Der dritte Frühling der Briten nimmt weiter Fahrt auf.
Die Leidensgeschichte von Glam- oder sonstigen holzfällerhemdfreien Rockbands, deren Laufbahnen vom Grunge beerdigt wurden, haben wir schon oft gehört, vielleicht so manches Mal auch als bequeme Entschuldigung dafür, dass man ohnehin nix mehr gerissen hat. Den Quireboys darf man sie aber abkaufen, denn sie schienen wirklich für Großes bestimmt, als Cobain & Co. plötzlich ein gesamtes Genre über Nacht uncool machten.
Doch im Jahr ihres 30. Jubiläums ist vom Grunge nicht viel übrig, während die Briten einem neuen Karrierehöhepunkt entgegensteuern. Und das mit einem dicken Paket aus Live-DVD und -CD sowie natürlich einem brandneuen Album. Frontmann Spike schafft es nach wie vor, Rod Stewarts letztes Röcheln vor dem Erstickungstod zu einem kompletten Gesangsstil auszuformen, macht damit aber vor allem die größtenteils recht entspannten Rhythm & Blues-Rock-Kompositionen so richtig unverwechselbar.
Damals, als die Quireboys Axl & Co. supporteten, nannte man sie gerne „die britischen Guns N’ Roses“. Heute sind sie vielleicht eher die britischen Black Crowes, aber das steht ihnen eigentlich sehr gut zu Gesicht. Schön, wenn eine Band in diesem Alter noch mal zu solcher Form aufläuft.