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Rückblende: Supertramp – ›The Logical Song‹

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Rückblende: Supertramp – ›The Logical Song‹

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„Acceptable, respectable, presentable … a vegetable?“ So eigenartig der Text auch gewesen sein mag, verwandelte dieses essenzielle Pop-Rock-Meisterwerk seine Schöpfer entgegen aller Wahrscheinlichkeit in transatlantische Superstars. Und wurde sogar vom Ober-Beatle mit einem Lob geadelt.

1979 wurde Paul McCartney ge­­­­fragt, was sein aktueller Lieblingssong sei. Seine Wahl fiel auf ›The Logical Song‹ von Supertramp. Für Roger Hodgson, den Co-Anführer der Band, war es das größte denkbare Kom­­pliment: „Ich bin mit den Beatles aufgewachsen. Zu hören, dass Paul McCartney meinen Song mochte, war wundervoll“.

Doch Hodgson wusste schon immer, dass seine Komposition etwas Besonderes war: „Wenn man ein Stück schreibt, spürt man manchmal, dass es einem zu 80 Prozent ge­­lungen ist, aber bei ›The Logical Song‹ hatte ich das Gefühl, einen hundertprozentigen Volltreffer gelandet zu haben. Als Melodie, Text, Arrangement und Aufnahme ist es wirklich perfekt in seiner Komplettheit.“

Es wurde zum größten Hit in der Karriere von Supertramp, erreichte in Großbritannien und den USA die Top 10 und machte das dazugehörige Album BREAKFAST IN AMERICA zum mehrere Millionen mal verkauften Phänomen, das in mehreren Ländern Platz 1 erreichte. Dazu gewann es den Ivor Novello Award für „Best Song Musically and Lyrically“. Und Hodgson bestätigt, dass der Text genauso wie die hochkompetent kreierte Musik den Nerv eines so großen Publikums traf: „Ein großer Song ist einer, mit dem sich die Leute identifizieren können, der sie berührt und sie etwas fühlen lässt.“

In ›The Logical Song‹ verarbeitete er die Erfahrungen seiner schwierigen Kindheit und erschuf so einen existenzialistischen Pop-Rock-Klassiker, in der er die wichtigste Frage von allen behandelte: die nach dem Sinn des Lebens.

„Ein großer Song ist einer, mit dem sich die Leute identifizieren können, der sie berührt und sie etwas fühlen lässt.“

Roger Hodgson

Seit ihrer Gründung 1969 waren Hodgson und Rick Davies der kreative Kern von Su­­per­­tramp. Beide sangen Lead Vocals und spielten Keyboards, dazu schrieben sie sämtliche Songs. Das funktionierte ähnlich wie bei Lennon, McCartney und den Beatles: Sie arbeiteten getrennt, teilten sich aber immer den Autoren-Credit. Doch wie Hodgson heute sagt: „›The Logical Song‹ war ganz be­­stimmt keine Gemeinschaftsarbeit, sondern einzig und allein mein Lied“.

Und es entstand Anfang 1978. Die Band war in Los Angeles und im Begriff, die Aufnahmen zu BREAKFAST IN AMERICA in An­­griff zu nehmen, als Roger allein an einem elektrischen Wurlitzer-Klavier saß und mit einer Akkordfolge herumzuspielen begann, die er schon seit ein paar Monaten immer wieder mal aufgegriffen hatte. „Ich hatte diese Akkorde geschrieben, aber eigentlich nicht mehr groß darüber nachgedacht. Doch als ich sie dann eines Tages wieder spielte, hörte ich plötzlich die Melodie. Als ich diese Melodie dann sang, war das erste Wort, das mir in den Sinn kam, ‚liberal‘ …“

Sofort ratterte er Wörter herunter, die sich reimten: intellectual, radical … logical. Und in jenem Moment kristallisierte sich das Konzept für den gesamten Song heraus. „Ich wusste gleich, was ich sagen wollte. Das Stück entstand aus meinen Fragen darüber, was wirklich wichtig ist im Leben. In unserer Kindheit bekommen wir immer gesagt, dass wir uns benehmen sollen, aber man sagt uns nur sehr selten etwas über den tieferen Sinn des Lebens. Wir kommen von der Unschuld und der Neugier der Kindheit in die Verwirrung des Heranwachsens, was dann im Erwachsenenalter oft zu Desillusionierung wird. Und viele von uns verbringen das Leben mit dem Versuch, zu dieser Unschuld zurückzufinden.“

Mit ›The Logical Song‹ rechnete Hodgson auch mit dem Bildungssystem ab. Das Thema hatte er schon zuvor auf ›School‹ angesprochen, das sich auf dem Durchbruchswerk CRIME OF THE CENTURY von 1974 befand, ein Meilenstein des Prog Rock. Doch ›The Logical Song‹ war „sehr autobiografisch“. In dessen Ich-Erzählung ging er konkret auf seine Jahre als „schüchterner, sensibler Junge“ auf dem Internat ein, tief getroffen von der Scheidung seiner Eltern, als er zwölf war. „They sent me away to teach me how to be sensible, logical, responsible, practical/And they showed me a world where I could be so dependable, clinical, intellectual, cynical …“ (Sie schickten mich weg, um mir beizubringen, vernünftig, logisch, verantwortungsbewusst und praktisch veranlagt zu sein/Und sie zeigten mir eine Welt, in der ich so verlässlich, klinisch, intellektuell, zynisch sein konnte …)

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2 Kommentare

  1. You have Hodgson 5 minutes? Not having that, no one gave that guy a second. He was the worst possible fit imaginable and proved to be so. His only worthwhile legacy is the Christmas carol for Hodgson thread on RAWK. A fantastic read every December, thanks Roy.

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