Hardrockbluespop-Mashup à la Kansas City
Samantha ist eine ziemliche Streberin und stellt an sich selbst hohe Ansprüche. Früher oft in der Bluesecke verortet, hören wir auf FASTER simplen Rock, tanzbaren Pop, Balladen mit ganz viel Herzblut und auch Hardrock-Blues. Sie hat weder dieses alles übertönende Organ mancher Chanteusen dieser Tage, noch eine leidgeprüfte, raue Kehle wie z. B. Beth Hart oder gar eine Fistelstimme – aber dafür eine Extraportion Intensität im Gesang. Überhaupt sprüht das Album vor Abwechslung und musikalischer Ideen. Jeder Song ist ausgereift und ausproduziert. Sie litt sehr wohl unter depressiven Phasen während der ersten Monate der Pandemie, dass aber ein solch lebensbejahendes Album dabei herauskommen würde, hätte sie selbst nicht gedacht. Da sind zum einen diese harten Tracks wie ›Loud‹, der Titelsong ›Faster‹ oder das flotte ›So Called Lover‹, denen Samantha Fish tanzbare Nummern für die Spotify-Einzelsonghörer wie ›All Ice No Whisky‹, ›Forever Together‹ oder ›Hypnotic‹ zur Seite stellt.
Zum anderen dürfen aber auch Balladen wie das hochemotionale ›All The Words‹ nicht fehlen, die den Kreis zur Nachdenklichkeit schließen. Einen großen Anteil an der musikalischen Diversität hat ihr neuer Produzent Martin Kierszenbaum, der mitkomponiert und arrangiert hat. Zusammen mit Gastrapper Tech N9ne war da eine kleine Kansas-City-Mafia am Werk, denn alle stammen wie die 32-Jährige aus der größten Stadt Missouris.
7 von 10 Punkten
Samantha Fish, FASTER, ROUNDER/UNIVERSAL