Wie der Vater so der Sohn: Seine Hit-DNA wurde Simon Collins in die Wiege gelegt
Adel verpflichtet, sagt der Volksmund, und ordnet Phil Collins nicht nur aufgrund seiner langen Genesis-Historie dem blaublütigen Geschlecht zu. Sein Sohn Simon kennt deshalb die große Bürde, die auf ihm lastet. Seit drei Alben schon kämpft er gegen das Stigma an, „nur“ der Sohn des großen Phil zu sein. Doch Collins Junior schlägt sich mit Bravour, so viel muss man vor allem angesichts seiner vierten Veröffentlichung BECOMING HUMAN konstatieren.
Sein musikalischer Ansatz unterscheidet sich interessanterweise nicht allzu sehr vom Erfolgskonzept seines Vaters, wird jedoch durch moderne und elektronische Zutaten um eine zusätzliche Klangebene erweitert. Was bei beiden gleich ist – offenbar die typische Collins-DNA –, ist die grundsätzlich poppige Ausrichtung der Songs, die starke Präsenz eines rhythmisch treibenden Fundaments und ein sicheres Gespür für tolle Refrains. Das alles, verpackt in eine hochprofessionelle Produktion mit starken Sounds und cleveren Arrangements, macht diese Scheibe zum reinen Hörvergnügen. Insofern ist BECOMING HUMAN ein astreines Hit-Album mit royalem Hintergrund.
7 von 10 Punkten
Simon Collins, BECOMING HUMAN, FRONTIERS/SOULFOOD