Francis Rossi und Rick Parfitt mögen es gerade spartanisch. Alles Un- nötige muss weg! Deswegen zogen sie auch beim Shooting zur ihrem neuen Album AQUOSTIC blank (siehe Titel der letzten CLASSIC ROCK-Ausgabe) bis auf das Essentielle: die Akustik-Gitarre. Und die gibt auch beim neuen Album AQUOSTIC den Ton an. Hier haben Status Quo nämlich 22 Songs aus ihrer Karriere ausgewählt und diese stromlos erneut eingespielt. Das Spektrum erstreckt sich chronologisch von ihrer ersten offiziellen Single ›Pictures Of Matchstick Man‹ von 1968 bis zu ›Rock ‘Til You Drop‹ aus dem Jahre 1991. Dabei scheint HELLO! (1973) das Lieblingswerk der beiden Briten zu sein, denn von ihm befinden sich gleich fünf Stücke auf dem Album, darunter natürlich auch ihre damalige Hit-Single ›Caroline‹ in einer fetzigen Version mit Klavier. Auch ihr erster Nummer-Eins-Single-Hit ›Down Down‹ erstrahlt in neuem, sehr peppig arrangiertem akustischen Gewand. ›Rockin’ All Over The World‹ hat einen leichten Touch von Udo Jürgens, was anfangs etwas befremdlich wirkt, doch schnell Spaß macht. ›Paper Plane‹ wird durch das dominante Akkordeon zur neuen Bierzelthymne, ›Claudie‹ lädt gar zum Schunkeln ein, ›What You’re Proposing‹ erinnert durch die dramatischen Streicher ein wenig an ABBA. Dabei zeigen die neuen Arrangements vor allem, dass die Songs von Status Quo keinesfalls platt sind, was ihnen ja seit Jahrzehnten von vielen Kritikern vorgeworfen wird, sondern durchaus komplexe Strukturen aufweisen. AQUOSTIC ist ein Album, bei dessen Entstehung Rossi und Parfitt sicherlich großen Spaß hatten – und den geben sie bei jedem Song an den Hörer weiter.