UFO: Pillen, Stars und Rock’n’Roll

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UFO: Pillen, Stars und Rock’n’Roll

23. Dezember 1966: Der Londoner Psychedelic-Club „UFO“ öffnet seine Pforten.

Beim LSD-Trip kam die spontane Idee: Produzent Joe Boyd und John „Hoppy“ Hopkins, Fotograf, Journalist und Politaktivist des Underground-Magazins „International Times“, hoben am 23. Dezember 1966 im Herzen von London den „UFO Club“ aus der Taufe. Vom ersten All-Nighter an galt der jeweils freitags im Keller der irischen Dancehall „Blarney Club“ unterhalb des „Gala Berkeley Cinemas“ in 31 Tottenham Court Road geöffnete Treffpunkt als Londons Hippie-In-Spot.

Bei der Premiere des „UFO Presents Night Tripper“ genannten Mottoabends standen Experimentalfilme von Andy Warhol und Kenneth Anger sowie Sets der noch unbekannten Bands Soft Machine und Pink Floyd auf dem Programm. Jack Bracelin inszenierte die Psychedelic-Lightshow, Craig Sams lieferte Vegetarisches und Michael English und Nigel Waymouth (Hapshash And The Coloured Coat) gestalteten das Design für Poster, Flyer und Anzeigen. Es wurde kein Al­­kohol ausgeschenkt, die Einnahme von LSD oder ein Pfeifchen Haschisch oder Marihuana galten als ungeschriebenes Gesetz. Gehüllt in Samt, Seide und Satin der Boutiquen „Hung On You“ und „Granny Takes A Trip“, hob sich die neue Elite auch optisch vom Gesellschaftsrest ab. Szenepromis wie Paul McCartney, Brian Jones, Eric Burdon und Pete Townshend schauten regelmäßig vorbei. Für Tomorrow, Procol Harum, Social Deviants, Fairport Convention, Incredible String Band, The Crazy World Of Arthur Brown oder Bonzo Dog Doo-Dah Band erwies sich das „UFO“ als Karrieresprungbett.

Nach dem Event „The 14-Hour Technicolor Dream“ am 29. und 30 April im Alexandra Palace und Berichten der Boulevardpresse setzte eine Hatz gegen den Club ein. Auf Betreiben des Vermieters schloss das „UFO“ am 28. Juli seine Pforten. Weiterhalluziniert wurde vom 4. August an im Londoner Roundhouse mit den Premierengästen Family und Eric Burdon & The New Animals. Am 29. September endete das Sozialexperiment „UFO“ abrupt mit Shows von Jeff Beck und Ten Years After.

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