Die Texanerin öffnet sich für Pop und Rock
2016 sah man sie auf UNDERCURRENT noch in sich gekehrt auf einem Schwarz-weiß-Bild. Jetzt macht sie sich fürs Fotoalbum zurecht und erstrahlt in voller Farbe. Auch musikalisch geht Jarosz mehr in die Offensive. Grundsätzlich kommt sie aus dem Bereich Bluegrass, Country und Folk. Spuren davon sind noch vorhanden, besonders in ›Columbus And 89th‹. Aber man merkt auch, dass sie mit ihrem siebten Werk mehr in die musikalische Mitte will. ›Jealous Lovers‹ geht klar in Richtung Pop und Rock. Das gilt für mehrere der elf Tracks, für ›Runaway Train‹ genauso wie für ›Take The High Road‹. Jarosz achtet auf die richtige Balance. Man merkt, dass sie viel für Linda Ronstadt, Gillian Welch und jetzt wahrscheinlich auch Margo Price übrighat. Haupthelfer bei den Sessions war Daniel Tashian als Produzent und Co-Songschreiber. Er hat schon Kacey Musgraves zur Flucht aus der Country-Enge motiviert und zuletzt mit Demi Lovato gearbeitet. Jarosz bleibt dennoch sie selbst, betört mit ihrer wunderbar natürlichen Stimme und ist jetzt stilistisch breiter aufgestellt. So kommt keine(r) mehr an ihr vorbei.
8 von 10 Punkten
Sarah Jarosz
POLAROID LOVERS
ROUNDER RECORDS/CONCORD/UNIVERSAL