mayfield gearbeitet zu haben. Später tritt er Canned Heat bei und wechselt schließlich zu John Mayalls Bluesbreakers – für Trout ein Riesenerfolg. Doch darauf folgt der Absturz: Walter Trout hat das Trinken nicht im Griff, er fliegt aus der Band. Er berappelt sich und macht solo weiter, spielt mit diversen Musikern und Besetzungen live, veröffentlicht aber auch Soloplatten.
So auch dieser Tage: Zwei Jahre nach seinem letzten Album THE OUTSIDER legt der Gitarrist nun mit seinem 20. Album COMMON GROUND nach – und bestätigt, dass er einer der kraftvollsten und leidenschaftlichsten Bluesrock-Interpreten dieser Zeit ist.
Wovon sich all diejenigen, die es nicht weit bis nach Holland haben, im November auch selbst überzeugen können: Dort tritt Trout nämlich im November live auf.